In seiner manchmal drastischen Art erklärte Sundar Singh später einmal, dass die Yoga-Lehre den Menschen anhält, auf seine Nasenspitze zu blicken, anstatt auf Gott zu schauen. In seinem Leipziger Vortrag 1922 bekannte Sundar Singh im Blick auf diese Zeit: "Ich übte mich als Hindu in Betrachtungen, das half mir, viele geistliche Dinge zu sehen, aber ich konnte nicht die geistliche Wahrheit erkennen. Man muss eben mit der Betrachtung das Gebet vereinigen".
Diese Aussagen von Sundar Singh geben zumindest eine Ahnung davon, wie unser Gebet sein sollte.Das Wesen des Gebets besteht nicht darin, daß wir etwas von Gott begehren,
sondern daß wir unsere Herzen Gott öffnen, mit ihm reden und mit ihm in
ständigem Umgang leben. Das Gebet ist ständige Überlassung an Gott.
Beten heißt nicht, Gott um verschiedene Lebensbedürfnisse bitten,
sondern Gott selbst erlangen, den Geber allen Lebens.
Beten ist nicht Bitten, sondern Einigung mit Gott
Ich verbinde damit die Vorstellung: Verbundenheit mit Gott erfahren, seine Liebe, seine Führung, seine Geborgenheit.
Sundar Singh hat die überwältigende Wirklichkeit unseres Christus im Himmel vielmals erlebt und die Himmel. Es war ein klares Erkennen mit geistigen Sinnen.
Wo redet der meditierende Yogie oder Buddhist von Jesus Christus, ihn im Himmel erlebt zu haben ? Bei angeblich so vielen mindestens halbwegs Erleuchteten müsste das doch teilweise so sein ? Und wenn Buddhisten, Hindus oder Muslime sich an Jesus wenden, warum erfährt ein Teil von ihnen völlig ohne Meditation Heilung oder die Macht Christi ohne Meditation ?
Es ist sehr kompliziert, die hinduistische und buddhistische Meditation richtig zu begreifen. Ich habe ja selber Einiges von ihrer theoretischen Lehre gelernt. Durchaus kann ich mir vorstellen, dass es Menschen ermöglichen kann, in einen alles überflutenden "ozeanischen" Zustand zu gelangen, der alles irdische vergessen lässt und frei macht. Aber bei denen wird die Wirklichkeit der Macht Christi nicht offenbar, nicht erlebt. Das ist doch schon sonderbar, oder ?
Dann gehört auch die Untersuchung dazu, inwieweit betrügerische Geister dabei beteiligt sein können. Da muss man wiederum untersuchen, was bösartige, verführerische Geister bei Menschen bewirken können. Und Sundar Singh kennt das auch, eine falsche angebliche Verbundenheit mit Gott zu erleben. Wie der Mönch von Athos Gott suchte und ähnliches erlebte.( Dann müsste man auch hypnotisch erzeugte Fantasien erwägen) Aber das alles zu durchschauen ist wiederum äußerst schwierig.
Sundar Singh sieht auch die angeblichen Offenbarer seiner Zeit. Dass nach seiner Meinung da nicht Gott geredet hat, sondern sie sich von Geistern haben täuschen lassen.
Worten nach klingt die Theorie der yogischen Meditation richtig. Zu Christus führt sie wohl nicht.