PastorPeitl hat geschrieben: ↑Mi 29. Mär 2023, 18:44Auch wenn die Wissenschaft den Gläubigen laufend einreden möchte, dass es keinen Gott gibt, die Gläubigen es ansonsten beweisen müssten, sollte man einmal darauf hinweisen, dass das Unsinn ist. ...
Anders schaut es allerdings von Seiten der Wissenschaft aus. Denn da wird nicht geglaubt. ...
Langsam, die Lage ist für Religionsanhänger gar nicht so schlecht, wie oftmals der Eindruck erweckt wird.
Ich trenne zwischen der "Wissenschaft" und dem "Wissenschaftsbetrieb".
Als Nicht-Wissenschaftler bin ich Kunde von der "Wissenschaft".
Ich bin aber
nicht Kunde vom "Wissenschaftsbetrieb".
Das ist enorm wichtig.
"Wissenschaft" ist die Menge der bisher gefundenen Tatsachen in der Welt.
"Wissenschaftsbetrieb" ist die Aktivität von Forschern, um die Menge der gefundenen Tatsachen in der Welt zu bestätigen und zu erweitern.
Ich, als Kunde, bin nur an den Tatsachen interessiert, also welche Aussagen kann man zu Vorhandenem machen.
Es interessiert mich nicht, welche Vorstellungen und Weltbilder die Forscher hatten, als sie die einzelne Tatsache gefunden haben.
Ein Forscher kann im Grunde ein "blindes Huhn" sein, das zumindest einmal ein "Korn" findet.
Auf diese Weise ist "Wissenschaft" absolut neutral und gehört dem Gläubigen genauso, wie dem Nicht-Gläubigen.
"Wissenschaft" ist frei von Deutung und auch frei von Konsequenzen.
Anders sieht es beim "Wissenschaftsbetrieb" aus.
Forscher können beliebige Weltbilder, als Versuch einsetzen, um eine neue Tatsache herauszufinden.
Ein Forscher kann gläubig oder nicht-gläubig sein - ganz egal, er kann sogar auf Basis seinen Glaubens das nächste Experiment gestalten.
Wichtig ist nur, dass das, was letztlich als Tatsache der "Wissenschaft" hinzugefügt wird,
unabhängig vom Weltbild des Forschers etwas Vorhandenes betreffen muss.
Tatsachen müssen frei von Glaubenssprüngen (Weltbildern) sein.
Forscher und Wissenschaftsbegeisterte sind leider nicht sauber entlang dieses "Reinheitsgebots" unterwegs und so werden Aussagen von Forschern, die nur ihr Weltbild betreffen, als "Aussagen der Wissenschaft", wie Tatsachen verwaltet ("Autoritätsargument").
Das ist natürlich unzulässig und dadurch kann der Eindruck entstehen, dass Wissenschaft einen Gegenpart zu Religion darstellt.
In Wahrheit ist es aber maximal nur der "Wissenschaftsbetrieb" in dem mehrheitlich nicht-religiöse Vorstellungen und Weltbilder eingenommen werden - mehr nicht, "Wissenschaft" ist davon
nicht betroffen.
Dass es keinen Gott gibt, können sich die Forscher (also "der Wissenschaftsbetrieb") mehrheitlich erzählen, solange sie wollen, sie können das nie als Tatsache in "die Wissenschaft" einfliessen lassen.
Es gibt für mich als Kunde von "Wissenschaft" (und ich bin nicht-religiös, nicht-gläubig) keine Aussage, dass es keinen Gott gibt.
"Wissenschaft" ist (insbesondere an dieser Stelle) komplett neutral und gehört dem Gläubigen genauso, wie dem Nicht-Gläubigen.