ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Do 13. Okt 2022, 01:18
Das ist aber eine andere Art Königtum, denn von einer Hierarchie unter Menschen ist hier nicht die Rede und lässt sich davon auch nur schwer herleiten. Die Herrschaftsrolle Adams kann man nicht vergleichen mit dem Königtum, wie Saul es beschreibt.
Königtum ist Königtum, wie immer du es benennst. Vor der Sintflut gab es den Begriff noch nicht. Aber man redete von den Elohim. Dies waren die Sippenvorstände ihrer eigenen Familien, wie sie ihre eigenen Söhne und Töchter gezeugt haben. Man nennt es "Familie". Gegenüber Gott waren sie die Bnej Elohim, die Söhne Gottes (Genesis 6). Sie übten jeder über seine eigene Sippe die Herrschaft aus gemäß dem Herrschaftsauftrag nach Genesis 1 und machten Landbesitz und exisiterien in Koexistenz nebeneinander.
Die Besitznahme des Landes erfolgte am Anfang ohne einen Krieg, da das Land ja noch frei, sprich ohne Einwohner. Und so sollten sie sich vermehren und die Erde füllen. Aber dazu muss eine Sippe auch geführt werden. Wie gesagt, ob du zu diesem Führer nun König oder Sippenvorstand sagst, es ist nur ein Begriff.
Für diese Funktion steht allgemein auch der biblische Begriff "Vater", was sie ja waren. Dabei will Gott über alle der himmlische Vater sein. Und wenn ein Familienoberhaupt seinen Willen erfüllt, so steht er mit ihm auch in Verbindung, wie er später z.B. auch zu Noah direkt gesprochen hatte, dem er Anweisung gegeben hatte eine Arche zu bauen.
Nach dem Muster bildet Gott sein Volk. Nachdem über die Menschheit die Sünde herrscht und sie die natürlichen Wege verlassen haben und so böse wurden (Genesis 6), generierte Gott JHWH später aus dem Stammvater Abraham wieder sein Volk. Er begann mit ihm sein Heilswerk, das zu Jesus führen sollte.
Alos nachdem der erste Adam wegen der Sünde, die zum Tode führt, dieses Konzept nicht ausführen konnte, setzte Gott mit Abraham einen Nebeginn um diese Schöpfungsordnung wiederherzustellen, wohlwissend, dass sie von der Sünde weiterhin noch nicht für immer befreit sind. Und es erging dieses fundamentale Wort an Abram:
1. Mo 12,2-3 hat geschrieben: Und ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!
Gott gibt seine Pläne nie auf, sondern er bahnt sich einen Weg durch die von Sünde beherrschte Menschheit, da er El Shaday ist, wie er sich Abraham auch geoffenbart hatte. Letzten Endes liebt er ja seine eigene Schöpfung am allermeisten, mehr als es ein Mensch je tun könnte. (Johannes 3:16).
Er sucht stets nach dem rechten Mann für seine Pläne und hat jede erdenkliche Zeit, und wenn es 1000 Jahre dauert, bis er den nächsten Schritt setzen kann. Am Ende soll alles unter Jesus subsummiert werden, seinem Sohn, den er dazu selbst gezeugt hatte.
Ich lege mal diese Grundlage, ehe ich mich dann mit der Problematik Sauls befasse, wie es Lea nur kurz angerissen hatte.