Die innere Stimme in uns

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Helmuth
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von Helmuth »

rellasch hat geschrieben: Sa 21. Okt 2023, 21:20 Der Geist des Menschen ist das "Innere des Menschen" und wenn du dir oben noch einmal meine Zitate anschaust - kommt dieser inwendige Mensch nicht gut weg.
Ich sehe, ich habe endlich auch einen Gleichgesinnten. Das freut mich. Die innere Stimme hat nichts mit dem HG zu tun, so erkenne ich mich nun schon selbst seit langem. In mir selbst wohnt nicht Gutes, ich bin eine ekelhafte Kreatur. Wäre da also nicht der HG in mir als mein neuer Antriebsmotor, ich würde den Weg des Verderbens in die Hölle nur weitergehen.

Wie aber "redet" der HG zu uns? Nonverbal war meine erste Erklärung, was wir näher ausführen müssen. Also er redet nicht in dir, sondern das sind deine Gedanken, aber er wirkt in dir. Und wenn jemand den HG nicht hat, so ist er auf seine eigene Gedanken beschränkt und das bessert ihn nicht.

Voraussetzung, dass du eben nicht weiter den Weg des Verderbens gehst ist, dass der HG in dir wohnt. Erst dann kann er die Wirkungen erzielen, die zu deiner Heiligung führen. Eine grundlegende Wirkung habe ich schon gezeigt: Er ruft dir Gottes Wort in Erinnerung und wirkt so in dein Gewissen hinein.

Und dieses kann er sowohl belasten als auch entlasten. Man darf den Prozess nicht einseitig sein. Wenn du dich nach dem Wort Gottes ausrichtest, dann entlastet er dich, und wenn du sündigst, dann belastet er dich, erkennbar auch an den daraus resultierenden Folgen Segen oder Fluch.

Soll es zum Segen sein, setzt es ein funktionierendes Gewissen voraus. Das ist in meinen Augen der Weg der Nachfolge. Gott reinigt es nicht mit einem Mausklick sofort, sondern kontinuierlich. Ich kann meiner inneren Stimme also erst dann trauen, wenn ich weiß, dass diese mit Gottes Wort auch im Einklang steht. Anders betrügt man sich selbst.

Vieleicht eine Weisheit Gottes dazu aus dem AT:
Jer 17,9-10 hat geschrieben: Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen? Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
oTp
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von oTp »

Die innere Stimme ist nur schlecht ?
Nun, das bestimmt der Charakter, die Wahrheitsliebe jedes einzelnen, die Fähigkeit, die richtige innere Stimme auszuwählen als Ratgeber. Auch das will mit Unterscheidungsvermögen und Disziplin ständig geübt werden.

In Gemeinden gibt es aber auch Menschen, die damit schlecht zurechtkommen, auch wenn sie Christen sind.

Ein Ältester den ich sehr schätzte war sich klar das die Gemeinde ein Lazarett ist, wo Jeder quasi noch krank ist. Vielleicht die Wahrheit "hat" im Sinne von erkannt hat, aber wie sieht es innen drin aus ? Man hofft, durch die Bibel die Wahrheit zu erkennen als Heilmittel gegen die Krankheit, ein sündigen Mensch zu sein.
Zuletzt geändert von oTp am So 22. Okt 2023, 08:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmuth
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 07:41 Die innere Stimme ist nur schlecht ?
Falsche Schlussfolgerung, aber auf sie alleingestellt kannst du nicht besser werden. Das sagte ich. Es unterliegen viele Menschen einem Trugschluss, den sie sich einreden. Du kennst sicher einen der typischen Sager dieser Welt: "Höre auf dein Herz". Na lieber net! :?

Es spiegelt sozusagen den Zustand deines Herzens wider, und dementsprechend kann man alles sein, von böse bis gut. Du brauchst als Maßstab das Wort Gottes, sonst wird das nix.

Ohne Gott geht der Mensch aber immer in Richtung böse, das macht eben die Sünde, auch wenn du einmal ganz unsschuldig und brav als Jüngling erzogen worden bist.

Ich habe dir gestern eine Frage bzgl. Jesu Stimme gestellt. Willst du sie beantworten?
Zuletzt geändert von Helmuth am So 22. Okt 2023, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von oTp »

Helmuth hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 07:54
oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 07:41 Die innere Stimme ist nur schlecht ?
Falsche Schlussfolgerung, aber auf sie alleingestellt kannst du nicht besser werden. Das sagte ich. Es unterliegen viele Menschen einem Trugschluss, den sie sich einreden. Du kennst sicher einen der typischen Sager dieser Welt: "Höre auf dein Herz". Na lieber net! :?

Es spiegelt sozusagen den Zustand deines Herzens wider, und dementsprechend kann man alles sein, von böse bis gut. Du brauchst als Maßstab das Wort Gottes, sonst wird das nix.

Ich habe dir gestern eine Frage bzgl. Jesu Stimme gestellt. Willst du sie beantworten?
Wen ich sie finde, deine Frage. Um so eher, wenn sie leicht zu finden ist.
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 07:58 Wen ich sie finde, deine Frage. Um so eher, wenn sie leicht zu finden ist.
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von oTp »

Joh 10,27 hat geschrieben:
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.

Das heißt zunächst einmal, dass ein Christ sich an Jesus orientiert durch Lesen des NT. Damit hört er auf die Stimme Jesus. Das befolgen und verinnerlichen ist Voraussetzung für den zweiten Schritt.

Den hat meiner Meinung nach Lena am zutreffenden formuliert. Sich leiten zu lassen durch die höhere Vernunft, der Führung durch den Heiligen Geist. Gott hat nun mal den absoluten Durchblick, die eigene Vernunft ist begrenzt. Gott lässt den Mensch nicht alleine wursteln, sondern steht ihm bei als Helfer.


Man muss natürlich unterscheiden können, ob der Heilige Geist etwas gesagt hat. Und da ist wiederum die eigene Vernunft gefragt, besonders das eigene Bibelverständnis. Und der Rat anderer erfahrener Christen, die dabei helfen.
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von Helmuth »

oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 08:10 Das heißt zunächst einmal, dass ein Christ sich an Jesus orientiert durch Lesen des NT. Damit hört er auf die Stimme Jesus.
Ja das meine ich. Jesu Stimme "hören" hat nichts zu tun jemand sprechen zu hören und das auch nicht innerlich. Wie du schon weißt bin ich Charismatiker und ich stehe auch dazu. Aber ich kenne auch den theologischen Dauerquatsch, wenn sie von ihren "Eindrücken" reden.

Weil sie sich als geistbegabt betrachten, was man auch ist, erliegen viele dabei der Versuchung, diese "Eindrücke" kämem nun von Gott und was sie damit anderen weitergeben ist was Gott oder der HG ihnen sagen lässt.

Sie haben damit aber nur ihre innere Stimme kundgetan, was aus ihrem Herzen kommt, mitnichten hat Gott es so ins Herz gelegt, weil der HG so gar nicht agiert, wie ich ausgeführt habe. Er redet da nicht. Aber so praktizieren sie ihre "prophetische" Gabe. Nicht, dass es diese Gabe nicht gäbe, aber sie wird auf diese Weise missbräuchlich verwendet.

Dabei ist es einfach wenn man begreift, dass "hören" neben seiner natürlichen Bedeutung der akustichen Wahrenehmung schlicht "befolgen" heißt. Jesus hätte ebenso sagen können: "Meine Schafe befolgen, was ich sage, ..."
oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 08:10 Das befolgen und verinnerlichen ist Voraussetzung für den zweiten Schritt.
Korrekt, so zitere ich Jesu Wort weiter mit: "... und sie folgen mir." und ich ergänze noch mit: "in ihren Handlungen." Also, sie hören nicht nur, sie tun auch was Jesus sagt, bildhaft ausgedrückt wie Schafe ihrem Hirten hinterherlaufen.

Das Hören ist zunächst die natürliche Grundlage etwas aufzunehmen wie auch das Sehen. Aber den zweiten Akt musst du willentlich setzen. Lässt du Gottes Wort in dein Herz einpflanzen und handelst in Hinkunft auch danach, oder bist du dieser Typ, wie ihn Jesus im Sämannsgleichnis beschreibt:
Mk 4,15 hat geschrieben: Diese aber sind die an dem Weg: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sogleich der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in sie gesät war.
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rellasch
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von rellasch »

oTp hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 08:10 Man muss natürlich unterscheiden können, ob der Heilige Geist etwas gesagt hat. Und da ist wiederum die eigene Vernunft gefragt
Die eigene Vernunft ist an der Bewältigung des Lebens beteiligt, an der Erreichung der Wünsche, Realisierung der Träume, der Umsetzung der persönlichen Lebensziele - wieso soll diese Stimme dich zur geistlichen Entwicklung führen?
Auch der wiedergeborene Christ hat noch einen menschlichen Geist, der zwar in der Wandlung sich befindet und durch den Heiligen Geist transformiert wird - aber dennoch ist es immer noch der menschliche Geist, voller Bedürfnisse, Hoffnungen und Träume, die mit seinem Ego etwas zu tun haben.

Es gibt den schönen Spruch:
Ich habe Schwächen und Stärken - die Schwäche bin ich, die Stärke ist Christus in mir.
"Durch IHN, SEINE Gnade, Kraft und Zuwendung existieren wir" (Apg 17,28)
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von oTp »

Unser Verstand ist doch das Werkzeug, mit dem wir uns grundsätzlich in dieser Welt zurecht finden müssen. Du würdest ja auch nicht den Körper töten, um näher bei Gott zu sein. So brauchst du deinen Verstand auch dann, wenn er für Gott offen geworden ist. Den Verstand kannst du somit nicht ganz abschalten oder ganz eintauschen für den Geist Gottes.
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Helmuth
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Re: Die innere Stimme in uns

Beitrag von Helmuth »

rellasch hat geschrieben: So 22. Okt 2023, 08:59 Ich habe Schwächen und Stärken - die Schwäche bin ich, die Stärke ist Christus in mir.
So hat es Paulus auch auf seine Weise formuliert. Es gefällt mir auch. Aber er hatte uns gegenüber einen doch entscheidenden Vorteil. Jesus offenbarte sich ihm immer wieder, und damit hörte er ihn auch tatsächlich reden, oder er sandte einen Engel um ihm Botschaften zu überbringen.

Das will ich hier herausstreichen, wenn wir uns im Gegenzug dazu gewisse Praktiken ansehen zu denen der HG so niemals geredet hatte. Wenn wir heute Paulus Wort lesen, so sind das grundsätzich alles seine Worte. Die sog. "Inspiration" durch den HG ist eine theologische Krücke mit der man versucht zu erklären, warum sein Wort dennoch so viel Gewicht hat.

In erster Linie war er tatsächlich von Jesus persönlich beauftragt worden als sein Zeuge das Evangelium zu den Heiden zu tragen und der HG bestätige seinen Dienst auch ganz offenkundig vor ihnen. Es bekehrten sich viele Heiden un dwurden gerettet. Damit erklärt sich auch das Gewicht.

Was er da dabei geredet hatte, davon kam ja nichts aus seinen eigenen Gedanken, die er sich nun zusammengereimt hatte, sondern das wusste er aufgrund der Offenbarung, wie ihm der Herr sie gegeben hatte und wie gesagt, der Herr bestätigte das auch immer wieder in der Kraft des mitwirkenden HG.

Weiters hatte er sich mit den bereits tätigen Aposteln abgestimmt. Sie lehrten ihn damit was diese bereits von Jesus als direkte Augenzeugen wussten und er konnte das mitaufnehmen. Darüber hinaus war er sehr schriftkundig, wie das ein Pharisäer grundsätzlich sein musste und wann immer er aus dem Tanach zitert, so lesen wir das Wort Gottes des alten Bundes auch im NT in seinen Briefen.

Den Rest erledigt gutes, scharfsinniges und logisches Denken, wie das der HG demjenigen auch ermöglicht, den er als Lehrer einsetzen will. Diese hohe Gabe hat nicht jeder und muss er auch nicht, wie z.B. von den anderen Apsteln nur sehr wenige auch in der Art gelehrt haben.

Es genügt dem HG, ob du nun Apostel oder einfacher Nachfolger bist ist einerlei, schlicht das zu predigen was Jesus gelehrt und getan hatte und man braucht sich dazu keine innere Stimme als "inspiriert" einreden. Das Evangelium kennt jeder Christ.
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