Ist da was dran...?

Philosophisches zum Nachdenken
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Oleander
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Ist da was dran...?

Beitrag von Oleander »

Über einen "christlichen" Artikel, den ich gelesen habe, kam ich zu einer Aussage, die Einstein getätigt haben soll:
Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil.
Ich googelte den Satz und kam auf: https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_a ... _3174.html
(Ursache-Wirkung)
Auf die Art entstehn immer wieder neue Impulse...
-------
Albert Einstein war aber nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein gewiefter Beobachter menschlicher Verhaltensweisen an sich.
Sein Augenmerk lag auf vielen Feinheiten zugleich. So auch auf der Menschheitsgeißel des Vorurteils
Ob er da sein eigenes Verhalten bezüglich "Vorurteile" auch reflektiert hat? :)
Auch er hat diese niedere menschliche Eigenschaft gewiss öfter im Leben sowohl in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler wie auch als Privatmensch kennenlernen und sich damit auseinandersetzen müssen.
Und er wusste auch: Meist sind es vor allem die Dummen, die dumm genug sind, sich für ziemlich schlau halten, welche Vorurteile in die Gedankenwelt anderer Mitmenschen werfen, wo diese eine zerstörerische Wirkung entfalten können.
Schlimm am Vorurteil ist vor allem die Tatsache, dass es dabei viel zu häufig zu Fehlurteilen kommt. Also zu falschen Annahmen, die etwas Gutes, Sinnvolles, Hilfreiches verhindern können. Falsche Vorurteile sind Bremsklötze der menschlichen Entwicklungsgeschichte.

Daneben können Vorurteile aber auch menschliches Leid bringen.

Sie können Existenzen vernichten.

Und manch einer hat sich aufgrund von Vorurteilen, die ihm bitterböse im Leben dann entgegenschlugen, in Verzweiflung das Leben genommen.

Geht ein Fehl- und Vor-Urteil erst einmal seinen Gang durch die Welt
, so hängen sich mehr und mehr weitere falsche Annahmen an, die aus der Welt zu schaffen immer schwieriger wird, wenn sie erst einmal eine große Verbreitung gefunden haben.
Worüber ich in dem Thread nun diskutiern möchte?

Keine Ahnung, ob ich das überhaupt möchte...
Ich hab halt einfach nur mal einen Thread darüber eröffnet, weil ich das Bedürfnis dazu hatte... :denken2:
Vorurteile und die persönliche Dummheit

Was sind das für Menschen, die Vorurteile hegen und diese auch durch aktives Steuern zum Desaster für andere machen können?

Es können Konkurrenten in einer Sache sein, die eine drohende gute Entwicklung verhindern möchten.

Es können aber auch Neider ohne jeden Konkurrenzanspruch sein, die voller Missgunst stecken.
Neider haben jedoch zumeist die Problematik, dass sie über keine oder nur eine unzureichende kritische Selbstreflektion verfügen und so oftmals die Bösartigkeit ihrer Gerüchte oder Vorurteile selbst nicht einmal erkennen oder wahrhaben wollen.

Hier sitzt der Teufel in Herz oder Charakter des "Täters",
der sich beim Streuen seines Vorurteils oft auch noch im Recht fühlt.
Entweder der Thread geht unter (dann is es eben so...), oder es ergibt sich ganz einfach etwas, weil jemanden dazu (Vorurteile) ein Gedanke kommt...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Abischai »

Vorurteile sind Festlegungen, die im positiven Fall eine häufig auftretende Beurteilung vereinfachen, weil ein instant-Urteil bereits einmal aufwendig erstellt wurde und nun stets wiederverwendet werden kann. Das vereinfacht die Sache, wie gesagt.

Im negativen Fall (sicher der häufigste) wird ein falsches Urteil gefällt und das dann festgeschrieben, sodaß keine erneute Begutachtung vorgenommen wird, sobald das Problem erneut auftaucht, sondern das einmal gefällte, jedoch falsche Urteil, wieder zur Abwehr mißbraucht wird.

Mein persönliches Fazit: Vorurteile passieren immer wieder, auch den edelsten Leuten. Wenn man damit aber von Zeit zu Zeit mal "aufräumt" und die Sachen quasi von einer "cold case unit" erneut begutachten läßt, hat man am Ende ein richtiges Urteil und kann das dann vereinfachend ebenfalls immer wieder verwenden.

Nicht jeder Mensch hat die Zeit eine relativ kleine Sache stets von Grund auf neu zu betrachten. Daher greift man zur Verwendung von Dogmen (auch nichts anderes als ein Vorurteil) um mehr Zeit für neue Nuancen zu haben.

Ich habe viele Vorurteile und schäme mich dessen nicht. Sie bleiben solange eine "short cut"-Hilfe, bis mir durch Neubewertung oder Kritik von außen eine bessere Variante vorgeschlagen oder aufgedrängt wird, die dann den Platz des bisherigen, nunmehr offenbar falsifizierten Vorurteils/Dogmas, einnimmt.

Aber das gilt für mich, betone ich.

Ich nenne eine Diskussion daher oft nicht so, sondern bezeichne sie als Erörterung, was den Sinn m.E. besser trifft, da ein Problem neu vorgetragen und dann von Grund auf auch neutral betrachtet wird, bzw. werden sollte und könnte. Wer sich darauf einläßt erfährt am Ende eine Bestätigung dessen, was und wie er es bisher verstanden hat, oder eine leichte oder grundsätzliche Neuorientierung.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist genau das der Sinn eines Forums.
Ich behaupte, es gibt keinen Menschen, der keine Vorurteile hat, weil das nämlich lebenserhaltend ist. Ideal ist, wenn diese Vorurteile inhaltlich korrekt sind. Alle anderen sind eben noch in Arbeit. Und was kritikunfähige Menschen angeht, die also auf biegen und brechen an ihren teils sehr dämlichen Urteilen festhalten, so stimmt Einsteins Vergleich durchaus; es ist in solchen Fällen einfacher ein Atom zu spalten, als ein solches Vorurteil.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Oleander
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 16:42 im positiven Fall..

Im negativen Fall ..
Aber wie kommen Vorurteile überhaupt zustande?
Dazu ein Artikel:
Von klein auf lernen wir, Menschen in Schubladen zu stecken.

Wir verinnerlichen Unterschiede
zwischen Mann und Frau, Alt und Jung und lernen, dass es Menschen mit anderer Hautfarbe oder Religion gibt.
Fast automatisch ordnen wir Angehörige, Freunde und Unbekannte ein.
Das kann zu Vorurteilen führen.
https://www.annefrank.org/de/themen/vor ... orurteile/

Ich weiß von mir selber, wie es mir ab und wann erging, dass ich auf Grund eines ersten Eindrucks ein Vorurteil fällte.
Sowohl im positvem als auch andersrum...

Aus dem Artikel:
Menschen in Schubladen zu stecken, ist erst einmal praktisch, weil es hilft, sich einen Überblick zu verschaffen und Situationen einzuschätzen.

Wir lernen schon früh, Zusammenhänge zwischen bestimmten Gruppen von Menschen und ihrem Verhalten herzustellen.

Ein Beispiel: Frauen sind fürsorglich, alte Menschen ungeschickt beim Umgang mit Smartphones und Computern. Schubladen können manchmal praktisch sein, zum Beispiel, um einer Gefahr aus dem Weg zu gehen: Manchmal macht man lieber einen kleinen Umweg, um die Begegnung mit bestimmten Menschen zu vermeiden.

Das alles passiert im Kopf
, von allein, sozusagen „auf Autopilot“.

Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich solche Zuordnungen von „Schubladen“ und „Verhalten“ verfestigen.

Man hat von vornherein ein Urteil.
Man glaubt, es genau zu wissen.

So entstehen vorschnelle Urteile, also Vorurteile.
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Abischai
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 17:00 Aber wie kommen Vorurteile überhaupt zustande?
??? Ich habe eine Seite dazu geschrieben, und Du stellst jetzt diese Frage... Na wenn Du es nicht weißt, dann mußt Du eben Wikipedia befragen, vielleicht können die Dir ja weiterhelfen.
Ich weiß nicht wie Vorurteile entstehen, ich weiß´nicht mal was das überhaupt ist.
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Klee
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Klee »

Oleander hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 15:34 oder es ergibt sich ganz einfach etwas, weil jemanden dazu (Vorurteile) ein Gedanke kommt...
Dein Gedanke war eine gute Idee!
Vor- Urteile sind, was das deutsche Wort bereits kundgibt, Urteile die vor einer Prüfung oder einem Erlebnis fallen. Um diese Schwierigkeit näher auszuleuchten hat die Bibel in so vielen Kapiteln wunderbare Ratschläge. Man konnte sie leider nicht finden, weil das Buch meist nur aus dem Blickwinkel von historisch oder Erzählung oder „Gebot“ betrachtet worden ist, ein typisches Vor-Urteil also.

Um die Zeit Gregors des Großen, nach Völkerwanderung, Seuchen, Kriegen waren große Umbrüche. Er wollte wohl auch den „Vorurteilen“ das Aus bringen und führte eine strenge „einheitliche“ Kirche. In den Jahrhunderten brannten viele Bibliotheken ab.

Irgendwo las ich, dass er „Hiob“ als Basis für diese Vorstellung nahm. Darauf hin fand ich, dass er über 30 Bände zu Hiob schrieb und zwar in einer ähnlichen Art, wie ich hier versuche auf den Umstand aufmerksam zu machen: „übersetzen reicht allein nicht“. Manche verstanden sein Werk, denn es gab noch Hintergrundwissen und den Grundstock der Kirche. Für jemand der versucht es heute in Latein zu lesen und gar nichts mehr weiß davon, der kommt zu einem „Vorurteil“. Aber man könnte nun auch ein Nachurteil bilden.

Es war die Basis nicht so breit, dass beides, alt und neu und dazu die große Entwicklung, Platz hatte. Für damals reichte es. Wir aber brauchen die volle Überlieferung mit den Ratschlagen auf viele Arten.

Lesen wir heute die Volxbibel, steht „Hiob ist gut drauf und es geht im auch voll gut. Früher lebte mal so ein Mann, der den Namen Hiob hatte. Er wohnt in dem Land Uz und war einfach total gottmäßig unterwegs. Also nichts weiter als eine Erzählung.

Kurz ist der hebräische Satz und kommen wir damit weiter:
אישׁ הָיה בְאֶֽרֶץ־עוּץ אִיוב שְׁמו וְהיה ׀ הָאישׁ ...׃
Wörtlich übersetzt: Mann war im Lande Uz, Ijob sein Name.
Dann verwirrt ein eigenartiger senkrechter Trennstrich zwischen …
Das ist das Signal zum Nachdenken und teilen.

Generell mal zur Frage, was ist Uz. Als Verb finde ich „planen“. Wenn ich an ein baumreiches Land denke (Baum, wie Rat עץ [ets] kann keiner was sagen). Auch wenn ich bei [-s] mit Kehllaut Ain nicht so sauber und falsch denke, weil an Ziegen und an stark. Das ist mit der Rechtschreibung falsch. Dazu sind die wüst. Die fressen die mitgeführten Kuchen samt Papiertüte und den Stoff der Jackentasche und hüpfen dann auch noch frech auf den Tisch. Ich denke lieber an ein Land mit Ratschlägen, die Ijob erschließen. Das Wort oder sein Schicksal wechselt nämlich durch alle Kapitel zwischen den Wünschen, dem Wollen [av] und den Vielleichts, geht zwischen Erstaunen und Niedergehen. Man weiß, wie Hiob zwischen üblen und guten Geschicken reagiert hat.

Mit all dem werden viele Eigenschaften und Auswirkungen erklärt. Es ist Denkschule pur und die Übung im Gottvertrauen, dazu sind auch Prophezeiungen drin.
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Oleander
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 17:44 Wikipedia befragen, vielleicht können die Dir ja weiterhelfen.
nicht objektive, meist von feindseligen Gefühlen bestimmte Meinung, die sich jemand ohne Prüfung der Tatsachen voreilig, im Voraus über jemanden, etwas gebildet hat
Mir fiel dazu das grade ein:
22 Da wurde ein Besessener zu Jesus gebracht, der war blind und stumm; und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah.

23 Und alles Volk entsetzte sich und sprach: Ist dieser etwa Davids Sohn?

24 Aber als die Pharisäer das hörten, sprachen sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Obersten der Dämonen.
https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us12%2C24

Sie bildeten sich ein Vor-urteil darüber ohne eigentlich zu wissen.
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Abischai
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 20:13 Sie bildeten sich ein Vor-urteil darüber ohne eigentlich zu wissen.
Die Pharisäer hatten keine Vorurteile, denn denen hätte man begegnen können. Sie waren neidisch. Das hat mit Vorurteilen nichts zu tun. Ein Neider, sobald seine Position erkannt ist, wechselt die Position, so schnell kannst Du gar nicht gucken. Einer mit Vorurteilen ändert seine Position niemals, das ist es ja.
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Oleander
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 20:20 Sie waren neidisch.
Hä?
Neidisch, dass Jesus Dämonen austrieb? Oder was meinst du damit?

Ich meine, das Vor-urteil war, dass sie meinten, er triebe Dämonen durch den Beelzebul aus.
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Abischai
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 20:31Ich meine
Das glaube ich Dir.
Wieviele Sekunden täglich wendest Du dafür auf, Bibel zu lesen?
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Re: Ist da was dran...?

Beitrag von Oleander »

Abischai hat geschrieben: Mi 3. Jan 2024, 21:05 Wieviele Sekunden täglich wendest Du dafür auf, Bibel zu lesen?
Auf was genau waren die Pharisäer neidisch?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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