Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 16:04
Wie rede ich von Gott?
Ausgangspunkt meiner Antworten ist der Blickwinkel, dass man sich im Verkündigungsdienst des Evangeliums befindet, welches hier Thema ist. Andere Glaubensgespräche behandle ich in diesem Thread nicht. Dass man Gott liebt ist aber immer Voraussetzung, weil das nicht von einem Dienst abhängt.
Die Liebe ist also immer Grundlage. Nur welche? Nicht was wir meinen, sondern wie Gott sie uns offenbart. Darum meine ich soll man zielorientiert die Botschaft vom Kreuz als das größte Liebeswerk Gottes darstellen, dass er je für uns Menschen erbracht hatte. Das kommt z.B. mit diesem Wort sehr deutlich zum Ausdruck, weshalb ich es gerne dazu einsetze:
Joh 3,16 hat geschrieben: Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
Ich habe schon erlebt wie Prediger bei diesen Worten zu weinen begonnen haben, weil ihnen dies so nahe gegangen ist. Ich selbst bin nicht so der emotionale Typ, aber ich versuche dem HG bei der Verkündigung an mir so wirken zu lassen wie er das gerade für richtig hält. Dessen mache ich mir in solchen Situation bewusst.
Als sich Jesus kurz vor seinem letzten Einzug in Jerusalem befunden hatte, wurde er emotional sehr bewegt und begann über die Stadt Jerusalem zu weinen, weil das Volk das Evangelium nicht angenommen hatte. Aber wir predigen es trotzdem und schämen uns dessen auch nicht, ob man nun emotional oder rational oder sonst wie bewegt wird.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 16:04
Und wie reagiere ich, wenn mein Gegenüber ausfallend wird und Äußerungen tätigt, die Gott beleidigen?
Ich sehe es so. Befinde ich mich gerade in der Verkündigung der wichtigstes Botschaft auf Gottes Erdboden, ignoriere ich zunächst solche Dinge und predige weiter. Ich überlasse es der Führung des HG wie er diese Situation regelt. Wie das ausgeht kann ich hier also nicht beantworten, weil ich nicht weiß wie er jeweils auf derartige Angriffe reagieren wird. Ich selbst konzentiere mich also weiter auf das Evangelium ohne Ansehen der Person.
Es gab in Jesu 3-jährigen Dienst auf Erden Situationen, da schritt er unbehelligt durch die pöbelnde Menge hindurch und es gab Situationen, da gab er auch eine entsprechende Antwort. Er legte alles in Gottes Hand. Es war bei Jesus so, es wird auch bei dir oder mir so sein.
Wir dürfen in solchen Situationen keine Menschenfurcht oder eitle Empfindung an uns heranlassen, andernfalls treibt uns nicht weiter der HG an, weil wir uns nur selbst verteidigen. Er vertritt uns schon richtig vor Gott, wie auch Paulus schreibt:
Röm 8,26 hat geschrieben: Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern.
Die beste Reaktion ist ein tiefes Seuzen aus dem Herzen, was auch Jesus immer überkommen ist wenn er auf Unglauben und Unverständnis gestoßen ist. Mehr würde ich nicht tun, ich meine nicht im Verkündigunsdienst. Das Beispiel, dass HJ über K. Kinsky gezeigt hat lässt erkennen, dass ihn nicht der HG angetrieben hatte. Mehr würde ich nicht urteilen aufgrund eines reinen 2-Minuten Ausschnittes aus seinem Leben, das ist zu wenig.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 15. Feb 2024, 16:04
Aber wenn ich beschließe: "Nein, ich sage nichts (mehr)", bleibt dann immer der Zweifel: Wäre ich dazu verpflichtet, Klartext zu reden?
Wenn mich der HG nicht antreibt, dann habe ich nichts zu verkünden. Es ist ja nicht so, dass dies permanent der Fall wäre. Ich brauche auch meine Ruhephasen. Es wäre dann nur aus eigener Kraft, die nichts bewirkt. Dazu gibt es einen weisen Spruch Salomos: Alles hat seine Zeit.
Was aber Klartext anbelangt, so von meiner Seite immer ein klares Ja. Das Evangelium ist keine Wischi-Waschi-Botschaft. Es rettet die, welches es annehmen, es verdammt die, welche es ablehnen —>
Markus 16:16.
Wenn ich den Antrieb des HG dazu verspüre, kommen die Worte wie von selbst. Dazu bewege ich sie ja immerfort in meinem Herzen. Ich kenne hier an sich nicht die Problematik, dass mich das Gewissen plagt zu wenig getan zu haben. Meistens bin ich sogar zu eifrig, was aber ebenso ineffizient ist.
Es ist dies demnach auch ein ewiger Lernprozess. Gott verlangt nie Perfektion, sondern lediglich die Bereitschaft. Dazu abschließend noch dieses Wort aus Paulus Feder:
Eph 6,14-15 hat geschrieben: Steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit und an den Füßen beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens.