Der Gartenthread II

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Eine Frage noch
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Eine Frage noch »

Das ist nun mein drittes Gartenjahr.
Die letzten zwei Jahre hatte ich erfolgreich Buschbohnen geerntet.
Nun zum Ersten Mal die Stangenbohnen blaue Hilde und Feuerbohne. Sie haben leider nicht gekeimt!
Ich weiß nicht woran es liegt. Saatgut war neu. Evtl. benötigen sie normale Gartenerde anstatt Blumenerde?! Feucht gehalten hatte ich sie stets, auch waren sie in Anzuchttöpfchen im Gewächshaus.

Sind deine heil geblieben?
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Magdalena61
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Magdalena61 »

Es gibt Anzuchterde, die ist für die Aussaat geeignet. In Blumenerde für Zierpflanzen oder so sind zu viele Nährstoffe drin, das vertragen nicht alle Saaten.
Und Bohnen mögen keine stark gedüngten Erden. In Verbindung mit Blumenerde würde ich mindestens 2/3 Gartenerde nehmen; vorher auf Larven und sonstiges Viehzeug untersuchen.

Aber ... sie hätten wenigstens keimen müssen.
Haben die Bohnen in der Keimphase mal kalt gekriegt?

Bei mir gab es mit Bohnen und Mais in den letzten Jahren immer dann Probleme, wenn die Temperaturen in der Nacht zu niedrig waren. Da reichen dann schon 8 oder 10 Grad, und man wartet vergebens. Ich kann aber auch nicht alle Töpfe, in denen ich etwas ausgesät habe, ins Haus holen, da ist nicht so viel Platz. Und es ist nachts auch nicht wesentlich wärmer, wenn kein Ofen geheizt wird, an Tagen, die so warm sind, dass man mit tagsüber geöffneten Fenstern klar kommt.

Das Mais zickt seit Jahren. Auch in diesem Jahr keimten von 18 Töpfchen, in denen ich neues Saatgut Golden Bantam gesät hatte, nur 12.

Andere Möglichkeit: Schnecken. Ganz kleine.
Die konnten ins Gewächshaus hineinkriechen und haben mir da Jungpflanzen und Keimlinge abgefressen, trotz nächtlicher Kontrolle. An den unteren Rändern des Folienhauses habe ich innen Rasenkanten angebracht, damit die feuchte Erde nicht das Holz der Konstruktion beschädigt, und wenn junge Schnecken sich in 20 cm Tiefe verkriechen, kommt man nicht an sie heran.

Mit Maispflanzen, die man in Töpfe gesät hat, machen sie das auch. Manchmal sieht man sie, wenn man die Töpfe herumdreht oder die 10er- Saatschalen. Die Schnecken verstecken sich in den Zwischenräumen.

Momentan sind die jungen Hühner tagsüber im Gewächshaus (mit weit geöffneten Fenstern und Tür). Die buddeln sich in die Tiefe und räumen auf. In ihren großzügig gescharrten Kratern ist es auch kühl.

Die Bohnen mit den Frostschäden sind glücklicherweise nicht kaputt. Die braunen Blätter habe ich abgeschnitten. Die würden eh nur verrotten, und ich weiß nicht, ob sich dann in erforenen Blättern Krankheitserreger einnisten können, die dann auch auf gesunde Teile überspringen.

Es könnte auch an der Sorte liegen, wenn Saatgut nicht angehen will. Ich habe schon ziemlich viele Bohnensorten ausprobiert- teilweise kamen sie gar nicht, oder nur vereinzelt. Buschbohnen sind hier auch nicht so ganz das Wahre; da hatte ich die Saxa.

An Stangenbohnen sind die Besten Quedlingburger Speck und Neckarkönigin, in der genannten Reihenfolge. Wenn du Glück hast, findest du noch einige Tüten-- bei Thomas Philipps oder in Discountern, falls diese ihre Samenständer noch nicht abgeräumt haben. Die Quedlingburger Speck aus dem Discounter wächst bei mir sogar besser als teures Saatgut aus Bio- Produktion. Normalerweise sind die Bio- Saaten, z.B von Bingenheimer den Supermarktprodukten überlegen. Aber in diesem Fall nicht.
LG
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Eine Frage noch
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Eine Frage noch »

Ok interessant.
Ja die Keimphase war genau da wo es Ende Mai nochmal kalt wurde, bei mir waren glaub ich 5 Grad, wieviel im Gewächshaus keine Ahnung.
Ich werde es nochmal versuchen. Aus Geizgründen jedoch nochmal mit dem selben Saatgut, weil ich denke, es lag nicht daran.
Mais klappte bei mir letztes Jahr auch nicht gut, mein Versuch Milpabeet ist kläglich gescheitert.
Noch schlimmer war mein Mulchversuch, der eine Schneckplage sondergleichen ermöglichte.
Seitdem bin ich etwas von den Träumerein alá Permakultur abgekommen und gärtnere eher herkömmlich, mir als altem Bauerngeschlecht macht das sogar Spaß, habe einen Einachser (heißt bei mir "Ochse") der mir beim Ackern hilft. Schwer war den alten Garten vom Unkraut zu befreien, so habe ich gesenst und fräse die Erde nun mehrmals mit dem Ochse. Dort sollen dann die Stangenbohnen aufgestellt werden. Nebenan war das Milpabeet, welches ich nach Permakultur mit Astwerk, Pappe und Laub und Dung angelegt hatte. Noch dieses Jahr wächst jetzt dort Broccoli und Sellerie, doch nächstes Jahr entferne ich die verbliebenen Äste, damit ich auch da ordentlich ackern kann :-)
Was ich dennoch nicht verwende ist jegliche Chemie, nichtmal Schneckenkorn.
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Magdalena61
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Magdalena61 »

Meinst du einen echte Ochsen? Mit vier Beinen?
---
Wenn die Erde noch so hart und unfruchtbar ist, kannst du auch Hügelbeete anlegen. Erst einmal. Also nicht in die Tiefe, sondern in die Höhe gehen. Mit anderen Worten: Oberirdische Komposthaufen.
Das wächst eigentlich ganz gut, wenn man ein solches Beet richtig aufgebaut hat. Es ist nur etwas schwierig mit dem Gießen, weil das Wasser schneller wegläuft. Ein Hügelbeet kann einige Jahre liegen bleiben, dabei sinkt es immer mehr ab. Nicht drauftreten.
Die Erde darunter ist dann von Regenwürmern Mikroorganismen bewohnt und fruchtbar gemacht worden; meist ist sie auch weicher, sodass man sie dann besser aufgraben kann. Damit Starkregen nicht zu sehr schwemmt, kann man die Längsseiten im unteren Bereich stützen, mit Steinen, Brettern oder was man gerade hat.
Noch schlimmer war mein Mulchversuch, der eine Schneckplage sondergleichen ermöglichte.
Womit hast du gemulcht?

Mischkultur praktiziere ich so oft wie möglich.

Aber Mais, Bohnen und Kürbis würde ich auf kleinen Beeten nicht zusammen pflanzen. Mais und Kürbis sind Starkzehrer und Bohnen mögen eine stark gedüngte Unterlage überhaupt nicht. Sie produzieren auch nicht genügend Stickstoff, sodass Mais und Kürbis ordentlich wachsen würden. Ich "mische" sie mit Rote Bete, die Bohnen sind in der Mitte, die Rüben außen. Das klappt gut.

Kürbis bekommen viel zu große Blätter, wachsen sehr schnell und breiten sich aus und ersticken alles außen herum. Das geht nur, wenn wirklich viel Platz da ist. Kürbis setze ich auf Kompostsilos mit "halbfertigem" Kompost, der noch ein Jahr lang reifen muss. Sie ranken dann heraus... und machen immer noch genügend Gras platt und kaputt. Deshalb sollen sie innerhalb desselben Areals bleiben wie in den Jahren davor. Dem Kompost tut es auch gut, er wird beschattet und weil Kürbis viel Wasser brauchen, bleibt der Kompost feuchter als wenn nichts darauf ist und man ihn vergißt.

Den Mais kombiniere ich in diesem Jahr mit Einlegegurken. Falls Letztere so freundlich sind, in diesem Jahr ordentlicher zu wachsen als in den letzten beiden Jahren. Vor wenigen Tagen habe ich die kleinen Maispflänzchen ins Beet gesetzt, die Gurken in die Mitte, und weil die ja alle noch so klein sind, noch einige Salat dazwischen. Amerikanischer Brauner. Zwei Salatpflanzen sind schon angeknabbert.

Die Wildrosen fangen an zu blühen.
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Oleander
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Oleander »

Magdalena61 hat geschrieben: Mi 8. Jun 2022, 23:53 Meinst du einen echte Ochsen? Mit vier Beinen?
siehe:
Eine Frage noch hat geschrieben: Mi 8. Jun 2022, 15:57 ....habe einen Einachser (heißt bei mir "Ochse") der mir beim Ackern hilft.
Ich nehm an, es handelt sich um:
https://www.neulichimgarten.de/blog/wel ... garten-km/
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Magdalena61 »

Eine Fräse, die man auch als Pflug nützen kann?

... hat Vor- und Nachteile.

In der Gärtnerei waren sie nicht gerade meine Freunde. :) Man braucht viel Kraft, um das Ding unten und in der Spur zu halten.

--- Noch ist es nicht dunkel, also werde ich noch die Disteln an der Außenseite des Zaunes angehen. Den ganzen Tag schon "Aufräum"- und Pflegearbeiten... wenn man mich fragen würde: Ich weiß was Schöneres als das. Also alles auf einmal. Oder jedenfalls einiges davon. Beim Gießen komme ich immer dran vorbei und denke: Das musst du noch machen, dies auch...

Es regnet leider nicht. Und es ist trocken. :?
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Paul
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Paul »

wir können ja tauschen, ich muss mich den ganzen tag mit elektronik rumschlagen :devil:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Eine Frage noch »

Ja genau der Einachser.
Mir macht das Teil Freude. Ich mag Maschinen, vor allem welche mit Benzinmotor.
Ja etwas Kraft braucht es aber in der Tat, meine Frau würde ich da auch nicht unbedingt ranlassen, maximal zum Schneeschieben (vielleicht).

So die neu gesetzten Bohnen kommen immernoch nicht. Hoffe das wird noch was. Das gefräste Stück Land wartet vor sich hin, hab dort gestern nun die Hokkaidos an den Rand gesetzt. Wenn die Bohnen nichts mehr werden, hau ich dort schnell Buschbohnen hin, die wachsen wenigstens.
im Folientunnel noch Erbsen ausgesät. Das erste mal Erbsen. Soll man wohl mit Schoten essen können, spart mir wieder Arbeit.
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Helmuth
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Helmuth »

Du hast also einen eigenen Garten und nicht bloß zur Zierde? Dann lass mal dazu ein paar Bilder sehen. Ich liebe die Natur, nur muss ich dazu rausgehen, weil ich keinen Garten mein eigen nennen kann, es sei den ich bezeichne die ganze Welt (die Natur) so. ;)

Meine Mama hat einen und es macht Freude zu sehen wie sie den liebevoll hegt und pflegt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Chana
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Re: Der Gartenthread II

Beitrag von Chana »

Eine Frage noch hat geschrieben: Di 14. Jun 2022, 12:24 So die neu gesetzten Bohnen kommen immernoch nicht.
Hallo, leg die Saat eine Nacht vor dem auslegen in Wasser ein. Die Saat quillt, dann treibt sie recht gut und schnell aus. So meine Erfahrung. Genau so handhabe ich es mit den Schoten, Zuckererbsen.
Helmuth hat geschrieben: Di 14. Jun 2022, 13:18 Du hast also einen eigenen Garten und nicht bloß zur Zierde?
Bei diesem Satz, besser gesagt bei dem Wort Zierde musste ich an unsere kleine Enkeltochter (4Jahre) denken, wie sie am Freitag zwischen den Hochbeeten stand. Die Nase tief gebeugt über den Koriander, dem Majoran, die Petersilie....und immer wieder dieses "Huch, ahhhh, mhhhh" fragte sie bei den Kohlrabi angekommen "was für Zierde da an den Blättern hängt" :D Als ich nachschaute war eigentlich nichts zu sehen, es war wohl irgendein Insekt. Das Staunen, die Freude, die Glückseligkeit der kleinen war so wunderbar.

Liebe Grüße :wave:
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