Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite I

Politik und Weltgeschehen
Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 09:55 Martin Niemöller
Das Tragische: Genau in dieser Rolle fühlen sich potentielle oder tatsächliche AfD-Wähler - Zitat: "Es ist Zeit, den Mund aufzumachen". Damit ist gemeint "gegen das, was man Mainstream nennt". Wir haben also zwei Seiten, die jeweils bei Niemöllers Ausspruch nicken und meinen, dessen Erben zu sein. Gilt auch in Polen zwischen PiS und Tusk: BEIDE meinen, die europäische Aufklärung zu vertreten.

Ich schlage mich da auf keine Seite, sondern sehe, höre, fühle mich hinein und beschreibe (nicht dass wir dies auf einen Meinungsstreit reduzieren).
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Sunbeam
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 09:42
Sunbeam hat geschrieben: So 7. Jan 2024, 08:55 n die Ecke,
Besen, Besen!
Seid’s gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur zu seinem Zwecke
Erst hervor der alte Meister.
Wenn "der alte Meister" die Aufklärung und intellektuelle Redlichkeit wären, wäre dies eine gute Nachricht. Weißt Du, wen Du mit "Alter Meister" meinst, oder ist es eher allgemein gemeint?
Du sollst nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern den Besen...

(Zitiert aus dem Evangelium des Sunbeam, Buch 42, drölftes Kapitel, Seite 12928 - Absatz 0815.)
oTp
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Ausgangspunkt ist ja zunächst mal die eigene Zufriedenheit. Die war ja nach dem Krieg recht gut, trotz noch kaum vorhandenem Wohlstand. Und trotz viel Einsatz beim Geldverdienen.

Im Moment wuchert eine seltsame Unzufriedenheit und Schlechtmacherei. Zeigt mir persönlich deutliche Defizite im klaren Denken. Deutet auf irrationale Denken und Verhalten.

VT hat die Hexenverfolgung, also das Christentum auch schon hingekriegt. Ich käme nie auf solchen Schwachsinn, obwohl, oder gerade weil ich den Rahmen kenne, den die gottwidrigen Mächte haben.

Politische und gesellschaftliche Strömungen muß man auch mit dem dazu nötigen Wissen und Verstand verstehen.
Weder Putin, noch die aktuelle VT sind dabei maßgebend und keine Orientierung, weil absolut nicht vertrauenswürdig. Die setzen nur Flöhe ins Ohr.
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Hiob
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:16VT
Nochmal: Was ist "VT"?
oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:16 Ausgangspunkt ist ja zunächst mal die eigene Zufriedenheit. Die war ja nach dem Krieg recht gut, trotz noch kaum vorhandenem Wohlstand.
Weil es aufwärts ging. Wenn es einem schlecht geht und es sieht so aus, dass es besser wird, ist man zufrieden.

Zufriedenheit ist oft so, wie bei Induktionsströmen: Sie tritt auf, wenn sich der magnetische Fluss ändert. Deshalb sind viele Leute heute so unzufrieden, weil es abwärts geht, obwohl viele einen Wohlstand haben, von dem man in den 50ern bis 70ern nicht einmal geträumt hat.
oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:16 Politische und gesellschaftliche Strömungen muß man auch mit dem dazu nötigen Wissen und Verstand verstehen.
Das ist fürs breite Volk möglicherweise überfordernd. Wer ein Leben lang frühs zur Arbeit aufsteht und Familie hat, hat nicht die Zeit, sich mit politischen und gesellschaftlichen Strömen zu beschäftigen. Das ist aus meiner Sicht nicht alarmierend. Alarmierend ist, dass die sogenannte gesellschaftliche Elite versagt, weil sie eher als Teil denn als Widersacher der Mainstream-Fehlentwicklungen erscheinen.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:34 Nochmal: Was ist "VT"?
Ich denke, du verstehst das schon. Ich nenne nun die Hexenverfolgung auch VT.
Die abstrusen Behauptungen zur tödlichen Wirkung der Corona-Impfung auch, Weltverschwörung und Vieles deutlich andere Irrationale.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:34 Weil es aufwärts ging. Wenn es einem schlecht geht und es sieht so aus, dass es besser wird, ist man zufrieden.

Zufriedenheit ist oft so, wie bei Induktionsströmen: Sie tritt auf, wenn sich der magnetische Fluss ändert. Deshalb sind viele Leute heute so unzufrieden, weil es abwärts geht, obwohl viele einen Wohlstand haben, von dem man in den 50ern bis 70ern nicht einmal geträumt hat.
Ein brauchbarer Gedanke dazu, finde ich.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:34 Das ist fürs breite Volk möglicherweise überfordernd. Wer ein Leben lang frühs zur Arbeit aufsteht und Familie hat, hat nicht die Zeit, sich mit politischen und gesellschaftlichen Strömen zu beschäftigen. Das ist aus meiner Sicht nicht alarmierend. Alarmierend ist, dass die sogenannte gesellschaftliche Elite versagt, weil sie eher als Teil denn als Widersacher der Mainstream-Fehlentwicklungen erscheinen.
Ebenfalls ein greifbarer Aspekt. Man sollte, hat mal ein Jemand gesagt: "Dem Volk gründlich aufs Maul schauen".
Die Politik muss dem Volk Orientierung geben, allein mit sich selber kommt es in solchen Zeiten nicht zurecht.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:40 Ich denke, du verstehst das schon.
Nee, ich habe schlicht vergessen, was der Kürzel VT bedeutet. Verschwörungs-Theorie?
oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:40 Die abstrusen Behauptungen zur tödlichen Wirkung der Corona-Impfung auch, Weltverschwörung und Vieles deutlich andere Irrationale.
Hier sehe ich das Problem, dass es zum diskursiven Sport geworden ist, Unliebsames in Abwertendes umzumünzen, indem man alles jenseits der eigenen Ideologie als "verschwörungstheoretisch" oder in anderem Kontext als "rechts" bezeichnet. Mit anderen Worten: Vieles wird Verschwörungstheorie genannt, was möglicherweise vernünftig ist.
oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 10:45 Die Politik muss dem Volk Orientierung geben
Ich glaube, dass die Orientierung hier weniger von der Politik als über Meinungsstrategien erfolgt, die schwer personalifizierbar sind (als gäbe es eine kleine Gruppe, die in Hinterzimmern Meinung macht). Es ist vielmehr ein über Jahrzehnte aufgebautes System aus Dos and Donts, welches weitgehend als bindend angesehen wird. Vergleiche es mit Zellenbildungen bei Terrororganisationen, die nicht zentral organisiert sind, wo aber jeder weiß, was zu tun ist. Dies ist kein inhaltlicher, sondern ein struktureller Vergleich.

Das Problem: Weil die Inhalte dieser Orientierungsversuche von immer mehr Menschen als widernatürlich und bescheuert angesehen werden, distanziert man sich - womit wir wieder beim Thema AfD wären, weil man (fälschlicherweise) meint, von dort kämen Lösungen. Aber immerhin, meint man, ist man als Wähler dort gut aufgehoben, wenn dort eine Heimstatt gegen Mainstream-SChwachsinn zu finden ist.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von oTp »

Hiob hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 11:05 Hier sehe ich das Problem, dass es zum diskursiven Sport geworden ist, Unliebsames in Abwertendes umzumünzen, indem man alles jenseits der eigenen Ideologie als "verschwörungstheoretisch" oder in anderem Kontext als "rechts" bezeichnet. Mit anderen Worten: Vieles wird Verschwörungstheorie genannt, was möglicherweise vernünftig ist.
Das bringt uns aber nicht weiter, aus Behauptungen Wahrheit heraus zu filtern.
( Aber das macht z.B. auch die Werbung. Und trauriger Weise fallen darauf zu Viele rein).
Jeder filtert nun mal aus dem umfassenden Angebot aus Behauptungen das heraus, was er für die Wahrheiten hält.
Alle Seiten benutzen dabei das Abwerten von Unliebsamen, wenn es zu ihrer Meinung nicht passt.


Der Durcheinander an Behauptungen, die man zur (subjektiven) Wahrheit erklärt ist groß. Zumal das Angebot im Internet bis zum offensichtlichen Schwachsinn geht.
Den Alternativen sollte auffallen, dass ihre Medien reichlich Schwachsinn verbreiten. Angetrieben von Angebot und Nachfrage.
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Re: Warum ich nicht mehr für Mainstream-Medien arbeite

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Mo 8. Jan 2024, 12:14 Den Alternativen sollte auffallen, dass ihre Medien reichlich Schwachsinn verbreiten. Angetrieben von Angebot und Nachfrage.
Da ist der Markt auf offener Weise verblödet, das stimmt schon. Verdeckt gilt dies für die sogenannten seriösen Medien aber genauso - und das merkt "das Volk" immer mehr. Einige Beispiele:

* Beim Thema Corona wurde mainstream-presse-mäßig jeder Einwand programmatisch als VT abgebügelt, obwohl Bestattern aufgefallen ist, dass überdurchschnittlich viele Tote noch das frische Impfpflaster hatten. Dies gilt übrigens auch für Kinder - der Absatz von Kindersärgen ging signifikant hoch. Ich selbst bin 4 Mal geimpft, also beileibe kein Impfgegner, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das Impfen selbst für einige Leute zum tödlichen Risiko wurde. Man wird es halt nur schwer nachweisen können. Denn Unregelmäßigkeiten in der Statistik kann man schnell als "Anekdoten", also als nicht relevant, bezeichnen. Hier wäre es eigentlich die Pflicht der Medien gewesen, fair abzuwägen. Möglicherweise hätte man dann gesagt: "Es gibt durchaus gefährliche Impfschäden, aber unterm Strich ist das Risiko geringer, als wenn man sich impfen lässt". --- Diabolischerweise hat man medial tatsächlich Einzelfälle hochgespielt, bei denen ein Kontext zwischen Impfen und Tod hergestellt wurde. Aber dann wurde es derart manieristisch dargestellt, dass es eher als Übertreibung erschien, also dem Framing "Gegen-Impfen-sein = VT" nicht schadete.

* Beim Thema "Missbrauchsskandal" haben die Medien durchgehend jegliche Ambition in Sachen Begriffsklärung, historische Grundregegln und Rechtskultur vermissen lassen. Es wurde vielmehr der Eindruck erweckt, dass dieses Thema speziell ein katholisches sei, die Definition von Missbrauch und das Verständnis von Kindersexualität vor 50 Jahren dieselbe gewesen sei wie heute, und dass rechtsstaatliche Grundsätze nichts gälten, wenn man hetzen will. Der Missbrauchsskandal hat den traditionellen vermutlich mehr geschadet als der Kirche.

* Bei den Themen Gender, Diskriminierung, Cancel Culture, political correctness, Homosexualät, Rechtsextremismus, etc. gerieren sich die traditionellen Medien fast unisono, was sie bei wahrscheinlich weit mehr als der Hälfte der Bevölkerung unglaubwürdig macht. Dass dies die Menschen in soziale Medien und zur AfD treibt, sollte nicht überraschen. --- Inzwischen ist eine Trendwende absehbar, so dass die heutige "linke" Vormacht wohl ihre beste Zeit hinter sich hat, aber diese Wende gefällt mir gar nicht, weil sie qualitativ schlecht vorbereitet wird, also sehr schnell eine Art rechter Trumpismus daraus werden kann. --- Hätten die Medien nicht in den vergangenen 10 oder 20 Jahren diszipliniert ihren Job machen und darauf verzichtet können, sich zum Sprachrohr einseitiger Ideologien zu machen? Sie haben dagegen im Geist der Obrigkeitspresse gearbeitet. Formal frei, aber per Narrative und Framings gefesselt an dominierende Weltanschauungen, die - um es im Klischee, also unfair zu sagen (die Medien würden es "pointiert" nennen) - dem Lifestyle kinderloser geldsorgenfreier multigeschlechtlicher Vegetarier vom Prenzlauer Berg entstammten.

Man sollte einmal wissenschaftlich ermitteln, wie sich diese medien-dominante Gruppierung sozial zusammensetzt. Ich vermute, dass hier ein Großteil aus dem öffentlichen Dienst, aus begüterten Familien kommt und selbst ohne Kinder (also DINKIS - Double Income No Kids) ist. Also vorbei am "Volk", das unter ganz anderen Bedingungen lebt. -- Nun sind unterschiedliche Lebensmodelle wünschenswert (also auch "Prenzlauer Berg"). Aber die Medien hätten sich nicht so einseitig damit gemein machen dürfen. Oder um es (immer wieder) in den Worten von Hanns-Joachim Friedrichs zu sagen:
„Das hab’ ich in meinen fünf Jahren bei der BBC in London gelernt: Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, daß die Zuschauer dir vertrauen, dich zu einem Familienmitglied machen, dich jeden Abend einschalten und dir zuhören.“
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