Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 18:02 hatte also vergessen, Hiobs Kinder wieder lebendig zu machen.
Ich kann deine Gedanken durchaus verstehn und nachvollziehn..
Es endete ja dann auch so: https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/JOB.42
7Als nun der Herr diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Elifas von Teman:

Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob.
Also auch für die "Freunde" eine Art Lektion.
Und weiter:
10Und der Herr wandte das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde bat. Und der Herr gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte. 11Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn früher gekannt hatten, und aßen mit ihm in seinem Hause und sprachen ihm zu und trösteten ihn über alles Unglück, das der Herr über ihn hatte kommen lassen. Und ein jeder gab ihm ein Goldstück und einen goldenen Ring.

12Und der Herr segnete Hiob fortan mehr als zuvor, er besaß vierzehntausend Schafe und sechstausend Kamele und tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen.

13Und er bekam sieben Söhne und drei Töchter

14und nannte die erste Jemima, die zweite Kezia und die dritte Keren-Happuch.

15Und es fanden sich so schöne Frauen wie die Töchter Hiobs im ganzen Land nicht. Und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern.

16Und Hiob lebte danach hundertvierzig Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Glied. 17Und Hiob starb alt und lebenssatt.
A- Klar dachte ich auch: Das macht aber seine verstorbenen Kinder nicht mehr lebendig :cry:

B- Dieser "Satan" (Ankläger) aber war wohl angepisst, als Gott Hiob noch mehr segnete als zuvor...
Und vor allem , weil Hiob Gott nicht den Rücken zukehrte...
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 18:16
Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 18:02 hatte also vergessen, Hiobs Kinder wieder lebendig zu machen.
Ich kann deine Gedanken durchaus verstehn und nachvollziehn..
Für mich ist diese ganze Hiob-Gechichte sowieso höchst sonderbar, ein allwissender Gott wettet mit dem Pferdefuß, obwohl er um das Ende sehr wohl wissen müsste, ein idiotischer Teufel, der sich mit Gott überhaupt auf eine Wette einlässt, und wiederum ein Gott dem das Schicksal der Kinder Hiobs gleichgültig ist, wie so oft in der Bibel.
Und wenn ich an Hiobs völlig bigott frömmlerische "Freunde" denke, dann tun sich so gewisse Parallelen zum christlichen Alltagsleben in der Gegenwart auf.

Und brennende Fragen zur Theodizee finden hier wohl keine Antwort.

Eigentlich ein hochinteressanter Text und man versteht, warum diese einem extrem fundamentalen Christen wie Helmuth dann so gewisse Glaubens-Zahnschmerzen bereitet, aber wenn Helmuth dieser Hiob dann stört, dann sollte er einfach eine Schere nehmen und...
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:02 Für mich ist diese ganze Hiob-Gechichte sowieso höchst sonderbar,
Ich habe vor kurzem mal ein post dazu verfasst, wems interessiert:
viewtopic.php?p=593717#p593717
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:02 Eigentlich ein hochinteressanter Text...
Etwas Ähnliches fand ja auch in der Erzählung von Abraham statt.
Jemand könnte sagen: Wie kann ein liebender Gott nur von einem "Glaubensmann" wie Abraham so eine Glaubensprüfung (ab-)verlangen, also sein eigenes Kind (Isaak) zu opfern.
Und dann auch noch Isaaks Verwunderung (mögliche Angst) in Kauf nehmen?

Er müßte ja schon im Vorraus gewußt haben, dass Abraham....

:denken:
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:13
Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:02 Eigentlich ein hochinteressanter Text...
Etwas Ähnliches fand ja auch in der Erzählung von Abraham statt.
Jemand könnte sagen: Wie kann ein liebender Gott nur von einem "Glaubensmann" wie Abraham so eine Glaubensprüfung (ab-)verlangen, also sein eigenes Kind (Isaak) zu opfern.

Er müßte ja schon im Vorraus gewußt haben, dass Abraham....

:denken:
Wenn der Gott der Christen und wohl auch der Juden ein allwissender, also auch in die Zukunft schauender Gott ist, nicht nur der Architekt der Galaxien sondern auch der Menschenschicksale, dann wusste er sicherlich, wie Abraham handeln würde.
Nur fragen sich die Menschen immer wieder, was wäre gewesen, wenn der Engel des Herrn dem Abraham nicht Einhalt geboten hätte?
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:22 ...was wäre gewesen, wenn der Engel des Herrn dem Abraham nicht Einhalt geboten hätte?
Hat er aber... ;)

Und die übliche "Standardantwort" von vielen Christen ist dann immer wieder:
Dieses "Beispiel" ist ein Schatten auf Jesus, also auf Zukünftiges.
----

Und somit bin ich vorläufig aus dieser Diskussion wieder raus. :)
Danke dir fürs Gespräch . :Herz2:
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Sunbeam
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Sunbeam »

Oleander hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:36
Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:22 ...was wäre gewesen, wenn der Engel des Herrn dem Abraham nicht Einhalt geboten hätte?
Hat er aber... ;)

Und die übliche "Standardantwort" von vielen Christen ist dann immer wieder:
Dieses "Beispiel" ist ein Schatten auf Jesus, also auf Zukünftiges.
----

Und somit bin ich vorläufig aus dieser Diskussion wieder raus. :)
Danke dir fürs Gespräch . :Herz2:
Dir auch meinen Dank für die doch recht fruchtbare Diskussion, ich hätte da noch einige Fragen, aber lassen wir das in sich beruhen, immer nur Kritik ist nun auch nicht der wahre August, trotzdem Dank noch einmal für deine Offenheit.

In diesem Sinne und die Karawane zieht nun weiter...
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Oleander
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Oleander »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:44 In diesem Sinne und die Karawane zieht nun weiter...
Ich möchte dazu nur noch mal kurz was erwähnen:
Mir wurde und wird immer wieder bewusst, wie auch ICH für andere zu einem "Satan" wurde. (werden kann...)
Entweder durch Versuchung oder als Ankläger oder ähnlichem....

Wobei ich mitunter auch an Petrus denke, der es mit Jesus nur gutmeinte, also besorgt war.
Mk 8,33 Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach:

Geh hinter mich, du Satan!
(Anmerkung der Redaktion:: Du Versucher...)

Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.
https://www.bibleserver.com/LUT/Markus8%2C33
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Abischai »

Sunbeam hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 19:02 ein allwissender Gott wettet mit dem Pferdefuß
Das war keine Wette, sondern eine Bloßstellung des Satans durch den Allmächtigen. Gott wußte wie das ausgeht, der Satan wußte das nicht, er wollte Gott vorführen, aber genau anders herum geschah es.

In dem "Aufwasch" wurde Hiob zurechtgerückt und dessen Freunde auch. Der tatsächliche und nicht wiedergebrachte Verlust bleibt als bitterer Beigeschmack, solange man nur das "Diesseits" im Blick hat. Hiobs Kinder und auch die umgekommenen Knechte waren "gerecht" und erfreuen sich daher seitdem bester Gesundheit und Gemeinschaft im Himmel, also in der Heimat.
Daran hat zu der Zeit noch niemand wirklich gedacht, nur andeutungsweise. Christen heute wissen es (normalerweise) besser, weil sie die Worte Jesu haben, der von der Zukunft gesprochen und sie verheißen hat, denen, die glauben.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Magdalena61
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Re: Das Buch Hiob - Historie oder Legende?

Beitrag von Magdalena61 »

Helmuth hat geschrieben: Di 7. Jan 2025, 05:46
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Di 7. Jan 2025, 00:58
Hiob war kein Nachkomme Abrahams.
Danke, für den Einwand, hätte ich fast schon übersehen ist nicht unwesentlich. Sämtliche Männer Gottes entstammen der Heilslinie, in denen Gott seine Bündnisse mit seinem Volk geschlossen hatte. Das war für Gott wichtig und egal, wie wir das sehen, es ist Fakt.
Abraham wurde erwählt als Stammvater eines großen Volkes, aus dem der Messias kommen sollte. Und deshalb sind die Chroniken so, wie sie sind.

Das bedeutet aber doch nicht, dass es außerhalb der Sippe Abrahams keine gottesfürchtigen Menschen gegeben hätte. Das sieht man ja an Hiob. Und Abraham ließ für Isaak eine Frau aus seiner Heimat kommen 1. Mose 23, 3-4; offenbar gab es noch mehr Mitglieder in seiner Verwandtschaft, die glaubensmäßig akzeptabel waren.
So hat Hiob keine heilsentscheidende Bedeutung.
Mit dem Stammbaum Jesu hat er nichts zu tun, meinst du?
In geistlicher Hinsicht hat er aber schon Bedeutung, auch für Christen... das Rote im nächsten Post--
D.h., ob die Geschichte wahr ist oder nicht, hat damit gar keine Relevanz.
Ich denke, es gibt einen wahren Kern, der hineingenommen wurde in das Buch, welches in Form einer kunstvoll gestalteten Erzählung eine Ansage Gottes übermitteln soll.
Es spricht nichts dagegen auch das Leben von Ausländern zu studieren,
Abraham war auch "Ausländer". Er kam nicht aus Israel, sondern ursprünglich aus Ur in Chaldäa (Irak/ Babylon). Danach lebte er eine Weile lang in Haran (Türkei), das war auch nicht in Kanaan.

Wenn Hiob 1, 17 von einem Raubüberfall der Chaldäer berichtet, kam Hiob vermutlich auch irgendwo aus dieser Ecke.

Wo hatten Hiob und Abraham ihren Glauben her? Es muss dort, zumindest in dieser Epoche, noch authentische "Gottesfürchtige" gegeben haben.
God bless you all for what you all have done for me.
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