Spice hat geschrieben: ↑Di 28. Feb 2023, 19:54Eine "Friedensbewegung", die die Ukraine nicht weiter militärische unterstüttzen will, ist deshalb kontraproduktiv!
Du scheinst enorm begeistert zu sein, die Welt entlang einer Staats-/National-Orientierung einzuteilen.
Die Zusammenhänge, die für dich "so klar" und vermutlich "alternativlos" erscheinen, würde ich solchen Vorstellungen zuschreiben.
Gibt es für dich Menschen, die nicht auf diese Weise denken?
Tipp:
Wäre ungünstig, wenn du das verneinst, denn ich bin so jemand.
Für mich ist ein Staat eine abstrakte Verwaltungseinheit, quasi ein "leider notwendiges Denk-Übel".
Das Staatengerangel um Vorteile ist für mich eine Übertreibung des grundlegenden Staatsgedankens.
Ich nenne diese Übertreibung "Staatsideologie".
Nimmt ein Mensch an dieser Ideologie teil, dann erscheinen für ihn "Gut und Böse" unzweifelhaft einteilbar zu sein.
Ein anderer Staatsideologe, der aus der anderen Perspektive schaut, sieht es genau umgekehrt.
Zu dem Ganzen gibt es keine übergeordnete Korrektheit, sondern es bleibt Einschätzungssache.
=> eine "wundervolle" Basis, um sich immer mal wieder die Köpfe einzuschlagen.
Interessant wird es, wenn man sich klar macht, dass es mitten im Treiben der Staatsideologen auch Menschen gibt, die an diesem Denken
nicht beteiligt sind.
Ich schätze es so ein:
Kinder und Jugendliche gehören bestimmt mehrheitlich zu dieser Nicht-Staatsideologie-Gruppe, wobei es in Richtung der Erwachsenen immer weniger werden dürften.
Bei den Erwachsenen gehe ich nur noch von einer Minderheit aus (darin vielleicht mehrheitlich Frauen? - keine Ahnung).
Insgesamt dürfte es auf eine Minderheit in der Bevölkerung von Staaten hinauslaufen.
Dennoch sollte man davon ausgehen, dass es in
jedem Staat diese Gruppe gibt. In jedem Staat gibt es also Menschen, deren Interesse und Zielsetzung sich
nicht um das Staatsgefüge und das Staatsgerangel dreht.
Kommt es zu einer kriegerischen Auseinandersetzung, dann ist leicht einsehbar, dass diese dritte Gruppe sofort zum Opfer wird.
Es ist vollkommen egal, wer auf diese Gruppe einwirkt, das können die Staatsideologen von aussen und/oder die Staatsideologen von innen sein.
In jedem Fall kommt es zu dramatisch negativen Auswirkungen auf die Menschen, die gar nicht beteiligt sein wollen.
Wenn sich im aktuellen Umfeld irgendwelche Experten innerhalb ihres Staatsdenkens sicher sind, dass dieses oder jenes die "richtige Strategie" ist, dann haben sie zu keiner Zeit die real existierende Minderheit (von der ich gerade spreche) auf dem Schirm, sondern schieben in ihrer Illusionswelt aus Staatsgebilden irgendwelche Vor- und Nachteile hin und her.
Für diese Experten besteht die Welt nur noch aus Staatsideologen -> Tunnelblick.
Der Schwenk, der in Deutschland gerade mit der "neuen Friedensbewegung" gestartet werden soll, ist (aus meiner Sicht) der Versuch, den Tunnelblick aufzubrechen.
Versuch mal die Kritik, die der Friedensbewegung gerade entgegengebracht wird, unter diesem Aspekt zu sehen.
Plötzlich "erkennt" man dann Journalisten, die sich regelrecht dagegen wehren, dass man mit dem Kämpfen aufhört. Motto: "Lieber das journalistische Format ad adsurbum führen, als den Friedensbefürworter gut dastehen zu lassen."
Man "erkennt" Aussagen von Politikern, die darauf hinauslaufen, dass im Grunde die gesamte Kampfkraft der umliegenden Staaten eingebracht werden sollte, um die ideologische Vision (sagen wir "einer Bestrafung") durchzusetzen.
Und immer wieder dazwischen ("in der Werbepause") blitzt der Running-Gag "jeder ist für den Frieden" auf.
Wie gesagt, ich denke nicht in Staatsideologie und für mich ist das ein aberwitzig minderwertiges Treiben.
(meine Position ist aber stabil, denn nach diesem ganzen Corona-Impf-Wahnwitz kann es in der Ideologie-Qualität sozusagen nicht mehr weiter bergab gehen - "wir befinden uns in einem sehr, sehr schattigen Tal")