und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

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Claymore
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:28 Nein, auch ab 2026 werden homosexuelle Beziehungen kein Sakrament sein.
Das habe ich auch zu keinem Zeitpunkt behauptet. Denn es geht hier um ein Sakramental. Das ist 'ne Nummer kleiner im Vergleich zum Sakrament.
Wenn ein katholischer Priester so etwas täte, würde er am Ende exkommuniziert werden.
Also halten wir fest: Ab 2026 sollen homosexuelle Paare, zusammen als Paar - nicht einzeln hintereinander - gesegnet werden dürfen.

Die Anleitung dazu spricht von: "Segensfeiern von Paaren, die sich lieben, denen aber die sakramentale Ehe nicht zugänglich ist oder die sich nicht an dem Punkt sehen, eine sakramentale Ehe einzugehen, offiziell zu ermöglichen. Dies gilt auch für gleichgeschlechtliche Paare auf der Basis einer Neubewertung von Homosexualität als Normvariante menschlicher Sexualität."

Und jetzt kommst Du und sagst: Ja nein, die homosexuelle Beziehung selbst wird da gar nicht gesegnet. Sondern nur die beiden Menschen.

Ach je. Was soll man dazu noch sagen ... Da besteht sicher nicht die geringste Verwechslungsgefahr. Keiner der Gläubigen wird da auf den Gedanken kommen, dass jetzt homosexuelle Beziehungen selbst gesegnet werden. Garantiert. /ironie-aus

Verstehst Du langsam, warum ich von "Verknotungen" spreche?
Hiob hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:28Geschlechtsorgane sind Ausdruck von etwas Geistigem.
Der Absturz.
Hiob hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:28Und da gibt es eben einen kategorialen Unterschied zwischen der Verbindung zweier Geschlechtsorgane und der Verbindung eines Geschlechtsorgans mit einer beliebigen anderen Körperöffnung. Halte mich nicht für prüde - mir geht es um die Deutlichmachung von substantiellen Unterschieden.
Als wüsste ich das nicht... :roll:

Aber ich hab Dich mehrfach (vergeblich) nach der ethischen Relevanz dieses Unterschieds gefragt. Woher kommt diese Regel?

Es gibt auch einen kategorialen Unterschied zwischen Kaugummi kauen und Essen kauen. Letzteres nährt den Menschen, ersteres nicht. Ist Kaugummi kauen sündhaft?
Hiob hat geschrieben: Sa 16. Dez 2023, 23:28Aus christlicher Sicht hat Gott die Welt geschaffen (es gibt also etwas über dem Urknall) und gibt seine Schöpfungskraft an die Natur weiter. Dazu gab er u.a. dem Menschen Geschlechtsorgane, die zwar orgiastisch sein können sollen, aber nur im geistigen kontext des Schöpfungsaktes, egal ob dieser gelingt oder nicht. Aber der innere Bezug dazu muss da sein - und wenn es die aufrichtige Haltung zweier 70Jähriger ist, dass sie gerne zusammen Kinder gehabt hätten, wenn sie sich als junge Menschen getroffen hätten. Wie gesagt: Es muss geistig, also vor Gott, aufrichtig sein. Natürlich kann man den Pfarrer anschwindeln, aber nicht Gott.
Du fliegst wieder nach oben.

Mit "Geschlechtsorgane sind Ausdruck von etwas Geistigem" war es doch so schön zusammengefasst. Aber warum sind nur Penis und Vagina geistig?

Ich stelle mich jetzt einfach mal auf den Standpunkt, dass es sündhaft ist, mit einer Frau nach der Hysterektomie zu schlafen, weil ihr das schöpferische Element fehlt. Selbst wenn man aufrichtig Kinder will.

Wenn jemand das kritisiert, nenne ich ihn Dumpfbacke und sage: "Die Gebärmutter ist Ausdruck von etwas Geistigem! Wenn die Gebärmutter fehlt, fehlt der geistige Kontext des Schöpfungsaktes."

Verstehst Du langsam, worauf ich hinaus will?

Ja, du hast die skurrile Begründung der RKK mehrfach und sehr breit wiederholt, aber ohne auf das Wesentliche einzugehen.
Hiob
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 00:34 Und jetzt kommst Du und sagst: Ja nein, die homosexuelle Beziehung selbst wird da gar nicht gesegnet. Sondern nur die beiden Menschen.
Von wem ist dieser Entschluss, der 2026 gültig werden soll? Von Rom? - Und wie bereits erwähnt: Ich vermute, dass Rom dies nur dann durchgehen ließe, wenn man "Normvariante" als "Variante zur Norm" versteht.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 00:34 Aber ich hab Dich mehrfach (vergeblich) nach der ethischen Relevanz dieses Unterschieds gefragt. Woher kommt diese Regel?
Diese "Regel" entspringt dem Bibelverständnis, dass Gott die Welt schuf und dem Menschen stellvertretende SChöpferkraft gegeben hat. Oder anders: Wenn Kinder vom Storch kämen, wäre dieser Unterschied zwischen hetero und homo nicht relevant.

"Ethisch" ist ein willkürlicher Begriff, weil es auch materialistische Ethik gibt, der metaphysische Ethik fremd sein muss.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 00:34 Mit "Geschlechtsorgane sind Ausdruck von etwas Geistigem" war es doch so schön zusammengefasst. Aber warum sind nur Penis und Vagina geistig?
:?: :?: AUSDRUCK von etwas Geistigem, nämlich der Wiederschöpfungs-Kraft.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 00:34 Wenn die Gebärmutter fehlt, fehlt der geistige Kontext des Schöpfungsaktes.
Ach so rum. Nee - wenn es aus welchen Gründen auch immer Funktionsstörungen in der Materie gibt, hebelt das die geistigen Grundlagen dazu nicht aus. Du argumentierst materialistisch und argumentierst in diesem Sinne vollkommen richtig. Aber das ist nicht RKK.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 00:34 du hast die skurrile Begründung der RKK mehrfach und sehr breit wiederholt
Aus materialistischer Sicht muss dies in der Tat skurril sein. Insofern verstehe ich, dass der heutige Normalo metaphysisch begründete Dinge nicht verstehen kann. Dann soll halt jeder bei seinen Leisten bleiben. Wichtig ist, dass unsere freiheitliche Grundordnung viele Varianten erlaubt. Warum muss man dem Katholizismus letztlich materialistische Modelle überziehen? Erstens geht dies gegen Rom nicht, zweitens macht es doch keinen Sinn, oder?
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Claymore »

Hiob hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 01:06Von wem ist dieser Entschluss, der 2026 gültig werden soll? Von Rom? - Und wie bereits erwähnt: Ich vermute, dass Rom dies nur dann durchgehen ließe, wenn man "Normvariante" als "Variante zur Norm" versteht.
Nein, das ist ein deutscher Sonderweg, von der Synodalversammlung. Siehe hier, Seite 2.

In Belgien ist die Sache schon durch. Der Papst musste das dann "abnicken", aber er hat nur gemeint "das ist ihre Sache". Also wird es in Deutschland nicht anders laufen.

Besonders interessant ist hierzu, dass da in der belgischen kath. Kirche sogar eine Liturgie ausgearbeitet wurde.
Vatican News hat geschrieben:Die Musterliturgie zur Segnung homosexueller Paare ist kurz und umfasst neben Gebeten und einer Schriftlesung einen Moment der „Verlobung der beiden Beteiligten", in dem sie „gemeinsam vor Gott zum Ausdruck bringen, wie sie sich füreinander einsetzen". Sie bringen vor Gott zum Ausdruck, dass sie „in allen Lebenslagen füreinander da sein wollen" und beten um „Kraft, einander treu zu sein“ und in der gegenseitigen Hingabe zu wachsen.
Na, das sieht doch sehr danach aus, als ob die homosexuelle Partnerschaft an sich gesegnet werden würde. Und nicht zwei Menschen als einzelne Menschen, aber "reeeein zufällig" beide zusammen auf einen Rutsch (die deutsche Sprache versagt solche Absurditäten auch nur auszudrücken).

Irgendeine spitzfindige Ausrede - z. B. die Annahme, es handele sich bei dem Paar nur um "Freunde", die garantiert nicht Sex miteinander haben :devil: - wird wohl den wesentlichen theologischen Unterschied ausmachen.

Aber der Eindruck, den das bei den Gläubigen erweckt, ist eindeutig: Es gibt jetzt ein Sakramentale für homosexuelle Partnerschaften. Da groß herumzudeuteln ist einfach albern.

:wave:
Diese "Regel" entspringt dem Bibelverständnis, dass Gott die Welt schuf und dem Menschen stellvertretende SChöpferkraft gegeben hat. Oder anders: Wenn Kinder vom Storch kämen, wäre dieser Unterschied zwischen hetero und homo nicht relevant.

"Ethisch" ist ein willkürlicher Begriff, weil es auch materialistische Ethik gibt, der metaphysische Ethik fremd sein muss.
Jetzt verallgemeinerst Du wieder und gehst auf den eigentlichen Punkt, warum der Unterschied zwischen solchen und jenen Defekten ethisch relevant ist, gar nicht ein.

Ich will es mal schematisch aufzeigen, vielleicht verstehst Du es dann. Du befindest Dich in folgender Dauerschleife:
  1. Die Ehe verkörpert als Vereinigung das Ideal der stellvertretenden Schöpferkraft, auch wenn sie kinderlos bleibt, da es auf die geistige Einstellung ankommt.
  2. Allein Penis-in-Vagina Sex ist erlaubt, da dies der einzige Sexualakt ist, der potenziell Nachkommen produziert.
Von A. ⇒ B. kommst Du durch die Frage: "Wieso werden homosexuelle Paare anders behandelt als an sterile hetero Paare?"

Von B. ⇒ A. kommst Du durch die Frage: "Wie kann eine solche Fixierung auf ordinäre, biologische Funktionen geistig relevant sein?"

Verstehst Du, warum Deine Ausführungen keinen echten geistigen-geistlichen Gehalt haben? Es ist dieser Zirkelschluss und mehr nicht.
Ach so rum. Nee - wenn es aus welchen Gründen auch immer Funktionsstörungen in der Materie gibt, hebelt das die geistigen Grundlagen dazu nicht aus. Du argumentierst materialistisch und argumentierst in diesem Sinne vollkommen richtig. Aber das ist nicht RKK.
Und wieder zielsicher am wesentlichen Punkt vorbei. Es ging mir darum, warum Penis und Vagina, im Gegensatz zu anderen Teilen der Geschlechtsapparats, sakrosankt sind. Bei P + V darf es eben keine grundsätzlichen Defekte geben.

PIV (Penis-in-Vagina-Sex) muss sein. PIV ist die conditio sine qua non. JEDE andere sexuelle Handlung, z. B. weil PIV schlichtweg nicht mehr geht, soll gerade nicht mehr den geistigen Grundlagen entsprechen.

Aber sollte PIV wiederum möglich sein, darf sonst eigentlich alles andere komplett defekt sein oder gar fehlen.

Sind nun also Penis und Vagina irgendwie geistiger / geistlicher als z. B. die Gebärmutter, Eierstöcke, Hoden, etc. ?

Und dass es jetzt bitte nicht wieder losgeht mit "... ja die stellvertretende Schöpferkraft ..." :!:

Bemühe dich den wesentlichen Punkt zu verstehen, und vermeide wieder in die Dauerschleife einzusteigen.

Die Frage ist, warum exakt an dieser Stelle die rote Linie gezogen wird. Man könnte doch die rote Linie schon viel früher ziehen. Oder noch später! Egal wie oft ich frage, eine Erklärung kommt nicht. Das hat den Ruch der Willkür.
Aus materialistischer Sicht muss dies in der Tat skurril sein. Insofern verstehe ich, dass der heutige Normalo metaphysisch begründete Dinge nicht verstehen kann. Dann soll halt jeder bei seinen Leisten bleiben. Wichtig ist, dass unsere freiheitliche Grundordnung viele Varianten erlaubt. Warum muss man dem Katholizismus letztlich materialistische Modelle überziehen? Erstens geht dies gegen Rom nicht, zweitens macht es doch keinen Sinn, oder?
Du redest hier so hochgestochen von Metaphysik und "materialistischen Modellen". Dabei leidet Deine Argumentation doch einfach nur unter einem Zirkelschluss.

Wenn Du damit die Menschen in Trance redest und sie dann im Anschluss als "unverständige Normalos" abtust, dann ist wenig verwunderlich, dass sie sich abwenden und auch nie mehr wieder zurückkommen. Wer könnte ihnen das verdenken?

Und mag das auch Deine Art sein, meine ist es nicht, deshalb hätte ich gerne was Gehaltvolles gehört.

PS: Wenn Du Deinen Zirkelschluss immer wieder erneut durchlaufen willst ("Und ewig grüßt das Murmeltier") würde ich hier abbrechen wollen, da es sinnlos ist.
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Oleander
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 05:53 Dort also, wo Gott vorgesehen hat...
Die " Titten" einer Frau wurden dafür "geschaffen", um ihre Babies stillen zu können...und nicht zum "Spielzeug" für... :D
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Claymore
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Claymore »

Helmuth hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 05:53 Dafür steht Gottes Wort, welches unverändert HS und andere abartige sexuelle Praktiken als Gräuel beschreibt. Man darf sich das durchaus recht plastisch vorstellen, dass Gott regelrecht kotzen muss, wenn er Männern zusieht, die sich gegenseitig das A..loch ausstopfen. Dann kennt man seine Haltung auch, wie also seine Seele das wahrnimmt.

Dort also, wo Gott vorgesehen hat, dass stinkender Kot ausgeschieden wird, dort soll für HS ein höherer Lustspender sein als normal hetero veranlagte Menschen das im Segen genießen können? Na dann Prost, Mahlzeit. :sick:
Andere homosexuelle Praktiken sind halt nicht so unappetitlich, aber stehen vom katholischen Naturrecht her exakt auf der gleichen Stufe der Sündhaftigkeit.

Heterosexueller A*sex ist dagegen weniger sündhaft.
Thomas von Aquin hat geschrieben:Daher nimmt unter den Sünden gegen die Natur die Sünde der Unreinheit [Masturbation], die in der bloßen Unterlassung des Geschlechtsverkehrs mit einem anderen besteht, den niedrigsten Platz ein. Am schlimmsten ist jedoch die Sünde der Zoophilie, da der Gebrauch der korrekten Spezies nicht beachtet wird. [...] Danach kommt die Sünde der Homosexualität, weil der Gebrauch des richtigen Geschlechts nicht beachtet wird. Schließlich kommt noch die Sünde hinzu, die richtige Art der Kopulation nicht zu beachten, was schlimmer ist, wenn der Missbrauch das "Vas" [von lat. Gefäß, Körperöffnung] betrifft, als wenn er die Art der Kopulation in Bezug auf andere Umstände beeinträchtigt.
Also ... natürlich wird in der Bibel die Homosexualität eindeutig verdammt. Ohne Spielraum.

Aber die sonstige argumentative Unterfütterung lässt zu wünschen übrig. Vielleicht finden wir noch was.
Hiob
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 a, das sieht doch sehr danach aus, als ob die homosexuelle Partnerschaft an sich gesegnet werden würde. Und nicht zwei Menschen als einzelne Menschen, aber "reeeein zufällig" beide zusammen auf einen Rutsch (die deutsche Sprache versagt solche Absurditäten auch nur auszudrücken).
Kann man so sehen - aber dies entspricht nicht den Grundlagen des Katholizismus. Es gibt hier in der Tat ein Spannungsverhältnis zwischen säkular-theologischen und vatikanischen Vorstellungen. Da der Vatikan traditionell sehr appeasement-orientiert ist, lässt man viel laufen, so lange es nicht zu sehr an die große Glocke gehängt wird. Es wäre also eher eine pastorale Sache ("Wie gehen wir mit den deutschen Katholiken um?") als eine fundamental-geistliche ("Was ist richtig?").
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 Irgendeine spitzfindige Ausrede - z. B. die Annahme, es handele sich bei dem Paar nur um "Freunde", die garantiert nicht Sex miteinander haben
So blöde ist und war der konservativste Pfarrer nicht.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 Aber der Eindruck, den das bei den Gläubigen erweckt, ist eindeutig: Es gibt jetzt ein Sakramentale für homosexuelle Partnerschaften. Da groß herumzudeuteln ist einfach albern.
Zudem der Gläubige nur "Sakrament" hört und meint, Sakramentale sei dasselbe wie Sakrament. Insofern ist das gut eingefädelt. Aber es ändert nichts. Es führt zwar dazu, dass einige Länder ihren Gläubigen etwas Sakramentales vorgaukeln, was möglicherweise sogar gut ist, um säkulare Christen an die Kirche zu binden. Aber es ist weltkirchlich irrelevant - die Karawane zieht weiter. Zumal solche Entwicklungen jederzeit revidiert werden können, wenn es dem Papst zu bunt ist. Mir persönlich geht das alles am Allerwertesten vorbei, weil aus meiner Sicht die Grundlagen des Christentums eh derart verfremdet sind, dass damit das Kraut nicht fett wird. Ein Phänomen des Westens.
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 Verstehst Du, warum Deine Ausführungen keinen echten geistigen-geistlichen Gehalt haben? Es ist dieser Zirkelschluss und mehr nicht.
:?: :?: - Wenn Du Voraus-Setzungen als Grund für Zirkelschlüsse verstehst, hast Du recht. Aber das gilt bei denen, die ein anderes Glaubensbild (also Voraus-Setzungen) haben, genauso. Ich könnte Dir mühelos begründen, warum Homosexualität und Heterosexualität kategorial dasselbe, also beides gleich normal ist. Aber das geht nur, wenn ich meine Voraus-Setzungen ändere. Und da sind wir wieder beim Begriff "geistig".
Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 nd mag das auch Deine Art sein, meine ist es nicht, deshalb hätte ich gerne was Gehaltvolles gehört.
Du hast mehr Gehaltvolles gehört, also Du verstanden hast. Dir ist etwas entgangen. - Wenn Du am "Zirkelschluss" hängenbleibst, musst Du es konsequenterweise immer tun. Dann kannst Du den Befürwortern der Sakramental-Lösung genauso nachweisen, dass sie einem Zirkelschluss aufliegen. Wir sind wieder beim Thema Hermeneutik.

Wir sollten die Diskussion auf Bewältigbares beschränken. Glaubst Du, dass der von Dir genannte Weg des Sakramentals fundamental-theologisch seitens der RKK tragbar ist? Wenn ja, warum?
Hiob
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 12:24 hätte ich gerne was Gehaltvolles gehört
Vielleicht hilft da folgendes von "glaube/global" vom 18.12.23:
Homosexuelle Paare können ab sofort auch in der katholischen Kirche gesegnet werden. Die vatikanische Glaubensbehörde veröffentlichte eine entsprechende Grundsatzerklärung mit dem Titel "Fiducia supplicans" (zu Deutsch: "Das flehende Vertrauen"). Die Segnung darf demnach allerdings keine Elemente enthalten, die auch nur im Entferntesten einem Hochzeitsritus ähneln. So dürfe ein Geistlicher den Segen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes erteilen, heißt es. ... Mit diesem weiterentwickelten Verständnis des Segens sei es möglich, "Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren* oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern". [*Konvalidation = Gültigmachung einer nach katholischem Kirchenrecht ungültigen Ehe; Anm. d. Red.]Laut geltender katholischer Lehre ist es zwar keine Sünde, homosexuell zu empfinden. Gleichgeschlechtliche intime Handlungen seien aber "in sich nicht in Ordnung". Das Ausleben der Sexualität sei der Ehe vorbehalten, die nur von einem Mann und einer Frau geschlossen werden könne.
Auf gut deutsch: Fundamental-theologisch bleibt alles beim Alten, pastoral bezieht man auch Verbindungen ein, die nach wie vor "sündig" sind. Man segnet also NICHT diese Verbindungen, sondern deren Beteiligte. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass die RKK "Sünde" segnet?

Dass dies säkulare oder säkular-theologische Parteien anders sehen, ist folgerichtig. Aber es wird nichts ändern. Der Vatikan hat hier seine Möglichkeiten gedehnt, um eine pastorale Grundlage zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier überdehnt werden wird.
Hiob
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Hiob »

Noch was: Ein text von heute von "Vatican News". Damit sollten nun wirklich alle Fragen geklärt sein. Das ist jetzt ein längeres Zitat (mit Bitte um Vergebung), aber damit wird mehr gesagt, als mit irgendwelchen Meinungen und Streitereien.
Vatikan erlaubt Segnung von „irregulären“ Paaren
Die vom Papst gebilligte Erklärung „Fiducia supplicans“ des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre erlaubt die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren – aber unter genau festgelegten Bedingungen. Die kirchliche Lehre über die Ehe ändert sich nicht; die Segnung bedeutet keine Billigung der Verbindung.

Wenn zwei Personen um den Segen bitten, kann der Geistliche dieser Bitte stattgeben, auch wenn ihr Zustand als Paar aus kirchlicher Sicht „irregulär“ ist. Allerdings darf diese Geste der pastoralen Nähe keine Elemente enthalten, die auch nur im Entferntesten einem Hochzeitsritus ähneln. Das ergibt sich aus der Erklärung „Fiducia supplicans“ (dt.: Das flehende Vertrauen) über die pastorale Bedeutung von Segnungen, die an diesem Montag vom vatikanischen Dikasterium für die Glaubenslehre veröffentlicht worden ist. Papst Franziskus hat den Text zuvor gebilligt.

Was bedeutet diese Erklärung aus dem Glaubensdikasterium?
Das Dokument beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema der Segnung und unterscheidet dabei zwischen rituellen, liturgischen Segnungen und spontanen Segnungen, die Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit ähneln. Mit Blick auf diese zweite Kategorie spricht die oberste Glaubensbehörde der katholischen Kirche nun von der Möglichkeit, auch diejenigen zu segnen, die nicht nach den Normen der christlichen Morallehre leben, aber von Herzen um eine solche Segnung bitten. Es ist die erste „Erklärung“ des früheren „Heiligen Uffiziums“ seit 23 Jahren: Damals erschien, im Jahr 2000, das grundlegende Dokument „Dominus Iesus“.

„Fiducia supplicans“ beginnt mit einer Einleitung des Präfekten, Kardinal Víctor Fernández. Er unterstreicht, dass es in der Erklärung in erster Linie um die „pastorale Bedeutung von Segnungen“ geht. Das „klassische Verständnis“ der Segnung solle „erweitert und bereichert“ werden durch eine „theologische Reflexion, die sich auf die pastorale Vision von Papst Franziskus stützt“. Das bedeute „eine wirkliche Weiterentwicklung über das hinaus, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über die Segnungen gesagt wurde“ – denn jetzt werde auch die Möglichkeit eingeräumt, „Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern“.

Ein zweites Kapitel des Dokuments (Abs. 7-30) analysiert die Bedeutung der unterschiedlichen Segensformeln, die sich auf Menschen, Gegenstände der Verehrung und Orte des Lebens beziehen. Es erinnert daran, dass „in streng liturgischer Sicht“ die Segnung voraussetzt, „dass das, was gesegnet wird, dem Willen Gottes entspricht, wie dies in der Lehre der Kirche zum Ausdruck kommt“. Wenn mit einem liturgischen Ritus „bestimmte menschliche Beziehungen (...) gesegnet werden“, ist es notwendig, dass „das, was gesegnet wird, den in die Schöpfung eingeschriebenen Plänen Gottes (...) entsprechen muss“ (11). Daher habe die Kirche nicht die Befugnis, irregulären oder gleichgeschlechtlichen Paaren einen liturgischen Segen zu erteilen. Man müsse jedoch das Risiko vermeiden, die Bedeutung des Segens allein auf diesen Punkt zu reduzieren, indem man für einen einfachen Segen „dieselben moralischen Bedingungen verlangt, die für den Empfang der Sakramente gefordert werden“ (12).

Nach einer Analyse der Segnungen in der Heiligen Schrift geht die Erklärung dann zu einer theologisch-pastoralen Optik über. Wer um einen Segen bitte, „zeigt mit dieser Bitte seine aufrichtige Offenheit für die Transzendenz", er drückt „eine Bitte um Gottes Hilfe aus, eine Bitte, besser leben zu können“ (21). Diese Bitte sollte „außerhalb eines liturgischen Rahmens“ positiv gesehen und gewürdigt werden, wenn man sich „in einem Bereich größerer Spontaneität und Freiheit“ befindet (23). Aus dem Blickwinkel der Volksfrömmigkeit betrachtet, „sind Segnungen als Akte der Frömmigkeit zu bewerten“. Um sie zu erteilen, ist es daher nicht nötig, eine „vorherige moralische Vollkommenheit“ als Voraussetzung zu verlangen.

Das dritte Kapitel der Erklärung (Abs. 31-41) eröffnet daher ausdrücklich die Möglichkeit solcher Segnungen. Sie bedeuteten eine Geste gegenüber denjenigen, „die sich als mittellos und seiner Hilfe bedürftig erkennen und nicht die Legitimation ihres eigenen Status beanspruchen, sondern darum bitten, dass alles, was in ihrem Leben und ihren Beziehungen wahr, gut und menschlich gültig ist, durch die Gegenwart des Heiligen Geistes bereichert, geheilt und erhöht wird“ (31). Solche Segnungen sollen nicht standardisiert werden, sondern der „praktischen Unterscheidung angesichts einer Sondersituation“ anvertraut werden (37).

Obwohl das Paar gesegnet wird, nicht aber die Verbindung, schließt die Erklärung die legitimen Beziehungen zwischen den beiden Personen in den Segen mit ein: „In dem kurzen Gebet, das diesem spontanen Segen vorausgehen kann, könnte der geweihte Amtsträger um Frieden, Gesundheit, einen Geist der Geduld, des Dialogs und der gegenseitigen Hilfe für sie bitten, aber auch um Gottes Licht und Kraft, um seinen Willen voll erfüllen zu können“ (38). Dann wird noch ein Punkt klargestellt, um „jedwede Form von Verwirrung und Skandal“ zu vermeiden: Wenn ein irreguläres oder gleichgeschlechtliches Paar um eine Segnung bittet, „wird ein solcher Segen niemals im direkten Zusammenhang mit einer standesamtlichen Feier oder sonst in irgendeiner Verbindung damit erteilt werden können. Dies gilt auch für die Kleidung, die Gesten und die Worte, die Ausdruck für eine Ehe sind“ (39). Vielmehr sollte diese Art des Segens „in anderen Kontextzen ihren Platz finden, etwa beim Besuch eines Heiligtums, bei einer Begegnung mit einem Priester, bei einem Gebet, das in einer Gruppe oder während einer Pilgerreise gesprochen wird“ (40).

Das vierte Kapitel des Dokuments (42-45) erinnert schließlich daran, dass man, „auch wenn die Beziehung zu Gott durch die Sünde getrübt ist, immer um einen Segen bitten (kann), indem man die Hand nach dem Herrn ausstreckt“. „Einen Segen zu erbitten und zu empfangen, kann in manchen Situationen das mögliche Gut sein" (43).
Philippus
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Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Philippus »

Oleander hat geschrieben: So 17. Dez 2023, 14:24
Helmuth hat geschrieben: Do 14. Dez 2023, 05:53 Dort also, wo Gott vorgesehen hat...
Die " Titten" einer Frau wurden dafür "geschaffen", um ihre Babies stillen zu können...und nicht zum "Spielzeug" für... :D
Einspruch, Euer Ehren. :wave:
Wenn der weibliche Busen nur zum Milchgeben geschaffen worden wäre, dann hätte Gott in Seiner Weisheit es doch so programmiert - durch Hormone oder ähnliches- dass der Busen nach der Menopause, wo eh keine Schwangerschaft mehr möglich ist, einschrumpft und nicht weiter dem Körper unnütz zur Last fällt. Tatsächlich aber wird im realen Leben der Busen eher nach der Menopause noch größer statt kleiner.
Warum ist das so?
Spielzeug für (Ehe)-Männerhände auch noch nach der Menopause?
Gott hat nichts noch variationsreicheres geschaffen als den weiblichen Körper. Im Erwachsenenalter von 35kilo bis 700Kilo ist die Frau überlebensfähig, eine Bandbreite von 20. Einmalig im Lebewesenbereich einschliesslich aller Tiere.
Der weibliche Busen ist einmalig variationsreich gestaltet und wird auch in der Bibel im Hohelied Salomos beschrieben. Von "Apfel" über "Zitrone" oder "Melone" oder "Birne" kann der Busen in allen sinnvollen erdenklichen Formen vorkommen.
Ob Gott Sich wohl was dabei gedacht hat?? Alles nur unnütze Spielerei der Natur?
Heinz Holger Muff

Re: und wie ist das mit Homosexualität und Abtreibung?

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Hiob hat geschrieben: Mo 18. Dez 2023, 23:09 Noch was: Ein text von heute von "Vatican News". Damit sollten nun wirklich alle Fragen geklärt sein. Das ist jetzt ein längeres Zitat (mit Bitte um Vergebung), aber damit wird mehr gesagt, als mit irgendwelchen Meinungen und Streitereien.
Vatikan erlaubt Segnung von „irregulären“ Paaren
Die vom Papst gebilligte Erklärung „Fiducia supplicans“ des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre erlaubt die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren – aber unter genau festgelegten Bedingungen. Die kirchliche Lehre über die Ehe ändert sich nicht; die Segnung bedeutet keine Billigung der Verbindung.

Wenn zwei Personen um den Segen bitten, kann der Geistliche dieser Bitte stattgeben, auch wenn ihr Zustand als Paar aus kirchlicher Sicht „irregulär“ ist. Allerdings darf diese Geste der pastoralen Nähe keine Elemente enthalten, die auch nur im Entferntesten einem Hochzeitsritus ähneln. Das ergibt sich aus der Erklärung „Fiducia supplicans“ (dt.: Das flehende Vertrauen) über die pastorale Bedeutung von Segnungen, die an diesem Montag vom vatikanischen Dikasterium für die Glaubenslehre veröffentlicht worden ist. Papst Franziskus hat den Text zuvor gebilligt.

Was bedeutet diese Erklärung aus dem Glaubensdikasterium?
Das Dokument beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema der Segnung und unterscheidet dabei zwischen rituellen, liturgischen Segnungen und spontanen Segnungen, die Ausdrucksformen der Volksfrömmigkeit ähneln. Mit Blick auf diese zweite Kategorie spricht die oberste Glaubensbehörde der katholischen Kirche nun von der Möglichkeit, auch diejenigen zu segnen, die nicht nach den Normen der christlichen Morallehre leben, aber von Herzen um eine solche Segnung bitten. Es ist die erste „Erklärung“ des früheren „Heiligen Uffiziums“ seit 23 Jahren: Damals erschien, im Jahr 2000, das grundlegende Dokument „Dominus Iesus“.

„Fiducia supplicans“ beginnt mit einer Einleitung des Präfekten, Kardinal Víctor Fernández. Er unterstreicht, dass es in der Erklärung in erster Linie um die „pastorale Bedeutung von Segnungen“ geht. Das „klassische Verständnis“ der Segnung solle „erweitert und bereichert“ werden durch eine „theologische Reflexion, die sich auf die pastorale Vision von Papst Franziskus stützt“. Das bedeute „eine wirkliche Weiterentwicklung über das hinaus, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche über die Segnungen gesagt wurde“ – denn jetzt werde auch die Möglichkeit eingeräumt, „Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare segnen zu können, ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern“.

Ein zweites Kapitel des Dokuments (Abs. 7-30) analysiert die Bedeutung der unterschiedlichen Segensformeln, die sich auf Menschen, Gegenstände der Verehrung und Orte des Lebens beziehen. Es erinnert daran, dass „in streng liturgischer Sicht“ die Segnung voraussetzt, „dass das, was gesegnet wird, dem Willen Gottes entspricht, wie dies in der Lehre der Kirche zum Ausdruck kommt“. Wenn mit einem liturgischen Ritus „bestimmte menschliche Beziehungen (...) gesegnet werden“, ist es notwendig, dass „das, was gesegnet wird, den in die Schöpfung eingeschriebenen Plänen Gottes (...) entsprechen muss“ (11). Daher habe die Kirche nicht die Befugnis, irregulären oder gleichgeschlechtlichen Paaren einen liturgischen Segen zu erteilen. Man müsse jedoch das Risiko vermeiden, die Bedeutung des Segens allein auf diesen Punkt zu reduzieren, indem man für einen einfachen Segen „dieselben moralischen Bedingungen verlangt, die für den Empfang der Sakramente gefordert werden“ (12).

Nach einer Analyse der Segnungen in der Heiligen Schrift geht die Erklärung dann zu einer theologisch-pastoralen Optik über. Wer um einen Segen bitte, „zeigt mit dieser Bitte seine aufrichtige Offenheit für die Transzendenz", er drückt „eine Bitte um Gottes Hilfe aus, eine Bitte, besser leben zu können“ (21). Diese Bitte sollte „außerhalb eines liturgischen Rahmens“ positiv gesehen und gewürdigt werden, wenn man sich „in einem Bereich größerer Spontaneität und Freiheit“ befindet (23). Aus dem Blickwinkel der Volksfrömmigkeit betrachtet, „sind Segnungen als Akte der Frömmigkeit zu bewerten“. Um sie zu erteilen, ist es daher nicht nötig, eine „vorherige moralische Vollkommenheit“ als Voraussetzung zu verlangen.

Das dritte Kapitel der Erklärung (Abs. 31-41) eröffnet daher ausdrücklich die Möglichkeit solcher Segnungen. Sie bedeuteten eine Geste gegenüber denjenigen, „die sich als mittellos und seiner Hilfe bedürftig erkennen und nicht die Legitimation ihres eigenen Status beanspruchen, sondern darum bitten, dass alles, was in ihrem Leben und ihren Beziehungen wahr, gut und menschlich gültig ist, durch die Gegenwart des Heiligen Geistes bereichert, geheilt und erhöht wird“ (31). Solche Segnungen sollen nicht standardisiert werden, sondern der „praktischen Unterscheidung angesichts einer Sondersituation“ anvertraut werden (37).

Obwohl das Paar gesegnet wird, nicht aber die Verbindung, schließt die Erklärung die legitimen Beziehungen zwischen den beiden Personen in den Segen mit ein: „In dem kurzen Gebet, das diesem spontanen Segen vorausgehen kann, könnte der geweihte Amtsträger um Frieden, Gesundheit, einen Geist der Geduld, des Dialogs und der gegenseitigen Hilfe für sie bitten, aber auch um Gottes Licht und Kraft, um seinen Willen voll erfüllen zu können“ (38). Dann wird noch ein Punkt klargestellt, um „jedwede Form von Verwirrung und Skandal“ zu vermeiden: Wenn ein irreguläres oder gleichgeschlechtliches Paar um eine Segnung bittet, „wird ein solcher Segen niemals im direkten Zusammenhang mit einer standesamtlichen Feier oder sonst in irgendeiner Verbindung damit erteilt werden können. Dies gilt auch für die Kleidung, die Gesten und die Worte, die Ausdruck für eine Ehe sind“ (39). Vielmehr sollte diese Art des Segens „in anderen Kontextzen ihren Platz finden, etwa beim Besuch eines Heiligtums, bei einer Begegnung mit einem Priester, bei einem Gebet, das in einer Gruppe oder während einer Pilgerreise gesprochen wird“ (40).

Das vierte Kapitel des Dokuments (42-45) erinnert schließlich daran, dass man, „auch wenn die Beziehung zu Gott durch die Sünde getrübt ist, immer um einen Segen bitten (kann), indem man die Hand nach dem Herrn ausstreckt“. „Einen Segen zu erbitten und zu empfangen, kann in manchen Situationen das mögliche Gut sein" (43).
Frisch aus der Presse: https://www.swr.de/swraktuell/vatikan-e ... e-100.html
kleiner Ausschnitt daraus:
Vatikan erlaubt Segnung homosexueller Paare: Überraschung und Freude in Deutschland
Aber nicht nur in Deutschland, sondern sicherlich ganz besonders im Vatikan werden jetzt die Korken knallen. Stimmts oder habe ich recht clösken?
:wave:
Zuletzt geändert von Reinhold am Di 19. Dez 2023, 03:36, insgesamt 1-mal geändert.
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