Abischai hat geschrieben: ↑Fr 9. Jun 2023, 20:46
Du scheinst Dich ja damit gut auszukennen
Nee, ich kenne mich nicht gut aus, ich muss da immer grübeln....
Nun, so Zahlenspiele mögen ja „lustig“ sein, nur, was mache ich damit? Geben sie wirklich tiefere Erkenntnis?
Da lese ich dann lieber mal „Friedrich Weinreb“.
Kleine Kostprobe (leider habe ich keinen Link dazu…):
Der klare Denker
In der Bibel heißt es doch, so sagen die Übersetzungen, die Schlange sei listiger als alle Tiere des Feldes (I. Mose 3,1). Und man kann dieser Übersetzung nicht vorwerfen, sie sei falsch, ablenkend usw. Denn das Wort »arum« bedeutet tatsächlich auch »listig«. Nur, man sollte beim Übersetzen aus dem Worte ins eigene Verständnis hinein nicht zu eilig sein. Vielleicht enthält ein Wort mehr als das, was es von außen betrachtet sagt, auch wenn es wahrheitsgetreu übersetzt wird. Denn das gleiche Wort »arum«, Ajin-Resch-Mem, 70- 200 - 40, bedeutet genauso »nackt«. Und wenn man das bedenkt, könnten vielleicht ganz andere Konsequenzen in der Geschichte von der Schlange und vom Baum der Erkenntnis erlebt werden. Was bedeutet eigentlich »nackt«, und was bedeutet »alle Tiere auf dem Felde«? Man ist manchmal schnell zufrieden. Es genügt oft eine kurze Beschreibung.
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Vielleicht gelingt es uns, aus den beiden Übersetzungsmöglichkeiten vom Worte »arum« schon etwas mehr zu erfahren von dieser Geschichte im Paradies. Denn was enthält das Wort »listig«? Man findet dann in den Übersetzungen auch die Worte »klug«, »schlau«. Und das Wort »nackt« als »arum« hat dann aus dem gleichen Stamm auch die Worte für »Scham«, »Unzucht«, »Schande«. Aber wir kennen auch den Ausdruck »die nackte Wahrheit«; und damit sind wir sogar ganz zufrieden. Es ist also eine mehrschichtige Geschichte, wenn wir allein schon das Wort »arum« sehen. Und dann kommen auch die Worte von »Tier« und »Feld«. Denn es ist vielleicht merkwürdig, daß im Hebräischen ein Wort für Tier, so wie es hier im Text auch benutzt wird, »chaja«, Cheth-Jod-He, 8 - 10 - 5, auch einfach »Leben« bedeutet. Wo vorher in der Geschichte der Schöpfung von »nefesch chaja« gesprochen wird, übersetzt man mit »lebendige Seele« oder »lebende Seele«(I. Mose I,21). Aber »chaja« ist nicht nur »Tier« oder »Leben«, sondern »chaja« meint eigentlich ein »reißendes Tier«, ein Raubtier, ein Tier, das tötet. Fast naturgemäß zum Töten da ist.
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Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?