Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Politik und Weltgeschehen
stereotyp
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Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von stereotyp »

Hi,

weil ich die öffentliche Wahrnehmung (also die öffentliche Berichterstattung und Diskussion) eigentlich nur beiläufig zur Kenntnis nehme, würde mich mal interessieren, was das auf euch für einen Eindruck macht. Vor allem im Bezug auf die frühere Berichterstattung.

Geht es euch nicht auch so, dass man die Palästinenser (bzw. die Hamas) jetzt plötzlich nicht mehr in der Opferrolle sieht? Dass es jetzt nicht mehr islamophob ist, vor radikalem Islam zu warnen, jetzt wo die Umma im ganzen Westen auf die Straße geht und sich ihrer Stärke bewusst wird?

MfG
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rellasch
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von rellasch »

Das könnte auch andere Hintergründe haben




am 27. Oktober hat die UNO-Vollversammlung mit einer Mehrheit von 120 Stimmen einer Resolution zugestimmt, die eine „sofortige humanitäre Waffenruhe“ im Gazastreifen fordert. 14 Staaten haben dagegen gestimmt, 45 Staaten haben sich enthalten.

Auch wenn das in unseren Medien nicht so deutlich gesagt wurde, ist innerhalb der UNO mehr Verständnis für die Palästinenser als für Israel
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jsc
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von jsc »

stereotyp hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 13:28 Geht es euch nicht auch so, dass man die Palästinenser (bzw. die Hamas) jetzt plötzlich nicht mehr in der Opferrolle sieht?
Also ich habe relativ schnell damit gerechnet, dass die Stimmung "kippt" und man den Angriff der Hamas relativiert und Israel "zurück pfeift" 🤷🏼‍♂️
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stereotyp
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von stereotyp »

jsc hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 15:01
stereotyp hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 13:28 Geht es euch nicht auch so, dass man die Palästinenser (bzw. die Hamas) jetzt plötzlich nicht mehr in der Opferrolle sieht?
Also ich habe relativ schnell damit gerechnet, dass die Stimmung "kippt" und man den Angriff der Hamas relativiert und Israel "zurück pfeift" 🤷🏼‍♂️
Das kennt man aber doch nicht anders? Jetzt aber scheinen die Symphatien (im Westen) eindeutig auf Israels Seite zu liegen. Rufe nach einer "proportional response" wurden kritisiert und das Verständnis für eine Militäroperation in Gaza war nie so hoch - würde ich meinen.
Das geht sogar so weit, dass nun selbst die Einwanderungspolitik auf dem Prüfstand kommt. Man hat wohl mit Erschrecken die vielen Symphtie-Kundgebungen für Palästina zur Kenntnis genommen.
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jsc
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von jsc »

Ja, genau das wollte ich damit ausdrücken. Ob das jetzt (nur) an den Sympathie Bekundungen lag weiß ich nicht.
Aber ich wundere mich, dass nicht längst die Mehrheit von der Solidarität zu Israel abgekehrt ist.
Interessant fand ich, dass es sowohl beim Iran als auch bei Yemen eine für die Weltwirtschaft sehr wichtige Meeresenge gibt. Wenn beide sich entscheiden sollten abzuriegeln ist Europa und die USA (vielleicht sogar China???) quasi gezwungen einzugreifen...
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stereotyp
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von stereotyp »

jsc hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 16:56 Aber ich wundere mich, dass nicht längst die Mehrheit von der Solidarität zu Israel abgekehrt ist.
Warum genau wundert dich das? Ich finde es bemerkenswert, dass - im Gegesatz zu früheren Angriffen - Israel nun fast noch ermuntert wird. Die Frage nach Verhältnismäßigkeit wird jetzt kritisiert und selbst die Willkommenskultur wird in Frage gestellt.
Eine 180°-Wendung.. warum ausgerechnet jetzt? Dass mit dem radikalen Islam nicht zu spaßen ist, weiß man ja nicht erst seit gestern.
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jsc
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von jsc »

stereotyp hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 18:39
jsc hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 16:56 Aber ich wundere mich, dass nicht längst die Mehrheit von der Solidarität zu Israel abgekehrt ist.
Warum genau wundert dich das?
Ich weiß jetzt gerade nicht, ob du mich falsch verstehst oder ich dich 😜
Ich habe bisher immer wahr genommen, dass relativ viele sich eher gegen Israel positioniert haben. Deshalb wundert es mich, dass jetzt auf einmal so viele sich für Israel positionieren...
(So habe ich auch deine Beiträge wahrgenommen. Also dass du dich auch darüber wunderst)
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von stereotyp »

jsc hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 19:50 Ich weiß jetzt gerade nicht, ob du mich falsch verstehst oder ich dich 😜
:) Ich habe dich nicht richtig verstanden. Aber es ist auch schwierig... Einige sind davon überzeugt, Israel würde mit Samthandschuhen angefasst und nicht deutlich genug kritisiert werden. Wie schwierig es ist, ein islamisches Kalifat auf eigenem Staatsgebiet gerecht zu werden, kann man wohl bald in eurpäischen Großstädten erfahren...

Jedenfalls kann ich mir gerade keinen Reim auf diese Wendung machen. Höchstens die neue Achse des Bösen. Also Russland, China und Iran. Aber wie stehst du denn gerade zu der Berichterstattung? Einwanderung, radikaler Islam und Antisemitismus... sollten die Islamophoben am Ende doch Recht behalten?

MfG
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Johncom
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von Johncom »

stereotyp hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 13:28 Geht es euch nicht auch so, dass man die Palästinenser (bzw. die Hamas) jetzt plötzlich nicht mehr in der Opferrolle sieht? Dass es jetzt nicht mehr islamophob ist, vor radikalem Islam zu warnen, jetzt wo die Umma im ganzen Westen auf die Straße geht und sich ihrer Stärke bewusst wird?
Ich schaute mir gestern die Livetreams an, Berlin und Düsseldorf. Später einen Blick nach USA, Washington, da wurden 100.000 erwartet. In Berlin, so schien es, waren es 50-50, also Muslime wie auch Deutsche, die gegen die Bombardierung des Ghettos protestieren.
Das Problem dieses Kriegs wird wohl weniger als ein Konflikt des Islams gesehen gegen das "Judentum" ... denn dann müsste man auch nachforschen, warum religiöse Juden in Israel und anderswo ebenfalls für die Rechte der eingeborenen Bevölkerung demonstrieren.

Im Moment nimmt die Welt diesen Völkermord wahr, so wie er sichtbar ist und ist empört.



rellasch hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 14:00 am 27. Oktober hat die UNO-Vollversammlung mit einer Mehrheit von 120 Stimmen einer Resolution zugestimmt, die eine „sofortige humanitäre Waffenruhe“ im Gazastreifen fordert. 14 Staaten haben dagegen gestimmt, 45 Staaten haben sich enthalten.

Auch wenn das in unseren Medien nicht so deutlich gesagt wurde, ist innerhalb der UNO mehr Verständnis für die Palästinenser als für Israel
Unsere Medien geben Israel-Staatsfreundliche Bekundungen einiger Honoratioren wieder, die aber dem Empfinden der Weltbevölkerung widersprechen.
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Johncom
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Re: Palästinenser in der öffentlichen Wahrnehmung

Beitrag von Johncom »

stereotyp hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 20:57 Einige sind davon überzeugt, Israel würde mit Samthandschuhen angefasst und nicht deutlich genug kritisiert werden. Wie schwierig es ist, ein islamisches Kalifat auf eigenem Staatsgebiet gerecht zu werden, kann man wohl bald in eurpäischen Großstädten erfahren...

Jedenfalls kann ich mir gerade keinen Reim auf diese Wendung machen. Höchstens die neue Achse des Bösen. Also Russland, China und Iran. Aber wie stehst du denn gerade zu der Berichterstattung? Einwanderung, radikaler Islam und Antisemitismus... sollten die Islamophoben am Ende doch Recht behalten?
Ich glaube jedenfalls, am Ende werden wir untersuchen müssen, wo und wann begannen eigentlich die Konflikte. Warum lebten Juden, Moslems, Christen in dieser Region 1000 Jahre in Frieden und wann begann eine eingewanderte Bevölkerung sich plötzlich Land anzueignen anstelle sich in die neue Umwelt zu integrieren.
Bevor der nahe Osten, die Region um Israel, in den Konflikt kam, gab es diese muslimische Migration nicht. Außer den Türken, die kamen wegen besser bezahlten Jobs.
Ja, die Islamisierung in Europa ist kritisch zu sehen. Wer sind die Geldgeber, warum positioniert sich die Berliner Regierung nicht.
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