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Ist das nicht genau verkehrt herum?
Das Sofa kann warten- man kann sich auch auf den Boden setzen.
Und im Zeitalter elektrischer Leuchten muss man auch nicht unbedingt eine Kerze anzünden. In einem meiner Zeitzeugenbücher (aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts) las ich von einem Jungen, der sich ein wenig Geld damit verdiente, dass er am Sabbat bei jüdischen Mitbürgern das Licht ein- oder ausschaltete.
Da ging es wohl mehr um den symbolischen Akt; um die Interpretation und die daraus resultierende Glaubenshaltung, die die Gläubigen damit zum Ausdruck bringen wollten.
Warum soll die Begebenheit mit dem Ährenraufen in Lk. 6 nicht authentisch sein? Das Getreide wuchs damals viel höher als heute, wenn man keine Schere und kein Messer dabei hat, dann ist es sehr mühsam, Halme oder Ähren abzureißen; da kommt dann die Wurzel wohl eher gleich mit. Das ist heute übrigens nicht anders. Und von Hand Körner von den Spelzen zu befreien, das war auch körperliche Arbeit.
Die Sache mit den Lichtschaltern kann ich, wenn ich die Ideologie der jüdischen Gläubigen, die diese Einschränkungen auf sich nahmen respektiere, nachvollziehen, ebenfalls die Ansicht der Pharisäer, am Sabbath sollte man nicht auf dem Acker ins Schwitzen kommen. Aber wirklich sinnvoll finde ich das nicht. Ein Lichtschalter erfordert keine Anstrengungen, und die Jünger brachten ja nicht das Getreide ein, sondern pflückten die Ähren zum Direktverzehr. Essen darf man ja wohl noch am Sabbat.
Und ich glaube auch nicht, dass Gott den Menschen solche Lasten auferlegt.
Das Sofa könnte der größere Anstoß sein. Das ist richtig Arbeit, Möbel zu schleppen.
LG