Lebenswege

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Johncom
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Re: Lebenswege

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 13:24 Das Jakobgut bezeichnet sich selbst als Kloster.
Nein, der oder die Besitzer. :angel:
Du schreibst gerne im "wir", ist das Plural Majestatis?
Aber ich habe wohl bisher missverstanden, ich dachte, es sei vielleicht ein ehemaliges Kloster oder ein Teil davon, ein Gehöft und jetzt im privaten Besitz. Klöster gehören immer zu Mönchsorden, sogar weltweit.
Oder auch als alternative Kommune, etc. Das sind Versuche Begriffe zu finden, die bei anderen zumindest teilweise eine korrekte Einordnung auslösen könnten. Soweit uns bekannt haben solche Begriffe aber auch stets Nachteile, daß durch sie auch öfters Vorstellungen aufploppen, die nicht zutreffend sind. Solide etablierte Begrifflichkeiten gibt es zu Vielem, was unseren Rahmen betrifft offenbar in dieser Zeit und in dieser Sprache nicht. Das erschwert die Kontaktaufnahme zu ähnlich Gesinnten. Wohl von allen Seiten her.
Und es wird betont: keine Überraschungsbesuche. Ein Besucher kann in 2 Stunden herumgehen und Fragen stellen ein Bild machen, sagt mir das zu? Atmosphäre schnuppern. Sind die Leute froh, ausgeglichen, in ihrer Mitte, stimmt die Körpersprache, was höre ich an der Stimmlage meines Gegenübers. Genauso bei euch. Wenn der Funke überspringt, ein weiteres Treffen usw ... Was die Webseite sagt, ist sehr unkonkret. Jeder soll sich wohlfühlen, die Idee ist ja nicht neu. Die Gemeinschaftliche Freundlichkeit kann man schlecht fordern, die kommt unterbewusst von selbst wenn "alles stimmt". Aber wo ist die bewusste Ausrichtung.
Das ist oft wohl so. Bei uns gar nicht.
Warum nennt ihr euch dann Kloster?
Ich würde eher die militärähnlichen Strukturen, wie sie seit langer Zeit in christlichen Orden stark dominieren für einen Schritt weg vom eigentlichen Ideal betrachten. Auch wir sehen, wie es zu soetwas kommen kann, besonders wenn es viele Bewerber gibt, die den eigentlichen Sinn nicht aus sich verstehen. Oft wurden Kinder durch Eltern ins Kloster gegeben.
Das ist heute nicht mehr. Jeder könnte einen Laienorden gründen. Mit oder ohne Kirchlicher Einmischung.
Wir möchten gerne sehen, daß jemand zu uns mit unserer Ausrichtung kommen würde, nicht von irgendetwas weg.
Und sich schriftspirituell annähern. Glaubst du, dass eure bzw deine Ausrichtung, erkennbar ist?
Ich denke, das wären oft gemachte Erfahrungen, mit denen sich derjenige auch bewußt oft befassen würde. Das was in Stille zutage tritt wäre auch oft Weggedrängtes? Innerlich nicht Verstandenes? "Wieso bewegt mich diese eine Kleinigkeit nur so?"
Bestimmt.
In einem mit oben angesprochener äußerer militärartiger Struktur vielleicht aus deren Perspektive. Wir hier würden eher schauen: Wo stehst du?
Und ich würde eher schauen: wo steht ihr.
Wobei seit einigen Jahrzehnten die Situation bei den Klöstern oben angesprochener Verfasstheit ja so ist, daß ein massiver Teilnehmerschwund zu beobachten ist.
Und gleichzeitig boomt die Nachfrage nach wirklich spirituellem Erleben.
Beispiel Thailand, die kommen aus aller Welt um mal 4 Wochen in einem echten Kloster Erfahrung zu machen. Sehr früh aufstehen, geregelt meditieren usw ..

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 13:24
Johncom hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 03:53 So wie du es sagst, habt ihr eure Gründe, wer passt und wer nicht. Aber es kann sein, dass ihr als kleine Gruppe euch gefunden habt, und das Wort klingt kritisch: eure Komfortzone schützen wollt.
Das wäre eine durch dich aufgeworfene Frage. Wobei ich deine damit verbundenen Idealvorstellungen bisher wohl noch nicht so gut verstehe.
Wie gerade gesagt: Kloster, Spiritualität. Wenn ihr euch als ländliche Wohngemeinschaft darstellt, verstehen andere auch, was ihr euch wünscht. Ein spirituell ausgerichtetes Kloster seid ihr nicht. Also eine WG hätte noch Zimmer frei und hat Platz für evzl passende Leute, die sich aber schriftlich bewerben können. Also wie ich jetzt wohne suche ich nichts, wir wandern aus in 3 Jahren. Ein echtes Kloster ist nicht meine Idealvorstellung. Ich habe ähnlich gelebt, in einer Gemeinschaft, in der aber sozialer Austausch auf das Nötigste beschränkt war.
Kloster würde ich weglassen in der Darstellung, auch Spiritualität und christliche Werte, weil ihr über persönliches Gefühl geht.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 13:24
Johncom hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 03:53 Mein Punkt ist: das Gemeinsame im Spirituellen löst meistens die zwischenmenschlichen Ungereimtheiten. Also nicht immer, es müssen alle wollen. Manche wollen ein bischen hier und ein bischen da.
Ich vermute, das würde so sein, wenn bei einem Beteiligten selbst entsprechend entschiedene Wertschätzung und Prioritätsempfinden dafür vorhanden wäre.
Ja, bei allen Beteiligten. Wenn man es selbst lebt, zieht es auch die anderen an.
Welcher hinzukommende Mitbewohner würde aus sich eine solche Einstellung mitbringen?
Hat es auch mit der Einstellung des Einladenden zu tun?
Gott ist vieles möglich.
Darauf kann man bauen. Aber man muss ihn bitten.
Es geht um Empfinden. Das könnte eines auf unterschiedlichen "Ebenen" sein, würde ich sagen. Der Begriff "Ebenen" ist egal, es ist nur ein Versuch von mir dazu etwas auszudrücken. Oder gibst du da eben vor allem irgendwelche von Menschen an dich vermittelten Lehren weiter?
Das hast du schon mal gefragt. Ich sage immer das was ich glaube und was ich sehe. Empfindung ist genauso wie Neigung, Gefühl, Vorstellung was tut mir gut und was nicht. Und weil du "Ebenen" erwähnst, empfinden ist eine ganz einfache, das Tier empfindet, wir auch. Schon der Intellekt steht über dem Empfinden. Empfinden kann intuitiv sein. Sehr subtil. Man erkennt ganz einfach, warum die vielen, die ein friedliches Landleben wünschen, in dieser Selbstdarstellung des Jakobguts nicht durchblicken.
Sie "spüren" vielleicht, da kommt was Kompliziertes auf mich zu?
Und beides berührt dein Herz ähnlich tief?
Ich erwarte nicht von anderen Menschen, im Herz tief berührt zu werden. Verwandlung geschieht in der inneren Übung, erst dann passiert auch draußen etwas. Muss nicht, aber kann.
Johncom hat geschrieben: Mo 20. Mai 2024, 03:53 Habe ich vielleicht vorher übersehen, jetzt fällt mir auf dass du Kloster sagst.
Gibt es da eine Kapelle?
solche Strukturen sind nicht unsere.
Das war mein Missverständnis wegen "Kloster". Klöster bauern als erstes einen Ort für das Gebet. Danach kommt alles weitere.
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Re: Lebenswege

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Du zeigst hier eine ziemlich formalistische Herangehensweise an Klöster. Ja, solche Ansichten gibt es wohl. Auf mich wirkt das soweit dann hier uninteressant und wenn wir uns auch Kloster nennen, dann eben weil wir den Kern von Klöstern wie gesagt in dem Bedürfnis der in sie ziehenden Menschen sehen, sich mehr Gott hinzuwenden.

Du neigst wohl in einigem bezogen auf Spiritualität zu formalistischen Ansichten. Bisher fand ich die Frage schon auch mal betrachtenswert, wie denn soetwas wie von dir nahegelegt in Gruppen auswirkt. Aber ich selbst sehe z.B. auch Gebet wohl im Kern ganz und gar nicht so rituell und formalistisch, wie es auf mich bei dir hier wirkt. Gebet würde ich als Kontakt mit Göttlichem beschreiben. Die Form ist dabei nichts, die Herzensbeteiligung hingegen viel.
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05Ein Besucher kann in 2 Stunden herumgehen und Fragen stellen ein Bild machen, sagt mir das zu? Atmosphäre schnuppern. Sind die Leute froh, ausgeglichen, in ihrer Mitte, stimmt die Körpersprache, was höre ich an der Stimmlage meines Gegenübers. Genauso bei euch. Wenn der Funke überspringt, ein weiteres Treffen usw ... Was die Webseite sagt, ist sehr unkonkret. Jeder soll sich wohlfühlen, die Idee ist ja nicht neu. Die Gemeinschaftliche Freundlichkeit kann man schlecht fordern, die kommt unterbewusst von selbst wenn "alles stimmt". Aber wo ist die bewusste Ausrichtung.
Soetwas äußern Leute nach unserer Erfahrung sehr oft. Wir möchten die Leute aber erstmal in dem Bereich kennenlernen, in dem wir uns auch gemeinschaftlich bewegen. Und wir sehen es eher kritisch, wenn Menschen von allerlei sinnlichem Erleben innerlich wohl stark abhängen. Ein gewisser Widerspruch zwischen uns und vielen Herumschauenden ist da wohl vorhanden, ja.
Und sich schriftspirituell annähern. Glaubst du, dass eure bzw deine Ausrichtung, erkennbar ist?

Für viele vielleicht nicht. Oder für viele ist ie vielleicht auch etwas das "sie sich im Traum nicht vorstellen würden"? Wo dann jede Beschreibung nicht genügen könnte gegenüber Menschen, die Text auch nur mehr oder weniger verschwommen und selektiv deuten und auffassen?
Und gleichzeitig boomt die Nachfrage nach wirklich spirituellem Erleben.
Oder je Perspektive nach spirituellem Erleben, das dem eigenen inneren Zustand noch näher wäre.
Wenn ihr euch als ländliche Wohngemeinschaft darstellt, verstehen andere auch, was ihr euch wünscht.
Nein, wie bereits gesagt gibt es nach unserer Erfahrung bei allen uns bekannten Begriffen Bedeutungsinhalte, die öfters richtig uns betreffend verstanden werden und andere, die sich dann aufgrund des Begriffs unzutreffend angenommen werden.
Ich habe ähnlich gelebt, in einer Gemeinschaft, in der aber sozialer Austausch auf das Nötigste beschränkt war.
Gab es dort eine entsprechende begriffliche Selbstbezeichnung?
Es geht um Empfinden. Das könnte eines auf unterschiedlichen "Ebenen" sein, würde ich sagen. Der Begriff "Ebenen" ist egal, es ist nur ein Versuch von mir dazu etwas auszudrücken. Oder gibst du da eben vor allem irgendwelche von Menschen an dich vermittelten Lehren weiter?
Das hast du schon mal gefragt. Ich sage immer das was ich glaube und was ich sehe.
Deine Reaktion komt mir hier nicht so wirklich vor wie eine dementsprechend klare Antwort. Natürlich mußt du auf soetwas auch nicht antworten, wenn du nicht möchtest.
Empfindung ist genauso wie Neigung, Gefühl, Vorstellung was tut mir gut und was nicht.
Aus dem im anderen Thread vermute ich momentan, bei diesen Beschreibungen ginge es dir um "nicht akzeptieren" von Menschen, die in ihrem Zustand als "nicht günstig" empfunden würden. Ich würde das auf mich bezogen dann soweit für ein Mißverständnis halten. Denn uns sind "tatsächliche Begegnungen" zwischen Menschen immer ein Anliegen, ein Wert für sich.
Und weil du "Ebenen" erwähnst, empfinden ist eine ganz einfache, das Tier empfindet, wir auch. Schon der Intellekt steht über dem Empfinden. Empfinden kann intuitiv sein. Sehr subtil.
Kinder wären vielleicht auch noch näher dran am Empfinden? Wieso siehst du Intellekt als etwas das "über Empfinden" stünde?
Man erkennt ganz einfach, warum die vielen, die ein friedliches Landleben wünschen, in dieser Selbstdarstellung des Jakobguts nicht durchblicken.
Sie "spüren" vielleicht, da kommt was Kompliziertes auf mich zu?
Oder das wären solche, die eh nicht zu uns, zum gesetzten Rahmen passen würden?
Ich erwarte nicht von anderen Menschen, im Herz tief berührt zu werden. Verwandlung geschieht in der inneren Übung, erst dann passiert auch draußen etwas. Muss nicht, aber kann.
Tja, dann sind dir vielleicht eigentlich alle Mitmenschen fern? Und vielleicht würdest du eigentlich niemandem wirklich begegnen?
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Re: Lebenswege

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57 Du zeigst hier eine ziemlich formalistische Herangehensweise an Klöster. Ja, solche Ansichten gibt es wohl. Auf mich wirkt das soweit dann hier uninteressant und wenn wir uns auch Kloster nennen, dann eben weil wir den Kern von Klöstern wie gesagt in dem Bedürfnis der in sie ziehenden Menschen sehen, sich mehr Gott hinzuwenden.
Statt mehr Gott zuwenden verstehe ich das Kloster-Leben als sich ganz Gott zuwenden.
Du neigst wohl in einigem bezogen auf Spiritualität zu formalistischen Ansichten. Bisher fand ich die Frage schon auch mal betrachtenswert, wie denn soetwas wie von dir nahegelegt in Gruppen auswirkt. Aber ich selbst sehe z.B. auch Gebet wohl im Kern ganz und gar nicht so rituell und formalistisch, wie es auf mich bei dir hier wirkt. Gebet würde ich als Kontakt mit Göttlichem beschreiben. Die Form ist dabei nichts, die Herzensbeteiligung hingegen viel.
Formalistisch. Du sagst Herzensbeteiligung, warum nur Teil? Warum nicht das ganze Herz.
Ich mache nur Gegenvorschläge und will dein Konzept nicht verwerfen, nur kritisch hinterfragen, was du hoffentlich nicht persönlich nimmst.
Ich denke, tatsächlich ist das klassische Kloster, nicht nur das christliche, auf Tradition gebaut und pflegt den Ritus. Der ist oft langweilig und herzlos. Die Verwandlung kommt mit den Jahren. Kloster, dazu gehört irgendwann ein Gelübde, ist eine Lebensentscheidung. ZB Ehelosigkeit und auch sehr wichtig: man bekommt einen anderen Namen. Die alte Person wird abgelegt.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05 Ein Besucher kann in 2 Stunden herumgehen und Fragen stellen ein Bild machen, sagt mir das zu? Atmosphäre schnuppern. Sind die Leute froh, ausgeglichen, in ihrer Mitte, stimmt die Körpersprache, was höre ich an der Stimmlage meines Gegenübers. Genauso bei euch. Wenn der Funke überspringt, ein weiteres Treffen usw ... Was die Webseite sagt, ist sehr unkonkret. Jeder soll sich wohlfühlen, die Idee ist ja nicht neu. Die Gemeinschaftliche Freundlichkeit kann man schlecht fordern, die kommt unterbewusst von selbst wenn "alles stimmt". Aber wo ist die bewusste Ausrichtung.
Soetwas äußern Leute nach unserer Erfahrung sehr oft. Wir möchten die Leute aber erstmal in dem Bereich kennenlernen, in dem wir uns auch gemeinschaftlich bewegen. Und wir sehen es eher kritisch, wenn Menschen von allerlei sinnlichem Erleben innerlich wohl stark abhängen. Ein gewisser Widerspruch zwischen uns und vielen Herumschauenden ist da wohl vorhanden, ja.
Der Punkt ist nur, dass Leute dich nicht kennen lernen. Die sinnliche Wahrnehmung ist mit entscheidend. Ich fände auch Telefon oder Zoom wesentlich besser als emails. Die Stimme des anderen sagt mehr als die Buchstaben im Text.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05 Und gleichzeitig boomt die Nachfrage nach wirklich spirituellem Erleben.
Oder je Perspektive nach spirituellem Erleben, das dem eigenen inneren Zustand noch näher wäre.
Warst du mal in einem regulären Kloster?
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05 Ich habe ähnlich gelebt, in einer Gemeinschaft, in der aber sozialer Austausch auf das Nötigste beschränkt war.
Gab es dort eine entsprechende begriffliche Selbstbezeichnung?
Juristisch eine Stiftung, eine Art Ferienhaus-Siedlung.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05 Empfindung ist genauso wie Neigung, Gefühl, Vorstellung was tut mir gut und was nicht.
Aus dem im anderen Thread vermute ich momentan, bei diesen Beschreibungen ginge es dir um "nicht akzeptieren" von Menschen, die in ihrem Zustand als "nicht günstig" empfunden würden. Ich würde das auf mich bezogen dann soweit für ein Mißverständnis halten. Denn uns sind "tatsächliche Begegnungen" zwischen Menschen immer ein Anliegen, ein Wert für sich.
Die Frage bleibt, was man sich unter tatsächlicher Begegnung vorstellt. In meinen Augen, meiner Erfahrung bisher, werden Begegnungen über dem Normalmaß möglich, wenn das höhere Ziel gesucht wird. Erst dann werden alle Verschiedenheiten, Disharmonien "verschluckt".
Kinder wären vielleicht auch noch näher dran am Empfinden? Wieso siehst du Intellekt als etwas das "über Empfinden" stünde?
Ernst Frage? Über dem Intellekt würde ich Intuition sehen.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57
Johncom hat geschrieben: Di 21. Mai 2024, 04:05 Man erkennt ganz einfach, warum die vielen, die ein friedliches Landleben wünschen, in dieser Selbstdarstellung des Jakobguts nicht durchblicken.
Sie "spüren" vielleicht, da kommt was Kompliziertes auf mich zu?
Oder das wären solche, die eh nicht zu uns, zum gesetzten Rahmen passen würden?
Ein gesetzter Rahmen wäre etwas anderes als, der passt zu mir und der nicht.
Tja, dann sind dir vielleicht eigentlich alle Mitmenschen fern? Und vielleicht würdest du eigentlich niemandem wirklich begegnen?
Abgesehen von meiner Frau begegne ich allen gleich. In einer spirituellen Gemeinschaft braucht es keine bestimmte Begegnung, außer mit einem Abt, einer gereiften Führungsperson. Ich sagte, ich will dein Ding nicht zerreden. Die Bezeichnung Kloster erweckt kritische Gedanken.
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Re: Lebenswege

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 23:46
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Do 23. Mai 2024, 13:57wenn wir uns auch Kloster nennen, dann eben weil wir den Kern von Klöstern wie gesagt in dem Bedürfnis der in sie ziehenden Menschen sehen, sich mehr Gott hinzuwenden.
Statt mehr Gott zuwenden verstehe ich das Kloster-Leben als sich ganz Gott zuwenden.
Was soll "ganz" sein? Es mag jemand sich soetwas wünschen. Aber jeder befasst sich auch mal mit Irdischem? Und das muß ja kein schroffer Widerspruch sein. Ich meine schon, entscheidend ist der Wunsch dem Göttlichen mehr Raum im eigenen Leben verschaffen zu wollen. Und wohl ein Empfinden dahingehend, daß ein gewisser Rückzug, Sichnichtgemeinmachen mit so manchem auf dieser Welt dies für einen selbst begünstigen könnte.
Die Form ist dabei nichts, die Herzensbeteiligung hingegen viel.
Du sagst Herzensbeteiligung, warum nur Teil? Warum nicht das ganze Herz.
Nocheinmal ähnlich: Hier ginge es eher darum, daß das Herz überhaupt Anteil an etwas hat. "Beteiligung" bedeutet nicht, daß ein Beteiligter sich nur teilweie einbringt. Es bedeutet erstmal mehr, daß er Teil einer Situation wird.
Die Verwandlung kommt mit den Jahren.
Wir setzen vielleicht eine gewisse "Verwandlung" schon voraus oder passender eben vielleicht einen gewissen inneren Zustand in Hinblick auf unsere Werte, das Empfinden soetwas selbst zu wollen.
Der Punkt ist nur, dass Leute dich nicht kennen lernen. Die sinnliche Wahrnehmung ist mit entscheidend. Ich fände auch Telefon oder Zoom wesentlich besser als emails. Die Stimme des anderen sagt mehr als die Buchstaben im Text.
Vielleicht lehnst du Charakterysteme wie sie z.B. unabhängig von deren Kernlehren Teil von Astrologie sein können nicht ab. Menschen sind verschieden. Manche Menschen passen besser zueinander. Ist es dir möglich offenzulassen, daß dein persönliches Empfinden hier nicht allgemeingültig ist?
Die Frage bleibt, was man sich unter tatsächlicher Begegnung vorstellt.
Ja, oder z.B. unter "akzeptieren".
In meinen Augen, meiner Erfahrung bisher, werden Begegnungen über dem Normalmaß möglich, wenn das höhere Ziel gesucht wird. Erst dann werden alle Verschiedenheiten, Disharmonien "verschluckt".
Dann gäbe es eine ähnliche Orientierung. Ich meinte ja, daß nach meinem Verständnis soetwas nicht nötig wäre für "tatsächliche Begegnung". Aber es würde sich darin wohl in anderer Weise mehr Ähnlichkeit finden, die im Ähnlichem mehr thematische Tiefe eröffnet.
Über dem Intellekt würde ich Intuition sehen.
Ja, also wäre Empfinden für dich was ganz anderes als Intuition? Ich meinte mit "Empfinden" dann möglicherweise eher "Intuition"?
Ein gesetzter Rahmen wäre etwas anderes als, der passt zu mir und der nicht.
Nimm deine Ausführung zu sinnlichem Wahrnehmen oben. Manche Ansichten sind so verbreitet und deren Vertreter halten sie für so selbstverständlich, daß das eben sehr oft in aggressives Verhalten mündet. Es ist dann oft keine Einsicht zu erwarten. Wer verbreitete Ansichten selbst für richtig hält, der ist wahrscheinlich diesbezüglich in einer ganz anderen Lage als z.B. wir hier.

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Das Konzept hinter Reinheit/Unreinheit ist Folgendes: Der Mensch ist von Natur aus gut. Tief im Inneren des Menschen ist sein göttlicher Kern. Durch Unreinheiten und Blockaden hat er diesen Zugang verloren. Wer sich ausreichend reinigt, der wird diesen inneren Kern erfahren, Glück, Freude und Inspiration erfahren. Durch viele Unreinheiten trennt sich der Mensch auch von anderen. Eigentlich ist der Mensch mit allen Menschen, ja mit allem Leben verbunden.

Durch Unreinheiten in Körper, Energiekörper und der Psyche merkt er das nicht, ist selbstbezogen. Durch Reinheit kommt Liebe und Mitgefühl, die dem Menschen ganz natürlich sind. Unreinheit trennt den Menschen auch von der Höheren Wirklichkeit. Hat der Mensch eine bestimmte Reinheit erlangt, dann erfährt er überall die göttliche Gegenwart, Inspiration und Freude, eine höhere Kraft kann durch ihn wirken.
https://wiki.yoga-vidya.de/Unreinheit
Sukadev Bretz zur Bhagavad Gita Kap. 18, Verse 64 - 67 hat geschrieben:Er sagt also hier in diesem Vers: Gib alle Dharmas auf, alle Vorstellungen von gut und falsch auf, mach alles für Gott. Dann trifft dich keine Schuld. Das könnte auch eine Ausrede sein. Damit könnte man jedes Verbrechen rechtfertigen. Dadurch könnte man jede egoistische Handlung rechtfertigen. Deshalb: Sag das nicht zu jemanden ohne Mäßigung und Hingabe. Also jemand der nicht in der Lage ist, seinen Geist zu beherrschen, das ist nicht der richtige Vers für ihn oder sie. Der sollte lernen, seinen Geist zu beherrschen. Sag das auch nicht zu einem Menschen ohne Hingabe. Ein Mensch sollte Hingabe zu Gott haben. Er sollte dienen wollen. Also wirklich wollen das Gute tun, wirklich sich bemühen für das Gute der Welt. Wenn man den Wunsch hat, auch zu hören, zu lernen, zu wachsen. Und, man sollte es auch nicht zu jemanden sagen, der an Gott Anstoß nimmt oder an diesen hohen ethischen Idealen.
https://wiki.yoga-vidya.de/Schuld

Kannst du als wahr anerkennen, daß es für einen Menschen problematisch sein kann, an Tun von Menschen Anteil zu nehmen, das in solcherlei Weise "nicht gut" wäre?
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Re: Lebenswege

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 09:16 Was soll "ganz" sein? Es mag jemand sich soetwas wünschen. Aber jeder befasst sich auch mal mit Irdischem? Und das muß ja kein schroffer Widerspruch sein. Ich meine schon, entscheidend ist der Wunsch dem Göttlichen mehr Raum im eigenen Leben verschaffen zu wollen. Und wohl ein Empfinden dahingehend, daß ein gewisser Rückzug, Sichnichtgemeinmachen mit so manchem auf dieser Welt dies für einen selbst begünstigen könnte.
Ich reagiere nur auf deine Worte. Wie "sich mehr Gott hinwenden". Wenn man sich "ganz" Gott hinwendet, kann es sein, dass alles übrige von selbst läuft. Auch das Wort Wunsch. Man kann es selber machen: Gott allen Raum geben. Und natürlich kommen weltliche Aufgaben jeden Tag, aber die haben nur kleinere Bedeutung. Etwa wie putzen oder andere Dinge. Ich glaube man kann nur einen Weg, in eine Richtung gehen (wollen).
Ein bisschen hier von und ein bisschen davon, das wäre Unentschlossenheit.
Es muss nicht alles gelingen, aber die innere Einstellung sollte nur auf ein Ziel gerichtet sein.
Nocheinmal ähnlich: Hier ginge es eher darum, daß das Herz überhaupt Anteil an etwas hat. "Beteiligung" bedeutet nicht, daß ein Beteiligter sich nur teilweie einbringt. Es bedeutet erstmal mehr, daß er Teil einer Situation wird.
Ja. Jeden Tag ist jeder Teil einer Situation. In einem alternativen Projekt kann eine ganz neue Situation erlebt werden, in die man sich mit ganzem Herzen einbringen kann.
Wenn die vorgegeben ist, kanns losgehen.
Vielleicht lehnst du Charakterysteme wie sie z.B. unabhängig von deren Kernlehren Teil von Astrologie sein können nicht ab. Menschen sind verschieden. Manche Menschen passen besser zueinander. Ist es dir möglich offenzulassen, daß dein persönliches Empfinden hier nicht allgemeingültig ist?
Ich versuche mich nur hinein zu versetzen, warum sich evtl Interessierte bei langer "Schrift-Spiritualität" absteigen. Wie verschieden man ist oder wie schnell man sich versteht, das kann sich schon in Minuten eröffnen. Die Stimme am Telefon ... ach du kennst auch den und den .. Bücher oder Projekte, die man studiert hat, und sofort hat man Gemeinsames oder auch Trennendes ausgemacht.

Mal ehrlich: kannst du dir vorstellen, dass Interessierte sich vorkommen, als würden sie ausgefragt? Dass sich sich entblößen sollen?
Dann gäbe es eine ähnliche Orientierung. Ich meinte ja, daß nach meinem Verständnis soetwas nicht nötig wäre für "tatsächliche Begegnung". Aber es würde sich darin wohl in anderer Weise mehr Ähnlichkeit finden, die im Ähnlichem mehr thematische Tiefe eröffnet.
Ich denke, das Ähnliche können die verschiedensten Charaktere heraus schälen, wenn das gemeinsame Ziel, das Dienen einem Höheren gilt. In Klostergemeinschaften spricht man sich als Brüder an, auch wenn es im Alltag krieselt. Es erinnert jeden daran, wir sind alle gleich. Gleich vor Gott. Beim gemeinschaftlichen Ritus sind alle gleich. Kutten, also Uniformen tragen kann von außen her verwandeln und nach innen wirken.
Ja, also wäre Empfinden für dich was ganz anderes als Intuition? Ich meinte mit "Empfinden" dann möglicherweise eher "Intuition"?
Wenn Intuition geöffnet wird, wird es meistens wenig email-Befragungen brauchen. Im besten Fall, das klingt überzogen und ich habe das noch nicht gemacht: Gott bitten, dass die neuen Bewohner vor der Tür stehen, und zwar nächste Woche Mittwoch 14:00. Und wer dann gekommen ist, akzeptieren. Und wenn einer komisch drauf ist, auch akzeptieren. Jemanden aushalten, den man nicht gleich versteht, das kann man als Aufgabe sehen.
Manche Ansichten sind so verbreitet und deren Vertreter halten sie für so selbstverständlich, daß das eben sehr oft in aggressives Verhalten mündet. Es ist dann oft keine Einsicht zu erwarten.
Müsste noch geklärt werden: Aggression oder Uneinsichtigkeit von deiner Seite oder von der anderen.
Das Konzept hinter Reinheit/Unreinheit ist Folgendes: Der Mensch ist von Natur aus gut. Tief im Inneren des Menschen ist sein göttlicher Kern. Durch Unreinheiten und Blockaden hat er diesen Zugang verloren. Wer sich ausreichend reinigt, der wird diesen inneren Kern erfahren, Glück, Freude und Inspiration erfahren. Durch viele Unreinheiten trennt sich der Mensch auch von anderen. Eigentlich ist der Mensch mit allen Menschen, ja mit allem Leben verbunden.

Durch Unreinheiten in Körper, Energiekörper und der Psyche merkt er das nicht, ist selbstbezogen. Durch Reinheit kommt Liebe und Mitgefühl, die dem Menschen ganz natürlich sind. Unreinheit trennt den Menschen auch von der Höheren Wirklichkeit. Hat der Mensch eine bestimmte Reinheit erlangt, dann erfährt er überall die göttliche Gegenwart, Inspiration und Freude, eine höhere Kraft kann durch ihn wirken.
https://wiki.yoga-vidya.de/Unreinheit
Deshalb meine ich, diese Unreinigkeiten werden alle - langsam - gelöst wenn geeint das höhere Ziel angestrebt wird. Traditionelle Klöster haben immer eine gewisse Strenge im Tagesablauf, gemeinsame Anbetung, Besinnung. Was es eigentlich allen leichter machen soll, in den geistlichen Strom gezogen zu werden.
Persönliche Empfindung kann als selbstbezogen gesehen werden. Wenn die Person sagt, die Empfindung ist mir egal, ich diene dem Höheren, wandelt sie sich irgendwann in eine Gleichmütigkeit. Der oder die ist ganz anders als ich, das macht nichts. Im Kern sind wir gleich. Im Himmel sind wir Engel .. oder so.
Kannst du als wahr anerkennen, daß es für einen Menschen problematisch sein kann, an Tun von Menschen Anteil zu nehmen, das in solcherlei Weise "nicht gut" wäre?
Der zitierte Text ist ziemlich klar, deine Frage muss ich 3 mal lesen.
Problematisch ist das ganze Leben, und jedes Problem kommt doch als Aufgabe, die zu lösen ist. Wenn das Tun mancher mir zuwider ist, dann würde ich nicht Anteil nehmen. Vielleicht einmal um es zu erleben, dann nicht mehr.

In "ordentlichen" Klöstern hat man aber auch das Problematische gesucht. Die karitative Arbeit für Kranke und Arme. Diese Randgesellschaften wurde immer mit Unreinheit in Verbindung gebracht. Abgeschlossene Klöster sind schön gestaltet, aber wer sich ans Wohlfühlen zu sehr gewöhnt, wird dann zum Arbeiten raus in die Welt geschickt.
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Re: Lebenswege

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45Ich glaube man kann nur einen Weg, in eine Richtung gehen (wollen).
Ein bisschen hier von und ein bisschen davon, das wäre Unentschlossenheit.
Es muss nicht alles gelingen, aber die innere Einstellung sollte nur auf ein Ziel gerichtet sein.
Dinge könnten auch verschiedene Prioritäten für jemanden haben und von ihm entsprechend Gewicht eingeräumt bekommen.
Ich versuche mich nur hinein zu versetzen, warum sich evtl Interessierte bei langer "Schrift-Spiritualität" absteigen.
Ich stellte schon dar, daß wir auf dem Stand sind, daß eben nicht jeder zu uns passt. Aus unserer Sicht geht es also nicht darum jeden anzusprechen, der sich eben nicht wirklich für die Ausrichtung interessiert, wie sie ist. Es geht darum die zu finden, die passen würden.

Ich habe verstanden, daß dir diese Herangehensweise ja irgendwie "unerleuchtet" vorkommt. Ich finde, das ist etwas, worüber schon geredet werden kann. Anders als was deine offenbar vorhandene Fremdheit gegenüber Schriftkommunikation angeht, meine ich.
Mal ehrlich: kannst du dir vorstellen, dass Interessierte sich vorkommen, als würden sie ausgefragt? Dass sich sich entblößen sollen?

Dieses Feedback gibt es immer mal, ja. Wir vermuten, daß das meist ein Ausdruck von Schriftfremdheit ist, wenn du so willst auch von entsprechender Identifikation mit dem irdischen Körper, mit "Weltlichem".
Ich denke, das Ähnliche können die verschiedensten Charaktere heraus schälen, wenn das gemeinsame Ziel, das Dienen einem Höheren gilt.
Eine berechtigte Ansicht, finde ich. In der Bibel gibt es ja das Bild des Leibes Christi, der über verschiedene Glieder/Organe verfügt, die einander eventuell etwas fremd sind, die eigene Art vielleicht durchaus überbewerten und andere geringerschätzen. Dem folgend könnte einmal angenommen werden, unser Rahmen würde sich auf die Art eines bestimmten Organs beziehen, das oft "untergeht". Es wäre ersteinmal normal, wenn Zellen eines Organs zueinanderfinden, auch darauf orientiert sind die eigene Art soweit zu sammeln, daß eine Art organtypisches Geweben entstehen kann? Der durch uns inzwischen aus gemachten Erfahrungen gesetzte Rahmen ist an sich ziemlich defensiv, würde ich sagen. Er ist daraufhin ausgerichtet sehr häufige Versuche von Zellen anderer großer Glieder zu stoppen alles ziemlich rücksichtslos zu deren eigenem Glied umbauen zu wollen.
In Klostergemeinschaften spricht man sich als Brüder an, auch wenn es im Alltag krieselt.
Verwandtschaft ist ja auch etwas anderes als ein Freundeskreis.
Wenn Intuition geöffnet wird, wird es meistens wenig email-Befragungen brauchen.
Aber zu körperlich sinnlichen Erleben stellst du es ganz anders dar? ;)

Sagen wir mal, die Intuition schlägt selten an und dem Rest geben wir eben diese Chance, da wir in dieser Hinsicht schon auch offen bleiben wollen.
Im besten Fall, das klingt überzogen und ich habe das noch nicht gemacht: Gott bitten, dass die neuen Bewohner vor der Tür stehen, und zwar nächste Woche Mittwoch 14:00. Und wer dann gekommen ist, akzeptieren. Und wenn einer komisch drauf ist, auch akzeptieren. Jemanden aushalten, den man nicht gleich versteht, das kann man als Aufgabe sehen.
So ähnliches hatten wir wohl schon. Irgendwann sind auch diese Leute meist wieder weggegangen und das meist in innerer Distanzierung.
Manche Ansichten sind so verbreitet und deren Vertreter halten sie für so selbstverständlich, daß das eben sehr oft in aggressives Verhalten mündet. Es ist dann oft keine Einsicht zu erwarten.
Müsste noch geklärt werden: Aggression oder Uneinsichtigkeit von deiner Seite oder von der anderen.
Ich meinte welches von der Seite der anderen, nicht "von uns" her.
Wenn das Tun mancher mir zuwider ist, dann würde ich nicht Anteil nehmen.
Gut, soetwas versuche ich schon seit Tagen dir gegenüber abzuklären.

Du würdest dann nicht Anteil nehmen. Du mußt dich nicht deswegen vom ganzen Menschen distanzieren, aber in gewissem Grad wäre es vielleicht schon ein "das mag ich nicht", "du passt darin nicht zu mir"?
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Re: Lebenswege

Beitrag von Johncom »

Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45Ich glaube man kann nur einen Weg, in eine Richtung gehen (wollen).
Ein bisschen hier von und ein bisschen davon, das wäre Unentschlossenheit.
Es muss nicht alles gelingen, aber die innere Einstellung sollte nur auf ein Ziel gerichtet sein.
Dinge könnten auch verschiedene Prioritäten für jemanden haben und von ihm entsprechend Gewicht eingeräumt bekommen.
Ja sicher. Der Punkt ist nur, und den wiederhole dauernd .... wenn man sagt, wir sind ein Kloster, wo sollen das verschiedene "persönliche" Prioritäten rein kommen?
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45 Ich versuche mich nur hinein zu versetzen, warum sich evtl Interessierte bei langer "Schrift-Spiritualität" absteigen.
Ich stellte schon dar, daß wir auf dem Stand sind, daß eben nicht jeder zu uns passt. Aus unserer Sicht geht es also nicht darum jeden anzusprechen, der sich eben nicht wirklich für die Ausrichtung interessiert, wie sie ist. Es geht darum die zu finden, die passen würden.
Vielleicht, das war mein Vorschlag, sich neu definieren und nach so viel Erfahrung selbst ein bisschen bewegen. Oder den eigenen "Stand" mal überprüfen ob er auch für andere nachvollziehbar ist?
Ich habe verstanden, daß dir diese Herangehensweise ja irgendwie "unerleuchtet" vorkommt. Ich finde, das ist etwas, worüber schon geredet werden kann. Anders als was deine offenbar vorhandene Fremdheit gegenüber Schriftkommunikation angeht, meine ich.
Schriftkommunikation ist eine gute Chance sich kennen zu lernen. Und auch auszusortieren. Danach muss man sich lebendig gegenüber
stehen . Die Körpersprache, die Stimme .. die Leute wollen sich genauso wie du einen Eindruck machen.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45 Mal ehrlich: kannst du dir vorstellen, dass Interessierte sich vorkommen, als würden sie ausgefragt? Dass sich sich entblößen sollen?

Dieses Feedback gibt es immer mal, ja. Wir vermuten, daß das meist ein Ausdruck von Schriftfremdheit ist, wenn du so willst auch von entsprechender Identifikation mit dem irdischen Körper, mit "Weltlichem".
Aber bei anderen, nicht bei dir. Aber genau diese Selbsteinschätzung .. ihr seid noch so weltlich, ich stehe über euch, die wird gespürt. Menschen, die ernsthaft spirituell unterwegs sind, sind auch psychologisch wach und erkennen schnell, wer auf der anderen Seite sein Ego aufplustert.
Und was Schriftfremdheit angeht. Nicht alle haben die Begabung, sich in Wort und Schrift zu präsentieren.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45 Ich denke, das Ähnliche können die verschiedensten Charaktere heraus schälen, wenn das gemeinsame Ziel, das Dienen einem Höheren gilt.
Eine berechtigte Ansicht, finde ich. In der Bibel gibt es ja das Bild des Leibes Christi, der über verschiedene Glieder/Organe verfügt, die einander eventuell etwas fremd sind, die eigene Art vielleicht durchaus überbewerten und andere geringerschätzen. Dem folgend könnte einmal angenommen werden, unser Rahmen würde sich auf die Art eines bestimmten Organs beziehen, das oft "untergeht". Es wäre ersteinmal normal, wenn Zellen eines Organs zueinanderfinden, auch darauf orientiert sind die eigene Art soweit zu sammeln, daß eine Art organtypisches Geweben entstehen kann? Der durch uns inzwischen aus gemachten Erfahrungen gesetzte Rahmen ist an sich ziemlich defensiv, würde ich sagen. Er ist daraufhin ausgerichtet sehr häufige Versuche von Zellen anderer großer Glieder zu stoppen alles ziemlich rücksichtslos zu deren eigenem Glied umbauen zu wollen.
Interessante Gedanken, für mich überhaupt nicht verständlich. Ich wäre jetzt schon raus aus dem Schriftverkehr. Gerade das Defensive deutet für mich Kompliziertheit an.
Ich wäre eher jemand, der im weltlichen Leben arbeitet und Geld spart für ein Zen-Seminar nach Japan fliegt für 2 Wochen. Wo ein Aushilfs-Mönch mit dem Stock rumgeht und jedem auf die Schulter haut, der anfängt, in organtypischen Tagträume zu schwimmen.
Deshalb die Frage: was soll ein Kloster sein, was ist bei dir spirituell :!: :?:
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45 Wenn Intuition geöffnet wird, wird es meistens wenig email-Befragungen brauchen.
Aber zu körperlich sinnlichen Erleben stellst du es ganz anders dar? ;)
Was Gott zusammen bringt, bringt er zusammen. Je mehr man selber Konzepte aufbaut, Fragen, Antworten, das ist alles "ich", das ist Verstand. Jesus hat nie Bewerbungen ausgeschrieben. Komm und folge mir! Einer sagte, ich "würde" ja - aber da gibts noch die Beerdigung zu erledigen. Jesus: Lass die Toten die Toten begraben.
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 21:05
Johncom hat geschrieben: Fr 24. Mai 2024, 16:45 Müsste noch geklärt werden: Aggression oder Uneinsichtigkeit von deiner Seite oder von der anderen.
Ich meinte welches von der Seite der anderen, nicht "von uns" her.
So ist das, wenn man aus der Ich-bezogenen Perspektive schaut: Es sind immer die anderen, die irgendwas nicht verstanden haben.
Das ist nicht leicht. Man selber glaubt, man habe einen Stand, der sich nicht bewegen muss. Aber die, die sich für das Projekt interessieren, sollen zu dir passen. Nicht umgekehrt. Ich denke beides wäre falsch. Beide Seiten könnten offen sein zu dem Punkt, dass ein Raum entsteht für beide Seiten.
Du würdest dann nicht Anteil nehmen. Du mußt dich nicht deswegen vom ganzen Menschen distanzieren, aber in gewissem Grad wäre es vielleicht schon ein "das mag ich nicht", "du passt darin nicht zu mir"?
Ich würde mich nicht unterordnen. Einer Kloster-ähnlichen Ordnung, einem Tagesablauf, ja. Zumindest für eine Zeit so etwas mitmachen.
Aber nicht Leuten, die in ihrem Gefühl, ihrer Tagesstimmung herum tasten. Wenn gesagt wird, du musst keine Miete zahlen, nur zu uns passen, dann klingelt doch was. Das hieße, sich "seelisch" anzuschließen. Oder sogar unter zu ordnen.
Normalerweise hat niemand ein Problem mit klaren Abmachungen, zB ein Mechaniker wird gebraucht, ein bestimmter Beruf. Man macht sich nützlich, gibt gerne aber man bleibt für sich frei. In diesem "muss zu uns passen" wittert man evtl mehr. So etwas wie den eigenen Willen unterordnen. Es kann sein, muss nicht.

Hast du mal ein Kloster von innen gesehen? Christlich? Buddhistisch?
Hast du andere Kulturen, Religionen bereist? Hast du in Europa spirituelle Kurse besucht?
.. war dieses Jakobgut mal Teil eines Klosters irgendwann?
Wie kamst du in diese Region Vogtlandkreis?
.. es scheint sehr abgelegen an Bayern und Tschechien. Aber auch ursprünglicher und weniger hektisch als die westdeutschen Länder.
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Re: Lebenswege

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: Sa 25. Mai 2024, 03:46Der Punkt ist nur, und den wiederhole dauernd .... wenn man sagt, wir sind ein Kloster, wo sollen das verschiedene "persönliche" Prioritäten rein kommen?
Schriftkommunikation ist eine gute Chance sich kennen zu lernen. Und auch auszusortieren. Danach muss man sich lebendig gegenüber
stehen . Die Körpersprache, die Stimme .. die Leute wollen sich genauso wie du einen Eindruck machen.
Würdet du deine Haltung zu Schriftlichkeit als "nichtpersönlich" einordnen? Oder könnte da eine "persönliche" Vorliebe vorliegen, die du im Grunde genauso hochhältst, wie du es bei uns siehst?
Vielleicht, das war mein Vorschlag, sich neu definieren und nach so viel Erfahrung selbst ein bisschen bewegen.
Mit zunehmender Erfahrung entstand bei uns der Rahmen in ausformulierterer Form. Es geht da aus hiesiger Sicht darum, daß andere, Leute die in gewisser Weise veranlagt oder orientiert sind eben typischerweise sich nicht bewegen, einlassen mögen oder können. Diese Folgerung wirkt für uns schon recht klar.
Oder den eigenen "Stand" mal überprüfen ob er auch für andere nachvollziehbar ist?
Wie schon erwähnt ist bei uns bekannt, daß er es für viele nicht ist. Wir bemühen uns darum, allerdings wirkt einiges an sich eben schwer vermittelbar. Zumindest gegenüber Leuten, denen solche innere Voraussetzungen, vielleicht in gewissem Maße auch innere Klarheit fremd sind? Wie erklärt man solche Dinge gegenüber Leuten, die sich in der Regel kaum selbst reflektiert bewußt verstehen?
Aber bei anderen, nicht bei dir. Aber genau diese Selbsteinschätzung .. ihr seid noch so weltlich,
Wirken andere Deutungsansätze auf dich plausibel?
ich stehe über euch, die wird gespürt. Menschen, die ernsthaft spirituell unterwegs sind, sind auch psychologisch wach und erkennen schnell, wer auf der anderen Seite sein Ego aufplustert.
Ginge es da denn um "Ego"? Oder gerade nicht auf unserer Seite?
Und was Schriftfremdheit angeht. Nicht alle haben die Begabung, sich in Wort und Schrift zu präsentieren.
Ja.
Interessante Gedanken, für mich überhaupt nicht verständlich.
Aha.
Ich wäre jetzt schon raus aus dem Schriftverkehr. Gerade das Defensive deutet für mich Kompliziertheit an.
Da hast du das persönliche Empfinden, das Gegenüber passe eben nicht zu dir?
Ich wäre eher jemand, der im weltlichen Leben arbeitet und Geld spart für ein Zen-Seminar nach Japan fliegt für 2 Wochen. Wo ein Aushilfs-Mönch mit dem Stock rumgeht und jedem auf die Schulter haut, der anfängt, in organtypischen Tagträume zu schwimmen.
Oder in einer Art, die ihm persönlich nicht behage, er für unspirituell hielte?

Dir ist die in hinduistischen Kreisen verbreitete Ansicht bekannt, nicht jeder Guru tauge für jeden? Wäre sie nach deiner Klassifikation dann "persönlich" und eine spirituelle Verirrung?
Deshalb die Frage: was soll ein Kloster sein, was ist bei dir spirituell :!: :?:
Ich warte mal die nächste Antwort ab, vielleicht bringt sie uns ja in manchem etwas weiter. Dann würde ich eventuell mal versuchen wieder zu den "Lebenswegen" zurückzukommen, also meiner Perspektive als Mensch. Welche Erfahrungen ich machte, wie ich manches empfinde und so weiter.
Was Gott zusammen bringt, bringt er zusammen.
Hätte ich eigentlich auch gemeint. Oder mal gehofft, weil mir langandauernde Stabilität als Idee gefallen würde, die dann entsprechend Grundlage für immr weitergehende Vertiefung der Begegnung sein könnte?
Je mehr man selber Konzepte aufbaut, Fragen, Antworten, das ist alles "ich", das ist Verstand. Jesus hat nie Bewerbungen ausgeschrieben. Komm und folge mir!
Jesus wurde auch von Jüngern wieder verlassen. biblische Propheten waren oft alles andere als anerkannt zu Lebzeiten. Die biblische Vergleichbasis ist da nicht so eindeutig auf der Seite angenehmen zwischenmenschlichen Komforts, insbesondere da nicht wo Gott wirkend in Menschen beteiligt ist.
Einer sagte, ich "würde" ja - aber da gibts noch die Beerdigung zu erledigen. Jesus: Lass die Toten die Toten begraben.
Ja.
So ist das, wenn man aus der Ich-bezogenen Perspektive schaut: Es sind immer die anderen, die irgendwas nicht verstanden haben.
Das ist nicht leicht. Man selber glaubt, man habe einen Stand, der sich nicht bewegen muss.
Eigentlich gingen wir bei uns ersteinmal lange davon aus, daß es um eine Art charakterlicher Veranlagung geht, die eben stimmig sein müßte. Du hältst Charakterystematiken, in denen angenommen wird, manche würden besser zu bestimmten anderen passen, für komplett irrig und "nur aus Ego" oder "noch persönlich unerwacht"? Solche sind ja doch schon ziemlich verbreitet unter heutigen Menschen?
Aber die, die sich für das Projekt interessieren, sollen zu dir passen. Nicht umgekehrt.
Ich würde schon sagen, praktisch jedes Wohnprojekt hat so seinen Rahmen. Der kann allerdings auch ganz unreflektiert darin bestehen, daß Leute mit manchen Veranlagungen einfach faktisch ausgegrenzt werden.
Ich denke beides wäre falsch. Beide Seiten könnten offen sein zu dem Punkt, dass ein Raum entsteht für beide Seiten.
Die Erfahrung bei uns sagt: Es kommt drauf an, um welche Faktoren es ginge. Es wirkt nach unserem ziemlich gesicherten und auf vielen unabhängig voneinander gemachten Erfahrungen z.B. so, daß viele Menschen Schriftlichkeit als "fern" erleben. Das ist dann meist vielleicht einfach auf absehbare Zeit unabänderlich so. Diese Leute streben meist aggressiv nach Dominanz zugunsten ihrer Veranlagung, streiten oft praktisch ab, daß "gesunde" Menschen überhaupt anders empfinden könnten und da sie sich als in einer Mehrheit erfahren, sind sie diesbezüglich oft sehr arrogant in ihrem Vorgehen, werten typischerweise hartnäckig ab, was ihnen als "fremd" erscheint, sind für andere Perspektiven meist ganz und gar nicht offen, fast wie Vertreter irgendwelcher exklusiver religiöser Lehren. Es liegt da eine grundsätzliche Nichterreichbarkeit vor, weswegen wir eben mit der Zeit gerade in diesem Punkt zunehmend strikt darauf achten, daß soetwas bei jemandem nicht vorliegt. An diesem Punkt hängt viel für das Gemeinschaftsleben bei uns, denn es ist existenziell, daß eine für alle angenehme Kommunikationsbasis vorhanden wäre. Sonst trennen ich gerade in möglichen Krisensituationen verschiedene Lager und diese eskalieren deswegen erst recht mit allen möglichen schädlichen Wirkungen.
Du würdest dann nicht Anteil nehmen. Du mußt dich nicht deswegen vom ganzen Menschen distanzieren, aber in gewissem Grad wäre es vielleicht schon ein "das mag ich nicht", "du passt darin nicht zu mir"?
Ich würde mich nicht unterordnen. Einer Kloster-ähnlichen Ordnung, einem Tagesablauf, ja. Zumindest für eine Zeit so etwas mitmachen.
Aber nicht Leuten, die in ihrem Gefühl, ihrer Tagesstimmung herum tasten. Wenn gesagt wird, du musst keine Miete zahlen, nur zu uns passen, dann klingelt doch was. Das hieße, sich "seelisch" anzuschließen. Oder sogar unter zu ordnen.
Aha, da wärst du also wieder in einer Haltung, wir würden wünschen, daß Leute sich innerlich verbiegen, sich insofern anpassen. Nein, das wollen wir nicht und wir sind auch eher auf dem Stand, daß soetwas gar nicht in unserem Rahmen funktionieren würde, in dem es ja auch um "tatsächliches Einanderbegegnen" ginge. In Gruppen, die von Drill getrieben wären, würde soetwas wohl irgendwie äußerlich laufen. Soetwas wollen wir hier nicht. Auch wenn das viele Leute "miteinzuschleppen versuchen" durch ihre Gewohnheiten von irgendwo außerhalb.
Normalerweise hat niemand ein Problem mit klaren Abmachungen, zB ein Mechaniker wird gebraucht, ein bestimmter Beruf. Man macht sich nützlich, gibt gerne aber man bleibt für sich frei.
Das wären dann äußere irdische Verbindungen, aus unserer Sicht aber wohl keine "tatsächliche Begegnung".
Hast du mal ein Kloster von innen gesehen?
Wie erwähnt wohne ich seit Jahren in einem solchen.
Hast du andere Kulturen, Religionen bereist?
Wenn du so wolltest.
Hast du in Europa spirituelle Kurse besucht?
Sowas wo Leute viel Geld bezahlen? Nein, sehe ich auch skeptisch.
es scheint sehr abgelegen an Bayern und Tschechien.
Andererseits könnte man auch meinen, es läge ziemlich mitten in Deutschland und Europa.
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Re: Lebenswege

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Re: Lebenswege

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Johncom hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 03:19
Jakobgutbewohner hat geschrieben: Sa 25. Mai 2024, 12:25 Würdet du deine Haltung zu Schriftlichkeit als "nichtpersönlich" einordnen? Oder könnte da eine "persönliche" Vorliebe vorliegen, die du im Grunde genauso hochhältst, wie du es bei uns siehst?
Verstehe ich nicht ganz. Ich würde ganz normal mit Menschen, Frage und Antwort auf beiden Seiten ausgeglichen, auf jeden Fall sprechen und zuhören, denn die Stimmer übermittelt "Stimmung".
Du vertrittst "persönliche" Haltung und meinst so wie sich mehr und mehr herausschält sogar deine sei allgemeingültig wie so von Menschen beschriebene allgemeine Naturgesetze, weswegen du sie wohl nicht als "persönlich" einordnet.
Schriftlich kann man sich sehr gewählt ausdrücken, manchen jedenfalls.
Ich würde sagen, Stimmungen lasssen sich im privaten Kontakt in schriftlicher Begegnung nicht weniger erkennen. Es ist rein eine Frage der Gewohnheit, worin man sich erfahrener bewegt, was man wie weit als vertraut erfasst.
ich meine wirklich: klar. Eure Seite ist etwas ungenau
Hm.
Warum soll anderen Leuten innere Klarheit fremd sein. Ich habe hier auch noch nicht verstanden, wie deine innere Klarheit aussieht. Wenn "echte Begegnung" ein Ziel wäre ... ich habe die ständig auch hier. Immer so viel ich auf andere zugehe, so viel kommt zurück, oder auch mal weniger oder mehr. Ich erkenne in euren Schwerpunkten nichts Besonderes.
Da ließe sich vielleicht anknüpfen, wenn ich es mal mehr auf mein menschliches Erleben bringen würde, meinen "Lebensweg".

Aber wo setze ich hier dazu jetzt an?

Wenn ich mal etwas zwischen den Zeilen Fazit ziehe, ist für dich möglicherweise Zurückweisung auf menschlicher Ebene ein bedeutenderes Thema. Du hast einen recht negativen Begriff von "Person" u.a. als "Maske". Dann wäre "Person" etwas aufgesetztes. Du beziehst "Person" dann auch auf Bereiche, die ich schon als "Teil von mir" betrachten würde. So wie es sich darstellt wohl, weil du entsprechend hinduistischer Ansichten meinst, es gebe an sich nur "ein Selbst". Faktisch handelst du soweit an deinen Aussagen festzumachen nach deinen eigenen Begriffen aber auch "persönlich" und setzt das -anders als ich, wenn ich von verschiedenen Veranlagungen spreche - teils sogar unkritisch gleich mit "allgemein gut".

Ich finde es angenehm mit Menschen zusammenzukommen, die ein meinem ähnlicheres Verstehen, wohl auch Wahrnehmen aufweisen bezogen auf Bereiche, die ich für existenziell wesentlicher halte. Irdische Angelegenheiten eher um den Erhalt und das Ausschmücken des Körpers, Balzverhalten und so weiter sind mir schon immer eher fremd gewesen. Manche finden Fußballspiele anzusehen unglaublich anregend. Ich müßte oft wohl überlegen, ob es nicht vielleicht doch spannender wäre in die Waschmaschine zu schauen.

Das ist bei mir ersteinmal, soweit ich sagen würde, nicht mit menschlicher Ablehnung, Verachtung verbunden, die bei dir vieleicht aus irgendwelchen Gründen stärker Thema sein mag. Andere können erstmal ja gerne das interessant finden, was sie eben anregend finden. Schön für sie. Ist ja genug Platz für alle da.
wenn man sich anpasst
Nein, weiterhin nicht.
Wäre ich eine Frau, könnte ich denken, was wollen die?
Frau?
Wenn ich wo einziehe, muss ich wissen, was kostet es. Weil das normal ist überall.
Jemand, der solches "Normales" will, kann doch gerne in einen Mietsblock ziehen.
Wenn ich "meine Seele" abieten muss, ich meine das so, also auch vom Gefühl her
Sich öffnen? Muß ja niemand. Wir gehen davon aus, daß manche Menschen genau solche "tatsächliche Begegnung" als angenehm empfinden. Wie wir. Die würden dann einfach passen wie sie sind. Ohne sich zu verbiegen.

Nocheinmal insgesamt: Wenn ich mich frage, wie wir passende Leute finden könnten, dann blicke ich dabei überhaupt nicht auf Leute, die "Normales" im Sinn der Gewohnheiten dieser geistig zutiefst kranken Gesellschaft voraussetzen. Was Leute, die nicht zu unserem Rahmen passen würden zur Homepage meinen ist komplett irrelevant. Ganz im Gegenteil, wenn sich weniger solche nichtpassenden Leute melden, ist das gut. Aber welche, die eventuell passen könnten sollten sich nicht unnötig an etwas stoßen. Wobei dieser Ansatz für dich wohl "undenkbar" ist, da du bisher nicht reflektierst, daß du selbst deine Kontakte offensichtlich laut deiner Darstellungen nach "passenden" Menschen aussortierst, dich selbst von dir her nicht jedem Menschen gleich widmest (tue ich auch nicht, aber ich bin mir dessen auch bewußt).
Da hast du das persönliche Empfinden, das Gegenüber passe eben nicht zu dir?
Das weiß ich sogar.
Aha?
Spiritualität arbeitet an der Überwindung der Person.
Eins drüber teiltest du mit, du wärst aus Schriftkommunikation wohl schon ausgestiegen. Wäre das dann nach deinen Begriffen eigentlich eine Flucht vor Spiritualität durch dich? Sicherlich, hier führst du das Gespräch fort, bist so nicht ausgestiegen, so wie du allgemein an diesem schriftbasierten Forum teilnimmst aus dem du offenbar auch bisher nicht wegen seiner Schriftlichkeit ausgestiegen bist.
Die Vermittlung zwischen Lehrer und Schüler, ob sie funzt, ist Schicksal.
Schickal, aha. Oder eine Frage, ob jemand zu einem anderen Menschen von seinem Wesen, seinem Horizont her im Zusammenhang mit diesem Bereich des Lebens, vielleicht auch bestimmten Lehren passt oder weniger?
Eine vertiefte Begegnung ist erst mal kein spirituelles Ziel.
Das sehe ich schon anders. ;)
Klöster im klassischen Sinn waren immer Zweckgemeinschaften. Es "kann" Begegnung stattfinden, muss nicht.
Ich denke, das könnte über uns so gesagt werden. Wobei manche Dinge im Zusammenleben zu klären wären, da wäre dann Begegnung/Austausch angesagt. Im Zusammenleben wirken Menschen aufeinander, bei uns ist es die Norm, daß das dann bei Bedarf von jemandem auch thematisiert wird und da jeder ernsthaft/liebevoll dran teilnimmt.
Wir die Menschen hier sind die Toten.
Wieder: Wir?
Diese Leute streben meist aggressiv nach Dominanz zugunsten ihrer Veranlagung, streiten oft praktisch ab, daß "gesunde" Menschen überhaupt anders empfinden könnten und da sie sich als in einer Mehrheit erfahren, sind sie diesbezüglich oft sehr arrogant in ihrem Vorgehen, werten typischerweise hartnäckig ab, was ihnen als "fremd" erscheint, sind für andere Perspektiven meist ganz und gar nicht offen, fast wie Vertreter irgendwelcher exklusiver religiöser Lehren.
Aber genau dieser Eindruck kommt von dir auch rüber: eine besondere "weniger irdische" Lebensweise.
Eigentlich eine "mehr wesentliche" Lebensweise. Uns ginge es nicht darum, etwas wegzulassen, sondern bei etwas zu bleiben.
Das sagt aus, wir sind besser, weiter als die anderen.
Eigentlich nicht bezogen auf etwas, das wir eher als charakterliche Veranlagung betrachten würden (und um soetwas ging es hier oben bei mir). Spirituell gesehen schon, von dir her auf deine Weise offenbar ja ebenfalls, wie du hier ziemlich durchweg ja auch aus deiner Perspektive zum Ausdruck bringst, würde ich sagen.
Und weil du (ihr) die rechtlichen Besitzer dieses Guts seid, ist der Dazugekommene jemand, der sich anpassen soll oder wieder gehen muss.
Zum wiederholten Mal: Es soll sich keiner anpassen. Leute sollen passen wie sie sind.
Jedenfalls haben die schon mal ein Ideal, und wohl etwas wie ein Manifest.
Das wäre wohl so. Unser Ansatz will allerdings ja nicht auf irdischer Ebene so "detailliert ideologisch" sein. Bei uns wird nicht soeine Ideologie im Außen mit Gruppenstrukturen und menschlicher Folgsamkeit/Führung angestrebt. Unser "Manifest" bezöge sich eher auf "Inneres". Und soetwas finden viele Menschen heute wohl "unkonkret", "nicht greifbar", weil sie nach meiner Vermutung "Innerem" an sich eher fern sind.
Ich kann wirklich nichts anfangen mit "tatsächliches Einanderbegegnen". Wir alle leben aus Gottes Gegenwart, jede Sekunde.
Und wie war es mit den "Unreinheiten"?
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