Helmuth hat geschrieben: ↑So 2. Feb 2025, 07:35
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 1. Feb 2025, 10:19
Du hast doch die Apostelgeschichte gelesen, da haben die Nachfolger Jesu von Anfang an Probleme gehabt.
Ich habe dir aus der Apg. das Zeugnis gegeben, dass man Schmach mit Freude ertragen hatte.
Ja, das war am Anfang, wir haben ja auch den Heiligen Geist als Tröster. Es passierten auch viele Wunder, das Schriftwerk war noch nicht so verbreitet, das NT war noch gar nicht da. Aber die Gemeinschaft war herzlich, sie beteten füreinander und trafen sich in den Hauskreisen zum Abendmahl.
Aber die Schar der Juden, die in dem Herrn Jesus Christus nicht den Messias, sondern einen Verführer sahen der sie vom mosaischen Glauben abbringen wollte, war da und ständig bereit, die Christen zu verfolgen, einzusperren und sogar zu töten. Saulus, später Paulus, der Schüler des Gelehrten Gamaliel war auch noch dabei.
Bis zu welchem Punkt kann man Leid ertragen und noch in der Nachfolge bleiben ?
Was ist, wenn die im Krieg alles genommen wird, wenn du Grausamkeiten siehst, Angehörige verlierst ? Hiob 1-2, Apg 12 Jedesmal wird doch ein gläubiger Mensch bzw. Christ Gott klagend anschauen, so wie es Hiob auch getan hat. Hiob 9,...22....
Jedesmal die Frage, bleibe ich bei Gott oder wende ich mich ab.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 1. Feb 2025, 10:19
Paulus zählt einmal auf, was er alles für Leid erdulden mußte. 2 Kor 11,24
Das stimmt, er hat das alles um Jesu willen ertragen und erfreut sich zumindest im Nachhinein all dieser Dinge, wie auch, dass er einen Stachel im Fleisch um der Demut willen ertragen sollte. Er brauchte also noch ein zusätzliches Kreuz um des Herrn willen.
Paulus war ja bereit gewesen, die Christen zu töten, nach seiner Bekehrung durch die Offenbarung auf dem Weg nach Damaskus Apg 9, da war er plötzlich selber ein Verfolgter, der auf der Liste der Juden stand, weil sie ihn töten wollten.Apg 9,23-29
Es ging offensichtlich nicht immer nur um Menschen, die ihm das Leid antun wollten, sondern er merkte auch bald, daß die Mächte der Finsternis einerseits in den Menschen waren, die ihn verfolgt haben und ihn auch unmittelbar angriffen.
Eph 6,12, 2 Kor 12,7-8 Das war das Kreuz, worunter er litt.
Helmuth
Nur ist seine Selbstrechtfertigung in dem Brief sich mit anderen Aposteln zu vergleichen nicht angetrieben vom HG gesprochen, sondern töricht. Keiner kann sich damit rühmen, was er nicht alles für den Herrn gelitten hatte. Er gibt seine Torheit sogar unumwunden zu:
2. Kor 11,17 hat geschrieben: Was ich rede, rede ich nicht nach dem Herrn, sondern als in Torheit, in dieser Zuversicht des Rühmens.
Wenn Paulus hier eine Linie zieht dann zeigt das doch nur, wie sehr der andere Text vom Heiligen Geist inspiriert ist. Er wollte sich nicht rühmen, wie es möglicherweise andere taten, die sich als Verführer eingeschlichen hatten, aber er hielt es für angemessen, um zu zeigen daß er sich die Botschaft, die er verkündet hat, etwas kosten lassen hat.
Gott hat ihn vor allen Krisen nicht bewahrt, ihm aber auch einen außergewöhnlichen Glaubensmut geschenkt und ihn auf spektakuläre Weise errettet. Apg 16,25-26
Seine Legitimation als Apostel des Herrn darf in gar keiner Weise in Frage gestellt werden, wenn er sich auch mal für so töricht hält, von seinem Kreuz in der Nachfolge zu erzählen.
Paulus ist als Vorbild und für die biblische Lehre von überaus großer Wichtigkeit. Die Apostelgeschichte wird zum großen Teil von ihm bestritten und die meisten Briefe im NT sind von Paulus. Du wirst doch jetzt nicht wieder anfangen, die Bedeutung seiner Worte in Frage zu stellen ?
Helmuth
Ich bin aber dennoch dafür dankbar, denn es zeigt zwei Dinge, die ich beide für sehr wertvoll halte:
1.) Auch ein Apostel ist nur ein Mensch und macht Fehler. Er redet zwar aufrichtig, aber nicht immer weise.
2.) Durch diesen Bericht (und auch andere) erhalten wir zusätzliche wertvolle historische Hinweise ergänzend zur Apg.
Der Apostel Paulus ist für mich kein gewöhnlicher Mensch, denn in ihm hat der Heilige Geist gearbeitet, wie in kaum einem anderen Menschen. Lies noch mal die Apostelgeschichte. Durch seine Briefe und Offenbarungen erhalten wir tiefe Einblicke in das das Handeln Gottes, die im AT nicht zu finden sind. Seine Auslegung des AT ist genial, weil vom Heiligen Geist inspiriert.
Paulus ist in gar keiner Weise töricht, er ist nur wahrhaftig demütig und möchte nicht prahlen wenn er von seinem erlittenen Unrecht erzählt.
Helmuth
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 1. Feb 2025, 10:19
Jetzt lies dir in einem Buch über Kirchengeschichte mal durch, was diese Kirche für eine Verfolgung für wahre Christen angerichtet hat. Es gibt ja auch im Internet genügend Informationen.
So ist die falsche Kirche für die richtigen Christen dann ihr Kreuz. Ich denke, ich muss da noch einiges Umdenken lernen. Der Hinweis war gut, ich habe es nur noch nicht so gesehen. Das nehme ich nun in Angriff.
Ich hatte das Taschenbuch: Basiswissen zur Kirchengeschichte von Theodor Brandt
Helmuth
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 1. Feb 2025, 10:19
Deswegen werden oft gute Menschen mehr bestraft, wie böse, das ist so meine Lebenserfahrung.
So ist nun mal die Welt, ja leider und sehr trauig. Aber ein Christ soll das anders sehen. Dazu erhalten wir den HG. Das Kreuz, das jeder zu tragen hat, stärkt uns im Glauben und im Charakter. Man muss das nur annehmen. Dann gereicht uns das, was andere schmerzt, schwächt und lähmt uns zur Stärkung und zum Heil. Was für eine Gnadenbotschaft!
Es gereicht mir damit auch zu einer immer tieferen Erkenntnis, wer das Kreuz nicht aufnimmt, folgt auch Jesus nicht nach. Er will nur die Rosinen, scheut aber ihren Erwerb, der auch etwas kostet. Man muss lernen, das anders zu sehen, und zwar wirklich wie Jesus sagt:
Lk 6,22-23 hat geschrieben: Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Sohnes des Menschen willen; freut euch an jenem Tag und hüpft vor Freude, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn genauso taten ihre Väter den Propheten.
Ich glaube auch, daß das Leid den Menschen tiefer über die Fragen des Lebens nachdenken läßt. So hat es Hiob ja auch erlebt. Da denkt man auch über Gott nach. Und je tiefer die Erkenntnis, um so tiefer die Wurzeln, mit denen man verankert ist und trotz manchem Sturm im Leben, nicht so schnell aufgibt. Ps 1,1-3, Rö 5,3-5
Und trotzdem, würde Gott mich nicht immer wieder erlösen, von den Angriffen dämonischer, böser Mächte, dann wäre es um mich geschehen. Seltsamer Weise ist das für mich das schlimmste Kreuz.
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.