Definition: Bibelkritik (?)

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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

Bei Bibelkritik geht es aber nicht darum, die Leistung eines einzelnen Schriftstellers zu beurteilen, das unterschiedet sie von der Literaturkritik. Der Schriftsteller hat ein Ziel, nämlich seine Idee zu veröffentlichen und das Werk zu vermarkten. Bei der Bibel ist das anders.
Bibelkritik erstreckt sich also auf die kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen der Bibel, die an sich Absolutheitsanspruch haben und den durchaus zu verteidigen haben. Anwälte und Angeklagte sind jeweils Menschen, die die Bibel verteidigen oder anzweifeln.
Kritisch zu betrachten ist auch der Inhalt der Bibel, ob er an den jeweiligen Stellen 1:1 gemeint oder dem Sprachgefühl der Antike geschuldet irgendwie gedeutet werden muß, oder gar als Bild zu werten ist. Das alles wird kritisch untersucht mit dem Ziel, eine standfeste Verifikation zu erhalten.
Man kann das auch abkürzen und unkritisiert glauben. Die meisten Menschen leben und sterben gut damit. Aber wenn die unausweichlichen, oft sinnlosen Diskussionen aufkommen, ist man genötigt Stellung zu beziehen zu Dingen, die einem zuvor völlig unangefochten waren.
Sinn ernsthafter Bibelkritik ist, sie besser zu verstehen.
Sinn ist es nicht, sie zu falsifizieren. Das hat noch niemand geschafft, obwohl oft versucht. Das ist nicht, was der Mühe, der Diskussion und des Kampfes wert wäre.
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 18:29 Bibelkritik erstreckt sich also auf die kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen der Bibel, die an sich Absolutheitsanspruch haben und den durchaus zu verteidigen haben.
Es haben nicht alle Aussagen in der Schrift diesen Anspruch, sondern das Wort Gottes und das Wort Jesu. Deine Verteidigungsrede gilt nun:

1) Gott und Jesus
2) Der Bibel

Es geht nicht beides.

Die kritische Betrachtung unterscheidet daher exegetisch sauber, was sind die authentischen Worte Gottes bzw. die von Jesus und was hat der Mensch aufgrund seiner Fehleranfälligkeit nicht korrekt überliefert. Und dazu danke ich Gott für seinen HG. :thumbup:

Ich möchte niemals Gott und den Sohn Gottes kritisieren, d.h. heute nicht mehr. Früher war das anders, da kannte ich ihn ja noch nicht. Damit wusste ich nicht einmal was ich kritisiere. Heute sind sie für mich die oberste Maxime für alles, woran ich glaube und wofür ich alles geben würde.

Ich kann Gott bitten mir das tiefere Verständnis für sein Wort zu offenbaren, falls ich etwas nicht verstehe, nur setzt das voraus: Ich kenne exakt sein Wort.

Wenn ich aber den Autor nicht kritisieren darf, der über sie schreibt, und ein Mensch ist, dann versklavst du mich den Menschen unkritisch hinnehmen zu müssen und stellst ihn mir damit über Gott bzw. Jesus.

Das nehme nicht unkritisch hin. Insofern sterbe ich sogar für das Wort Jesu, so es auch heilsentscheidend wäre (vieles ist es ja nicht), falls mich jemand vor die Wahl zwischen Leben und Tod stellen würde, dass ich dem Autor oder auch dem Ausleger (Übersetzer) huldige und nicht, wie mich der HG leitet.

Man macht damit aus der Bibel einen Götzen und dem bin nicht bereit zu huldigen. Verstehst du was ich meine?
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Oleander
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 19:34 ...was sind die authentischen Worte Gottes bzw. die von Jesus...
Kann man nicht wissen, weil selber kein Zeitzeuge ist und Schriften immer von Menschen verfasst wurden.

Die Bibel fiel nicht von Himmel...
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PastorPeitl
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von PastorPeitl »

Abischai hat geschrieben: Fr 28. Okt 2022, 18:29 Bei Bibelkritik geht es aber nicht darum, die Leistung eines einzelnen Schriftstellers zu beurteilen, das unterschiedet sie von der Literaturkritik. Der Schriftsteller hat ein Ziel, nämlich seine Idee zu veröffentlichen und das Werk zu vermarkten. Bei der Bibel ist das anders.
Quatsch. Auch bei der Bibel geht es um einen einzigen Schriftsteller, der uns seine Ideen vorstellen will. Steht doch im 1.Timotheusbrief:
2Tim 3,16 Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
Der Schriftsteller heisst: Gott Vater.
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

PastorPeitl hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 06:56Quatsch.
Nicht so hastig! Gott ist der Autor, aber nicht der Schriftsteller. Das ist ja gerade das, was Helmuth z.B. immer so aufs Korn nimmt. Von Gott inspiriert, ja, aber nur sehr wenige Worte hat Gott eigenhändig geschrieben, der "Urtext" der 10 Gebote auf den Tafeln liegt uns nicht mehr vor...
Marcel de la Croix hat in seinem Werk "von Gott inspiriert, von Menschen revidiert" genau diesen Knackpunkt unter die Lupe genommen. Die Instiration ist tadellos, die Revision ist der Verrat, zumindest häufig.
Also gibt es bei der Bibel einen Autor, einen einzigen, aber viele Schreiber und Hüter und Fälscher.

Viele Worte sind 1:1 von Gott inspiriert aufgeschrieben worden. Viele Worte sind bebehalten worden, obwohl sie anfangs nicht von Gott inspiriert worden waren, deren Verewigung in der Bibel Gott aber wichtig war, und daher hat er die Hüter der Schrift inspiriert, genau diese scheinbar belanglosen Texte in der Bibel aufzunehmen und beizubehalten, durch die Jahrtausende hindurch.
Einige wichtige Stellen sind aber im Laufe der Zeit verfälscht worden, mit klarer und böser Absicht.
Gute Theologie findet dies heraus und deckt das auf. Man könnte sie im Reiche Gottes als "Forensiker" bezeichnen, diese guten Theologen. Es gibt sie, aber ihrer scheinen nicht so viele zu sein.
Marcel de la Croix war ein solcher.
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 19:31 Viele Worte sind 1:1 von Gott inspiriert aufgeschrieben worden.
Wo z.B. steht das? Viele Worte sind von Gott selbst gesprochen worden. Von "inspiriert" steht in der gesamten Bibel nicht eine einzige Zeile. Und der eine Vers, der als Kardinalsstelle dazu herhalten muss, ist eine falsche Übersetzung des Wortes "gottgehaucht", auf dem die gesamte Inspirationslehre dogmatisch aufgebaut wurde.

Das ist z.B. einer meiner klarsten und auch schärfsten Biblekritiken, weil das völlig dem widerspricht wie uns der HG das Wort Gottes vermittelt. Und sie richtet sich nicht gegen Gott, nicht gegen Jesus und auch nicht gegen Paulus, sondern an die Übersetzer des Paulus-Textes von Koine auf Deutsch.

Wie ich zuvor geschrieben habe, lasse ich mich nicht an diese versklaven und muss daher dieser theologischen Lehre nicht folgen. Lies es nochmals und antworte, ob du mich verstanden hast. Ich folge Jesus, nicht einem Bibelschreiber oder Übersetzer oder Ausleger. Daher ist saubere Exegese unter der Leitung des HG auch Kern jedes Bibelstudiums.

Auch das Wort "Gott sei Autor" ist irreführend, denn die Autoren sind bereits Menschen und nicht Gott. Auch hier folgst du der dogmatischen Lehre und nicht den Fakten wie die Erstschriften wirklich entstanden sind.

In der Tat hat Gott nur die beiden Steintafeln am Horeb selbst geschrieben. Einzig allein dafür war er der Autor selbst. Leider sind diese nicht mehr vorhanden. Gäbe es sie noch, sie wäre ein mulitmilliarden schweres Vermögen wert. Alles andere wurde (von Gott) ausgesprochen und wie es die Propheten gehört haben, haben sie es weitergegeben bzw. auch aufgeschrieben oder dann deren Schüler, die unter ihrer Leitung standen.

Etwas hören und niederschrieben lernen Kinder in der Volksschule bzw. Grundschule. Dazu bedarf es nicht einmal des HG, sondern nur der Gabe des Hörens und Schreibens. 7-Jährige haben sie bereits. Diese Lehre mit "inspriert" ist m.E. einfach nur stupide, nur weil sich keiner hinsetzt und einfach das liest und aufnimmt, was ja eh 1.000 Mal in den gesamten Bibel steht: Und Gott sprach: ... und dann folgt sein Wort. Oder: Und Jesus sprach: ... und dann folgt sein Wort.

Paulus Worte sind nicht Gottes Worte. Du kannst mich steingen, sie werden es einfach nicht, so wie deins und meins niemals ein Wort Gottes werden. Wenn dir diese Logik nicht einleuchtet, dann hat man dich dumm gemacht mit Theologie. Paulus, du und ich können es nur zitieren und auslegen, jeder so gut ihn der HG dabei leitet. Paulus war darin sehr gut und erhielt dazu noch die Bestätigung des HG infolge seiner Mission.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 29. Okt 2022, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

Du hast eine einsame Auffassung vom "Hören".
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 20:13 Du hast eine einsame Auffassung vom "Hören".
Das ist wie wie uns der Herr geschaffen hat. Was du meinst ist etwas anderes. Ich weiß was du meinst, aber beantworte mir diese Frage: Kann Gott sprechen?
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Abischai
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Abischai »

Ja.
Und kann Gott ohne akkustisch hörbare Worte sprechen?
(Du bist dran.)
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Helmuth
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Re: Definition: Bibelkritik (?)

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 29. Okt 2022, 21:07 Ja. Und kann Gott ohne akkustisch hörbare Worte sprechen?
(Du bist dran.)
Du meinst denken. Ja kann er. Nur, dann höre ich ihn nicht. Die Propheten haben aber nicht seine Gedanken gelesen, denn du willst mir damit ja sagen dass Gott sie damit nonverbal "inspiriert" hat. Rein denkbar wäre das für mich, Gott ist El Shaday, aber das steht so nur nicht geschrieben,

Was steht geschrieben:
1. Mo 6,13 hat geschrieben: Und Gott sprach zu Noah: ...
Wie gesagt, solche Stellen gibt es 1.000 und mehr. Gott wird sich doch wohl seiner eigenen Schöpfungsgrundlage bedienen können. Oder was versteht du nun unter Sprechen? Stille Post? Oder: Ich seh, ich seh, was du nicht siehst ... :mrgreen:

Nirgendwo steht, dass er die Propheten "inspiriert" hätte, er hat sie angesprochen. Lies mal Samuel 3, da wird das sehr klar. Der kleine Knirps hat in der Tat die Stimme Gottes gehört. Der hatte noch keine Ahnung vom Tuten und Blasen und unserer Theologie, wie wir sie da betreiben, der hat jemand klar reden gehört und meinte es wäre Eli.

Aber lassen wir das. Das wird weiter meine Bibielkritik sein, wie unkritisch andere etwas propagieren, was nicht geschrieben steht, und ich dem kritisch dagegen stelle, was schon geschrieben steht.
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