Eigene Weltkriegserfahrungen

Alles andere
Antworten
R.F.
Beiträge: 7731
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

Eigene Weltkriegserfahrungen

Beitrag von R.F. »

Am 29. Oktober hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat vor Kriegsgefahren in Europa gewarnt. Dies hat Erinnerungen an den II. Weltkrieg in mir wach gerufen.

Bevor Adolf Hitler Frankreich eroberte, war mein Vater beim französischen Militär in Casablanca. Der später zwangsrekrutierte Vater kam an die Ostfront und fiel im August 1944 in der Ukraine. Dort wurde er begraben.

Erinnern kann ich mich noch daran, dass ich in einem Luftschutzkeller zwischen Soldaten, die mir Schokolade mit kaum Kakao anboten, hin und her stoppelte. Wie lange und wie oft wir - meine Mutter und ich - uns in dem Luftschutzkeller aufhielten, weiß ich nicht. Als wir den Keller verließen fragte ich meine Mutter: Mama, werden weiter Bomben auf uns fallen? Nein, damit sei Schluss, meinte sie. Ich glaube, es war wenige Minuten danach, als wir von einem Flugzeug angegriffen wurden, das mit einem Maschinengewehr auf uns schoss. Meine Mutter wechselte mit mir mehrmals die Straßenseite, bevor wir in einem Bunker am Rande der Stadt Zuflucht fanden. Am Eingang ging es hektisch zu, ich fiel hin und verlor kurze das Bewusstsein.

Wenn die Schutzanlagen nicht nahe genug waren, nahmen wir Zuflucht im städtischen Krankenhaus. So auch nach einem lautstarken Bombardement französischer oder britischer Flugzeuge. In der Eingangshalle des Krankenhauses suchten einige Frauen Schutz, so auch meine Mutter mit mir. Die Frauen versuchten sich gegenseitig Mut zu machen, indem sie darauf verwiesen, dass sich auf dem Krankenhaus ein rotes Kreuz befand, was die Piloten von Bombardierungen abhielte. Ich war damals zwar erst um die zwei Jahre alt, aber ich konnte an den Gesichtern der Frauen erkennen, dass sie nicht an diese Sicherheit glaubten.

Ich halten die Befürchtungen des Bundesverteidigungsministers für sehr berechtigt. Mehr noch als Politiker und Militärs wären nun Kenner der Schrift zur Stellungnahme gefordert.
Benutzeravatar
Abischai
Beiträge: 8110
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

Re: Eigene Weltkriegserfahrungen

Beitrag von Abischai »

Eigene Kriegserfahrungen sind Zeugenberichte, emotional geladen, verständlich, aber nicht ausgewogen, weil sie das auch gar nicht sein können, sollen und müssen. Andere stellen das einseitig anders dar, erst die Summe ergibt ein pauschales Puzzle.
Ich selbst gehöre zur Generation danach und habe alles von Vater und Großvater haarklein erklärt bekommen, kenne also deren Zeugenaussagen 1:1 und trage die gemäß meiner "Weisheit" mehr oder weniger kommentiert weiter, selbstverständlich auch emotionsgeladen, wie könnte das auch anders sein.

Wenn heutige Politiker sich dazu äußern, haben die sämtlichst den Krieg nicht miterlebt, sondern sind allenfalls gut aus zweiter Hand informiert, wie gesagt allenfalls, wenn überhaupt.

Unsere "Ampel" besteht aber großteils aus Sprechern, die ernsthafte Handlanger von Kriegstreibern und Kriegsverbrechern sind, als ob sie es nicht besser wüßten, vielleicht eben WEIL sie es nicht besser wissen, letzteres könnte man ihnen ja noch zu gute halten.

Es gibt einige Axiome, die jedes Kind wissen sollte: 1. niemals Krieg (oder mit anderen Worten: niemals Krieg!)
2. man legt sich NIEMALS mit den Russen an.

Beides wurde aktuell ganz bewußt anders gehandhabt. Wer 1 und 1 zusammenzuzählen vermag und dabei nicht 2,5 erhält, der erahnt, wer hier wann, wo, und was lügt.

(Rußland ist vergleichbar mit einem Raubtier, das man niemals besiegen kann, mit dem man sich unbedingt arrangieren muß. Das bedeutete realpolitische Deeskalation.)

Biblische Betrachtung ist hier nicht ganz einfach, weil man zunächst alle äußerlich sichtbaren Dinge beiseite schieben und allein die Voraussagen der Schrift stehenlassen muß.

Zwar haben wir es in der Welt augenscheinlich mit "Zeichen der Zeit" zu tun, aber die kann man schnell falsch deuten, richtige Deutung ist nur vermittels der Schrift möglich, ich betone nur!

Ein Zeichen kann man normalerweise erkennen, wenn es eindeutig ist. Ist es nicht eindeutig, muß man es deuten, und da sind dann Fehler möglich.

Ich erlebe im Straßenverkehr oft Konstellationen von Verkehrszeichen, die genaugenommen unsinnig sind, und ich muß dann bei voller Fahrt kurz überlegen (deuten) wie sie gemeint sein könnten.

Als '91 der 1. Golfkrieg unter Bush sr. losbrach, "wußte" ich genau, daß jetzt "gefallen, gefallen ist Babylon die Große..." vor uns ablief.
Die Jahre vergingen, und es zeigte sich, daß dies wohl nicht die Erfüllung der Schrift in Offb. darstellte.

Mein Credo: solange die Zeichen der Zeit nicht eindeutig sind sondern gedeutet werden müssen und nicht einfach erkannt, solange hat Gott uns die Geheimnisse noch nicht offenbart, ich rate also zur Zurückhaltung.
Viele äußern ihre Deutungen und stecken oft viel Mühe in die Argumentation. Das Ergebnis muß nicht stimmen, tut es oft sicher auch nicht, aber grundsätzlicher positiver Nebeneffekt ist, daß man sich mit dem Wort Gottes befaßt, denn wer liest schon öfter in der Offenbarung? Wer liest öfter die Endzeitreden Jesu? Wer liest öfter die Gesichte auf ferne Zeiten bei Daniel?
Deutungen, auch wenn sie eben verfrüht sind, wecken bei vielen das Interesse an der Schrift ganz neu, und das halte ich für "besser als nichts".
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Antworten