Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

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Helmuth
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Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Helmuth »

Über die Person Hiob hatte ich schon einmal einen Thread geführt: Ist Hiob eine historische Person?

Diese Frage stelle ich heute nicht mehr, denn die Grundlage für das Buch Hiob ist für mich heute nicht mehr weiter wichtig. Es geht mir darum, ob es uns authentische Worte Gottes überliefert, oder ob es ein Literaturwerk ist. Als Weisheitsliteratur ist es im jüdischen Tanach eingereiht, d.h. es wird darin tradiert geführt, ist aber mehr Begleitliteratur.

Solche Werke gibt es mehrere und in manchen Bibeln werden sie nicht als kanonisch aufgenommen. Das Buch Hiob wird aber als kanonisch betrachtet. Mir macht das Buch nichts aus, da es sich mit dem Leid und seiner Überwindung beschäftigt, aber ich stelle in den Raum, dass es ein menschliches Werk ist, in etwa wie der Prediger oder das Hohelied.

D.h. solche Werke sind auch Bestandteil der Bibel und behandeln Fragen und Erfahrungen aus unserem Leben, nur sind sie nicht auf einer Stufe wie z.B. ein Evangelium, das uns authentische Worte Jesu bringt oder die Thora, woraus wir Gottes Botschaften für das Heil bzw. Heilsbedingungen Gottes lesen, wie wir sie durch die lebendigen Aussprüche Gottes bzw. seines Sohnes überliefert haben.

Warum hat es aber einen so hohen Stellenwert für Christen? Ich denke, dass Juden das anders handhaben.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 12:05 Warum hat es aber einen so hohen Stellenwert für Christen? Ich denke, dass Juden das anders handhaben.
Jeder sucht sich ja aus der Bibel, was einem gefällt. So zum Beispiel auch den Psalm 23. Und Hiob ist eben ein Buch, das für viele tröstlich ist. Aber dazu muss man anspruchslos sein.
rudolfer
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von rudolfer »

Der Luther wollte auch schon den Jakobusbrief (eine eherne Epistel, weil sie den Glauben an den Werken messen will) und die Offenbarung (ein Buch für Schwärmer und Spekulanten) aus dem NT entfernen. Da gäbe es heute keine Endzeitwerwartungen und Spekulationen mit der Angst.

Luther hat auch die sogenannten Spätschriften (aus dem AT) entfernt und seinem Melanchton auch in einem Brief die wahren Gründe genannt. Das war nicht, weil der Jüdische Text so war, sondern weil etwa 60 % der katholischen Lehren seiner Zeit auf diesen Spätschriften aufbauten. Und als Professor für das Alte Testament wusste er, was er tat, als er die Grundlage für diese Lehren als unbiblisch bezeichnete

Ich kenne Brüdergemeinden (der konkordanten Schule) die erkennen nur die Paulusbriefe als notwendig für die heutige Gemeinde, alles andere wäre für diese nicht wichtig

Du willst jetzt den Hiob hinterfragen und evtl auch rausnehmen.

Ja - das ist halt so wenn man die Bibel mit seinem Verstand auseinander nehmen und begreifen will.

Dann bastle dir mal deine Bibel zurecht
Zuletzt geändert von rudolfer am So 5. Jan 2025, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 12:05 Warum hat es aber einen so hohen Stellenwert für Christen? Ich denke, dass Juden das anders handhaben.
Für mich wäre viel interessanter ,ob sich Christen oder Juden beim Lesen der Erzählung wiederfinden
Vielleicht mal in einer ähnlichen Lage waren, Warumfragen sich auftaten wie bei Hiob und wie sie selber dann damit umgingen oder Ähnliches.
Helmuth hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 12:05 Über die Person Hiob hatte ich schon einmal einen Thread geführt: Ist Hiob eine historische Person?
Info: Nicht alle user haben Einsicht in Threads die im "Oldiebereich" stehn...
Daher nicht nachgucken können. :)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
rudolfer
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von rudolfer »

Oleander hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:38 Für mich wäre viel interessanter ,ob sich Christen oder Juden beim Lesen der Erzählung wiederfinden
Ich finde mich eher bei den Freunden als bei Hiob wieder. Es ist eine große Einarbeitung ins eigene Leben wenn man die Position von Hiob erreicht hat.
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
rudolfer
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von rudolfer »

Oleander hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:38 Nicht alle user haben Einsicht in Threads die im "Oldiebereich" stehn..
was ist das und wo ist der?
Du aber, Herr, bist ein Schild um mich herum, du erhebst mein Haupt, du richtest mich auf. Psalm 3,4.
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

rudolfer hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:42
Oleander hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:38 Nicht alle user haben Einsicht in Threads die im "Oldiebereich" stehn..
was ist das und wo ist der?
Da du neu bist und kein "Oldie" (das sind user die schon seit vielen Jahren dabei sind) kannst du den Forenbereich leider nicht einsehn...
Näher erklären kann das Magdalena61.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Abischai
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Abischai »

Für mich ist das Buch Hiob - wie alle anderern Bücher der Bibel: Wort Gottes.
Und ich glaube auch jedem geschriebenen dieser Worte. Gott hat dadurch schon zu mir gesprochen, oft, und wie ein Kind, so habe ich keinen Zweifel am Buch Hiob. Darin ist Leben zu finden, Gott nimmt dieses Wort und redet dadurch zu mir. Daran messe ich die Ranken und Legenden um die angebliche Bedeutungslosigkeit des Buches Hiob und tue diese als entlarvt bei Seite. Wer das Buch Hiob als schwächliche Literatur abtut, schießt sich selbst in's Knie, in beide Knie.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

rudolfer hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 13:08 Der Luther wollte auch schon den Jakobusbrief (eine eherne Epistel, weil sie den Glauben an den Werken messen will) und die Offenbarung (ein Buch für Schwärmer und Spekulanten) aus dem NT entfernen. Da gäbe es heute keine Endzeitwerwartungen und Spekulationen mit der Angst.

Luther hat auch die sogenannten Spätschriften (aus dem AT) entfernt und seinem Melanchton auch in einem Brief die wahren Gründe genannt. Das war nicht, weil der Jüdische Text so war, sondern weil etwa 60 % der katholischen Lehren seiner Zeit auf diesen Spätschriften aufbauten. Und als Professor für das Alte Testament wusste er, was er tat, als er die Grundlage für diese Lehren als unbiblisch bezeichnete

Ich kenne Brüdergemeinden (der konkordanten Schule) die erkennen nur die Paulusbriefe als notwendig für die heutige Gemeinde, alles andere wäre für diese nicht wichtig

Du willst jetzt den Hiob hinterfragen und evtl auch rausnehmen.

Ja - das ist halt so wenn man die Bibel mit seinem Verstand auseinander nehmen und begreifen will.

Dann bastle dir mal deine Bibel zurecht
Den Hiob aus der Bibel nehmen? Will Helmuth das denn?

Gerade den Hiob, der die Literatur und auch die Malerie tausendfach zu genialen Werken inspiriert hat.

Ich schreibe hier, weil ich gerade dem Mann Gottes, also Mendel Singer, seiner Frau Rebecca mit ihrem schwer behinderten Sohn Memuchin folge, eben genau in einem Roman des einzigartigen Joseph Roth über Hiob (wohl in seiner genialsten Umsetzung des Hiobstoffes), Josephs Roths Hiob wurde zu einem Buche, das um und durch die Welt ging. Ein Buch das heute immer noch mit heißem Herzen diskutiert wird.
Denn seit Hiobs Tagen gehören Leid, Katastrophen, Krankheit und Tod zu den Erfahrungen, die Menschen immer wieder fragen lassen: Wie kann Gott diese Übel zulassen? Warum müssen selbst Kinder und Unschuldige leiden? Wenn aber Schmerz und unheilbare Krankheit den Grübelnden selbst heimsuchen, dann heißt es fast immer: Warum trifft es ausgerechnet mich? Diese seit Hiob oft quälende und vergebliche Suche nach dem Warum von Leid und Tod ist trotz Aufklärung und Mündigkeit bis heute aktuell und virulent geblieben.

Das Buch Hiob gehört der Menschheit, den Menschen, auch den leidenden Menschen, kein Mensch, Pfaffe, Papst, auch kein Schriftgelehrter oder Pharisäer sollte jemals Hand daran legen dürfen.
(Und wenn ein egozentrierter und selbstverliebter Phaisäer wie Helmuth meint, das Buch Hiob sei - heute nicht mehr wichtig, sei nur Begleitliteratur, denn beweist das nur, wie fern er den Menschen steht, und wie sehr er selbst aus der Zeit gefallen ist.)
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Abischai hat geschrieben: So 5. Jan 2025, 14:16 Für mich ist das Buch Hiob - wie alle anderern Bücher der Bibel: Wort Gottes.
Und ich glaube auch jedem geschriebenen dieser Worte. Gott hat dadurch schon zu mir gesprochen, oft, und wie ein Kind, so habe ich keinen Zweifel am Buch Hiob. Darin ist Leben zu finden, Gott nimmt dieses Wort und redet dadurch zu mir. Daran messe ich die Ranken und Legenden um die angebliche Bedeutungslosigkeit des Buches Hiob und tue diese als entlarvt bei Seite. Wer das Buch Hiob als schwächliche Literatur abtut, schießt sich selbst in's Knie, in beide Knie.
:clap: :clap: :clap: :thumbup:
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