mein Kreuz...

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Abischai
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mein Kreuz...

Beitrag von Abischai »

Was bedeutet es, "sein Kreuz aufzunehmen" und IHM nachzufolgen (Jesus). Was ist dieses (mein/dein/jedermanns) Kreuz?

(Ich weiß es nicht, es ist eine ernsthafte Frage meinerseits)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Romanus

Re: mein Kreuz...

Beitrag von Romanus »

Den Leidensanteil des eigenen Lebens annehmen
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Helmuth
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 22:19 Was bedeutet es, "sein Kreuz aufzunehmen" und IHM nachzufolgen (Jesus). Was ist dieses (mein/dein/jedermanns) Kreuz?
Grundsätzlich denke ich ist es die Herausforderung, die es mit sich bringt, ein Leben in der Nachfolge Jesu zu leben und ich meine dabei die vielen kleinen Dinge. Es geht nicht um die riesen Sache, sondern um das alltägliche Los. Jesus sagt auch, wer nicht in kleinen Dingen treu ist, der ist es auch nicht in großen. Wir wollen dem irgendwie gerecht werden.

Als Nachfolger stellt man bald fest: Man gehört nicht mehr zu dieser Welt und das befremdet andere. Sie legen uns Steine in den Weg, leisten Widerstand und feinden uns sogar an, die uns zuvor noch freundlich gesinnt waren. Das nun zu tragen, präziser gesagt zu ertragen ist unser tägliches Kreuz.

Ein Vater ist es gewohnt, dass er innerhalb seiner Familie Anerkennung und Ehre genießt. Aber er muss auch unliebsame Entscheidungen treffen, die er um Jesu willen nötig sieht und umsetzen. Dann kommt statt Ehre die Aufsässigkeit der Tochter oder die Verweigerung der Frau mit ihm diese Nacht zu schlafen, denn wie kann er nur tun, was er tut.

Das ist dann sein Kreuz. Es geht dabei nicht um allgemeine Herausforderungen, mit der jeder Mensch konfrontiert wird, sondern um die spezifischen, welche um Jesu willen nötig sind, die uns also Jesus selbst abverlangt, ansonsten hieße es:
quote=Lk 14,27 hat geschrieben: Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein.
Dieses "kann nicht mein Jünger sein" hat's in sich. Es wäre für mich das schrecklichste Urteil, das er über mich sagen könnte. Ein ehemaliger Pastor sagte das auch einmal zu mir und war schon belasternd. Aber es war nicht um Jesu willen, so musste ich nicht sein Kreuz auf mich nehmen, sondern ein rein menschliches. Anders wäre es, falls Jesus solches zu mir sagen würde, das wäre mein Todesurteil.

Ich sehe, dass ich so manches Kreuz immer noch nicht auf mich genommen habe. Es geht anderen dabei wohl nicht anders, nur kann das keine Rechtfertigung sein. Ich denke, einer der Klassiker ist Folgendes, bei dem man oft jämmerlich versagt:
Lk 6,22 hat geschrieben: Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Sohnes des Menschen willen.
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber meine erste Reaktion ist nicht diese, dass ich mich in der Tat damit glückselig sehe. Dementsprechend ist meine Reaktion nicht von der Art, wie es sich Jesus erwartet:
Lk 6,23 hat geschrieben: Freut euch an jenem Tag und hüpft vor Freude, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn genauso taten ihre Väter den Propheten.
Dabei weiß ich aufgrund mir bereits gegebener Erkenntnis, wie es Jesus ohnehin auch sagt, dass es in der Tat das leichtere Joch wäre solches auf diese Weise zu ertragen, da in dem Fall der HG das Tragen des Kreuzes zu übernehmen beginnt.

Hingegen ist die normale menschliche Reaktion nach dem Fleisch, das wäre z.B. entrüstetes Beleidigtsein, selbstgerechtes Kontern oder auch die arrogante Herablassung. Dabei ist dies schwerer zu tragen, weil es uns langsam verzehrt und verbittert oder überheblich macht. Und es sind diese Dinge, die uns auf lange Sicht krank und kaputt machen. Wer möchte dieses Los?

So oft ich Jesu Weise ausprobiert hatte, habe ich festgestellt, dass einem auch eine Last abfällt, und zwar die man aus eigener Kraft aufbringen möchte, also die meines Fleisches. Dergleichen muss man gar nichts tun, denn es beginnt dafür der HG für mich ans Werk zu gehen. Das bedeutet nicht, dass man einer Anfeindung nichts entgegensetzt, denn Jesus wehrte sich auch, aber er tat es nicht aus dem Fleisch.

Mein Problem ist, dass es noch nicht verinnerlicht ist, d.h. ich weiß es, aber es ist noch nicht fester Charakterbestandteil. Der HG arbeitet noch an mir, wofür ich aber auch danke. Wie geht es dir dabei? Ich denke, darin liegt der Schlüssel. Hast du dieses Kreuz mal aufgenommen, dann erfüllt der HG auch dieses Wort an dir:
Mt 11,28-30 hat geschrieben: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Spice »

rudolfer hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 22:33 Den Leidensanteil des eigenen Lebens annehmen
:thumbup: Stimmt. Es ist ein Unterschied, ob man die Last, die man trägt abwerfen will oder sie freiwillig trägt. Im letzteren Fall wird sie leichter und zum Segen.
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Helmuth
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 07:59
rudolfer hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 22:33 Den Leidensanteil des eigenen Lebens annehmen
:thumbup: Stimmt. Es ist ein Unterschied, ob man die Last, die man trägt abwerfen will oder sie freiwillig trägt. Im letzteren Fall wird sie leichter und zum Segen.
Ich denke nicht, dass jede Last das Kreuz Christi ist. Ein unerzogenes Kind, das seine Lehrer plagt, ist für jeden Lehrer eine Last. Nichtchristliche Lehrer nehmen deswegen nichts um Jesu willen auf sich.

Es ist ihr Job, der Geld bringt, darum tun sie es. Es gelten dabei andere Maßstäbe, die sich nach den Gesetzen der Welt richten. Jesus redet von seiner Nachfolge, die ihr eigenes Kreuz mit sich bringt, das uns in seinem Sinne der HG auferlegt und nicht die Welt. Das könnte z.B. der Verlust eines Arbeitsplatzes sein.

Es gab in meiner alten Gemeinde eine Schwester und ausgebildete Religionslehrerin, die den Schülern über das Beten nicht nur schulmäßig gelehrt, sondern auch praktsch beigebracht hatte. Dabei kam es seitens aufgebrachter Eltern zu einem Aufstoß, sodass sie in der Folge sogar entlassen wurde. Diese Last war dann ihr Kreuz Jesu, denke ich. Denkt ihr nicht, oder anders?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Lena »

Abischai hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 22:19 Was bedeutet es, "sein Kreuz aufzunehmen" und IHM nachzufolgen (Jesus). Was ist dieses (mein/dein/jedermanns) Kreuz?
Die Bereitschaft sich von allen Sünden, Verfehlungen und unheiligem befreien zu lassen.
Dies alles in den Tod zu geben und ein Leben in der Heiligung zu leben.

War schon mal ein Thema
Spice
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 08:57
Spice hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 07:59
rudolfer hat geschrieben: Mo 27. Jan 2025, 22:33 Den Leidensanteil des eigenen Lebens annehmen
:thumbup: Stimmt. Es ist ein Unterschied, ob man die Last, die man trägt abwerfen will oder sie freiwillig trägt. Im letzteren Fall wird sie leichter und zum Segen.
Ich denke nicht, dass jede Last das Kreuz Christi ist.
Es geht gar nicht um das "Kreuz Christ". Sondern "sein" Kreuz, weißt nicht auf Christus hin, sondern auf die ganz persönliche Last, die jedermann im Leben aufgebürdet ist. Also das, worunter der eine oder andere stöhnt, ganz gleich ob er Christ ist oder nicht.
Es geht um das "Annehmen", also um ein psychologisches Konzept, das heute jedermann empfiehlt, der Menschen Lebenshilfe gibt. Das "wie" eines Erlebens des Menschen ist stets von der Dualität bestimmt: Ist es freiwillig, dann freut es mich, fühle ich mich gut; ist es unfreiwillig, dann das Gegenteil. Jesus sagt also, wer vom Leiden erlöst werden will, der sollte die Last, die ihm das Leben auferlegt freiwillig tragen, also annehmen, damit sie leicht wird.
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Helmuth
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 10:43 Es geht gar nicht um das "Kreuz Christ". Sondern "sein" Kreuz, weißt nicht auf Christus hin, sondern auf die ganz persönliche Last, die jedermann im Leben aufgebürdet ist.
Stimmt in dem Fall, das hatte ich nicht korrekt gelesen. Ja, so liest sich das auch anders. Jeder hat sein persönliches Kreuz und mit dem soll er Jesus nachfolgen.
Spice hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 10:43 Also das, worunter der eine oder andere stöhnt, ganz gleich ob er Christ ist oder nicht.
Auch das stimmt, nur folgt ein Nichtchrist Jesus damit nicht nach. Insofern habe das damit vermischt, dass uns Jesus auch noch aufbürdet sich selbst zu verleugnen. Das meint dann um Jesu willen. Das wird ein Nichtchrist weder können, noch wollen.

Wenn er sich für irgend etwas aufopfert, dann um andere Dinge. Vielleicht rettet er unter besonderem Einsatz Arbeitsplätze oder ein Arzt mehr Leben als andere. Und vielleicht anerkennt Gott das, das wird er schon wissen. Aber wenn jemand das ewige Leben nicht sieht, dann ist das quasi nur Haft- oder Straferleichterung.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Spice »

Helmuth hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 10:57
Spice hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 10:43 Also das, worunter der eine oder andere stöhnt, ganz gleich ob er Christ ist oder nicht.
Auch das stimmt, nur folgt ein Nichtchrist Jesus damit nicht nach.
Natürlich nicht. Aber wenn er seine Last annimmt, dann erfährt er auch den Segen, dass sie leichter wird.

Wenn er sich für irgend etwas aufopfert,
Darum geht es in der Aussage Jesu überhaupt nicht. Er muss sich nicht aufopfern. Es ist einfach eine psychologische Gesetzmässigkeit, auf die Jesus hinweißt. Es ist wie beim Sex: Geschieht er freiwillig- macht er Spaß. Geschieht er unfreiwillig, ist es Nötigung, also Leid.

Aber ich freue mich, dass wir hier einmal überein gekommen sind. Das bin ich mit Magdalena schon einmal bei diesem Thema: viewtopic.php?p=415549#p415549 (Dank an Lena, die mich den Post wieder entdecken ließ!)
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Oleander
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Re: mein Kreuz...

Beitrag von Oleander »

Helmuth hat geschrieben: Di 28. Jan 2025, 07:27 Ich weiß nicht wie es dir geht, aber meine erste Reaktion ist nicht diese, dass ich mich in der Tat damit glückselig sehe. Dementsprechend ist meine Reaktion nicht von der Art, wie es sich Jesus erwartet:
Ich kann nur von mir sagen:
Mich hat noch keiner deswegen gehasst, weil ich an Gott oder Jesus glaube, dies bekannt habe und meinen Glauben lebe.
ABER man lehnte es teilweise ab, wenn ich jemanden "zwangsbeglücken" wollte, (also mein Gegenüber immer wieder aufforderte, sich doch auch zu "bekehren" ), selbst aus einer gute Absicht heraus...

Ich hörte dann auch damit auf.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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