Kinder Gottes
Biblisch/umgedeutet
Dogma
Laut WTG die 144000 "Gesalbten" mit "Himmlischer Hoffnung", die die Klasse der "Braut Christi", der "Brüder Christi", die "Kleine Herde", das "Geistige Israel", den "Leib Christi", das "Neuen Jerusalem sowie die "Geistigen Söhne Gottes" bilden; laut WTG sind alle nicht-"Gesalbten" "Zeugen Jehovas" ("Andere Schafe"; "Große Volksmenge") keine "Kinder Gottes", sondern lediglich "Freunde Gottes".
Im Gegensatz zur unbiblischen Zwei-Klassenlehre der WTG (mehr hierzu siehe 144000) sagt Joh 1,12 betreffs des Begriffes "Kinder Gottes" ganz klar – laut SCHL – Großschreibung hinzugefügt:
"ALLEN aber, DIE IHN [Jesus Christus] AUFNAHMEN, denen gab er das Anrecht, KINDER GOTTES ZU WERDEN, denen, die an seinen [Jesu Christi] Namen glauben." – Die Wendung "Denen, die an seinen Namen glauben" bezieht sich klar ersichtlich und ohne Wenn und Aber auf ALLE Christen – auf JEDEN EINZELNEN, der sich Jesus Christus als einzigem Weg zum Vater glaubensvoll zugewandt hat.
Vgl. dies mit Röm 8,14; Gal 3,26 und Heb 2,10.11 laut NGÜ – Großschreibung sowie Einfügungen in Klammern hinzugefügt:
"ALLE, die sich von Gottes Geist leiten lassen, SIND SEINE SÖHNE 'UND TÖCHTER'." – "IHR ALLE SEID ALSO SÖHNE UND TÖCHTER GOTTES, weil ihr an Jesus Christus glaubt und mit ihm verbunden seid." – "Gott … will viele als seine Söhne und Töchter an seiner Herrlichkeit teilhaben lassen. … Er, der sie (alle Christen, den gesamten 'Leib Christi', seine 'Braut') heiligt (Jesus Christus), und sie, die von ihm geheiligt werden (ALLE Christen), haben nämlich ALLE DENSELBEN VATER. Aus diesem Grund schämt sich Jesus auch nicht, sie als seine Geschwister zu bezeichnen …"
So, wie auch betreffs der "EINEN Hoffnung" aller Christen (Eph 4,4) und ihrer Zugehörigkeit zur "EINEN Herde" (Joh 10,16b) und zum "EINEN Leib Christi" auf biblischer Grundlage keinerlei Trennung in verschiedene Gruppen mit jeweils anderer Hoffnung oder Berufung ("Himmlische" vs. "Irdische Hoffnung") vorgenommen werden kann, so ist auch hier betreffs der "Gotteskindschaft" aller Nachfolger Jesu Christi keinerlei Aufteilung von Christen in zwei voneinander getrennte Klassen, von denen eine "Kinder Gottes", die andere "Freunde Gottes" genannt werden, erkennbar. Das bedeutet, dass sich – rein biblisch betrachtet – sämtliche Verse im NT, in denen von den "Kindern Gottes" (τέκνα θεοῦ tékna theoū) die Rede ist – Röm 8,16; Phil 2,15; 1Joh 3,1.2 – tatsächlich auf ALLE Christen beziehen. Im NT werden ALLE Christen als "Kinder Gottes" bezeichnet. Nicht ein einziges Mal wird ein Christ "Freund Gottes" genannt. Betreffs der Bildung der aus allen "Kindern Gottes" – allen "Christen" der EINEN christlichen Enklesia – aus den ersten Judenchristen im Verbund mit den später hinzugekommenen "Christen aus den Nationen" siehe "Die Bildung der christlichen Enklesia aus jüdischen Ursprungschristen und „Heidenchristen...“ ".
Demgemäß ist das Heranziehen von Jak 2,23 seitens der WTG zur "Stützung" ihrer "Nicht KINDER, sondern nur FREUNDE Gottes"-Organisationsideologie im Verbund mit ihrer "Andere Schafe"/"Große Volksmenge"-Theologien als auf dem Missbrauch der Bibel beruhende Irrlehre zu bewerten. Von Jes 63,16 und 64,7(8) abgesehen, in denen der Begriff
ב ׇא āv, "Vater" in einem generischen Sinn auf angewendet wird (Gott als Schöpfer und Lebengeber aller Menschen), findet sich in den hebräischen Schriften kein einziges Gebet, in dem der Schöpfergott JHWH als "Vater" angesprochen wird. Erst Jesus änderte dies und lehrte mit folgenden Worten zu beten: "VATER unser im Himmel …" Er sagte nicht: "Unser FREUND im Himmel …", oder gab das "Mustergebet" in zwei Versionen, eine für "Kinder Gottes", die andere für "Freunde Gottes". Demnach gilt die einzige "VATER unser …"-Version für ALLE Christen, und NUR EIN KIND redet seinen Vater mit "VATER" an. Da erst Jesus seinen Nachfolgern laut Joh 1,12 das "Recht" gab, "Kinder Gottes" zu sein, konnte Abraham, 2000 Jahre vor Christus, über diese Berechtigung nicht verfügen. All jene dagegen, die nach Christus ins Dasein kamen, dürfen sich mit Fug und Recht "Kinder Gottes" nennen, solange sie in der Nachfolgeschaft Jesu Christi leben. Dieses ihnen vom Sohn Gottes verliehene Recht kann ihnen von niemandem, einschließlich der WTG bzw. ihres obersten Zentralkomitees, streitig gemacht oder weggenommen werden. Deshalb ist eine Aussage wie diejenige im "Wachtturm" vom August 2021 "Studienartikel" Nr. 30 S. 5 Abs. 11 "Wenn [die 'Anderen Schafe'/die 'Große Volksmenge'] die Schlussprüfung nach den 1 000 Jahren bestanden haben, dürfen sie zu Gottes Familie gehören" als unerträglich anmaßende Vermessenheit, durch die sich die WTG "in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass sie Gott sei" (2Thess 2,4) aufs Entschiedenste als Irrlehre zurückzuweisen.
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