Diese Betonung wird in unserer Literatur aber stark übertrieben. Die höheren Lehren des Hinduismus weisen auf die Ego-Überwindung hin. Und wo kein Ego mehr ist, da ist auch keine Sorge um Inkarnation. Buddhismus: das Bodhisattva-Gelübde betont sogar, "ich" werde solange wieder geboren bis das letzte Wesen befreit ist.
Ja, aber ist das nicht genauso wie hier?Den totalen Ausstieg versuchen aber zb recht wenig Inder. Ich meine, die meisten leben in der Welt mit Familie und allen Pflichten.
Alle heutigen Mystiker, auch die Amateur-Mystiker, gehen den Weg der Selbst-Verantwortung."In der Welt, aber nicht von der Welt" ist eine christliche Forderung. Wo, als im normalen, tätigen Leben lernt man, den Mitmenschen liebend zu begegnen ? Die inneren Kämpfe mit den Widrigkeiten des normalen, tätigen Lebens bestehen. Sich den Auseinandersetzungen des Lebens stellen.
Die Nächstenliebe klappt nicht sofort, aber man kann üben, im Alltag etwas freundlicher zu sein. Erst mal zuhören bevor man verurteilt. Vielleicht auch entspannter werden, nicht alles zu ernst nehmen was von außen kommt. Man muss sich nicht gleich jeder Auseinandersetzung stellen, also nicht immer in Position gehen.
Gewahr werden: was will Gott mir heute sagen, ist das eine Lektion?
Man weiß es nicht genau. Er nahm nur wenige Schüler, und noch weniger in den inneren Kreis.Jesus war nicht der indische Guru, der abgeschieden lebte und nur von Wahrheitssuchern gefunden werden musste.
Das, was wir hier gewohnt sind, als persönlichen Verstand zu bezeichnen, das bleibt wahrscheinlich als erstes zurück. Ja, in den hohen Himmeln können die heimisch werden, die in der Liebe wieder geboren sind. Ich weiß es nicht selbst, aber logisch und intuitiv macht es Sinn, aber auch in der Summe, was Nahtod-Erlebende sagen und was Mystiker ahnten.Und ich meine, im Himmel wird man nicht nur von Liebe allein leben. Nicht wie ein Kleinkind, sondern mit reifen Verstand. Der ist bei Gott sicher auch nicht unnütz.