@jsc
Erstaunlich,
jetzt möchtest du über "sterile Immunität" sprechen, neulich erst hast du explizite Aufforderungen von mir blockiert.
Naja.
Zumindest bist du ein gutes Beispiel dafür, dass man bei Corona neuerdings direkt an "Geimpfte geben keine Viren weiter" glauben möchte.
jsc hat geschrieben: ↑Do 28. Sep 2023, 15:27Letzendlich sagen beide Definitionen das selbe aus. "Geimpfte geben keine Viren weiter" ist die Folge und "der Geimpfte vernichtet die in ihn eingedrungen Viren, bevor sie sich vermehren können" ist die Ursache. Für mich sind beide Aussagen (mindestens im Kern) gleichwertig.
Nein, "Geimpfte geben keine
vernichteten Viren weiter" wäre die Folge von "der Geimpfte vernichtet die in ihn eingedrungen Viren, bevor sie sich vermehren können".
Damit solltest du die Problematik erkennen können:
Was ist mit den Viren im oder am Geimpften, die
keinen Konflikt mit dem Immunsystem haben und denen, die zwar einen Konflikt mit dem Immunsystem haben, aber letztlich
nicht vernichtet werden, weil sie mitten im Prozess wieder ausgestosen werden (vielleicht durch Husten/Niesen/Schreien)?
Ich habe hierzu neulich bereits einen Text angegeben - als Beispiel für Viren, die keinen Konflikt mit dem Immunsystem haben:
Es ist also eine Tatsache, dass man den Virentransport über die Hände nicht ausschliessen kann.
Die Behauptung "Gemipfte geben keine Viren weiter" verstösst momentan auf jeden Fall gegen diese Tatsache und ist damit abzulehnen.
Jetzt kann man sich fragen, was das für eine komische Formulierung ist "kann nicht ausgeschlossen werden", denn mittlerweile ist es das vierte Jahr in der Corona-Zeit.
Diese komische Formulierung bedeutet nicht "es kann vorkommen", sondern eher "man weiss es nicht".
Warum schaut man nicht nach, warum macht man nicht einfach ein Experiment?
Vielleicht geht es nicht oder man darf es nicht, denn man darf einen Menschen nicht absichtlich diesen Viren aussetzen, um irgendwelche Versuche zu machen.
Grundsätzlich kann man aber fragen, wenn es bei den Händen derartige Unklarheiten gibt, wie steht es dann um die Atemwege?
Hier geht es um Tröpfchen und Aerosole, die der geimpfte Mensch (wie jeder andere Mensch auch) ausstöst.
Genauer geht es um Aktivitäten wie Husten und Niesen sowie beim Atmen, Sprechen, Singen und Schreien.
Das Immunsystem kann natürlich nur die Viren vernichten, die einen Kontakt mit dem Immunsystem haben.
Des Weiteren ist die Vernichtung der Viren ein Prozess, der eine gewisse Zeit benötigt, um anzulaufen und eine gewisse Zeit benötigt, um durchgeführt zu sein.
Hier geht es also insgesamt um die Möglichkeiten von Viren im menschlichen Körper.
Die Idee "sofort nach Eintritt setzt eine 100%-Vernichtung ein" hast du ja auch schon etwas hinterfragt. So ganz sicher scheinst du da also nicht zu sein.
Ich habe versucht herauszubekommen, um welche Geschwindigkeiten es bei der Vernichtung durch das Immunsystem geht (Millisekunden werden es wohl nicht sein).
Lassen wir einen Beispiel-Geimpften an einem Abend drei Stunden lang mit unterschiedlichen Leuten innerhalb und ausserhalb von Veranstaltungen zusammenkommen.
Welche prinzipiellen Informationen liegen nun in Bezug auf die Geschwindigkeit des Immunsystems eines solchen Geimpften vor?
Ich habe gesucht, aber gefunden habe ich wenig. Kann daran liegen, dass ich ungünstige Suchbegriffe verwende, aber du kannst dieses Problem ja gerne ausgleichen.
Laut
diesem Link arbeiten z.B. die "Gedächtniszellen" innerhalb eines Tages.
Sollte unser Beispiel-Geimpfter einen Tag benötigen, bis er Viren in sich vernichtet hat, dann kann er an einem Abend ganz viel Aerosole mit Viren aufschnappen und wieder abgeben.
Er könnte sozusagen alles, was er aufschnappt auch wieder abgeben.
Selbst wenn es ein Zeitfenster von 5 Minuten wäre, könnte der Geimpfte Viren durchreichen, denn er muss sich ja nur von einer Person zur anderen Person drehen und irgendeine Art von ungünstiger Nähe ausleben.
Wenn man über "Hände und Virentransport" nichts sagen kann, dann wird es rund um die vielfältigen Situationen eines komplexes Sozialverhaltens noch viel schlechter bestellt sein.
"man kann es nicht auschliessen", ist hier vermutlich reinste Höflichkeit.
Wie ich dir neulich angegeben habe, hat das RKI
Studien genannt, die Haushalts-Situationen von Geimpften untersuchen sollten, mit dem Ergebnis "(diese Studien) sind jedoch aufgrund methodischer Limitationen in ihrer Aussagekraft eingeschränkt".
Diese Studien scheinen der einzige Versuch einer Praxisuntersuchung zu sein.
Verhalten wir uns mal wissenschaftlich und sagen: wenn das Konzept der Studien falsch/ungeeignet ist, dann verwenden wir die "Resultate" auch nicht.
Nun hatten diese Geimpften keinerlei "sterile Immunität" (egal mit welcher Bedeutung), das ist schon klar, aber es gibt ja anscheinend noch nicht einmal eine Möglichkeit über die Aerosole eines Geimpften im Alltagsleben eine Aussage zu machen (sonst käme nicht "methodische Limitation" heraus).
Für die Lebenspraxis eines Geimpften kann man also eher nichts aussagen.
Insgesamt ist das der zweite Grund, der es verbietet, von "der Geimpfte gibt keine Viren weiter" zu sprechen.