ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 00:07
Was der vermeintliche Samuel zu Saul sagt, spricht eigentlich daggen, dass es sich hier um Täuschung handelte. Jedenfalls kurze Zeit später waren Saul und seine Söhne tot. Wenn dies eine Täuschung gewesen wäre, dann wäre es bestenfalls nur ein belangloser Schabernack.
Du kennst aber schon Wahrsagerei? Wären das nur Lügen, fiele keiner auf deren Täuschung rein. Sie sagen also auch Wahres, aber im Geiste der Wahrsagerei und damit wider den HG. Gott hatte zu dem Zeitpunkt Saul längst aufgegeben und redete mit ihm kein Wort mehr. So war das m.E. eine reine Verzweiflungstat Sauls in seinem verworfenen Zustand.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 00:07
Was hier passierte scheint mir eher kurzzeitige Totenauferstehung gewesen zu sein und das ist schon im AT nicht ungewöhnlich gewesen. Verwirrend ist die mehfache Bezeichnung Totengeist oder Totenbeschwörung o.ä., die so wortwörtlich aber nirgendwo stehen im hebräischen Text.
Auch hier kommt zum Tragen, dass man berichtet wie beobachtet, das aber nicht korrekt deutet. Es war nicht Samuel der erschien, sondern ein Totengeist, der sich als Samuel ausgegeben hatte, also ein Dämon. Und möglich war das nur deshalb, so meine Deutung, weil das Weib schon lange in Verbindung mit dieser Welt stand. Sie war aber gleichfalls verworfen wie Saul.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 17. Jul 2023, 00:07
Dann sagt Saul aber folgendes :
1. Samuel 28,7 Da sprach Saul zu seinen Knechten: Suchet mir ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat, damit ich zu ihr gehe und sie befrage. Und seine Knechte sprachen zu ihm: Siehe, zu Endor ist ein Weib, das einen Totenbeschwörergeist hat.
Genau, das Zeugnis stimmt ja, nur mit den Deutungen hapert es. Gott stellt solches nicht umsonst unter Todesstrafe. In der Zeit als Saul noch nicht abgefallen war, hatte er solche aus Israel verbannt bzw. mit dem Tode bedroht. Er tat damals noch den Willen Gottes. Mit seinem völligen Abfall wollte er sich dessen wieder bedienen, weil er keinen Zugang mehr zu Gott hatte.
Es zeigt die völlige geistliche Verwirrung eines von Gott verworfenen Menschen. Er handelt dann oft irrational. Dass Gott seinen Tod kurz danach auch tatsächlich anberaumt hatte, nun wie deutest du das? Als Heilsbotschaft oder als Gerichtsbotschaft?
In der bösen Welt gibt es also sehr viel wahre Todesbotschaften, aber nicht eine einzige Heilsbotschaft, genau diese sind Lug und Trug. Ansonsten würden sie ja die Abklehr von ihrer Welt predigen. Jesu lehrt dazu, dass ein Satan nicht einen anderen austreiben würde, denn das wäre das Aus für sie und ihr eigener Untergang.
Auch hier lässt sich das mithilfe des NT auslegen. Wie die Redakteure des Buches Samuel das Geschehen berichtet hatten, erfolgte wieder nach dem Stand ihrer Erkenntnis. Dabei wird nichts Falsches berichtet, als sich die reinen Tatbestände auch so zugetragen haben, aber sie haben halt nicht gewusst, dass sie dazu besser auch ein "meinte" einfügen hätten sollen.
1. Sam 28,14 hat geschrieben:... Da erkannte Saul (Anm.: besser meinte Saul zu erkennen), dass es Samuel war, und er neigte sich, das Gesicht zur Erde, und beugte sich nieder.
Oder anders ausgedrückt. Die Redakteure wussten es damals auch nicht besser. Der Bericht selbst entspricht den Tatsachen, nur war Saul infolge seiner geistigen Umnachtung nicht mehr erkenntnisfähig. Wer glaubt, dass er Gott so befragen könne, das er zuvor stets anders erlebt hatte, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. So deute ich das. Er fiel also der Täuschung zum Opfer.