Sprüche..25,22

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Abischai
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Re: Sprüche..25,22

Beitrag von Abischai »

Lea hat geschrieben: Do 20. Okt 2022, 23:15 Und warum gerade bei dieser Frage, gleich am Anfang eines Threads, bevor überhaupt etwas dazu gesagt wurde... ?
Selten zwar, aber manchmal moderiere ich, in diesem Sinne ist das zu verstehen. Meine Meinung kann ich immer beitragen, in diesem Fall kommt die später.
Eine moderierende Frage soll lenken und hervorheben, nicht selbst beitragen.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Oleander
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Re: Sprüche..25,22

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 22. Okt 2022, 04:50
Oleander hat geschrieben: Sa 22. Okt 2022, 01:49 Ich habe nun eine andere Stelle mit "feurigen Kohlen" gefunden, wo David sich beklagt...Psalm 140
Es gibt noch mehrere mit diesem Wort, dass mit glühende oder feurige Kohlen übersetzt wird. Allerdings sind die anderen Stellen nicht besonders aussagekräftig in Bezug auf den übertragenen Sinn. Auch die Wendung "auf dem Haupte aufhäufen" gibt leider nicht all zu viel her.
Aus dem Text des links, den ich setzte, stand Folgendes drin:
Feurige Kohlen auf dem Haupt, das ist ein alter ägyptischer Brauch. Wer sich schämte für etwas, was er getan hatte, der lief mit einem Becken voll glühender Kohlen auf dem Kopf herum. Wie lange, wissen wir nicht mehr. Lange kann man das nicht aushalten. Dass Scham etwas mit Feuer zu tun hat, wissen wir immer noch.
https://www.predigtpreis.de/predigtdate ... -21-5.html

Könnte sein, dass Moses, der ja lange Zeit in Ägypten war, das von dort kannte und übernommen hat und so weitergab...keine Ahnung.
Nur in dem Psalm von David scheint es anders gemeint zu sein-eher was Vernichtendes...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Sprüche..25,22

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Sa 22. Okt 2022, 11:20 Aus dem Text des links, den ich setzte, stand Folgendes drin:
Feurige Kohlen auf dem Haupt, das ist ein alter ägyptischer Brauch. Wer sich schämte für etwas, was er getan hatte, der lief mit einem Becken voll glühender Kohlen auf dem Kopf herum. Wie lange, wissen wir nicht mehr. Lange kann man das nicht aushalten. Dass Scham etwas mit Feuer zu tun hat, wissen wir immer noch.
https://www.predigtpreis.de/predigtdate ... -21-5.html

Könnte sein, dass Moses, der ja lange Zeit in Ägypten war, das von dort kannte und übernommen hat und so weitergab...keine Ahnung.
Nur in dem Psalm von David scheint es anders gemeint zu sein-eher was Vernichtendes...
Den Hinweis auf ein ägyptisches Ritual habe ich auch in englischen Kommentaren im Netz gefunden, allerdings gibt es nirgendwo eine zuverlässige Quellenangabe dafür.

- https://www.bibleref.com/Romans/12/Romans-12-20.html
- https://www.journal33.org/lovenbr/html/burncoal.html
- https://www.massbible.org/exploring-the ... ns-1219-20

Im zweiten Link bemerkt ein Leser zum Kommentar, dass der Hinweis auf ein ägyptisches Ritual ihn nirgendwo hin führte. Die Antwort des Verfassers ist recht lapidar, aber er gibt damit zu, dass er auch keine Ahnung hat.

Im dritten Link gibt es einen Literaturhinweis auf einen Text von William Klassen, dem ich mal weiter gefolgt bin und stieß dann auf das hier :

https://www.cambridge.org/core/journals ... ADC8D0DD49

Dort ist ein Literaturverweis auf "Der Brief an die Römer" (Göttingen, 1955) mit dem Autornamen Michel. Dabei handelt es sich um dem tübinger Theologen Otto Michel. In der 14. Auflage von 1978 auf Seite 392-393, Fußnote 50 steht der auch im Link deutsch wiedergegebene Hinweis : "Vielleicht gab es in Ägypten eine Sitte, nach der ein Sünder ein Kohlenbecken auf dem Haupt trug, um dem Beleidigten genug zu tun." Hier handelt es sich also nur um reine Vermutung, wie der Autor deutlich macht. Allerdings erwähnt er in der gleichen Fußnote noch den schon im dritten Link stehenden Hinweis auf die Passage aus dem apokryphen Kapitel Esra 16,54, das aus dem 2. Jahrhundert stammt und nur auf lateinisch vorliegt.

Zum nachlesen hier : https://de.wikisource.org/wiki/Esdras_sechstes_Buch
Für weitere Informationen zur Schrift hier : https://de.wikipedia.org/wiki/6._Buch_Esra

Weiter bringt das allerdings auch nicht.

Die genannte Fußnote ist noch viel länger und enthält noch weitere Verweise auf Fachliteratur, auf ein arabisches Sprichwort, so wie auf eine rabbinische Erzählung. Dem allen im Detail nachgehen zu müssen ist fast unmöglich und eine echte Zumutung bezüglich einer so gehaltvollen Aussage, deren Grundlagen hinter Abkürzungen und Querverweisen vernebelt wird. So verstehen eben manche Wissenschaft.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Oleander
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Re: Sprüche..25,22

Beitrag von Oleander »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Sa 22. Okt 2022, 17:20 Den Hinweis auf ein ägyptisches Ritual habe ich auch in englischen Kommentaren im Netz gefunden, allerdings gibt es nirgendwo eine zuverlässige Quellenangabe dafür.
Danke recht :Herz2: lich für deinen Aufwand raus zu suchen.
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