Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Medien haben es schwer.
Zeitungen sind nicht mehr zeitgemäß.
Und im Internet kann Jeder, auch jeder Depp und Verrückte, Quote machen.

Und am lautesten schreien, wie immer, die Menschen mit politischem (Querdenker) Sendungs-Bewußtsein. Erst das Internet gibt ihnen die Möglichkeit groß gelten zu können.

Wen wundertst?
Wenn man sich ansieht, daß sogar Störungen durch lebensnotwendige Rettungsmaßnahmen Otto Werweiswer schon zu agressiver Gegenwehr bewegen, weil die stören seine Freiheit, setzt ja heutiger Dummheit schon die Krone auf.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Aslan
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Aslan »

oTp hat geschrieben: Do 24. Aug 2023, 08:00 Erst das Internet gibt ihnen die Möglichkeit groß gelten zu können.
Dann besser doch die große Bühne im Fernsehen, oder?
Denn dort werden die Medienvertreter des ÖRR dafür wenigstens noch großzügig bezahlt... ;)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Albert Einstein
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Jaja. Jeder erzählt eben was er will.
Es fällt ja wenigstens auf, wer welche Kritik einfach abwürgt. Statt dessen ablenkt mit der billigen und leicht durchschaubaren Taktik Gegenkritik.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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Paul
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Paul »

whataboutism, nichts neues eigentlich ausser dem begriff selbst :D
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
SilverBullet
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von SilverBullet »

stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 17:06Also dass die Zeitungen alle schlechte Auflagen und damit schwindende Umsätze haben (Auflagenschwund) und Journalisten fast schon zu prekär Beschäftigten zählen, brauche ich nicht lange zu belegen, denke ich.
Das würde aber aus meiner Sicht dafür sprechen, dass sie alles ausnutzen, was sie irgendwie über Wasser hält.
Es werden dann eher keine Neuexperimente gestartet, sondern man versucht sichere, vielversprechende Abläufe zu nutzen.
stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 17:06Ich finde die Drucksache, bzw. den Artikel über die jährlichen Ausgaben zu Bundesanzeigen in der Presse nicht, aber es ist tatsächlich so, dass der Staat Unsummen für Anzeigen ausgibt.
Ja, so etwas habe ich auch gehört.
Irgendwie "mehr als 200 Internetseiten" und eine kostest im Monat über 10.000,- Euro.
Da kommt schon ein saftiger Millionenbetrag dabei heraus.
stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 17:06Außerdem würde ich behaupten, dass es keinen Unterschied mehr macht, ob man die Süddeutsche oder die FAZ ließt. Öffentliche oder Private (Nachrichten) schaut. Das ist markentechnisch, bzw. von der Zeilgruppe her, alles das gleiche. Ein wirklicher Markt ist das also gar nicht.
Auch hier würde ich sagen: es ist kein Markt der Experimente, sondern ein Ausnutzen dessen, was sich gerade aufschaukelt.
stereotyp hat geschrieben: Mi 23. Aug 2023, 17:06Aber die Frage, was zuerst da war, ist gar nicht so leicht zu beantworten. Werden wir wie Stopfgänse mit Themen gefüttert oder verlangen wir nach solchen Themen?
Es ist mittlerweile bestimmt ein gewisser Erfahrungsschatz da, auf Basis welcher Anzeichen man rund um Nachrichten das Potential einschätzen kann.
Insofern "verlangt" die Bevölkerung durch ihr bisheriges Verhalten nach der "nächsten Art" von Nachricht.
Z.B. sehe ich von der Corona-Thematik mit Wechsel zum Ukraine-Krieg eine Kontinuität in der präsentierten Aggressivität.
Die Zeit war quasi reif für das "verbale Zuschlagen" und für "Panzerwerbung".
Mit aggressiven Meinungsinhalten lag man im Anschluss an die Corona-Belastung besser, als mit Vorsicht und Nachdenken.
Dieses dumm kindische Zeugs, was da von "Scholz" zu hören war à la "wer Führung bestellt, bekommen sie auch" hat er nicht einfach so aus dem Nichts erfunden, sondern es sollte den Stimmungsnerv bedienen.
Medien werden dieses Getue in gewisser Weise durchschauen, verstehen und verwenden und so schaukelt sich die Dilettanz in eine Richtung auf.
Bei dem präsentierten Militärmachtgehabe hatte man den Eindruck, die Politiker fühlen sich wie Superhelden - total durchgeknallt.
Die Medien haben dieses Schauspiel zu keiner Zeit korrigiert, sondern regelrecht unterstützt.

Diese ganzen Protagonisten sind zu einem gewissen Teil Erfinder, Designer aber auch Wellenreiter (Feedback-Surfer).
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: Do 24. Aug 2023, 08:00 Medien haben es schwer.
Zeitungen sind nicht mehr zeitgemäß.
Und im Internet kann Jeder, auch jeder Depp und Verrückte, Quote machen.
So vor 20 Jahren wurde das Internet noch hoch gelobt, endlich Bürger-Journalismus, welch eine Chance für die Demokratie. :thumbup:
Als die arabischen Frühlinge noch liefen, sagte Joschka Fischer, ohne Facebook und Twitter hätten "wir" das nicht geschafft. Im Fernsehen, ich erinnere mich, wurde einmal kritisiert, dass sich russische Blogger registrieren müssen. Inzwischen ist die Überwachung auch im Westen so weit, dass der Staat jeden identifizieren kann, es sei denn er geht ins Darknet.
Wo sind denn die Deppen im Internet? Man findet immer das, was man sucht. Ich bekomme bei You Tube keine Mode-Influencer, Gamer usw ... vorgeschlagen, weil ich sowas nicht suche.
Was bietet das Fernsehen? Ab und zu interessante Dokus, aber was das Vorabendprogramm anbietet ist erbärmlich. Als wir meine Mutter noch pflegten, sie brauchte die Fernseh-Berieselung ... bekam ich das auf einem Ohr mit. Dümmlichste Sendungen, die unterschwellig umerziehen.
Das einzige, was ich noch geniessen könnte wären Sport-Übertragungen. Aber auch da wird man in der Halbzeit-Pause mit geframten "Nachrichten" belästigt.

Und am lautesten schreien, wie immer, die Menschen mit politischem (Querdenker) Sendungs-Bewußtsein. Erst das Internet gibt ihnen die Möglichkeit groß gelten zu können.
Ist doch komisch, niemand schreit im Internet. Du musst erst eine Seite aufrufen, social media, ein Forum um dich angeschrieen zu fühlen. Das Internet ist offen, du suchst beruhigende Musik, und schon ist sie da. Du suchst ein Diskussionsforum, jemand vertritt eine andere Weltsicht und es scheint dir, der schreit dich an.
Vernünftig wäre es, wenn die Mainstream-Medien sich für die Meinungsvielfalt öffnen. Was ja eigentlich deren Aufgabe wäre: Demokratie einen Raum geben.
Sie tun es aber nicht, und etliche Medienmacher verlassen den ÖR-Funk oder wurden rausgeekelt vor Jahren .. und machen einen neuen Anfang da, wo sie wieder frei sprechen können.

Noch was: die Geschichte ist voller Veränderungen. Damals der Luther, der seine Thesen annagelte, auch der ging den alternativen Weg.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

Aslan hat geschrieben: Do 24. Aug 2023, 08:05 Dann besser doch die große Bühne im Fernsehen, oder?
Denn dort werden die Medienvertreter des ÖRR dafür wenigstens noch großzügig bezahlt... ;)
Privat kannte ich einen Musiker, früher in einem der ARD-Rundfunk-Orchester angestellt. Schon vor langem aufgelöst.
Er war damals um die 50 und bekam sein volles Gehalt noch bis zum Rentenalter. Er war happy, ich gönne es ihm, und war seitdem nur noch auf Weltreisen.
Es zeigt aber wie viel Geld vorhanden ist, der ÖRR holt sich die Milliarden von jedem Haushalt und was erst HEUTE als unrechtmäßig erkannt wird: er verfehlt seinen demokratischen Auftrag.
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Johncom
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Johncom »

SilverBullet hat geschrieben: Do 24. Aug 2023, 20:27
Es ist mittlerweile bestimmt ein gewisser Erfahrungsschatz da, auf Basis welcher Anzeichen man rund um Nachrichten das Potential einschätzen kann.
Insofern "verlangt" die Bevölkerung durch ihr bisheriges Verhalten nach der "nächsten Art" von Nachricht.
Z.B. sehe ich von der Corona-Thematik mit Wechsel zum Ukraine-Krieg eine Kontinuität in der präsentierten Aggressivität.
Die Zeit war quasi reif für das "verbale Zuschlagen" und für "Panzerwerbung".
Die klare Mehrheit der Deutschen hat es satt, die Ukraine und diesen Krieg zu finanzieren.
Die Mehrheit der Deutschen will nicht nochmal eine Pandemie diktiert bekommen, auch keine Quarantäne, Masken aufsetzen und mit Abstand Schlange stehen, bis man einkaufen kann. Eine fast 90% Mehrheit lehnt die Gender-Sprache ab.
Aber warum nehmen die Medien diesen Protest nicht auf!
Ich behaupte, die haben Direktiven. Es werden einfach Richtlinien ausgeteilt. Journalisten, das sollt ihr schreiben. Auch jetzt. Jedes Blatt, jeder Sender erzählt uns täglich, wir hätten eine Klimawandel.
Wenns warm wird, wenns regnet oder schneit, irgendwie wird immer untergeschoben, das käme von einem "Klimawandel".

Mit aggressiven Meinungsinhalten lag man im Anschluss an die Corona-Belastung besser, als mit Vorsicht und Nachdenken.
Warum wird eigentlich über so eine Theorie wie die vom "Klimawandel" nicht nachdenklich und frei diskutiert? Oder Globalisierung, böse Russen oder die Frage, ob Krieg noch eine Lösung ist.
Die Mehrheit der Deutschen will keine Wiederhol-Pandemie und auch keinen erweiteren Krieg.
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Paul
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Paul »

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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von SilverBullet »

Johncom hat geschrieben: Fr 25. Aug 2023, 02:17Die klare Mehrheit der Deutschen hat es satt, die Ukraine und diesen Krieg zu finanzieren.
Die Mehrheiten im Ukraine-Krieg überblicke ich nicht wirklich.
Ich habe diese Seite gefunden, aber ich kann nicht sagen, wie repräsentativ das ist.
(es handelt sich wohl um ca. 1.000 bis 2.000 Befragte und wird dann verallgemeinert)

Die Kriegsunterstützung findet darin durchaus noch bei einer Mehrheit Anklang (auch wenn es sich so langsam verändert).

Die letzte Grafik ("Diplomatische Bemühungen") ist interessant, weil sich dort tatsächlich eine Mehrheit für mehr Anstrengungen ausspricht.
Das Interessante ist, das die (mir zugänglichen) Medien, Forderungen nach "mehr Diplomatie" jedes Mal ganz schnell mit "es wurde ja bereits stundenlang verhandelt" verworfen haben.
Was mir dabei auffällt, ist, dass keiner jemals angesprochen hat, was der Inhalt der "stundenlangen Verhandlungen war" (ich habe das im Forum schon geschrieben).
Das ist definitiv eine mediale Präsentationsrichtung, die mir viel zu kurz kommt.
(ich selbst habe von "Saskia Esken" eine Angabe zu den Verhandlungen gefunden, die nicht auf diplomatisches Geschick hindeutet)

Ich habe keine Ahnung, welche Mechanismen hier zu einer "journalistischen Blockade" führen.
Vielleicht haben rechtsgerichtete Gruppen die Diplomatie als erste gefordert und damit das Thema für die "Qualitätsmedien" nicht mehr anfassbar gemacht.

Vom sachlichen Inhalt her, gibt es eigentlich keinen Weg vorbei an einer Aufarbeitung der "Diplomatie", denn die westlichen Protagonisten "Macron" und "Scholz" zeichnen sich demonstrativ durch keinerlei diplomatisches Geschick aus.
Bei "Macron" brennt Frankreich und bei "Scholz" knarzt es gewaltig in der Regierungsmannschaft.
Gerade eben teilt "Anton Hofreiter" (ein starker Befürworter von Militärunterstützung) heftig gegen "Scholz" aus und skizziert eine Situation "in der es kein Vertrauen" mehr wegen dem Kanzler gibt (Link)

Ist man mit diesen ganzen Sachverhalten nicht langsam offiziell an dem Punkt, dass man sich fragen muss:
"wer hat denn da für den Westen die diplomatische Kriegsverhinderung versucht?"
"was genau haben solche ungeschickten Leute mit Putin besprochen?" (haben sie stundenlang auf Russland geschimpft?)

Mir kann kein Journalist erzählen, dass er hier nicht einen gewaltigen Nachholbedarf sieht.
Aber es geschieht nicht - trotz der Umfrage-/Meinungsmehrheit bzgl. Diplomatie.

Seit der Corona-Hochphase fällt mir auf, dass es in den Medien Dümmlichkeits-Scheuklappen gibt, so als wolle man nicht mehr bis drei zählen.
Ach bei dem "Nord Stream 2"-Anschlag herrscht verdächtige Zurückhaltung.
Heute gab es zwar neue Nachrichten aber in einem auffälligen Neutralitätston.
Bei keiner einzigen Waffenforderung gab es eine derartige Neutralität.

Irgendetwas läuft hier nicht rund und das gibt der ganzen Veranstaltung einen "sehr anstrengenden Geruch".
Johncom hat geschrieben: Fr 25. Aug 2023, 02:17Aber warum nehmen die Medien diesen Protest nicht auf!
Ich behaupte, die haben Direktiven. Es werden einfach Richtlinien ausgeteilt. Journalisten, das sollt ihr schreiben.
Nun, es bremst etwas.
Vielleicht hat sich so eine Art "Hofschranzen-Kultur" gebildet, bei der es zu regelrechten Blockadewirkungen kommt.
Johncom hat geschrieben: Fr 25. Aug 2023, 02:17Warum wird eigentlich über so eine Theorie wie die vom "Klimawandel" nicht nachdenklich und frei diskutiert?
Es kommen so langsam auch andere Stimmen.
Mit "Hans-Werner Sinn" gibt es wohl gerade eine Meinungsgegenwehr.
Aber auch hier: warum dauert es so lange?
Droht der Abstieg der Wirtschaft nun so deutlich, dass Themen "über die man nur noch in einer Richtung sprechen darf" wieder behandelt werden?
Braucht diese Gesellschaft (insbesondere die Medien) den Untergang, um neu anfangen zu können?
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