Hans-Joachim hat geschrieben: ↑Mo 6. Mär 2023, 23:39
Dann ist das auch falsch, denn Gott verhärtet keine Herzen. Vielleicht wäre es sinnvoller zu schreiben: ... Denn ich selbst habe zugelassen, dass ... . Ich weiß es nicht. Aber es macht eher Sinn.
Also du weißt es nicht. Nun gut, damit kann ich nichts anfangen. Es muss schon auch Wissen vorhanden sein etwas als falsch zu deklarieren. Meinen Glauben bastle ich mir nicht selbst zusammen, er hat die Grundlage des Wort Gottes. Die Grammatikstruktur ist recht klar. "Ich habe verhärtet" steht auch im masoretischen Text als 1. Person EZ Perfekt (avar) des Verbes verhärten (bzw. verstocken --> הִכְבַּ֤דְתִּי).
https://biblehub.com/interlinear/exodus/10-1.htm
Biblehub ist zwar nicht perfekt, aber online gibt es nicht so gute Versionen. Es zeigt auch die aktive Form an. Soweit kann ich selbst Hebräisch. Was du da tust ist klassische Eisegese, eine gefühlte Auslegung zur Umdeutung, weil du etwas nicht wahrhaben willst. Das tun viele Theologen auch, ist aber wider die Wahrheit. Auf der Basis hast du bei mir kein Leiberl.
Dabei passt der Ansatz, dass Gott etwas zulässt. Du müsstest nur weiter denken, denn wir wissen, dass Gott El Shaday ist. Es gibt nichts, das sich außerhalb seiner Kontrolle befindet. Wir agieren ausschließlich im Rahmen seiner zugelassenen Möglichkeiten. Die totale Freiheit gibt es nicht, ansonsten hätte Gott keine Allmacht und in der Folge hätte auch Jesus nicht alle Macht über HImmel und Erde (
Mt 28 :18) von seinem Vater nach seiner Aufnahme in den HImnmel erhalten.
Jesaja 6:9-19 ist dazu ein guter Beleg und es ist auch die Stelle auf die Jesus und die Apostel bzw. Aposteljünger referenzieren, wenn sie davon reden, warum nicht alle Menschen gerettet werden können.
Klar ist es so, dass der Mensch sein Herz selbst verstockt, oder drücken wir es anders aus: Er behält es in seiner Verstockung, weil das der Grundzustand eines jeden Sünders ist. Er könnte es gar nicht selbst so erweiche, dass er sich damit selbst aus seiner Sünde befreit.
Genau das funktioniert nicht, ist aber der Weg religiöser Menschen, die meinen, Jesu Erlösungwerk durch sein Blut brauchen sie dazu nicht. Solche erklären sich damit zu Feinden der Botschaft vom Kreuz.
Dann kommt eines Tages der Zeitpunkt, dass Gott sich aus deinem Leben zurückzieht und deine Umkehr nicht mehr ermöglicht, weil du deine Verstockung nicht aufgibst, d.h. aufgeben willst. Du kannst es ja gar nicht selbst, sagte ich.
Gott macht dann sozusagen den Deckel zu und verstockt dich endgültig, sodass danach eine Herzensumkehr und Heilung nicht mehr möglich ist. Er hat dich verworfen. Wie ich sagte ist der Schlüssel zum Verstehen auch, dass Gott El Shaday ist.
Dazu kann man auch genug biblische Beispiele finden und das ist damit auch konform zu dem Wort Gottes aus
Jesaja 6:9-10. Hier die Bibelstellen, wie Jesus bzw. seine Nachfolger den Vers zitiert haben:
Mt 13,13-15 hat geschrieben: Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die sagt:
„Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen wahrnehmen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.“
Joh 12,39-40 hat geschrieben: Darum konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wiederum gesagt hat: „Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht sehen mit den Augen und verstehen mit dem Herzen und sich bekehren und ich sie heile.“
Apg 28,25-27 hat geschrieben: Als sie aber unter sich uneins waren, gingen sie weg, als Paulus ein Wort sprach: Treffend hat der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu unseren Vätern geredet und gesagt: „Geh hin zu diesem Volk und sprich: Hörend werdet ihr hören und nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nicht wahrnehmen. Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile.“
Daraus folgt: Ob Gott dich errettet oder nicht liegt letzten Endes in Gottes Hand und nicht in deiner, damit es auch auf Basis seiner Gnade geschieht und nicht aufgrund deiner Leistung (Werke). Aber selbstverständlich will Gott jeden retten, der sein Herz nicht in seiner Verstockung beibehalten will. Bei diesen nimmt Gott durch seinen HG Wohnung in dir und es beginnt der Heilungsprozess.
Aber wer das nicht will, den verstockt Gott dauerhaft und er heilt sein Herz nicht. Man kann sich ihm nicht ein Leben lang, sprich dauerhaft widersetzen. Dazu diese drei deutlichen NT-Zeugnisse unterschiedlicher Autoren über die Interpretation von Jesaja 6:9-10 und kein Buch Mormon könnte dazu anders lehren.