Ich würde den Zusammenhang betrachten:
1. Petrus 2:13-21 NGU2011
[13] Ordnet euch um des Herrn willen allen Institutionen unter, die in dieser Welt Macht ausüben – sowohl dem Kaiser, der das höchste Amt bekleidet, [14] als auch den Gouverneuren, die von ihm eingesetzt sind und
deren Auftrag es ist, die Übeltäter zur Rechenschaft zu ziehen und denen die Anerkennung auszusprechen, die tun, was gut und richtig ist. [15]
Denn Gott will, dass ihr durch ein vorbildliches Verhalten das törichte Gerede derer zum Verstummen bringt, die euch aus Unwissenheit verleumden. [16]
Ihr seid freie Menschen. Doch missbraucht eure Freiheit nicht als Deckmantel für Böses, sondern zeigt ´durch die Art und Weise, wie ihr mit eurer Freiheit umgeht,` dass ihr Diener Gottes seid. [17] Begegnet allen Menschen mit Achtung, liebt eure Glaubensgeschwister, habt Ehrfurcht vor Gott, achtet den Kaiser! [18] Ihr Sklaven, ordnet euch euren Herren unter und erweist ihnen uneingeschränkten Respekt – nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch denen, die sich niederträchtig verhalten. [19] Es verdient nämlich Anerkennung, wenn jemand, der zu Unrecht leidet, sein Leiden geduldig erträgt, weil er entschlossen ist, Gott treu zu bleiben. [20]
Oder hättet ihr irgendeinen Grund, stolz zu sein, wenn ihr wegen einer Verfehlung bestraft werdet und die Schläge standhaft ertragt? Aber wenn ihr leiden müsst, obwohl ihr Gutes tut, und dann standhaft bleibt – das findet Gottes Anerkennung, [21] denn dazu hat er euch berufen. Auch Christus hat ja für euch gelitten und hat euch damit ein Beispiel hinterlassen. Tretet in seine Fußstapfen und folgt ihm auf dem Weg, den er euch vorangegangen ist –
https://bible.com/bible/108/1pe.2.13-21.NGU2011
Petrus spricht in diesen Versen davon welches Verhältnis die Christen zur (staatlichen) Obrigkeit haben sollten.
Zunächst macht er deutlich, wozu diese eingesetzt ist:
"Die bösen Menschen bestrafen, die guten Menschen belohnen" (Vers 14)
Dann folgt, warum die Christen sich so der Obrigkeit gegenüber verhalten sollen:
"Das vorbildliche Verhalten soll die dummen Verleumdungen den Wind aus den Segeln nehmen" (Vers 15)
Petrus sagt weiter, dass dies freiwillig geschehen soll, denn die Christen sind freie Menschen, die anders handeln könnten aber es nicht tun sollen (Vers 16)
Später geht es darum, dass Sklaven sich sogar "bösen" Herren unterordnen sollen und lieber Ungerechtigkeit ertragen sollen anstatt Gott untreu zu werden (Vers 19)
Vers 20 erklärt es weiter: es gibt keinen Grund stolz darauf zu sein, dass man "leidet" wenn man wegen einer Verfehlung bestraft wird. Wenn man aber dafür leidet, weil man Gott treu ist bekommt man Anerkennung von Gott.
Ich persönlich sehe das so:
Wenn ich einen Nachteil erleben muss, weil ich mich Christus gemäß verhalte, kann ich sicher sein, dass Gott zu mir steht.
Dabei kann das "Leiden" sehr unterschiedlich sein. Es kann finanzieller Verlust sein, wenn ich nicht jemand zu meinem Vorteil "betrüge" - auch wenn es vielleicht niemand sehen würde.
Oder wenn man von anderen nicht geliebt (oder sogar gehasst) wird, weil lieber die Wahrheit sagt als das zu sagen was dem anderen gefällt oder er lieber hören will.
Der Fokus liegt nicht darauf "zu leiden" sondern darauf Christus gemäß zu leben.
Man sieht das auch manchmal bei Christen wenn sie so argumentieren, dass sie ja leiden, also müssen sie "im Recht sein" weil die ersten Christen auch gelitten haben. Ich habe diese Argumentation tatsächlich nicht selten gehört und musste mit dem Kopf schütteln, da die Reihenfolge komplett verkehrt ist. Nicht weil man leidet befindet man sich im Recht!