Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52
Leben empfindet, oder eben nicht.
Ja, Leben empfindet immer, weil es äußere Eindrücke registriert und verarbeitet. Aber Leben empfindet nicht alles. Deswegen glauben Menschen auch entweder an Übersinnliches oder an Geistliches. Geistliche Dinge sind intelligibel. Das können Pflanzen nicht und ob Tiere das können oder tun, das wissen wir nicht. Nur Menschen konstruieren auf Basis ihrer Wahrnehmungen und kognitiven Verzerrungen auch Gesellschaften, Kulturen, Weltanschauungen und Zukunftsprognosen.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Ja, es wird eingeschränkt durch die menschlichen Interessen, bzw. Triebe. Man interessiert sich in der Regel nur für das, von dem man meint, es sei für das persönliche Leben wichtig. Deshalb ist auch kaum jemand an der Wahrheit interessiert.
Ich meinte die biologischen Einschränkungen unserer Wahrnehmung, die wir mit technischen Hilfsmitteln umgehen. Licht und Schall im Infra- und Ultrabereich, Radioaktivität und Elektrizität können wir nicht sehen, hören, schmecken, tasten oder riechen. Das heisst aber nicht, dass diese keine Wirkung auf uns haben.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Tiere haben nur spezialisierte Wahrnehmungen, darunter eben auch manche, die der Mensch nicht kennt.
Ja, Tiere sind oft Spezialisten, während der Mensch so ziemlich alles kann, aber nichts besonders hervorragend. Muss ja aber auch nicht.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Doch. Auch nach der Bibel. Sonst wären die Tiere Bild Gottes.
Ein Kriterium dafür, dass Gott ihn quasi zur Krone der Schöpfung ernannt hat, ist das jedenfalls nicht.
Doch.
Nö.... hä ? Ich glaube, das kannst du wenigstens besser versuchen.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Dieses Bewusstsein bestimmt widerum wie und was wir erleben. Und das hat eben nicht nur mit dem physischen Körper zu tun, der allgemein ist.
Das sage ich ja auch. Wieso aber soll das ein Argument für deine Metathese sein ?
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Ich verstehe jetzt nicht, worauf sich das bezieht.
Du hast ja bestätigt, dass das Bewusstsein sich durch Erfahrung bildet. Das Bewusstsein ist eine Reaktion auf die gesammelten Eindrücke. Die Eindrücke gelangen aber nicht nur ins Bewusstsein, sondern schreiben sich auch in unsere Körper ein. Unser physischer Leib reagiert auf die Eindrücke.Interessant ist diesem Kontext ist der Begriff der Anti-Fragilität. Beispiel : Dauerhaft belastete Knochen werden nicht einfach abgenutzt oder brechen, sondern werden dadurch zur Stärkung und zum Wachstum angeregt. Das ist eine Eigenschaft von Lebendigem und weit mehr als nur Aktion und Reaktion/Widerstand.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Ja, und damit sind "Seelen" eben das Besondere gegenüber dem allgemeinen Körper.
Ein allgemeiner Körper existiert aber nicht in der Welt. Möglicherweise missvestehe ich dich aber. Was hälst du in diesem Kontext von der
Ideenlehre Platons oder dem
Ding an sich bei Kant ?
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Würde alles homogen sein, dann würde kein Mensch einzeln gerichtet werden. Gläubige und Ungläubige - alles gleich!...
Homogen und heterogen, das sind zwei extreme Pole. Es gibt noch was dazwischen. Es gibt Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Wir sind alle weder völlig gleich, noch völlig verschieden. Wie oben gesagt, wir sind nur für die Unterschiede, aber auch für die Gemeinsamkeiten, besonders sensibilisiert. Deswegen unterscheiden wir in Freund und Feind oder allgemein in Gut und Böse. Diese Fähigkeit zu unterscheiden ist wichtig, aber sie allein nützt noch gar nichts und führt eher zu Leid. Die Fähigkeit hatte der Mensch von Anfang an, verloren hat er nur das gesunde Maß. So meine Interpretation des sogenannten Sündenfalls.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 4. Sep 2024, 08:52Was hat denn Adam schon gewusst, bevor er geschaffen war? Er kann nur eine tabula rasa gewesen sein, nämlich unschuldiges Leben, das nichts wusste, da es noch nichts wahrgenommen und erfahren hatte. Aber sofort begann die Wahrnehmung und damit auch die Erfahrung.
Dass Adam zunächst unschuldig war, bedeutet doch nicht, dass er gar nichts wusste. Um vom Wissen im allgemeinen zur Schuldfähigkeit im Allgemeinen oder Besonderen zu kommen, braucht es schon ziemliche Denkakrobatik. Adam wusste zunächst nichts durch gemachte Erfahrung, wohl aber durch Offenbarungen Gottes. Diese Art von Wissen gilt natürlich in einer Welt der empirischen Wissenschat nichts. Das hast du wohl verinnerlicht.