
oder?
Hier hast du gesagt, nach Kant erkenne der Mensch. Das ist aber etwas anderes, als einen Maßstab in etwas hineinlegen. Was stimmt nun in Bezug auf Kant?
Kant sagt: Menschen legen die kausale Ordnung in die Dinge hinein. Extra für Dich: Das bedeutet, sie wird von Menschen erfunden . Wenn die kausale Ordnung aber menschliche Erfindung ist, dann hat Kant kein Recht, dass er hinter den Erscheinungen "Dinge an sich" annimmt, die die Erscheinungen verursachen. Es wird etwas Irreales, eine Erfindung, die die Menschen in die Sinnenwelt hinein-projizieren, klammheimlich entliehen und metaphysisch angewendet.
Mehr Anthropozentrismus geht nicht.
Im Rahmen des menschlichen Erkenntniswegs, weil dort mangels Alternative der menschliche Geist das Mittel der Wahl ist!!! Aber doch nicht ontologisch.
Das ist ein Irrtum, der aber doch nicht das Prinzip außer Kraft setzt, dass der Mensch etwas von dem hat, was man christlicherseits "göttlicher Geist" nennt. - Große philosophische Bögen kann man nicht per Falsifikationswettbewerb anpissen. Wer Haare in der Suppe sucht, sollte vorher wissen, um welche Suppe es sich handelt.
Großer Unterschied. "Atheismus" ist eine bewusste Weltanschauung, "Anthropozentrismus" ist eine menschliche Schwäche, allenfalls ein philosophischer Irrtum. Oder denkst Du, dass Anthropozentrismus eine Weltanschauung ist? Auch gelegentlich möglich.
Davon abgesehen, dass Darwin ein sehr gläubiger Mensch war und vermutlich genauso wenig Darwinist war wie Marx Marxist war, handelt es sich hier um einen Kategorienfehler. Evolution und generell die physikalische Welt stehen nicht im Widerspruch zu einer Weltanschauung, die die physikalische Welt als Schöpfung des Geistes versteht. Alles, was Darwin sagt, bezieht sich auf den naturwissenschaftlichen, hier biologischen Rahmen - nicht mehr und nicht weniger. Dieser Kategoriefehler scheint auch im 21. Jh. noch nicht ausgemerzt zu sein.
Der Mensch baut sich Hilfsmittel, mit denen er glaubt, erkennen zu können. Dazu gehört seine Interpretation, was in welchem Fall als kausal anzusehen ist. Mit dieser Ordnung überzieht der Mensch die Welt, was alternativlos ist, weil man ja sonst nichts aus eigener Kraft hat. Das heißt: Der Mensch "erfindet" eine menschliche Ordnung (heute würde man es eher Methodik nennen), in der Hoffnung, dass diese mit dem, was wirklich, also ontisch, an Ordnung ist, übereinstimmt. Aber er erfindet damit doch nicht diese "wirkliche (ontische) Ordnung" - er versucht, dieser näherzukommen, also sie mit seiner Hilfs-Ordnung zu finden.
Im OT-Bereich(deinen Threads) ja auch ned...
Jedem Tierchen sein Gottesesbild Pläsierchen, das ihm hilft/trägt/erbaut oder...hoffen lässt?
Hiob » Do 9. Mär 2023, 17:0
Als Teil eigener Interessenvertretung existiert diese...
Das könnte sich jeder für sich fragen: Welches Interesse bewegt mich selber, um... (also nicht die Irreführung betreffend, sondern das wofür man einsteht...)Die Frage ist deshalb nicht, wer am "besten" irreführt, sondern was eigentlich die Interessen dahinter sind.
Im einen Fall habe ich mich auf die kausale Ordnung, in anderem Fall auf die ethische Ordnung bezogen. Also löst sich der Widerspruch auf.Spice hat geschrieben: ↑So 26. Feb 2023, 18:02Hier hast du gesagt, nach Kant erkenne der Mensch. Das ist aber etwas anderes, als einen Maßstab in etwas hineinlegen. Was stimmt nun in Bezug auf Kant?
Wenn eine Ordnung "erfunden" wird, ist es blanglos. Dann kann man Kant in die Tonne werfen.Kant sagt: Menschen legen die kausale Ordnung in die Dinge hinein. Extra für Dich: Das bedeutet, sie wird von Menschen erfunden . Wenn die kausale Ordnung aber menschliche Erfindung ist, dann hat Kant kein Recht, dass er hinter den Erscheinungen "Dinge an sich" annimmt, die die Erscheinungen verursachen. Es wird etwas Irreales, eine Erfindung, die die Menschen in die Sinnenwelt hinein-projizieren, klammheimlich entliehen und metaphysisch angewendet.
Mehr Anthropozentrismus geht nicht.
Es ging hier allein um die Etymologie des Begriffs. Der Glaube von Darwin und die Debatte Evolution vs. Schöpfung ist dafür komplett irrelevant. Du lädst wieder reflexhaft deine vorgefertigten Phrasen ab, ohne auch nur eine Minute innezuhalten und mal nachzudenken. Ich konnte mich nur mit Mühe dazu aufraffen, auf diesen Beitrag doch noch zu antworten.Hiob hat geschrieben: ↑So 26. Feb 2023, 22:02Davon abgesehen, dass Darwin ein sehr gläubiger Mensch war und vermutlich genauso wenig Darwinist war wie Marx Marxist war, handelt es sich hier um einen Kategorienfehler. Evolution und generell die physikalische Welt stehen nicht im Widerspruch zu einer Weltanschauung, die die physikalische Welt als Schöpfung des Geistes versteht. Alles, was Darwin sagt, bezieht sich auf den naturwissenschaftlichen, hier biologischen Rahmen - nicht mehr und nicht weniger. Dieser Kategoriefehler scheint auch im 21. Jh. noch nicht ausgemerzt zu sein.
Ja, Kant's Auffassungen sind maximal anthropozentrisch. Aber das sind deswegen noch lange nicht MEINE anthropozentrischen Auffassungen.
Willst Du historisch authentisch sein oder willst Du nach dem Sinn suchen? Worte machen keinen Sinn, wenn ihnen nicht eine Vorstellung von Substanz zugrunde legt. Konkret: Wenn Darwin meint, die Evolutionstheorie als Argument dafür verwenden zu können, sie sei ein Indiz, dass das christliche Weltbild mit seinem exklusiven Begriff der Ebenbildlichkeit irre, macht er einen Kategorienfehler. Du wirst Menschen finden, die geistig entgegensetzen, dass die Verabsolutierung von Modell-Ergebnissen der Wissenschaft mehr anthropozentrisch ist als das, was das Christentum sagt. Es ist eine Frage der jeweiligen geistigen Grundlagen.
Das ist der Fluch der Setzungen. So gesehen kann man wahrscheinlich nachweisen, dass Billie Eilish eine Großtante von Queen Elisabeth ist.
Ich kenne mich mit Darwin nicht soweit aus, dass ich das hier bestätigen kann, aber grundsätzlich würde er einen viel schweren Fehler, als einen Kategorienfehler, machen:
Auch diese Leute machen einen schweren Fehler, weil sie den Begriff "Wissenschaft" viel zu lässig einsetzen.
Nein, das gilt nur für Weltbild (z.B. Wissenschaftsbetrieb), nicht für Wissenschaft (also es gilt nicht für die Tatsachen).
Stimmt - aber alles, was der Mensch tut (egal ob intellektuell, emotional oder wissenschaftlich) ist "Deutung". Die ontische Ebene dessen, was Du "Tatsachen in der Welt" nennst, ist für uns allenfalls annäherbar (was wir oft gar nicht merken), aber nicht beherrschbar.SilverBullet hat geschrieben: ↑Do 27. Apr 2023, 20:19 An einer Tatsache in der Welt kommt kein (religiöser oder forschender) Mensch vorbei, egal wie raffiniert er seine "Deutung" entwirft.