Rilke hat geschrieben: ↑Di 17. Dez 2024, 22:30
Weshalb denkst du, dass eine solche Auffassung ("Die Nachkommen Jakobs sind nicht das wahre Israel Gottes") sündhaft ist? Oder missverstehe ich dich da?
Missverständisse kommen auch durch wirre Aussagen zustande wie:
"Die Nachkommen Jakobs sind nicht das wahre Israel Gottes". Und ich sagte, der Antisemitismus kann auch latent vorhanden sein, d.h. unbewusst, wer denkt er könne als Heide einen Israeliten ersetzen. Ebenso gibt es auch innerhab des Volkes Israel aufgrund ihrer Halsstarrigkeit mehr Feinde Gottes als Gläubige. Das ist bis heute trauriger, aber historischer Fakt.
Noch was: Versuche es nicht zu persönlich zu nehmen. Unsere Bruderschaft sehe ich nicht gefährdet, aber unser Segen kann eines Tages unterschiedlich ausfallen, je nach unserer Haltung. Dazu lege ich so gut ich kann, d.h. möglichst objektiv ohne auf das Ansehen meiner Brüder zu achten nochmals die Grundlage, wie ich das aus der Schrift als geoffenbart sehe. Alles beginnt damit:
1. Mo 12,3 hat geschrieben: Und ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verachtet, den werde ich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!
Die meisten ÜS verwenden zweimal fluchen, wiewohl es doch zwei Worte sind. So habe ich mir erlaubt einmal mit verachten zu interpretieren, weil diese Leseart dem Sinn m.E. näher kommt. Ver- oder auch Missachtung muss nicht einem offenkundigen Hassmotiv entspringen, es genügt die bloße Nichtbeachtung des Wort Gottes und gilt als verflucht.
Darin ist der Masterplan Gottes verwurzelt, wie er durch Abram zu Israel und weiter zu aller Menschheit durchdringen will, welchen Gott danach schrittweise offenbart, bis uns er den Messias aus dem Volk Israel gesendet hatte. Heute kennen wir den gesamten Plan in Christus, neben Jesus Christus selbst auch dank der Arbeit des Apostels Paulus, wofür ihn Jesus auch als Lehrer der Nationen eingesetzt hat.
Rilke hat geschrieben: ↑Di 17. Dez 2024, 22:30
Ich denke, dass das Ende des Alten Bundes und die Überlegenheit des Neuen Bundes durch und durch biblisch ist. Das Thema ist so tief biblisch verankert, dass man auf gar keine Kirchenväter zurückgreifen muss.
Danke für diese Aussage (die erste Katz ist aus dem Sack, es gibt weitere
): Wir kommen damit zu einem der typischen Missverständnisse, denen etliche Christen auflaufen. Der Alte Bund und der Neue Bund. Der Alte ist dem Verschwinden nahe, aber eben noch nicht verschwunden. Weiters: Der Neue Bund ersetzt nicht den Alten Bund, er ist schlicht besser, das sagt der HG durch den Autor des Hebräerbriefes, was du schon zitiert hast.
Die Bündnisse sind weiter in Kraft, sie laufen also parallel. Die Ausdruckweise im Hebräerbrief kann dazu verleiten an eine Abschaffung zu denken, aber zeige mir in der Schrift, wo Gott jemals einen Bund abgeschafft hatte. Man braucht die gesamte Offenbarung Gottes und darf sie nicht anhand einer einzigen Aussge aus dem NT zu einer neuen Ersatz-Theologie umformen.
Man folgt dann also Menschenlehre, bewusst oder auch unbewusst. So frage ich: Wo z.B. hätte Gott jemals den Bund mit Noah aufgelöst? Er ist ebenso dem Verschwinden nahe, wenn die Gesetzmäßigkeiten dieser Weltzeit zu Ende gehen, aber bis dahin bleibt er noch in Kraft.
Oder wo hat Gott den Bund mit Abraham abgeschafft? Oder den Bundesschluss am Sinai? Oder den Bund mit David? Man zeige mir die Stellen, denn nicht ein Mensch, der einen Brief schreibt, schafft einen Bund Gottes ab, was doch ein extrem wichtiges Ereignis darstellen würde.
Doch so wie Gott das täte wäre er sofort bundesbrüchig, was er unmöglich sein kann. Diese falsche Bundestheologie ist daher auch ein Wegbereiter für ein falsches Israelverständnis, und auch wenn es keiner hören will sage ich: Solches gilt als verflucht. An einer Stelle sagt Gott:
3. Mo 26,44 hat geschrieben: Aber selbst auch dann, wenn sie im Land ihrer Feinde sind, werde ich sie nicht verachten und sie nicht verabscheuen, sie zu vernichten, meinen Bund mit ihnen zu brechen; denn ich bin JHWH, ihr Elohim.
Wenn du das verdaut hast, können wir weitergehen, andernfalls stecken wir schon hier fest. Oder du zeigst mir anhand der Schrift nun meinen Irrtum, denn ich will gar nicht rechthaben, sondern schlicht nur der Wahrheit folgen. Gott sei mein Zeuge.