Nein. Kann man nicht. Das liegt an Matthäus 7. Mitten in der Bergpredigt erklärt Jesus, was er genau unter dieser Nächstenliebe versteht:
Matth. 7,12 Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten. 13 Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind's, die auf ihm hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden!
Es ist also sehr genau definiert, was unter der Nächstenliebe gemeint ist. Jetzt könnte man vielleicht sagen: Ja, aber das gilt nur für die Nächsten. Wieder falsch. Auch hierauf gibt Jesus die Antwort in der Bergpredigt.
Matth.5,43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben« (3. Mose 19,18) und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr Besonderes? Tun nicht dasselbe auch die Heiden? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Was zu tun wäre, ist daher vollkommen klar deklariert. Das Problem liegt nicht in der Deklaration, sondern in der Ausführung.