Römer 11 hat geschrieben:17 Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft bist und mit Anteil bekommen hast an der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums, 18 so überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, [so bedenke]: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich! 19 Nun sagst du aber: »Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft werde«. 20 Ganz recht! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!
[...]
25 Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; 26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, 27 und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«. 28 Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. 29 Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen. 30 Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit erfahren habt um ihres Unglaubens willen, 31 so haben auch sie jetzt nicht geglaubt um der euch erwiesenen Barmherzigkeit willen, damit auch sie Barmherzigkeit erfahren sollen. 32 Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich über alle erbarme.
Wie schon erwähnt, benutzt die Thora zwei unterschiedliche Begriffe für "die Stämme" Israels: Schwatim
שבטים und Matott
מטות. Schewet
שבט, in der Einzahl, bedeutet einerseits soviel wie Rute oder Zweig, wohingegen Matteh
מטה sich mit Stock oder Stab übersetzen lässt. Wobei die Zweige als "eingepfropft" und die Stöcke als "ausgebrochen" angesehen werden.
Ausgebrochen heißt
aqar עקר und ist das gleiche Wort wie
unfruchtbar aqar עקר; in der weiblichen Form
aqarah עקרה.
1. Mose 11,30 hat geschrieben:Sarai aber war
unfruchtbar aqarah עקרה; sie hatte kein Kind.
1. Mose 25,21 hat geschrieben:Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war
unfruchtbar aqarah עקרה; und der HERR ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka wurde schwanger.
1. Mose 29,31 hat geschrieben:31 Als aber der HERR sah, dass Lea verschmäht war, da öffnete er ihren
Mutterschoß rachama רחמה; Rahel aber war
unfruchtbar aqarah עקרה.
Alle drei Urmütter: Sarai/Sahrah, Rebekka und auch Rahel waren unfruchtbar, sprich "ausgebrochen". Und weil sie, die "edlen Zweige" ausgebrochen waren, wurden die verschmähten und die "wilden" Zweige, wie die ägyptische Magd Hagar, fruchtbar. Und als der HERR sah, dass Lea verschmäht war, da öffnete er ihren Mutterschoß.
Mutterschoß heißt
rechem רחם und ist das gleiche Wort wie
Barmherzigkeit racham רחם.
Der HERR öffnete Lea nicht nur den Mutterschoß, sondern auch "Barmherzigkeit", weil sie verschmäht war. Hierauf mag Paulus anspielen, wenn er davon spricht, dass den Heiden "Barmherzigkeit" widerfahren ist, wegen des Unglaubens, des "Verschlossenseins", der edlen Zweige. Wie es Sarai selbst sagt:
1. Mose 16,2 hat geschrieben:Und Sarai sprach zu Abram: Sieh doch, der HERR hat mich verschlossen, dass ich keine Kinder gebären kann. Geh doch ein zu meiner Magd; vielleicht werde ich durch sie Nachkommen empfangen! Und Abram hörte auf die Stimme Sarais.
Gott hat aber alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich über alle erbarme!
1.Mose 30,22 hat geschrieben:Aber Gott gedachte an Rahel, und Gott erhörte sie und öffnete ihren
Mutterschoß rachama רחמה.
Jesaja 54,1 hat geschrieben:Freue dich, du Unfruchtbare aqarah עקרה, die du nicht geboren hast! Brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen lagst! Denn die Vereinsamte wird mehr Kinder haben als die Vermählte!, spricht der HERR.
Hallelujah!
Römer 11 hat geschrieben:33 O welche Tiefe des Reichtums sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte, und wie unausforschlich seine Wege! 34 Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? 35 Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass es ihm wieder vergolten werde? 36 Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Ehre in Ewigkeit! Amen.
Gottes Segen!