Warum beschützt Gott Abel nicht ?

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Magdalena61
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Do 26. Mai 2022, 16:40 es ist Gott bereits bekannt, wie sie entscheiden werden, weshalb er dies in seine Heilsgeschichte einfügen kann. Deshalb ist es so wichtig, dass man Gott Allmacht und Allwissen zuspricht.
Das könnte hinkommen.

Ich verstehe die Genesis so: Adam und Eva sind Personen, stehen aber auch für die "Gattung" Mensch sozusagen. Und mit Kain und Abel ist es dasselbe. In diesem Bericht vom Brudermord steckt noch viel mehr als der glühende Neid Kains, der ihn zum Mörder werden ließ.

Kain ist der Typ "fleischlich gesinnter Christ".
Auch er hat Opfer gebracht.

Stichwort Religionskriege. Wie KANN ein Jünger Jesu Menschen, die ebenfalls Jesus glauben, verfolgen und umbringen? Antwort: Ein authentischer Jünger kann und tut es nicht.
Die Anweisung lautet nicht: "Tötet alle, die euch nicht nachfolgen", sondern: Mt. 10,14
Wir sollen Menschen gewinnen und nicht anderen gewaltsam den eigenen Glauben aufzwingen. Und wenn in der Gemeinde falsche Lehren verbreitet werden, sollen die Jünger Gemeindezucht üben und Irrlehrer ausschließen. Von "Todesstrafe für Abweichler" ist nicht die Rede.

Abel ist der Typ "geistlich gesinnter Christ". Er ist Gott ergeben. Deshalb wird er gesegnet.

Kain ist nicht bereit, denselben Weg zu gehen wie Abel. Er neidet Abel seinen Erfolg, aber er weigert sich, Buße zu tun und seine Einstellung zu ändern. Da Abel für Kain das lebendige schlechte Gewissen darstellt und ihm wahrscheinlich im praktischen Leben immer einen Schritt voraus ist, "muß er weg".

Das Problem ist damit zwar nicht gelöst.
Aber so ist es auch heute noch.

Man kann "Kain und Abel" auch auf Mitglieder anderer Religionen "anwenden". Warum töten "Religiöse" z.B. Christen in Afrika und anderswo oder Angehörige derselben Religion, wenn diese einer anderen Ausrichtung folgen? Es sind ja keine Gottlosen, es sind fleischlich gesinnte Baalsjünger. In diesem Sinne zählen auch a-theistische Asiaten zur Gruppe der Religiösen. Ihre Ideologie und sie selbst sind ihr Gott.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
Heinz Holger Muff

Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Hiob hat geschrieben: So 29. Mai 2022, 21:49
Reinhold hat geschrieben: So 29. Mai 2022, 19:58 Hätte Gott das nämlich vorher schon gewusst, hätte er ganz bestimmt nicht gesagt, dass er es erst gewusst hat als er gesehen hatte, dass Abraham wirklich dazu bereit war Isaak zu opfern. Stimmts oder habe ich recht clössken?
Du hast unrecht. Ich halte dies für eine der schlimmsten Übersetzungs-Irreführungen. - Im hebräischen Urtext steht hier "jada" - dasselbe Wort wie bei "Adam erkannte <jada> Eva".
Wusste ich doch, dass dat cklössken wieder herum eiert. ;) Mit Verlaub, zur Erinnerung noch
einmal die Aussage in 1.Mose 22;1,2:
NeÜ
1 Einige Zeit danach stellte Gott Abraham auf die Probe. "Abraham", sagte er zu ihm. "Ja?", antwortete er. 2 "Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak! Zieh ins Land Morija und opfere ihn als Brandopfer auf dem Berg, den ich dir zeigen werde!"
Dein o. "jada" hin vor oder zurück, warum musste Gott Abraham aber dann überhaupt auf die Probe stellen wenn er doch gem. deinem "jada" offensichtlich "vorher" ganz genau gewusst haben soll wie die Prüfung ausgehen wird?

Von einer Prüfung dessen Ausgang vorher ungewiss ist, spricht übrigens auch der Apostel
Paulus wie folgt in Hebräer 11;17
17 Abraham glaubte so unerschütterlich an Gott, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, als Gott ihn auf die Probe stellte.
https://de.wordhippo.com/de/was-ist-ein ... 7e0f9.html

Was ist ein anderes Wort für auf die Probe stellen? Hier ist eine Liste der Synonyme für dieses Wort. Einer Prüfung unterziehen erproben examinieren probieren testen unter die Lupe nehmen
Und das alles obwohl Gott doch schon vorher ganz genau gewusst hat wie die Prüfung Abrahams ausgeht? Was ist das den für ein grausames herzloses Spiel? :shock: Mit Verlaub versenke bitte dein o. "jada" an der tiefsten Stelle des Jordans.
:wave:
Heinz Holger Muff

Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

1.Mose 22;1
Buber&Rosenzweig
Nach diesen Begebnissen geschahs,
Gott prüfte Abraham
*
*obwohl er nach der Aussage des User Hiob schon vorher ganz genau wusste wie die o. Prüfung ausgeht-gell clössken?
:wave:
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Oleander
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: So 29. Mai 2022, 20:20 Oder glaubst du wirklich im Ernst Abraham war bereit nicht Gott sondern einem Engel
Isaak zu opfern?
Mir scheint, du kannst einfach nicht über deinen religiösen Tellerrand blicken, seis drum.
Es ist hier nicht das Thema-hatten wir in einen anderen Thread schon(um zu verstehn, musst du viel weiter zurückgehen in der Abrahamstory)
Zum Schluss noch:
https://www.bibleserver.com/ELB/1.Mose22
10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
11 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sprach: Abraham, Abraham!
Und er sagte: Hier bin ich!
12 Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Jungen, und tu ihm nichts! Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest, da du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Helmuth
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: So 29. Mai 2022, 14:19 Die Rolle von Judas ist, Jesus zu verraten. - Die Rolle Moses ist es, in seiner Jugend jemanden zu ermorden. - Die Rolle Davids ist es, seinem SChwiegervater (?) 200 feindliche Vorhäute zu liefern. Mit "Rolle" meine ich nicht EINE Rolle des Menschen, sondern Szenen, die in ihm etwas Geistliches (positiv oder negativ) offenbaren sollen.
Ich bat darum Aussagen auf Basis von Gottes Wort zu belegen. Da du auch nicht imstande bist mir die Jeremiastellen zu zitieren, so bildet das für mich keine Grundlage, auf der man weitere Gedanken aufbauen kann. Diese bisherigen führten zu keiner Erkenntnis und sind m.E. bloß das Produkt rein menschlicher Denkweise.

Ich denke auch menschlich, aber unter Hinzunahme des Wort Gottes. Gott vergibt keine Rollen als Verräter, Mörder, Dieb, Lügner oder dergleichen. Davon lese ich nichts und somit haben solche Gedanken keine weitere Substanz. Er hat uns einen freien Willen und Katalog an Geboten gegeben, die uns die Grenzen der Freiheit aufzeigen, da wir seit Adam und Eva auch unter die Sünde versklavt worden sind.

Ein freies Leben hat unter der Sünde keinen ewigen Bestand, da jeder sterben muss. Wir legen im Grunde genommen aufgrund unserer eigenen Entscheidungen fest welche Art Rolle wir spielen wollen. So wird ein Dieb zum Dieb, nicht weil das seine Rolle von Gott wäre, sondern weil er darin seiner sünhaften Natur folgt.

Gottes Rollen sind anders. So beauftragt er Männer wie Frauen für seine Heilszwecke um aus dem Dilemma der Sünde zu kommen. Darin beschützt er seine Propheten in einem größeren Ausmaß, um die jeweils erteilte Botschaft nicht zu gefährden. Dennoch ermordete man auch immer wieder die Boten, aber erst nachdem Gott dies auch zuließ.

Abel hatte keinen dezidierten Auftrag. Somit sehe ich auch keine besondere Schutzmaßnahme, die Gott ergreifen hätte müssen. Er war gleich frei wie Kain. Abel hätte ebenso seinem Bruder Schaden zufügen können, aber er folgte nicht dieser sündhaften Weise. Ebenso hatte Hiob keinen Auftrag aus Gottes Mund.

Hingegen erhielten z.B. die Propheten Jeremia oder Hesekiel einen Verkündigunsauftrag. Und dies kann man nun auch als Rolle bezeichnen. Darin gewährte Gott einen dafür gesonderten Schutz. Das belege ich dir nun mit den folgenen Worten aus Gottes Mund:
Jeremia 1,18-19 hat geschrieben: Und ich, siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer gegen das ganze Land, sowohl gegen die Könige von Juda als auch dessen Fürsten, gegen dessen Priester und das Volk des Landes. Und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu erretten.
Hesekiel 3,8-9 hat geschrieben: Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht gegenüber ihrem Angesicht und deine Stirn hart gegenüber ihrer Stirn; wie einen Diamanten, der härter ist als ein Fels, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Angesicht, denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Reinhold hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 01:08 warum musste Gott Abraham aber dann überhaupt auf die Probe stellen wenn er doch gem. deinem "jada" offensichtlich "vorher" ganz genau gewusst haben soll wie die Prüfung ausgehen wird?
Weil es nicht um Gott, sondern um Abraham geht. Abraham muss eine Hürde überwinden und Gott erkennt, wann diese Hürde überwunden ist und Abraham so weit ist, dass es weiter gehen kann. - Gott wartet ab bis es soweit ist.
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Travis
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 08:59 Weil es nicht um Gott, sondern um Abraham geht. Abraham muss eine Hürde überwinden und Gott erkennt, wann diese Hürde überwunden ist und Abraham so weit ist, dass es weiter gehen kann. - Gott wartet ab bis es soweit ist.
Nicht nur um Abraham. Es ging auch um uns. Wir brauchen solche Leute wie Abraham. Abraham zeigte, dass Auferstehung für ihn keine leere Floskel ist. Mich wundert es nicht, dass er (aller persönlicher Defizite zum Trotz) als Vorbild im Glauben gilt.
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"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Hiob »

Helmuth hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 07:06 Da du auch nicht imstande bist mir die Jeremiastellen zu zitieren, so bildet das für mich keine Grundlage
Du kennst diese Stellen doch und ich habe sie aus dem Gedächtnis zitiert. Wie verstehst Du es, wenn Jeremia Gott sagen lässt, dass dieser die Gedanken des Menschen kennt, die dieser noch gar nicht hatte?
Helmuth hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 07:06 Gott vergibt keine Rollen als Verräter, Mörder, Dieb, Lügner oder dergleichen.
Vergeben tut Gott schon, aber erst nach Erkenntnis und Reue des Menschen.
Helmuth hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 07:06 bel hatte keinen dezidierten Auftrag. Somit sehe ich auch keine besondere Schutzmaßnahme, die Gott ergreifen hätte müssen.
Es ging darum warum Gott Abel nicht schützte, obwohl dieser gottesfürchtig war. Frage an Dich: Warum tat Gott es nicht? Schützt Gott nicht die Seinen?
Travis hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 09:04 Nicht nur um Abraham. Es ging auch um uns. Wir brauchen solche Leute wie Abraham. Abraham zeigte, dass Auferstehung für ihn keine leere Floskel ist. Mich wundert es nicht, dass er (aller persönlicher Defizite zum Trotz) als Vorbild im Glauben gilt.
Ja, in der Entwicklung der Bibel-Personen spiegelt sich immer auch die eigene Entwicklung. Interessant finde ich, dass Gott für die heilsgeschichtlichen Charakter der Bibel in der Regel schwache Leute aussucht, also nicht Helden, sondern Leute wie Du und ich. Ich finde das gut.
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Travis
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Travis »

Hiob hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 09:29 Ja, in der Entwicklung der Bibel-Personen spiegelt sich immer auch die eigene Entwicklung. Interessant finde ich, dass Gott für die heilsgeschichtlichen Charakter der Bibel in der Regel schwache Leute aussucht, also nicht Helden, sondern Leute wie Du und ich. Ich finde das gut.
Es soll sich spiegeln, ja. Ob es das tut, ist individiuell unterschiedlich.

Gott zeigt uns in einem Bereich an Abraham, wie Glaube aussehen muss. Die Relevanz der Auferstehung wird dem Bibelleser im NT mehrfach deutlich vor Augen geführt.
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Oleander
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Re: Warum beschützt Gott Abel nicht ?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Mo 30. Mai 2022, 07:06 Er hat uns einen freien Willen und Katalog an Geboten gegeben, die uns die Grenzen der Freiheit aufzeigen..
Einen Katalog? :shock:
Also ich kenne da diesen Satz, den Jesus laut Bibel sprach:
Matthäus 7,12
12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das tut ihr ihnen auch!
Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.

13 Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. 14 Denn[1] eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.
Schaffst du das auch ohne einen Katalog?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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