Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Wir bitten darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Moderator: Moderation Helmuth

Welche christl. Denomination ist (deiner Meinung nach) eine Sekte?

Römisch Katholische Kirche RKK
10
8%
Evangelische Kirche LB
7
6%
Evangelische Kirche HB
7
6%
Orthodoxe Kirchen
6
5%
Adventisten STA
10
8%
Zeugen Jehovas ZJ
11
9%
Mormonen
11
9%
Altkatholische Kirche
6
5%
Neuapostolische Kirche
8
6%
Anglikanische Kirche
6
5%
Baptisten
7
6%
Methodisten
6
5%
Freie Evangelikale
7
6%
Pfingstkirche
9
7%
Charismatiker
9
7%
Brüderbewegung
7
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 127

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ProfDrVonUndZu
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Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 14. Dez 2024, 23:59 Die Mitglieder beider Denominationen, die ich im ersten Teil des Posts erwähnte, die Brüdergemeinde und die RKK, stuften vor 30, 40 Jahren die jeweils andere Seite als "Sekte" ein. Aber ich fürchte, daran hat sich nichts groß geändert.
Wäre es anders, könnte man ja schlecht den Exklusivitätsanspruch aufrecht halten. Wenn alle oder mehrere Gemeinden legitim wären, keine Sekten, wieso sollte ich nicht mehreren oder allen beitreten dürfen ? Klar, auf meheren Hochzeiten gleichzeitig tanzen, das ist schwierig. Aber Gemeindemitgliedschaft sehen Gemeinden üblicherweise auch nicht im Konflikt oder Konkurrenz mit einer profanen Erwerbsarbeit. Wegen Erwerbsarbeit keine Zeit zu haben, das gilt immer als legitim. Ich meine, dass Gott das etwas strenger sieht. Sowohl in Bezug auf den einzelnen Erwerbsarbeitenden als auch auf die Gemeinde die das zulässt, legitimiert oder daraus sogar durch Beiträge oder Steuern profitiert. Es gilt ja als völlig normal und alternativlos, dass ein überwiegender Teil durch profane Arbeit eine Handvoll hauptamtlicher Gemeindearbeiter finanziert.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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rudolfer
Beiträge: 97
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Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von rudolfer »

@magdalena61
Daran hat sich nichts geändert. Für die meisten Mitglieder meiner Gemeinde sind alle Freikirchen Sekten.
Aber eigentlich interessiert es auch keinen. Das Gemeindeleben ist aktiv, wir sind sechs Stadtgemeinden in einer normal großen bayrischen Stadt, die alle Sonntags gut gefüllt und an den Wochentagen (immer eine jeweils) auch gut besucht sind. Es gibt verschiedene Projekte und ein aktives Gemeindeleben. Von daher ist es überhaupt nicht interessant, ob es nun andere Gemeinschaften gibt oder nicht

Luther, und all die anderen reformierten Gemeinschaften aus denen heraus auch letztendlich die Brüdergemeinden enstanden sind, mussten die RKK als heidnisch und abgefallen bezeichnen. Wie will man unter Christen für eine christliche Gemeinschaft werben, wenn man die anderen als ebenfalls christlich akzeptiert?

Man kann - entsprechend der Apostelgeschichte - nur unter Heiden für Christus werben. Und Luther war ja sehr ausdrucksstark, wenn er die Papisten und ihre Sünden beschrieb.

Von daher ist es schon nachvollziehbar, wenn hier gegenseitig von Sektiererei geschrieben und gesprochen wird.
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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rudolfer
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Registriert: Do 12. Dez 2024, 00:45

Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von rudolfer »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 15. Dez 2024, 00:19 Ich meine, dass Gott das etwas strenger sieht.
Schwierige Aussage. Woran machst du das fest?
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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Abischai
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Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von Abischai »

rudolfer hat geschrieben: So 15. Dez 2024, 00:37
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 15. Dez 2024, 00:19 Ich meine, dass Gott das etwas strenger sieht.
Schwierige Aussage. Woran machst du das fest?
Wo hat Gott angeordnet, wie das zu organisieren ist? Wo hat Gott angewiesen, wer wovon zu finanzieren ist?
Wir haben in der Schrift recht genaue Angaben über die irdische Struktur, aber nur in den Schriften des Alten Bundes. Das NT zeigt hier nur Gebräuche, nicht aber Vorschriften, außer daß "der Arbeiter seines Lohnes wert" sei, mehr nicht.
Wir haben es also recent mit der Handhabe von Menschen erdacht zu tun, nirgends mit einer göttlichen Weisung. Man kann das menschlich so handhaben, warum nicht? nur stellt sich die Frage, ob man den Willen des Dominus darob erkundigt habe, oder ob es sich um Hausordnungen eines "Kaninchenzüchtervereins" handele, wogegen niemand etwas einzuwenden hätte.
Die Gemeinde Jesu gehört Jesus Christus, da kann nicht jeder einzelne Baustein machen was er will, sondern es gilt das, was ER (Jesus) will !!!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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ProfDrVonUndZu
Beiträge: 3779
Registriert: Do 11. Aug 2016, 08:16

Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

rudolfer hat geschrieben: So 15. Dez 2024, 00:37 Schwierige Aussage. Woran machst du das fest?
Z.B. im Kontext von
1. Korinther 10,21. Wir können nicht des Herrn Tisches teilhaftig sein und des Dämonentisches.
Jeder kapitalistisch wirtschaftende Betrieb ist ein Götzentempel. Es geht nicht um die Befriedigung natürlicher Bedürfnisse, sondern die Bedürfnisse, ob natürlich oder künstlich erzeugt, dienen als Mittel zum Zweck für den Profit des Unternehmens. Die Legitimation kapitalistischen Wirtschaftens folgt dem Muster, dass es im Marktgeschehen gar keinen Egoismus negativer Form geben kann, da jeder marktteilnehmende Egoist wiederum der Allgemeinheit dient (nach Adam Smith). Damit wollte man sicher die vom christlichen Denken unterstellte böse Intention des Sündigen Menschen überwinden mittels Hegels Dialektik.

Im Kontext von
Römer 7,23 Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht der Menschen Sklaven.
Analog vom Anfang des Kapitels betreffs der Ehe : Wer gläubig wird und bereits verheiratet ist, der trenne sich nicht. Wer unverheiratet ist und dann gläubig wird, der bleibe unverheiratet. Wer frei ist, unterschreibe keinen Arbeitsvertrag.

Im Kontext von
2. Thessalonicher 3,10 Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.
Ja, gerade der Vers, der doch in der Regel für das Gegenteil herangezogen wird und als Paradebeispiel für den Imperativ der Arbeit steht.
Nun meint Paulus eben keine kapitalistisch organisierte Erwerbsarbeit zum eigenen Lebensunterhalt. Er kannte natürlich Lohnarbeit, aber mit Arbeit meint er den Dienst für die Gemeinde. Und zwar den direkten Dienst und nicht den indirekten Dienst über Steuern auf Erwerbsarbeit. Auch Römische Bürger, die er adressierte, zahlten gar keine Steuern und auch keine auf Arbeit. Rom finanzierte sich durch Tribute unterworfener Randgebiete.

Im Kontext von
1. Thesslonicher 4,12 auf daß ihr ehrbarlich wandelt gegen die, welche draußen sind, und niemandes bedürfet.
Noch ein wesentliches Paradebeispiel für die Legitimierung kapitalistischer Verhältnisse im Neoliberalismus. Falsch verstanden als an das Individuum gerichtet, das im Sinne des EU-Subsidiaritätsprinzips, orientiert nach der kirchlichen Soziallehre, erst für sich selbst zu sorgen hat und keine Hilfe bekommt, außer es liegt ein Notfall vor. Nun sagt aber die kirchliche Soziallehre schon nicht, dass erst ein Notfall vorliegen müsse. Es sagt nur, dass das Individuum bezüglich seiner Eigenständigkeit nicht bevormundet oder behindert werden darf, nicht aber, dass jeder Hilfegesuch erst mal stringent zurückgewiesen werden muss, bis zweifelsfrei bewiesen ist, dass auch tatsächlich ein Notfall vorliegt. So wird es aktuell im deutschen Sozialrecht gehandhabt. Ein vermeintlich säkulares Konstrukt, hinter dem doch im Kern ein falsch verstandener und misanthropisch ausgelegter Paulus steckt.
Richtig verstanden muss der oben genannte Vers auf das christliche Kollektiv angewendet werden. Es soll, weil es in brüderliche Liebe füreinander handelt, keine Hilfe von der profanen Welt annehmen. In der Realität machen Kirchen und sämtliche Gemeinden aber immer gemeinsame Sache mit der Welt und schämen sich nicht mal ansatzweise dafür. Das ist aber ein Relikt aus einer Zeit, als die ganze Gesellschaft noch weithin christlich war und die Zünfte nur Christen als Mitglieder akzeptierten. Spätestens aber seit der Zeit der Aufklärung, der ganzen Revolutionen und Reformen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Zünfte abgeschafft und der Freie Markt erschaffen wurde, hätte mit der profanen Paktiererei Ende sein müssen. Aber es funktionierte ja sehr gut für einige, die dadurch sehr reich blieben oder wurden. Hure Babylon eben.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Helmuth
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Re: Umfrage - Welche christl. Denomination haltet ihr für eine Sekte?

Beitrag von Helmuth »

Den Kapitalismus sehe ich nicht als Hautproblem von Sekten. Das ist eher deine Ansicht, mit der du fast jedes Thema durchgräbst. Ab einer gewissen Stelle kommen deine sozialkritischen Ideologien.

Ein Teil der Menschheit wird immer geldgierig sein, und man findet solche auch in den besten Gemeinden. Es ist ein allgemeines Übel der gesamten Menschheit, keine Frage, aber gerade darum kann man es nicht als typisches Kennzeichen einer Sekte angeben.

Das Hauptmotiv einer Sekte ist die Jünger Jesu in eine andere Gefolgschaft zu bringen als des Herrn Jesus selbst. Das kann allles mögliche sein, ein falscher Messias, ein falscher Prophet, Jesus als Engel, die Einflussnahme durch Dämonen und dgl. mehr.

Gemeinsam ist eines zu beobachten: Es wird ein anderes (sprich falsches) Evangelium gelehrt, dass keine Kraft zur Rettung innehat, sondern zum Abfall führt. Eine zweite Beobachtung ist die bewusste Abspaltung von der gesamten Gesellschaft um sich als Elite darzustellen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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