Jeder hat die Freiheit

Philosophisches zum Nachdenken
Klee
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Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Bei einem geselligen Abendessen sehr unterschiedlicher Menschen kam die Frage auf.
Hat jeder die Freiheit?
Die einen leben ökologisch, die anderen modern. Das heißt, sie sind beschäftigt mit Wellness, Buisness, Couching, Büro. Nur der Zimmermann sagte nichts. Für ihn war klar: Keine Wahl. Entweder ich erschaffe Produkte, oder ich habe nichts.

Die Rede ging auch um die Bauerndemo vom 8. Januar. „Die haben keine Wahl“, darüber waren sich fast alle einig und jeder sprach sich „für“ die Blockaden der Straßen und die Behinderung der Bahn aus. Als ich aber ganz schüchtern meinte: Ich demonstriere aber auch: „Gegen“ deren Arbeitsweise mit Traktoren, Chemie und Vermarktung. Da war der Aufruhr perfekt. „Du verstehst nichts!“.

Ich sah, wo sich nun das schlechte Gewissen regte … Keiner war mehr frei von seinen VorUrteilen, einer „Paradieswelt“, an die er fest glaubte, wo Wellness, geregelte Freizeit, Urlaube, großes Geld und keine schmutzigen Fingernägel waren. „Wir können nichts tun“, lautete das entschieden vorgetragene Urteil. Wir kaufen ohnehin Bio und zahlen freiwillig mehr.
Klee
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Wie könnt ihr Biobauern denn leben, wenn das Füttern eines Huhns teurer ist als das verkaufte Fleisch? Das rot gewordene, nun echt unzufriedene Gesicht der Bäuerin ließ auf Subvention und Papierkrieg schließen. Sie brachte ihren Ärger vor, dass jedes Tier registriert werden muss, aber keiner ihr beim Marketing hilft. Bioschweine und Bioschafe behilflich ist.

Kommen die nicht zum Endverbraucher? Die" Zentralfutterstellen", wie die Steuerbuden könnten zum Massenumsatz kein verhätscheltes Schwein nehmen. Die brauchen Hühner-KZ. Die haben keine Wahl.

Besänftigung machte sich in den Gesichtern breit: Wir können ohnehin nichts tun, müssen deren Produkte kaufen, denn wir haben auch keine Wahl. Längst sind schon Tante-Ema-Läden verschwunden und wer fährt – bitteschön – die Einödhöfe ab, um ein Kilo Rindfleisch. Die verkaufen es dir auch nicht. Entweder du nimmst die ganze Sau, oder gar nichts. „Ich hab doch nicht die Zeit, jedem Dahergelaufenen zu jeder beliebigen Zeit einen Liter Milch zu verkaufen!“, schimpfte eine Bäuerin. Außerdem ist der Milchverkauf verboten. Schade, ich hätte gern einmal echte Milch gehabt. Die schmeckt, nicht wie pasteurisierte und verpackte Flüssigkeitsprodukte aus den Kühltheken. Da haben wir dann die Freiheit, zum Glück noch so etwas zu bekommen.
Klee
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Vorsichtig begann ich meine „Spaten-Theorie“ in das Gespräch einzubringen. Es könne doch jeder ein Stück Land bestellen und selbst ernten.
„Nein, Leute will ich nicht auf dem Hof!“
Dann haben wir keine Wahl ...

Als schlimmster Feind bei den teils sehnsüchtig dreinblickenden Gartenliebhabern entpuppte sich aber die SCHNECKE. Jeder konnte schlüssig darlegen, dass nicht einmal das kleine Vorgärtchen in der Stadt sicher davon sein und welche möglichen Gegenmittel es gäbe. „Einzig der Stop der Agrarchemie hilft. Die Tiere sind keine Schädlinge, sondern von Gott geschickte Nützlinge", brachte ich als ultimative Wahrheit vor. Das waren gleich zwei Reizthemen, bei denen ich keine Wahl hatte, als zu schweigen um nicht alle gegen mich aufzubringen.

Am nächsten Morgen interessierte mich es doch, warum auf dem Biohof große Wassertropfen am Fester neben dem Mist waren. „Die Kälte!“ wäre der einzige Einwand gewesen, aber ich wusste es besser. Ich hörte auf meine Sensoren, fand in der Küche Supermarktware und noch dazu Restposten von der Tafel. "Das ist Schweinefutter, sinnvoll verwertete Avocados aus Übersee und Kakis, die nicht verschenkt werden konnten", wurde stolz erzählt. Über den Mist gelangt das radioaktive Unheil in den Garten, wo dann die Beißerchen warten, weil sie beschädigte Blättchen wittern.

Wir haben doch keine Wahl, bei uns wächst nichts mehr. Traurig sah ich die selbst geernteten Äpfel an, von denen ich wusste, woher sie die Flecken und Pilze bekommen …

„Jeder hat seine Freiheit“, wurde ich zornig zurechtgewiesen.
„Lass endlich den Leuten die Wahl und behaupte nicht immer die Wahrheit! Die gibt es nicht. Jeder kann tun was er will.“ Dann ging ich traurig davon.

Als Philosophiemodell eignen sich die Geschichten, die das Leben schrieb.
Was meint ihr dazu?
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Oleander
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Oleander »

Klee hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 12:48Couching
In einem anderen Thread wurden Predigten (auch solche über Medien) diskutiert...
Und manche davon (also Predigten)wirken wie ein "Coaching"...oder Gehirntrainig.

In dem man immer wieder rhetorisch etwas wiederholt, suggeriert...damit es ankommt und beim anderen "sitzt"
Meiner Ansicht nach- nimmt man dadurch dem anderen die "Freiheit", sich selber über xxx (Bibelstellen)Gedanken machen zu können.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Oleander hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 13:36 Meiner Ansicht nach- nimmt man dadurch dem anderen die "Freiheit", sich selber über xxx (Bibelstellen)Gedanken machen zu können.
Sich Gedanken machen, von jemand suggestiert, das ist überall, in der Werbung, in allen Büchern, Kinos, Gesellschaft.
Die Freiheit nimmt es mir nicht. Ich entscheide.

Wenn du dir selber Gedanken über xxx Bibelstellen machen willst – bitte, wer hindert dich?
Vermutlich ist es so: Dir fällt „Wichtiges“ zu den vermeintlichen Ungereimtheiten auf und ein paar „psychologische Erklärungen“ dazu – da kommt eine frech daher, behauptet anderes über die xxx-Stelle, und zwar so, dass du nichts mehr sagen kannst. Schon bist du derart „manipuliert“. Dazu hagelt es von allen Seiten her.

Schlimm, dein „Wissen“ wird nicht mehr gebraucht. So was aber auch …
Du hast die Freiheit zu lernen. Es geht in jedem Alter und macht Freude.
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Oleander
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Oleander »

Klee hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 14:31 Vermutlich ist es so:
Film läuft ab:
"Liebe Gemeinde", nachdem wir nun dem HERRn im Gesang Lobpreis darbrachten, lasst uns gemeinsam im Kapitel xxx lesen."

Nachdem vom Pastor/Pfarrer langsam vorgelesen wurde, fordert er die Herde auf:
Lasset uns im stillen darüber sinnen....
Danach: Lasst uns nun gemeinsam beten, das uns sein Wort durch den HG verständlich wird und in/aus uns Frucht bringen möge....

Zum Abschluss singen wir nun noch ein Lied zum Dank für das heutige Wort.
Ich lade alle GM anschließend, nach dem Godi, in die hauseigene Cafeterarie zum fröhlichen Beisammensein ein...
Möge Gottes Segen mit euch sein...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Oleander hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 16:56 Nachdem vom Pastor/Pfarrer langsam vorgelesen wurde, fordert er die Herde auf:
Lasset uns im stillen darüber sinnen....
Es ist einfacher.
Die Kinder lernen in der Schule die 10 Gebote laut auswendig und bleiben ihr Leben lang dabei. Die ändern sich nie, außer du willst noch mehr Feinheiten dazu kennenlernen.

Die Variante bietet dir mehr „Freiheit“.
Im Jemen (wo man durch die Sprache den Vielfachtext verstehen kann) geht die Vorstellung zur Freiheit so: „Freude an der Thora“. Die machen dazu einen „Tanz“.
Ich finde leider keinen Link, aber beschreibe aus Erinnerung, wie sich jemand fühlt der die Bibel liest und versteht. Drehen, Luftsprung, Haare raufen, vor Freude klatschen, ans Hirn klopfen, tief verbeugen, zahllose Emotionen, dargestellt als „Tanz“. In Israel werden aber nur Thorarollen getragen. Es lief die Freude heuer nicht an dem Festtag, wegen dem Massaker.

So ruhig, wie du es meinst, kommt nichts heraus als die hauseigene Cafeteria zum üblichen Kaffeklatsch mit sich fromm fühlenden.
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Oleander
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Oleander »

Klee hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 17:32 Die Kinder lernen in der Schule die 10 Gebote laut auswendig und bleiben ihr Leben lang dabei. Die ändern sich nie, außer du willst noch mehr Feinheiten dazu kennenlernen.
Man könnte sich aber auch bei Kuchen/ Kakao/Tee oder Bier... zusammen setzen und zumindest miteinander überlegen, wofür/wozu die Gebote dienlich sind.
Dienlich dem miteinander und einem selber...

Das selbe könnte man mit deinen Gedankengut zu (siehe deine ersten 3 posts) machen, sich gemeinsam überlegen, abwegen, andere Ideen dazu einbringen usw.
:angel:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Oleander
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Oleander »

Klee hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 17:32 So ruhig, wie du es meinst, kommt nichts heraus als die hauseigene Cafeteria zum üblichen Kaffeklatsch mit sich fromm fühlenden.
Du interprestierst mal wieder, wie du es in deinem "Geiste" sahst...= deine Vorstellung.

In meinen Gedanken, wie es ablief, als ich verfasste, war da ein ganz anderer Verlauf, das Treffen in der "Cafeteria" diente, sich gegenseitig besser kennen zu lernen, Zeugnisse austauschen , miteinader lachen können über.. etc.
Nix von Klatsch!


Du bist eine(r) der wenigen, bei denen ich es echt mühsam finde, sich auszutauschen, weil du oft der Ansicht bist, du allein hast es erfasst und...
Ok, vielleicht finden einige auch mich als "mühsam" und anstrengend... :angel:
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Re: Jeder hat die Freiheit

Beitrag von Klee »

Oleander hat geschrieben: Mi 10. Jan 2024, 17:54 ... ich es echt mühsam finde, sich auszutauschen, weil du oft der Ansicht bist, du allein hast es erfasst und...
Das höre ich täglich :cry:
Von all denen die von ihrer Weisheit überzeugt sind, das ihnen täglich bestätigt wird durch alles Schulwissen. Wunderbar angepasst an die Norm beschäftigen sie sich "friedvoll" in diesem Rahmen mit einem "Austausch".

Es ist nicht so, dass ich etwas "erfasst" habe. Was ich schreibe steht seit Jahrtausenden unerforscht in der Bibel!!! Es ist halt umfangreicher als dein ausgetüftelter Tellerrand. Ich habe mich auch damit abgefunden und bin bisher nicht schlecht damit gefahren.
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