Gott aller Götter - welche?

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Helmuth
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

Ziska hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 08:42 Kann es sein, dass du dich an dem Wort „Gott“ festgebissen hast?
Kann man so auch sehen. Eine einfache Rückfrage: An wen glaubst du? An Gott? Und meinst du damit Mose?
Ich verbinde mit meinem Glauben an Gott nicht nur den Glauben an eine Funktion und an einen Titel, und auch nicht Mose.

Gott ist der lebendige Gott, der einzige Gott, den es gibt, es gibt keinen neben ihn, der den Himmel und die Erde erschaffen hat. An den glaube ich. Und dieser sandte Jesus, damit er uns durch sein vergossenes Blut erlöst. Dieser Gott darf keinen anderen Namen haben, der ein Geschöpf ausmacht.

Wenn du es so willst, an dem beiße ich mich fest, nenne es aber auch anders. Ich glaube an ihm, ich hänge an ihm, klebe an ihm, verehre ihn, bete ihn an, küsse seine Füße, umarme ihn, so das ginge, im Geist geht es.

Der Thread könnte aber auch dogmatische Festlegungen aufzeigen. Und diese habe sich daran m.E. an Dingen festgebissen, die sie wiederum nicht loslassen können oder wolle. Sie könnten, aber sie wollen nicht.

Ohne es zu wissen beten sie damit "Gotter" an, also Götzen. Bei extremen Formen ist sogar der Text heiliger, sozusagen nur das Buch mit Buchstaben. Da darf keiner ein "j" ändern. Sie würden dafür töten.

Viele haben so den lebendigen Gott noch nicht wirklich erkannt, ihm aber viele (theologische) Namen gegeben.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Zippo »

Travis hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 12:23
Zippo hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 11:51 Im Großen und Ganzen gebe ich dir recht.
In Anbetracht des Umstands, dass es für dieses Wort keine Entsprechung im Deutschen gibt, halte ich "Götter" als Übersetzung für alternativlos. Es ist die Aufgabe der Bibellehrer sich damit zu befassen und auf die Schwierigkeiten in der Übersetzung hinzuweisen.
In Joh 10 stellt sich der Herr Jesus durch die Aussage: "Ich und der Vater sind eins" auf die Stufe des wahren Gottes.
Er selbst antwortet mit Ps 82. Menschen wären Götter, Söhne Gottes allzumal. Sie sollten sich also nicht daran stören, wenn er sich als Sohn Gottes begreift. Da werden Menschen eigentlich auf die Stufe von "Söhnen Gottes" gehoben.
"Götter" ist also etwas zu hoch gegriffen, "Herrscher wäre besser". Ich denke, es macht schon Sinn, wenn man sich das Wort "elohim" mal genauer ansieht.
Menschen werden niemals Götter sein. Es gibt eigentlich nur einen wahren Gott und das ist derjenige, aus dem alles hervorgegangen ist. Die anderen, die so bezeichnet werden, wurden von diesem Schöpfergott zu einem Gott gemacht, als wenn es ein Amt wäre.
Oder sie haben sich selbst zu einem Gott gemacht, wie Satan und seine Dämonen es getan haben und dann sind überall Götzen entstanden und irgendwelche seltsame Religionen.
Travsis

Ob Wikipedia eine gute Quelle ist, hängt wohl von den Autoren des Artikels ab. Hebräisches Verständnis wird auch dabei eine große Rolle spielen. Mir würde es viel Bedeutung, äußerte sich dazu ein Rabbi, egal ob messianisch oder nicht. Muss sich ja nicht ausschließlich auf Rabbi Schlomo Jizchaki beziehen.
Ob die Rabbis heute noch diese uralte hebräische Sprache und ihre Wortbedeutung verstehen ?
Ansonsten müßen wir uns eben mit dem Kontext helfen, in dem dieses Wort verwendet wird.

Gruß Thomas
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Helmuth
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 10:33 Ob die Rabbis heute noch diese uralte hebräische Sprache und ihre Wortbedeutung verstehen ?
Ansonsten müßen wir uns eben mit dem Kontext helfen, in dem dieses Wort verwendet wird.
Rabbis, die nicht an Jesus glauben sind gleichermaßen inkompetent über Jesus korrekt etwas geisltich auszusagen wie die Juden zu seiner Zeit unter Kajaphas. Sie würden ihm denselben Vorwurf machen und sie demonstrieren das auch gegenüber den Katholiken, indem diese ihn zu Gott erhoben haben.

Die Juden hier im Forum tun desgleichen und nennen uns insgeheim Götzendiener und Gotteslästerer, nur wagen sie es nicht offen auszusprechen um nicht unter die Knute von Travis zu kommen, aber sie denken das.

Der gegenseitige Vorwurf der Lästerung ist wieder nichts Neues unter der Sonne. Jesus hatte sie schließlich auch der Lästerung des HG bezichtigt. Jetzt ist nur die Frage: Wer hatte nun Recht? Nun wir glauben an Jesus, und wer den HG hat, der weiß das auch.

Ebenso bin ich hier z.B. immer wieder Lästerungen ausgesetzt, weil diese nicht wahrhaben wollen, dass dieser HG uns nun mal in die Wahrheit leitet während sie im Geist des Irrtums wandeln. Aber das bringt nun mal der Predigdienst mit sich. Ich muss damit leben lernen.

Es wäre unter Umständen anders, hätte man den Begriff "theoi" nicht ausgerechnet bei Johannes 10 verwendet. An der hebräischen Sprache liegt es aber nicht, diese ist dieselbe wie unter Mose. Die Verwirrung entstand als man sie auf Griechisch Koine übersetzt hatte, die sogenannte LXX.

Damit haben m.E. diese Schwierigkeiten angefangen, weil dort der Begiriff "theoi" auch für die Stellen angewandt wurde, die ich hier gelistet habe, dass sie dort unberechtigt stehen.

Darum sage ich, auch wenn es Travis nicht hören will, so kam ein hellenistischer Einfluss zuerst unter die Juden, der sich dann auch auf die Christengemeinde übertragen hatte. Diese Hellenisten waren ein Problem, wie es die Apg. auch gut bezeugt. Darunter befanden sich auch ausgesprochen feindselige Brüder. Die Apg. ist voll dieser Zeugnisse

Es sind Unbekehrte oder so halb Bekehrte, wo man dann nicht genau weiß auf welcher Seite sie nun stehen. Paulus nannte sie auch falsche Brüder, die sich eingeschlichen haben, wenn sie das Evangelium verfälscht haben.

Ihr Einfluss darf nicht unterschätzt werden und wenn ich das auf die heutge Zeit übetragen darf, dann sind es die Dogmenreiter, die schnell ein Urteil über andere fällen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Sa 12. Nov 2022, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von frank »

Helmuth hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 09:27 Ich glaube an ihm, ich hänge an ihm, klebe an ihm, verehre ihn, bete ihn an, küsse seine Füße, umarme ihn, so das ginge, im Geist geht es.
Dann ist es doch egal wie du ihn nennst - oder?
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Helmuth
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 21:13 Die Möglichkeit des Missbrauchs hängt nie an einem Wort. Viel mehr kommt es auf die Bereitschaft an, eine missbräuchliche Deutung zu erkennen oder hinnehmen zu wollen.
Dem stimme ich zu. Missbrauch des Wort Gottes ist Gott auch ein Gräuel (3. Gebot), daher gehört es dazu darauf aufmerksam zu machen. Das ist an sich eine der geistlichen Zielsetzungen des Threads. Ob es überzogen ist möge man beurteilen

Jesus könnte dazu sagen: Wer Ohren hat der höre. Es liegt dann am Hörer, ob er sich vom HG leiten lässt, oder ob er weiter starr seinen Dogmen folgt.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 21:13 Ich verstehe es so, dass hier kein Indikativ verwendet wird, sondern ein Irrealis. Die Rhetorik ist ähnlich wie die von Elia auf dem Karmel, als er den Götzen Baal verspottet (1. Könige 18).
Zunächst danke, dass du dir wieder die Mühe machst, darauf auch einzugehen. Ja, ein gewisse Spott ist nicht zu übersehen. Es vermischt sich hier das Wort Gottes mit der Intention des Propheten, daher auch die Wir-Form in seiner Anrede.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 21:13 Ein Elohim sollte zuverlässig die Zukunft vorhersagen können. Ein Prophet Gottes, der zuverlässige Worte spricht, der redet ja nicht aus sich selbst, denn nicht er sieht oder ermittelt die Zukunft, sondern gibt lediglich das Wort Jahwes weiter.
Das ist eine logische Schlussfolgerung, d.h. so steht es zwar nicht dort, aber das meint Jesaja damit. Da an ihn das Wort ergangen ist, so kennt er die entsprechende Weissagung. Er kann sie nun mit dem messen was andere sagen.

Und aufgrund seiner ironischen Redensart drückt er damit aus, dass sie nichts dergleichen vermögen, sondern bloß vermessen sind. Jesaja legt sich gewissermaßen mit ihnen an, wohlwissend er hat JHWH hinter sich und die anderen eben nicht.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Fr 11. Nov 2022, 21:13 Um Propheten geht es in deinem Beispiel aber gerade nicht, sondern ob die Angesprochenen so wie Jahwe das Zukünftige nennen können.
Er disqualifiziert sie jedenfalls. Vielleicht sollten sie Propheten sein, aber sie weisagen aus eigenem Herzen. Wie immer, das Wort ergeht an die Elohim. D.h. an sich ist es damit wieder Fakt, und darauf zielt an sich mein Thema, es werden Menschen angesprochen. Und in dem Fall wären es falsche Propheten, wie ich denke führende Männer Gottes, oder solche, die entsprechend Macht haben, die aber das Volk irreführen.

Damit haben wir eine weitere sehr wesentliche Bedeutung für Elohim gefunden, und zwar sind sie nach dem Willen Gottes seine Propheten. Eine gibt es noch.
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Corona
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Corona »

Helmuth hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 11:20 Rabbis, die nicht an Jesus glauben
Ich kenne keine Echten die das tun würden.
Helmuth hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 11:20 Die Juden hier im Forum tun desgleichen und nennen uns insgeheim Götzendiener und Gotteslästerer, nur wagen sie es nicht offen auszusprechen um nicht unter die Knute von Travis zu kommen, aber sie denken das.
Wenn ich das denken würde, würde ich es mit Sicherheit auch so sagen. Travis hin oder her. Da scheint eher deine eigene Unsicherheit davon zu sprechen.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Corona
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Corona »

Zippo hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 10:33 Ob die Rabbis heute noch diese uralte hebräische Sprache und ihre Wortbedeutung verstehen ?
Ich empfehle dir Rabbiner Raphael Samson Hirsch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Samson_Raphael_Hirsch
Er schreibt sogar Deutsch.

https://archive.org/details/Psalmen_416 ... 1/mode/2up

https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/ ... re/1900331
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 11:20
Zippo hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 10:33 Ob die Rabbis heute noch diese uralte hebräische Sprache und ihre Wortbedeutung verstehen ?
Ansonsten müßen wir uns eben mit dem Kontext helfen, in dem dieses Wort verwendet wird.
Es wäre unter Umständen anders, hätte man den Begriff "theoi" nicht ausgerechnet bei Johannes 10 verwendet. An der hebräischen Sprache liegt es aber nicht, diese ist dieselbe wie unter Mose. Die Verwirrung entstand als man sie auf Griechisch Koine übersetzt hatte, die sogenannte LXX.

Damit haben m.E. diese Schwierigkeiten angefangen, weil dort der Begiriff "theoi" auch für die Stellen angewandt wurde, die ich hier gelistet habe, dass sie dort unberechtigt stehen.
Wer hat die LXX übersetzt ? Die griechisch sprechenden Juden in Alexandria ? Da standen sie auch vor dem Problem, die hebräisch, aramäischen Bibeltexte in die griechische Umgangssprache zu übersetzen.
In Ps 82 steht da wohl theos für Götter ? In Joh 10 steht bei mir auch theos in Joh 10,34. Also hat man im griechischen auch kein besseres Wort gefunden, als "Götter".
Zum Glück läuft die Diskussion in Joh 10 darauf hinaus, daß der Herr Jesus sich als Sohn Gottes betrachtet.
Und als Söhne Gottes konnten sich die Menschen zumindestens betrachten.
Helmuth
Darum sage ich, auch wenn es Travis nicht hören will, so kam ein hellenistischer Einfluss zuerst unter die Juden, der sich dann auch auf die Christengemeinde übertragen hatte. Diese Hellenisten waren ein Problem, wie es die Apg. auch gut bezeugt. Darunter befanden sich auch ausgesprochen feindselige Brüder. Die Apg. ist voll dieser Zeugnisse
Es ist immer gefährlich, den Büchern des NT irgendwie eine Verfälschung durch einen hellenistischen oder sonst einen Einfluß zuzuschreiben. Über das NT und seine Übersetzungen hat der Heilige Geist gewacht. Darauf müßen wir uns verlassen, wenn es auch schon mal kleine Probleme mit der Zuordnung von Wörtern gibt.
Helmuth

Es sind Unbekehrte oder so halb Bekehrte, wo man dann nicht genau weiß auf welcher Seite sie nun stehen. Paulus nannte sie auch falsche Brüder, die sich eingeschlichen haben, wenn sie das Evangelium verfälscht haben.

Ihr Einfluss darf nicht unterschätzt werden und wenn ich das auf die heutge Zeit übetragen darf, dann sind es die Dogmenreiter, die schnell ein Urteil über andere fällen.
Ja, auch Paulus hatte schon zu tun mit den sogenannten Superaposteln, die alles besser wissen wollten. Die haben meist gelehrt, man müße in gewisser Weise auch das Gesetz einhalten. 2 Kor 11,1-5

Falsche Brüder hat es immer gegeben, diese Superschlauen. Es sind oft intelligente Leute, die immer meinen, es besser zu wissen !
Wer die Wahrheit redet, daß muß am Ende die Bibel entscheiden und der Heilige Geist wird uns die Lüge aufdecken. Rö 9,1
Da steht doch jeder selbst mit seinem Gewissen vor Gott. 1 Tim 1,5-8

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 11:03 Wer hat die LXX übersetzt ? Die griechisch sprechenden Juden in Alexandria ?
Soweit sagt das die historische Forschung. Es gibt aber nichts einzuwenden, da man dazu auch Funde für diese Texte hat. Damit hat man zuverlässige Quellen. Also gehen wir davon aus und setzten es als Tatsache. Die ÜS dauerte aber einige Zeit.
Zippo hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 11:03 In Ps 82 steht da wohl theos für Götter ? In Joh 10 steht bei mir auch theos in Joh 10,34. Also hat man im griechischen auch kein besseres Wort gefunden, als "Götter".
So sieht es aus. Aber beachte: Sie waren damals ja noch keine Christen. Das Volk der Juden hatte sich in der Diaspora stark hellennisiert, d.h. es assimilierte sich mit den Heiden. Nur wenige blieben ihren Wurzeln treu. Das hatte zur Folge, dass viele den Glauben verloren hatten und auch Hebräisch nicht mehr sprechen konnten. Dann kam es unweigerlich auch zur Vermischung mit Heidentum, also deren "Götter". Diese brauchten zur Aufrischung eine griechische ÜS.

Und nun ziehe den Schluss, warum sie nicht wirklch durch den HG geleitet werden konnten die ÜS auch korrekt vorzunehmen. Wie weit ihr Wirrwar geht zeigt Josephus Flavius, der mit seinem Werk "Jüdische Alterümer" quasi eine Neuauflage des AT als Geschichswerk des Judentums für Heiden auf Griechisch herstellen wollte.

Aus historischer Perspektive ist diese Werk teils sogar interessant, aus geistlicher aber völlig wertlos. Und die LXX ist so eine Mischung würde ich sagen, in dem der hellenistische Einfluss zum Tragen kommen musste. Authentischer wird daher immer der ältere hebräische Text bleiben.

Und dafür gab es weiterhin auch immer die streng konservative Richtung, heute sagen wir orthodoxe Juden, die in einer Synagoge niemals einen griechischen Text lesen würden. Davon waren viele aber wieder wie ihre Landsleute aus Israel, d.h. verstockt bzw. religös fanatisch. Aber eines verdanken wir ihnen: Die korrektere Überlieferung des hebräischen AT.

Als Paulus den Heiden das Evangelium gebracht hatte, kam er zuerst mit den Juden beider Richtungen in Berührung. Von den Hellenisten konnte er viele für das Evangelium gewinnen. Die er nicht gewinnen konnte und insbesondere aus dem konservativen Lager waren dann die, welche ihn überall töten wollten, so wie sie schon Jesus verfolgt und am Ende auch tatsächlich getötet hatten.

Es sollte sich also immer Jesaja 6:9-10 auf diese Weise auch erfüllen. Darum wandte sich Paulus recht bald zu den Heiden, also den Griechen und Römern. Und wer aus den Heiden nichts annehmen will, für diese gilt Jesaja 6:9-10 ebenso, denn das Wort Gottes beschränkt sich nicht auf Israel, es begann nur dort mit der Scheidung der Geister.

Scheidung der Geister meint nun die Elohim Zugehörigen herauszurufen, die Söhne Gottes. Die anderen werden niemals Elohim-Status erlangen. Sie werden aus dem Reich hinausgeworfen.

Die Hellenisten waren war halt eine Mischung aus Juden und Heiden was ihren Glauben anbelangt. Paulus hatte dann alle Hände zu tun sie von ihren falschen "Elohim" , also den falsche Göttern, den Götzen und Dämonen zu reinigen.
Zippo hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 11:03 Es ist immer gefährlich, den Büchern des NT irgendwie eine Verfälschung durch einen hellenistischen oder sonst einen Einfluß zuzuschreiben. Über das NT und seine Übersetzungen hat der Heilige Geist gewacht. Darauf müßen wir uns verlassen, wenn es auch schon mal kleine Probleme mit der Zuordnung von Wörtern gibt.
Das fürchte ich nicht, denn Fakten sind Fakten oder man widerlege sie. Und wer das nicht kann, sondern nur den Dogmenhammer schwingt, der hat keine Kompetenz. Es sind dann Akte der Hilflosigkeit.

Man muss sich nur vor denen hüten, falls du auch unter Christen in die Hände derer gerätst, die wie schon orthodoxe Juden meinen ihre Thora wäre mit allem Mitteln zu verteidigen. D.h. man solle die töten, die ihrer Meinung nach ihrem "Elohim" lästern.

Erkennst du die Parallele zu Jesus? Welche Bedeutung hätte hier "Elohim"? Das sollte leicht auszulegen sein meine ich, da es Jesus ohnehin schon erklärt hat.

Und ich verlasse mich ja auch darauf, dass mich der HG führt. Warum sollte ich meiner Führung bitte weniger vertrauen als anderer Menschen? Ich bin auch für sie nicht verantwortlich. Das Wort der Weisheit 1 Thess 5:19-22 gilt allen Gläubigen in Christus gleich. Meine eigene Bibel weist mich also an.

Der HG verführt mich auch nicht. Wenn schon, dann sind es schlecht überlieferte Textausgaben bzw. schlecht übersetzte Texte. Und dazu gelte wieder das Wort der Weisheit: Man schütte nie das Kinde mit dem Bade aus. Also weil ich einige Stellen aus der ELB-CSV krtisch beleuchte, so verwerfe ich doch desewegen nicht die Bibel als solche. Dieser Schluss wäre widersinnig.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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PeB
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Re: Gott aller Götter - welche?

Beitrag von PeB »

Helmuth hat geschrieben: Mi 9. Nov 2022, 09:55 Du kannst dir diese Mühe sparen, wie ich oben geschrieben habe interessieren mich keine theologischen Kommentare, es sei denn du schließt dich ihnen vollinhaltich an.
Holla!
Kannst du diese Aussage bitte erläutern? Denn das klingt oberflächlich so, als seist du erhaben über andere Meinungen. Ich sage "oberflächlich", denn du wirst mir verzeihen müssen, dass ich nach erst kurzer Anwesenheit hier noch nicht ganz durchblicke, welche Entwicklungen das Forum und vor allem einzelne Personen hier gemacht haben.
Ich hoffe jedenfalls, ich habe das "oberflächlich" falsch verstanden, denn das käme mir ansonsten extrem arrogant und überheblich vor. :?
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
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