Der feste Wille ist die erste Voraussetzung, aber Jesus sagte auch, dass der Geist willig und das Fleisch schwach ist. Jetzt kommt es darauf an: Gebrauchst du das als Ausrede oder bekennst du schlicht demütig vor Gott, dass du auf Erden immer ein Sünder sein wirst. D.h. du rechtfertigst dich nicht, weißt aber um deinen Zustand. Ich nenne das das eine Ausrede, das andere vollkommene Erkenntnis.
Ich denke Jesus hatte im Zuge des Gesprächs eine Ahnung erhalten, dass mit dem reichen Jüngling was nicht stimmt. Darum hatte er ihn herausgefordert alles aufzugeben und ihm nachzufolgen. Und nein, ich sehe das nicht als Generalanweisung für alle Nachfolger, sondern das war ein individueller Einzelfall.Zippo hat geschrieben: ↑Fr 17. Mai 2024, 12:27 Dem reichen Jüngling sagt der Herr Jesus: " Willst du vollkommen sein, verkaufe, was du hast, gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel habe , und folge mir nach. Mt 19,21
Was hälst du von diesem Vers, ist das heute noch relevant oder gehört das in den geschichtlichen Kontext ?
Die Vollkommenheit besteht nicht darin sich seines Besitzes zu entledigen, es sei denn, Gott verlangt das von dir dezidiert. Dann hat er auch seine Gründe und er wird dir zeigen, dass es dir deswegen an nichts mangeln wird, im Gegenteil, du wirst umso mehr gesegnet. So verspricht es ja Gott jedem, der seinem Wort folgt.
Gott hat Besitz nie verboten, denn wie wir lesen dienten die Frauen mit ihrem Besitz Jesus während seiner dreijährigen Israel-Mission auf Erden. Wer hätte ihn versorgt, wenn nicht auch Menschen mit ihrem Besitz? Man darf nicht erwarten, dass Gott das Wunder mit den Broten jeden Tag macht, wiewohl er dieses Wunder tagtäglich über 40 Jahre lang in der Wüste für sein Volk getan hatte. Aber auch 40 Jahre sind nicht allezeit.
Das Problem ist ein anderes, und zwar woran dein Herz hängt. Hängt es am Besitz, dann bist du auch dann nicht vollkommen, wenn du dich dessen entledigst, denn man kann sich dann jeden Tag dein Gejammer anhören, dass es dir doch vorher immer besser ging.
Lies dazu, wie die Israeliten in der Wüstenwanderung gejammert haben, dass es ihnen in Ägypten doch immer besser gegangen ist und sie ständig zurückkehren wollten. Sie waren alles andere als vollkommen, diese waren verdorben und Gott ließ viele auch umkommen.
Ich denke, Gott setzt die einen als Apostel und Propheten und andere setzt er zu deren Versorgung ein. Am Ende dient ein jeder jedem und das schafft eine feste Bruderschaft, sodass jeder auch den anderen dafür schätzt was er für das Reich Gottes leistet.
In mir stieg öfter der Wunsch auf reich zu sein, nicht aber um ein komplett sorgloses Leben zu führen, denn das kann ich auch ohne den Reichtum, sondern damit ich unter Beweis stellen kann, wie man auch anders mit Geld umgehen kann als es diese Welt tut, sodass es für das Reich Gottes zum Segen gereicht und als Licht in der Welt leuchtet.
Nun Gott, gewährte mir diese fromme Bitte nicht. Und ich sage: Gott sei Dank weiß er das besser als ich und Gott sei Dank ist er der Vollkommene in allem. Doch wir sind es auch mit unserem noch so kleinen Beiträgen, wenn es nur dem Herrn dient.
Am Ende ist es ein großes gemeinsames Werk, und wenn man vollkommen denkt, dann weiß man, dass es nicht die Größe vor der Welt ausmacht, welche dich vor Gott groß macht, sondern wie dein Herz dazu steht, was Gott von dir will. Und all das ist nur Stückwerk in der Erkenntnis.
Was ich damit sage: Wenn jeder seinen Platz kennt, dann ist jeder einzelne darin auch vollkommen, und es kann gar kein anderer desgleichen so tun. Also der Wunderwirkende braucht nicht herabsehen auf den Geldgeber und der Geldgeber braucht nicht neidig sein auf die Wunder, die andere in Jesu Namen bewirken.
Ich bin darin im Lernen, denn ich weiß das zwar, aber ich muss es auch von Herzen umsetzen. Ein Schlüssel darin vollkommen zu werden ist Demut. Denn durch Demut kann man am Ende für Gott zu allem nützlich sein.