Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Rund um Bibel und Glaube

Kann man Gnade verweigern, ohne Ungnädig zu sein?

Ja
3
75%
Nein
1
25%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4

stereotyp
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Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von stereotyp »

Hi,

Was heißt es eigentlich, gnädig zu sein? Muss ich immer, ohne Rücksicht auf die Umstände, Gnade gewähren, um nicht ungnädig geschimpft zu werden? Eine Umfrage, und möglicherweise diskussionsbedarfs...
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)
stereotyp
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von stereotyp »

Ok ok... ich sehe ein, dass die Frage blöd gestellt ist. Liegt vermutlich daran, dass ich noch nie in dieser Position war.

Also, wenn man um Gnade gebeten wird und man könnte sie gewähren, ist es natürlich ungnädig, es nicht zu tun.

Was aber, wenn man nicht um Gnade gebeten wurde? Oder gar nicht in der Lage ist, sie zu gewähren?

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Helmuth
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Helmuth »

5. Mo 7,2 hat geschrieben: ... und JHWH, dein Gott, sie vor dir hingibt und du sie schlägst, so sollst du sie ganz und gar verbannen; du sollst keinen Bund mit ihnen schließen noch Gnade gegen sie üben.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Zippo »

stereotyp hat geschrieben: Do 25. Jul 2024, 18:55 Hi,

Was heißt es eigentlich, gnädig zu sein? Muss ich immer, ohne Rücksicht auf die Umstände, Gnade gewähren, um nicht ungnädig geschimpft zu werden? Eine Umfrage, und möglicherweise diskussionsbedarfs...
In welcher Situation steckst du denn gerade ? Gnade ist nicht immer das richtige Mittel, um Menschen zu erziehen.
Manchmal ist es auch richtig, klare Linie zu machen, um zu zeigen was geht und was nicht. Ich habe das auch mal nicht richtig gemacht. Ich war Vermieter eines Mehrfamilienhauses und eine Mieterin hat die wirklich kleine Miete und Betriebskosten nicht bezahlt, weil das Arbeitsamt nicht zahlen wollte. Das ging dann so einige Jahre hin und her und ich habe mich geärgert.
Wenn man gnädig ist, dann muß man aufpassen, daß einen die Leute nicht ausnutzen und an der Nase herumführen.

Wenn Gott mit uns gnädig ist, will er Sünde auch nicht einfach übersehen, sondern es kostet ihn was. Joh 3,16

Und er hat auch einen Grund gnädig zu sein. Denn Menschen leben in der von Satan verführten Welt und da haben sie es nötig, begnadigt zu werden, sonst würden sie mit ihren Sünden sterben.
"So ihr nicht glaubt daß ich es sei, werdet ihr sterben in euren Sünden" , hat der Herr Jesus seinen Zuhörern gesagt. Joh 8,21-24 Das Volk Israel hat ja den Christus erlebt, wie sonst niemand in der Welt, deswegen an sie eine harte Rede. Sie konnten es sich nicht leisten, bei all den Wundern und Zeichen, die der Herr Jesus tat, keinen Glauben zu haben.
Aber auch den anderen Menschen in der Welt wird seit 2000 Jahren das Evangelium von der Gnade Gottes gepredigt und den Menschen wird aus dem Römerbrief vorgelesen. Rö 3,22-24

Das Fundament der Gerechtigkeit ist die Gnade, die uns gegeben werden kann, weil Gott die Strafe für uns am Kreuz verbüßt hat. Er hat dem Verkläger Satan so die Gewalt über den Tod genommen Hebr 2,14 und auch was unsere Sünde angeht, können wir mit dem Blut Jesu zu Überwindern werden.Off 12,10-11
2 Kor 5,19... Warum hat er das getan ? Reicht Liebe dafür aus oder sieht er die Unfähigkeit des Menschen, sich aus den Stricken Satans, in denen sie gebunden sind, wieder herauszuwinden und zu erlösen. Diese Stricke sind ja manchmal so unmerklich, daß die betroffenen Personen es gar nicht merken, wie sehr sie die Gnade schon nötig haben. Das liegt wohl daran, daß Satan ihnen alles schön redet 1 Mo 3,4-5, Eph 2,2 und weil auch viele Menschen mit ihnen auf dem gleichen breiten Weg sind, der ins Verderben führt. Mt 7,13

Die weitere Frage ist die, ob Gott weiterhin auch gnädig ist, wenn wir zum Glauben gefunden haben und nicht so leben, wie es ihm gefällt. Müßte dann nicht seine erzieherische Hand mit Strenge erziehen, wie es in Hebr 12, 6-11 angedeutet wird ? Dann ist doch Gnade auch nicht immer die richtige Behandlung bzw. Handlung Gottes, da muß er doch manchmal Härte zeigen und strafen ?
Es sei denn er läßt die Menschen gehen, weil er kein Interesse an ihnen hat und sie sind ihm der Mühe nicht wert.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Oleander
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Oleander »

Zippo hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 11:59 Die weitere Frage ist die, ob Gott weiterhin auch gnädig ist, wenn...
1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob.

Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse
.
https://www.bibleserver.com/LUT/Hiob1
Den Rest und das" warum" (Ursache-Wirkung) ihm widerfuhr- kennst du ja oder?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Sara Funkelstein
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Sara Funkelstein »

stereotyp hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 08:57 Was aber, wenn man nicht um Gnade gebeten wurde? Oder gar nicht in der Lage ist, sie zu gewähren?
Kann man gewähren selbst ohne Bitte, denn Gnade wird freiwillig gewährt. Darauf gibt es keinen Anspruch (und im Nachhinein keine Gegenleistung). Insofern finde ich den Ausdruck "verweigern" in dem Zusammenhang unpassend.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
stereotyp
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von stereotyp »

Zippo hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 11:59 In welcher Situation steckst du denn gerade ? Gnade ist nicht immer das richtige Mittel, um Menschen zu erziehen.
Oh, ich frage weniger aus persönlichem Anlass, als aus allgemeiner Neugier (obwohl mir im Laufe der Antwort das eine oder andere Beispiel einfiel).

Wie gesagt, ich glaube nicht, dass ich überhaupt je in einer solchen Position gewesen bin. Aber wenn jemand von sich meint, keine Schuld zu haben, Unbußfertig gewissermaßen, dann muss ich ja die Strafe nicht abwenden. Wie du schon sagtest, das ist kein erfolgversprechender Erziehungsstil.
Ich glaube wir, bzw. unsere Gesellschaft wird davon geprägt. Ich hörte neulich eine Geschichte über einen Vorfall in der Firma in der ich arbeite. Da ist wohl ein (jüngerer) Penner betrunken in einem Schuppen eingebrochen. Der Kollege wollte von einer Strafanzeige absehen, wenn er sich entschuldigt. Hat er nicht, stattdessen riefen die Eltern an. Als der Kollege darauf bestand, dass er sich selbst entschuldigen soll, wurden sie wohl zorning.

Jedenfalls sehe ich das heute überall. Überall wird versucht, den unbußfertigsten Menschen mit Milde und Gnade zu begegnen. Wenn ich darüber nachdenke, kenn ich das auch aus meiner Schulzeit. Den Rowdys wurde weit mehr Verständnis entgegengebracht, als jemandem, der ab und zu mal seine Hausaufgaben vergessen hatte.
Sara Funkelstein hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 17:02
stereotyp hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 08:57 Was aber, wenn man nicht um Gnade gebeten wurde? Oder gar nicht in der Lage ist, sie zu gewähren?
Kann man gewähren selbst ohne Bitte, denn Gnade wird freiwillig gewährt. Darauf gibt es keinen Anspruch (und im Nachhinein keine Gegenleistung). Insofern finde ich den Ausdruck "verweigern" in dem Zusammenhang unpassend.
Richtig. Vermutlich steht der Vorwurf, ungnädig zu sein, im Vordergrund, dem man sich aussetzt, wenn man heute noch Prinzipien hat. Mein Nachbar pflegte immer zu sagen, die Menschen kennen nur noch ihre eigenen Rechte, und die Pflichten des Anderen. Hier steht heute zum zweiten Mal in Folge das selbe Auto (halb) vor meiner Einfahrt. Sollte ich das Ordnungsamt rufen, oder gnädig sein?

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Sara Funkelstein
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Sara Funkelstein »

stereotyp hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 18:46 Hier steht heute zum zweiten Mal in Folge das selbe Auto (halb) vor meiner Einfahrt. Sollte ich das Ordnungsamt rufen, oder gnädig sein?
In Bezug auf Gnade gibt es kein Sollen. Das ist deine Entscheidung.
Gott hat entschieden, dass die Welt ohne dich nicht auskommt.
Zippo
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 15:46
Zippo hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 11:59 Die weitere Frage ist die, ob Gott weiterhin auch gnädig ist, wenn...
1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob.

Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse
.
https://www.bibleserver.com/LUT/Hiob1
Den Rest und das" warum" (Ursache-Wirkung) ihm widerfuhr- kennst du ja oder?
Das kenne ich. Das war mal eine Zeit der Prüfung für Hiob. Es ging um die Frage, ob Hiob Gott noch treu ist, auch wenn er alles weggenommen bekommt. Hiob 1 8-11 Das kennst du doch auch ?
Und damals war es ein Segen Gottes, wenn man viel Wohlstand hatte. Und wenn man Probleme hatte, dann meinte man , daß ein Mensch von den Göttern bzw. von Gott bestraft wurde. Hiob 4,7, 11,2-4 Oder lies scheinbar so wohlmeinende Reden, wie in Hiob 22,21-23
Ich habe erst kürzlich über diese Reden nachgedacht, als Ziska mir vorwarf, spiritistische Sitzungen zu besuchen oder sonst etwas zu verheimlichen.
Das Buch Hiob bereitet doch darauf vor, was in Off 12 steht und was auch schon vorher reichlich da war. Satan geht auf die Menschen los und das sind nicht immer die Schuldigen, sondern auch schon mal die Guten, die das Lob Gottes haben. Hiob1,1-8

In jeglicher Weise werden die Menschen von Satan angegriffen und haben die Gnade Gottes nötig. Denn auch Hiob bleibt nicht ohne Bitterkeit und er spricht sich schuldig vor Gott Hiob 42,6, aber seinen Freunden sagt Gott, daß sie nicht recht über ihn geredet hätten. Wie kann man diesen Widerspruch auflösen?

Gott kann also schon mal eine harte Gangart haben und Menschen müßen leiden, nicht weil sie böse sind, sondern weil Satan sie prüfen darf. Das ist den Aposteln und vielen Christen passiert. Die Gnade haben manche gute Christen erst nach ihrem schmählichen Tod erlebt.
Man hat sie verbrannt, den wilden Tieren vorgeworfen, auf den Scheiterhaufen gebracht, ihnen einen Sack über den Kopf getan und im Fluß ertränkt usw.

Gruß Thomas
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jsc
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Re: Gnade verweigern ohne ungnädig zu sein

Beitrag von jsc »

stereotyp hat geschrieben: Fr 26. Jul 2024, 18:46 Hier steht heute zum zweiten Mal in Folge das selbe Auto (halb) vor meiner Einfahrt. Sollte ich das Ordnungsamt rufen, oder gnädig sein?
Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun sollst, aber ich würde, wenn ich vorbei käme nichts tun (außer vorbei fahren 😁)

Aber ich kenne natürlich auch nicht deine Verkehrssituation. Wir wohnen in einer Sackgasse die relativ schmal ist. Es kommen kaum zwei Autos aneinander vorbei und es gibt keinen Bürgersteig. Es parken also eigentlich NIE Autos auf der Straße und es kommt eigentlich auch keiner rein, der dort nicht wohnt oder jemanden besucht. Es sind relativ wenige Häuser an der Straße und wir sind ca. die Mitte.
An einem Tag stand nun DIREKT gegenüber meiner Einfahrt ein Auto. Nur dort. Anfangs dachte ich auch, dass es doch mega frech wäre und ich etwas unternehmen muss. Aber da ich gerade mit dem Auto nicht raus musste, habe ich mich beruhigt, und nach ein paar Stunden war er weg.
Weiß bis heute nicht, WARUM aber im Endeffekt bin ich froh, dass ich nichts tun musste...

Zum Thema:
Ich verstehe Gnade als freiwillig gewährte und nicht verdiente (neutral gewertet) Zuwendung.
Keiner muss geben und keiner "darf" einfordern.
Unter Menschen gilt vermutlich das Gleichnis vom Schalksknecht...
Achtung! Jeder hat ein Recht auf eine eigene Meinung, niemand aber hat das Recht auf eigene Fakten.

Und diese Faktenchecker von den sie immer reden... sind die jetzt bei uns hier im Raum und sie können sie sehen und hören?
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