Herz und Verstand - Gegensätze?

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Lena
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Lena »

Der gute Geist sollte den ganzen Menschen erfüllen und somit Herz und Verstand.
oTp
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von oTp »

Ich würde spontan sagen, man sollte möglichst eine funktionierende Vernunft haben. Die hat dann auch die Funktion der "Überaufsicht", der Kontrolle über Herz und Verstand.

Natürlich hilft es, die Meinung von vertrauenswürdigen Menschen sich anzuhören, und gerade von Glaubensgeschwistern.
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oTp
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von oTp »

Lena hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:34 Der gute Geist sollte den ganzen Menschen erfüllen und somit Herz und Verstand.
Der gute Geist ?
Dein Hinweis ist grundsätzlich gut, meine ich.

Nur, wer oder was ist dieser gute Geist konkret ?

Ist es Gottes Geist, der dann unseren Verstand lenkt und leitet ?
Oder ist es unser eigenes, aufmerksames Bewusstsein, das verinnerlicht hat, was gut und richtig ist ? Das würde Einiges an Weisheit und Klugheit voraussetzen.
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Lena
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Lena »

oTp hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:44 Ist es Gottes Geist, der dann unseren Verstand lenkt und leitet ?
Oder ist es unser eigenes, aufmerksames Bewusstsein, das verinnerlicht hat, was gut und richtig ist ?
Sind wir durch Gottes Gnade eins mit dem Vater und dem Sohn,
sollte eigentlich keine Trennung zwischen den beiden bestehen.
oTp
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von oTp »

Lena hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:51
oTp hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:44 Ist es Gottes Geist, der dann unseren Verstand lenkt und leitet ?
Oder ist es unser eigenes, aufmerksames Bewusstsein, das verinnerlicht hat, was gut und richtig ist ?
Sind wir durch Gottes Gnade eins mit dem Vater und dem Sohn,
sollte eigentlich keine Trennung zwischen den beiden bestehen.
Du redest meiner Meinung nach von einem nie erreichbaren Idealzustand der Verbundenheit des Menschen mit Gott, der Durchlässigkeit des Menschen für den leitenden Geist Gottes.
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Helmuth
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 12:59 Ist das Herz immer arglistig ? Wenn du z. Bsp. essen kochst, um einen Gast zu bewirten, handelst du da arglistig ?
Dieses Jeremia-Wort zielt darauf ab, dass jeder Mensch sündig ist. Natürlich gibt es keinen Menschen der zu 100% böse ist, wie es auch keinen gibt, der zu 100% gut ist. Wenn Jesus vom guten und bösen Menschen redet, dann differenziert er dabei prinzipiell was gut und böse ausmacht, was bei einem Menschen überwiegt.

Der böse Mensch ist überwiegend böse und kennt vielleicht einige helle Momente in denen er gut ist und umgekehrt. Es gibt ja auch keinen Baum, der immer nur zu 100% gute Früchte trägt, aber es gibt durchwegs faule Bäume, bei denen alle Früchte verderben.

So verstehe ich die Aussage, dass kein Herz rein ist, gemeint nun völlig rein. Allein das Herz Gottes hat keine Verunreinigung. Dazu haben wir auch die Lehre über den Sauerteig:
1. Kor 5,6 hat geschrieben: Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
Hier kommt nun der HG ins Spiel. Ein Mensch, der den HG hat und dessen Impulsen folgt, der fegt den alten Sauerteig aus und bewegt sich in die Richtung, dass er sich vom Bösen zum Guten entwickelt.

Beim unbekehrten Menschen hingegen durchsäuert der Sauerteig immer mehr den Menschen, sodass er sich vom Guten zum Bösen hin entwickelt. Dieser Sauerteig, den wir infolge der Sünde ansammeln, macht uns von Jugend an böse, wie Gottes Wort schon von der Urzeit her sagt: --> 1 Mose 6:5, 1 Mose 8:21
Zippo hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 12:59 Was das reine Denken angeht, kann das Herz stark vereinfacht mit dem Arbeitsspeicher eines Computers verglichen werden. Da werden alle die Dinge reingeladen, die im Augenblick gebraucht werden, dann werden Operationen durchgeführt, Szenarien entworfen, in Zukunft vielleicht sogar Entscheidungen gefällt.
Du sprichst das Gedächtnis an. Das kann mit einem Speicher verglichen werden, in dem Dinge aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein geholt werden. Am Ende stellst du fest, genau dies formt dein Herz. Es holt diese Dinge hervor und der Verstand kann seine Denkarbeit bewerkstelligen. Es ist daher wichtig, womit wir diesen Speicher befüllen und da kommen wir zu folgender Aussagen:
Mt 6,20-21 hat geschrieben: Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und nicht stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
Jenachdem was wir sammlen, das gelangt ins Herz und bestimmt den Zustand unseres Wesens, aus dem wir dann schöpfen. Dazu eine weitere Aussage aus Jesu Herzen:
Lk 6,45 hat geschrieben: Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.
Es ist also wichtig, mit welchen Dingen wir uns im Leben beschäftigen, denn so befüllen wir den Herzensspeicher.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

Corona hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 06:48
4 Mose 15:39
[39]und es soll euch zu einer Quaste sein, daß ihr, wenn ihr sie ansehet, aller Gebote Gottes gedenket und sie tuet, und daß ihr nicht umherspähet eurem Herzen und euren Augen nach, denen ihr nachhuret;
Daa mit Herz ist so eine Sache. Es kann trügen, genau wie das Auge
Beim Herzen geht es um das erkennen. Weil Salomo um Weisheit gebeten bat, um dss Volk Israel zu richten, bekam er sie auch. 2 Chr 1,11
[Luther 1912: Spr. 2,10] Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, dass du gerne lernest;

Denn Weisheit wird in dein Herz kommen, und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein. ElbÜ

Aber es muß eben nicht immer gut und richtig sein was wir in unserem Herzen erkennen. Deswegen ist es so trügerisch.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

oTp hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 16:43
Das mit Herz ist so eine Sache. Es kann trügen, genau wie das Auge
Das ist wohl so, Corona.

Wobei meine Vorstellung, was spezifisch die Eigenschaften des Herzens sind, noch immer etwas verschwimmen.

Mit dem Herzen entscheiden:
Nach bestem Wissen und Gewissen, mit dem guten Gefühl, dass die Entscheidung richtig ist ?

Klar, auch das dann trotzdem noch eine falsche Entscheidung sein
Vielfach geht es um Entscheidungen, unter anderem auch wichtige Entscheidungen z. Bsp. über die Wahl des Ehepartners.
Und wie trifft man diese Entscheidung ? Reicht es, wenn man ein gutes Gefühl bat ? Je wichtiger eine Entscheidung ist, desto ernster sollte man jedem noch so leisen Zweifel nachgehen.

Salomo hatte auch gute Berater, Spr 11,4 Menschen des Vertrauens, die fähig sind, ganz unabhängig von Emotionen ein Urteil abzugeben. Bei Kindern können es auch die Eltern sein, es können auch Freunde sein. Spr 1,5

Guten Rat annehmen ist allerdings auch eine Herzenssache.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Oleander »

Corona hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 17:05 Schwierig empfinde ich es wenn das Wissen und Gewissen A sagt, das Gefühl sprich Herz B sagt. Wem folgt man?
Könntest du dafür mal ein "typisches" Beispiel aus dem Alltag nennen?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Zippo
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Re: Herz und Verstand - Gegensätze?

Beitrag von Zippo »

Helmuth hat geschrieben: Fr 26. Apr 2024, 04:26
Zippo hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 12:59 Ist das Herz immer arglistig ? Wenn du z. Bsp. essen kochst, um einen Gast zu bewirten, handelst du da arglistig ?
Dieses Jeremia-Wort zielt darauf ab, dass jeder Mensch sündig ist. Natürlich gibt es keinen Menschen der zu 100% böse ist, wie es auch keinen gibt, der zu 100% gut ist. Wenn Jesus vom guten und bösen Menschen redet, dann differenziert er dabei prinzipiell was gut und böse ausmacht, was bei einem Menschen überwiegt.

Der böse Mensch ist überwiegend böse und kennt vielleicht einige helle Momente in denen er gut ist und umgekehrt. Es gibt ja auch keinen Baum, der immer nur zu 100% gute Früchte trägt, aber es gibt durchwegs faule Bäume, bei denen alle Früchte verderben.

So verstehe ich die Aussage, dass kein Herz rein ist, gemeint nun völlig rein. Allein das Herz Gottes hat keine Verunreinigung. Dazu haben wir auch die Lehre über den Sauerteig:
1. Kor 5,6 hat geschrieben: Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
Hier kommt nun der HG ins Spiel. Ein Mensch, der den HG hat und dessen Impulsen folgt, der fegt den alten Sauerteig aus und bewegt sich in die Richtung, dass er sich vom Bösen zum Guten entwickelt.

Beim unbekehrten Menschen hingegen durchsäuert der Sauerteig immer mehr den Menschen, sodass er sich vom Guten zum Bösen hin entwickelt. Dieser Sauerteig, den wir infolge der Sünde ansammeln, macht uns von Jugend an böse, wie Gottes Wort schon von der Urzeit her sagt: --> 1 Mose 6:5, 1 Mose 8:21
Schon Salomo sagte, daß es keinen Menschen gibt, der so gerecht ist und nur Gutes tut. Pred 7,20 Das Urteil im Römerbrief, wobei es sich um Zitate aus den Psalmen handelt, in denen König David die Gottlosen seiner Zeit beschreibt, fand ich immer etwas einseitig und sein Urteil zu schlecht. Rö 3,10-18 Solche Menschen konnte David in seiner Umgebung beobachten, aber so sind nicht alle Menschen.
Es kommt wohl auch auf den Moment an, plötzlich können wir böse werden und unsere Zunge verwandelt sich in eine Quelle üblen Gifts. Dann können wir aber auch wieder nett sein und kein Mensch wird denken , daß je ein böses Wort über unsere Lippen gekommen ist. Jak 3,1-10
Diese böse Quelle wird von Satan gespeist und übt eine zerstörerische, ja manchmal sogar selbstzerstörerische Wirkung aus. Wie kann man dem begegnen ?

Helmuth

Zippo hat geschrieben: Do 25. Apr 2024, 12:59 Was das reine Denken angeht, kann das Herz stark vereinfacht mit dem Arbeitsspeicher eines Computers verglichen werden. Da werden alle die Dinge reingeladen, die im Augenblick gebraucht werden, dann werden Operationen durchgeführt, Szenarien entworfen, in Zukunft vielleicht sogar Entscheidungen gefällt.
Du sprichst das Gedächtnis an. Das kann mit einem Speicher verglichen werden, in dem Dinge aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein geholt werden. Am Ende stellst du fest, genau dies formt dein Herz. Es holt diese Dinge hervor und der Verstand kann seine Denkarbeit bewerkstelligen. Es ist daher wichtig, womit wir diesen Speicher befüllen und da kommen wir zu folgender Aussagen:
Mt 6,20-21 hat geschrieben: Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstören und wo Diebe nicht einbrechen und nicht stehlen; denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
Das geht so ein wenig in die Richtung der Geschichte mit den Wölfen von Oleander. In unserer Gemeinde wurde auch schon mal ein Gleichnis gebracht, da war ein Hund mit einem Adler verkettet. Der Hund sollte unsere eher materialistisch und auf Wohlstand und Wohlergehen besonnene Seite darstellen. Wenn wir diese Seite nähren, wird wohl der Adler immer in Bodennähe bleiben.
Aber, wenn man den Adler füttert, dann hat man mehr die Dinge im Sinn, die Gott gefallen. Kol 3,2.....
Dann kann sich der Adler in die Lüfte erheben und das Ziel der himmlischen Berufung erreichen.
Frage: Muß er dazu nicht vorher den Hund losgeworden sein ? Dazu muß sich doch ein Mensch komplett von dem irdischen Trachten abwenden, und gewissermaßen den Hund zuvor verspeisen.
Helmuth

Jenachdem was wir sammlen, das gelangt ins Herz und bestimmt den Zustand unseres Wesens, aus dem wir dann schöpfen. Dazu eine weitere Aussage aus Jesu Herzen:
Lk 6,45 hat geschrieben: Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.
Es ist also wichtig, mit welchen Dingen wir uns im Leben beschäftigen, denn so befüllen wir den Herzensspeicher.
Ein wichtiges Kriterium ist auch die Erfahrung. Die bestimmt auch unser Leben.

Aber gemeint ist hier vielleicht eher die Erkenntnis, die das Herz gewonnen hat, sei es aus der Erfahrung heraus oder vom Hörensagen oder dem Lesen guter Lektüre.
So kann man an Verstand zunehmen und der Heilige Geist tut sich leichter, uns den richtigen Weg zu zeigen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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