Jesus hat sicher nicht gesagt, es ist völlig egal was man glaubt. Aber ob man das Jesuszitat so verwenden kann, wie Du es meinst, ist zweifelhaft.Ziska hat geschrieben:Lehrte Jesus wirklich, dass es gleich ist, welchen Glauben man hat? Hauptsache man glaubt?
Jesus sagte klar: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich!"
"Niemand kommt zum Vater außer durch mich". Hieraus wird geschlussfolgert von vielen Christen, dass damit der Glaube an die Person Jesu gemeint sei. Das steht aber nicht da. Betrachte bitte folgende Möglichkeit, die aus dem NT selbst heraus begründbar ist. Nach dem NT wird Jesus über die Menschen richten. An dem Richter kommt niemand vorbei. Deswegen kann man aber nicht auf einen bestimmten Glauben schließen. Die Frage ist dann, was die heilsrelevanten Bestandteile des Glaubens sind.
"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben". Dies wird sehr wörtlich genommen und ohne Prüfung anderer Optionen dann als das Gelbe vom Ei verkündet. Jeder der nicht an die Person Jesu glaube, sei dann damit verdammt. Es bestehen berechtigte Zweifel, ob es so gemeint war:
Die Hebräer in der Antike verwendeten den Begriff "Er war dies oder das" oft nicht zur Bezeichnung einer Identität, sondern um zum Ausdruck zu bringen, dass eine Person etwas ganz besonders mit seiner Person vertritt und lebt.
Beispiel: Wenn es heißt "Jakobus ist die Gerechtigkeit", dann geht es nicht darum dass die konkrete Person Jakobus identisch ist mit der abstrakten Gerechtigkeit. Sondern man brachte damit zum Ausdruck, dass der Jude Jakobus sich in seinem Leben so stark an das jüdische Gesetz hielt (= gerecht sein), dass er förmlich die Gerechtigkeit war. Wenn man will, könnte man auch sagen, Jakobus war das Gesetz, also er lebte es vor und in ganz starkem Maße.
Wenn Jesus der Weg ist, dann stellt sich die Frage wie er das gemeint haben kann. Sicherlich nicht so, dass man auf ihm laufen kann wie auf einem Schotterweg. Sondern Jesu mit seinem ganzen Leben stellt den Weg da. In der Nachfolge geht man den Weg. Hierin besteht auch der christliche Glaube. Also man glaubt an den Weg der Liebe und Vergebung und deswegen macht man selbst es auch so mit Gottes HIlfe. In diesem Fall steht nicht die Person Jesu im Vordergrund, sondern seine Botschaft, sein Weg der zu Gottvater führt.
Wenn Jesus die Wahrheit ist, bedeutet dies, dass er in höchstem in seinem Leben stets die Wahrheit gesagt hat. Und seine "Methode" der Liebe und Vergebung bedeutet Leben.
Also wenn eine andere Religion hier dasselbe lehrt, ist es im Sinne Jesu.