Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 10:13 Für mich sind die Russen, schon von ihrer Geschichte her, ein besonders vom Leid geschütteltes Volk, mit einem dadurch wesentlich ausgeprägten Untertanengeist (den haben die Deutschen auch, wenn auch aus vorwiegend anderen Gründen)
Da sind wir auf dem richtigen Weg. Denn damit kann man erklären, warum die Russen den Krieg ohne große Aufregung annehmen. Die westlich geprägte Zeit mit ihren materiellen Vorteilen ist vorbei, jetzt kommen wieder schlechtere Zeiten. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen. Sa Sdorówje! ("Prost").

Das mit der Untertänigkeit sollte man genauer angucken. Erstens, eindeutig ja. Aber zweitens: Man geht damit anders um als in Deutschland. Bei uns habe ich immer den Eindruck, dass "die Kleinen" (egal aus welcher Schicht) sich an "Oben" anlehnen, sich also innerlich solidarisieren. Das habe ich bei Russen noch nicht erlebt. Da wird zwar auch, vielleicht sogar noch mehr, geschleimt, aber weniger aus Überzeugung als aus Berechnung. "Mal schauen, was ich raus holen kann". Richtig ist, dass weitgehend das Zaristische nicht in Frage gestellt wird.

Ein Aspekt in Deiner Aussage es wichtig: Du stellst die geschichtliche Dimension in den Vordergrund, die aus meiner Sicht der Schlüssel zum Verständnis ist (deshalb wird sich übrigens die Ukraine sehr schwer "im Westen" tun, wenn der Krieg vorbei ist). Diese historische Sicht ist gleichzeitig eine Absage an die übliche Attitüde, dass das sogenannte "westliche Wertesystem" Maßstab für jedes andere Land sein müsse. Als sei es eine Krönung. Von dieser Arroganz wird sich der Westen befreien müssen.
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 10:52
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 10:13
Spoiler: anzeigen
Für mich sind die Russen, schon von ihrer Geschichte her, ein besonders vom Leid geschütteltes Volk, mit einem dadurch wesentlich ausgeprägten Untertanengeist (den haben die Deutschen auch, wenn auch aus vorwiegend anderen Gründen)
Das mit der Untertänigkeit sollte man genauer angucken. Erstens, eindeutig ja. Aber zweitens: Man geht damit anders um als in Deutschland. Bei uns habe ich immer den Eindruck, dass "die Kleinen" (egal aus welcher Schicht) sich an "Oben" anlehnen, sich also innerlich solidarisieren. Das habe ich bei Russen noch nicht erlebt. Da wird zwar auch, vielleicht sogar noch mehr, geschleimt, aber weniger aus Überzeugung als aus Berechnung. "Mal schauen, was ich raus holen kann". Richtig ist, dass weitgehend das Zaristische nicht in Frage gestellt wird.
Zustimmung und vielleicht dazu noch ein Wort zum "berechnenden" Russen.
Die in jeder Tschechowschen Erzählung vorzufindende realistische Darstellungsweise des Menschen einer jeden sozialen Schicht wirft in den Werken Tschechows geradezu ein Schlaglicht auf diese Russen, mal humorvoll, mal bitterernst und voll tiefster menschlicher Tragik, aber immer in tiefer Anteilnahme und der unnachahmlichen Liebe zum Menschen, die Tschechow selbst als einen großen und selbstlosen Menschen auf immer auszeichnet.
(Man denke dabei besonders an seinen selbstlosen Dienst an den vielen Typhuskranken des damaligen Russland, und obwohl selbst noch als junger Arzt bettelarm, so behandelte er die Ärmsten der Armen bevorzugt und ohne auch nur eine Kopeke zu verlangen.)

Aber nicht nur Tschechow sei hier genannt, auch Turgenjew, unbedingt und immer wieder auch Gogol, der den "russischen Schleimer" in seinen Toten Seelen unsterblich machte, wie so viele andere "ur-russische Genotypen" auch.
Richtig ist, dass weitgehend das Zaristische nicht in Frage gestellt wird.
Warum sollte man das tun, aber dann wäre - das Stalinistische in Frage zu stellen, doch nur folgerichtig, nicht? Allerdings für die gesamte Russland-Thematik dann wohl auch zwingend notwendig, ehrlich und frei von alle seinen weltanschaulichen Vorurteilen, aber da würde wohl hier ebenso wenig gelingen, wie im realen Leben.

Meine unabänderliche Meinung dazu: Denn es sind die Nachwehen dieses zweifelsfrei unmenschlichen Stalinismus, der die Seelen vieler Russen und zu vieler Russen bis zum heutige Tag immer noch vergiftet.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 14:47 Warum sollte man das tun, aber dann wäre - das Stalinistische in Frage zu stellen, doch nur folgerichtig, nicht?
Nee, gerade das Stalinistische ist zaristisch geprägt, nur dass es halt kommunistisch und nicht kronen-hoheitlich geprägt ist. Das Gegenstück zu zaristisch ist nicht kommunistisch (im Sinne von Stalin und in Ableitung auch im Sinne von Putin), sondern demokratisch. Wobei ich dies wertfrei meine, also nicht aufteile in böse Alleinherrschaft und gute Demokratie, da beides im Einzelfall gut oder schlecht sein kann.

Demokratie ist für den Bürger mit mehr Arbeit verbunden als bei einem Zar im Katharinenpalast in St. Petersburg oder einem Diktator im Kreml. Man muss auch mal den Gedanken zulassen, dass Demokratie ein Luxusgut für Länder ist, die in der Regel nicht so hart um ihren unmittelbaren Lebensunterhalt kämpfen müssen wie die bspw. Russen. Insofern kann man die Gründer der USA nicht hoch genug schätzen, die sich diese Art von Gemeinwesen zum Ziel genommen haben, obwohl es den ersten Siedlern bestimmt nicht rosig ging.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 14:47 Denn es sind die Nachwehen dieses zweifelsfrei unmenschlichen Stalinismus, der die Seelen vieler Russen und zu vieler Russen bis zum heutige Tag immer noch vergiftet.
Wobei ich den Stalinismus als den historisch nächsten Vertreter des Zarismus verstehe und nicht aus sich selbst. Der eigentliche Punkt ist die Tradition der Obrigkeit, personalisiert im Zar und Vertretern der orthodoxen Kirche, die dann im Stalinismus ihre Fortsetzung fand.

Das mag man rückständig finden, was idealistisch sogar stimmt. Man sollte aber nicht vergessen, dass plebiszitäre Demokratie (momentan eine Gefahr in der westlichen Welt) schnell kippen kann in den Ruf nach dem berühmten "starken Mann". Es gibt bei uns inzwischen derart viele Menschen unter dem Radar der Mediengesellschaft, die einfach die Nase voll haben von einer demokratischen Elite, die aus ihrer Sicht nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Typisch für solche unter Demokratie-Burnout Leidenden ist der klassische Facharbeiter mit Familie, der jahrzehntelang frühs um 6 Uhr aufsteht, seine Familie mit Fleiß über die Runden bringt und in den Medien voll-belämmert wird mit Gendern, Sprachpolizei, Empörungs-Hedonismus, Entnormalisierung, Antisemitismus, Work-Life-Balance und Selbstachtsamkeit, und als "rechts-extrem" bezeichnet wird, wenn er solchen (aus seinem Verständnis) dekadenten Unsinn ablehnt. Dann sagen halt immer mehr Leute: "Gut, wenn DAS rechtsextrem ist, dann bin ich halt rechtsextrem".

Nun glaube ich nicht, dass unsere Gesellschaft aus der Demokratie herauskippt - dazu sind unsere Verfassung und auch die europäische Verfassung zu gut und zu stark. Aber hätten die Deutschen nicht das Privileg, jetzt die Vorteile der 1945 aufgezwungenen Demokratie genießen zu dürfen, sondern würden unter ähnlichen verfassungsmäßigen Bedingungen leben wie die Russen, hätten wir schnell ein Pendant zu Putin. Insofern: Die selbstgefällige Russen-Abneigung ist Spiegel für einen eigenen Mangel, den man beim anderen um so heftiger kritisieren kann, wenn in Russland dieser Mangel geschichtlich an die Oberfläche gerät.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:49 Insofern: Die selbstgefällige Russen-Abneigung ist Spiegel für einen eigenen Mangel, den man beim anderen um so heftiger kritisieren kann, wenn in Russland dieser Mangel geschichtlich an die Oberfläche gerät.
Was das wohl wieder heissen soll.... :?:
Kann man auch in alle Richtungen schauen ?
Angefangen mit Kritik an der politischen Führung Russlands (dann kann man sich gleich sparen, verallgemeinernd von "Russen-Abneigung" zu reden.
Zuletzt geändert von oTp am Sa 6. Jan 2024, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:49

Nun glaube ich nicht, dass unsere Gesellschaft aus der Demokratie herauskippt - dazu sind unsere Verfassung und auch die europäische Verfassung zu gut und zu stark
Was nützten in der modernen Geschichte der Völker jemals Verfassungen, Grundgesetze oder welche europäisch unierten Paragraphendschungel auch immer, wenn die Zeit heran gereift ist, für globale Veränderungen, oder meinst du wirklich, nur weil es Demokratie heißt, ist es für die Ewigkeiten gemacht?

Das System des Kapitalismus ist doch die Schlange, die sich vom Schwanz her irgendwann selbst auffressen muss, und bei diesem großen Fressen hat sich die Demokratie doch selbst auf die Speisekarte (der Schlange) geschrieben.

Ich meine wir treten in ein neues Zeitalter ein, politisch und/oder auch geopolitisch, sind selbst Zeugen der Anfänge, oder auch Geburtswehen einer vielleicht völlig neu sortierten Welt, mit für uns dann sicherlich sehr ungewohnten politischen Gleichgewichten und auch "Neuordnungen", in denen Europa wohl nicht mehr das Maß aller Dinge und der Nabel der Welt sein wird.
Nur weiß keiner zu sagen, wohin das, oder worauf das hinaus läuft, und ob das alles überhaupt friedlich über die Weltbühne gehen wird.
(Was ich wiederum nicht glaube, denn die großen Veränderungen in dieser Welt gingen immer mit großen Kriegen einher, denn hier kommt die Sentenz des: Der Krieg ist der Vater aller Dinge (Heraklit?), durchaus zum Tragen.

Und so einfach von der Hand zu weisen ist das wohl kaum, denn alles in dieser Welt ist Veränderung, und das dürfte eine der wenigen (wenn auch unbequemen) Konstanten des menschlichen Lebens sein.

(Tut mir leid, aber ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist, wenn es dann überhaupt noch einen Planeten gibt, der als Erde um die Sonne rollt (Dante).
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:56 Was das wohl wieder heissen soll....
Die Deutschen (und nicht nur die) würden bei vergleichbaren Rahmenbedingungen genauso ticken wie die Russen. Bei allen Mentalitäts-Unterschieden, die es gibt, setzen sich am Ende die Gesetze der Maslowschen Pyramide durch. Der Begriff "Demokratie" betrifft dabei ausdrücklich nicht die unteren Schichten dieser Pyramide.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 meinst du wirklich, nur weil es Demokratie heißt, ist es für die Ewigkeiten gemacht?
Zumindest ist es schwer, eine umfassende gesetzliche Verfassung zu kippen. Das ginge nicht evolutionär, sondern nur revolutionär - und damit meine ich nicht, dass man Demonstrationszüge macht oder sich irgendwo festklebt.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 Das System des Kapitalismus ist doch die Schlange, die sich vom Schwanz her irgendwann selbst auffressen muss
Das Wort "muss" würde ich vermeiden - "kann" ist sicher richtig. Ich sehe in der Tat die Gefahr, dass der internationale Finanzmarkt einen De-facto-Obrigkeits-Status gewinnt (oder vielleicht schon hat), von dem aus souveräne Staaten, also auch Demokratien, gelenkt werden, diese also zu Marionetten macht. Es kann aber auch ganz anders sein, dass sich die Staaten verbünden und einfach mal reinhauen - sie sind die einzigen, die es können. Man müsste Hellseher sein, um zu wissen, ob es in diese oder jene Richtung gehen wird.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist
Sehe ich nicht. Selbst wenn die mittlere Temperatur um 4° C ansteigt, wird es irgendeine Lösung geben - und wenn es der Verlust von ein Paar Milliarden Menschen ist. Davon abgesehen: Der Blick in alte Eiskerne zeigt, dass jeder Eiszeit eine kurze Heißzeit vorausging, die man interpretieren kann als die Zeit, in der der Golfstrom aufgeheizt wurde, um damit zusammenzubrechen, was zu einer Eiszeit führen würde. Es kann sein, dass unsere Enkel bereits damit zu tun haben.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:45
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:36 ich sehe unsere Welt, unsere Erde in der Zukunft nur noch als einen Planeten, der ein kaltes und trostloses Massengrab ist
Sehe ich nicht. Selbst wenn die mittlere Temperatur um 4° C ansteigt, wird es irgendeine Lösung geben - und wenn es der Verlust von ein Paar Milliarden Menschen ist. Davon abgesehen: Der Blick in alte Eiskerne zeigt, dass jeder Eiszeit eine kurze Heißzeit vorausging, die man interpretieren kann als die Zeit, in der der Golfstrom aufgeheizt wurde, um damit zusammenzubrechen, was zu einer Eiszeit führen würde. Es kann sein, dass unsere Enkel bereits damit zu tun haben.
Ich meinte jetzt alles andere als eine Eiszeit, oder sonstige klimatische Katastrophen. Das was ich meinte ist eher - wer ist so wahnversessen und beginnt mit dem alles vernichtenden Reigen des Unsagbaren.

Natürlich ist das reine Spekulation meinerseits, aber alles was du darauf antworten könntest doch ebenso.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:37
oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 15:56 Was das wohl wieder heissen soll....
Die Deutschen (und nicht nur die) würden bei vergleichbaren Rahmenbedingungen genauso ticken wie die Russen. Bei allen Mentalitäts-Unterschieden, die es gibt, setzen sich am Ende die Gesetze der Maslowschen Pyramide durch. Der Begriff "Demokratie" betrifft dabei ausdrücklich nicht die unteren Schichten dieser Pyramide.
Die menschliche Gesellschaft hat aber einen weiten Rahmen, zu beiden Seiten hin: Dem Guten wie auch dem Schlechten. Bestehende Rahmenbedingungen z.B. sind anscheinend schlechter für muslimische Staaten. Und auch für Russland und China. Der Westen hat da mit seinen Demokratien schon was vergleichsweise Besseres hingekriegt.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 17:39 Der Westen hat da mit seinen Demokratien schon was vergleichsweise Besseres hingekriegt.
Meine ich auch. Meine Sorge ist, dass es im Rahmen einer Medien- und Meinungs-Gesellschaft zur Ochlokratie (Herrschaft des Pöbels) wird. Und zwar nicht (nur), weil "das Volk" an sich verblödet ist, sondern weil es verblödet wird. Schau Dir mal die USA an: Da hat man es medial geschafft, dass ein Drittel der Bevölkerung glaubt,. dass die Demokraten Bunker haben, in denen sie Kinder züchten, deren Blut sie trinken.
oTp hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 17:39 Bestehende Rahmenbedingungen z.B. sind anscheinend schlechter für muslimische Staaten.
Die bestehenden Rahmenbedingungen der muslimischen Staaten könnte man historisch auf Europa bezogen einordnen. Vielleicht wäre es vergleichbar mit der Zeit der Glaubenskämpfe und des 30jährigen Kriegs.

Und dann kommt auch das Christentum ins Gespräch, das offensichtlich ein Menschenbild predigt, welches für Demokratie und Solidarität tauglich ist. Der intellektuelle Mob vertritt dagegen die Meinung, Aufklärung und daraus resultierende Ethik sei ein Aufstand gegen das Christentum. Also auch ein Glaubenskrieg, aber in einem verfassungsmäßig stabilen Umfeld, was viel heißt.
Sunbeam hat geschrieben: Sa 6. Jan 2024, 16:51 Natürlich ist das reine Spekulation meinerseits, aber alles was du darauf antworten könntest doch ebenso.
"Speculatio" war zu Zeiten ein hoher Begriff, der ÜBER dem wissenschaftlichen Denken stand, weil man sich beschäftigt hat mit geistigen Fragen, die die Wissenschaft nicht lösen kann. Im Rahmen der Wissenschaftsgläubigkeit wurde der Begriff "Spekulation" dann negativ besetzt. Aber richtig ist schon: Im Namen der Spekulation wird viel Unsinn verzapft - aber auch im Namen der Wissenschaft.
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