Magdalena61 hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 16:47Jesus ist mehr als eine Idee. Er ist eine Person, mit allen Eigenschaften, die man einer Person zuschreibt.
Ja, hinter der literarischen "Jesus"-Figur steckt mehr als eine Idee - das sehe ich auch so.
Es gab meiner Meinung nach ein historisches Auftreten (es geht also nicht um eine Idee/Erfindung), aber die Frage ist, ob es um das Auftreten einer Person geht.
Ich räume der religiös literarischen Darstellung die Freiheit ein, auf einer Bildsprache aufgebaut sein zu können.
Auf den ersten Blick ist man verleitet, sich eine historische "Jesus"-Person vorzustellen (mir wurde das auch so vermittelt, keine Frage).
Auf den zweiten Blick gibt es Probleme und man kann als Reaktion darauf schliessen, dass "Jesus" eine Art "literarische Zusammenfassung der Geschehnisse rund um die frühe Messias-Bewegung" sein müsste, so eine Art "Personifizierung".
Auf den dritten Blick findet man dann "ihr seid der Leib des Messias", also die Gemeinschaft ist der Messias (das ist eine klare Personifizierung).
Auf den vierten Blick findet man "wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, bin ich unter euch", was eine Bestätigung für die Gemeinschaftsrelevanz und die Personifizierung darstellt.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 16:47"Der Leib Christi", die Gemeinde Jesu... das sind Menschen, die sich dem HERRN zur Verfügung stellen, sodass Er sie instruieren und durch sie wirken kann. Wenn's richtig läuft, hat die Gemeinde Vollmacht, in seinem Namen zu handeln, mit Auswirkungen in der geistlichen Welt.
Kommst du hier nicht genau dort an, wo ich starte?
Die Messias-Gemeinschaft, die Messias-Bewegung wird als "Handelnde", als "Wirksame" verstanden.
Du sagst "Er instruiert" und "Er wirkt durch sie" - aber vorhanden, handelnd sind sie (die Bewegung) nicht "Er".
Man erkennt dies am Missionierungsauftrag. Hier geht es darum, dass die Bewegung missioniert, nicht "Er".
Könnte "Er instruieren", könnte "Er wirken", weshalb sollen dann die "einfachen Gläubigen" missionieren?
Im Rahmen der Paulus-Figur wird ein "Er wirkt" in Form einer "überzeugenden Vision" behauptet. Das ist eine "Wirk-Technik", die beim Missionierungsauftrag nicht verwendet wird - das ist auffällig.
Unterm Strich stellt die Bewegung (unabhängig von der Vorstellung der Startumstände) die eigentliche "religiöse Messias-Macht" dar.
Ich (als Nicht-Gläubiger) vermute, dass die Angaben im Glaubensbekenntnis "ich glaube an die heilige christliche Kirche, an die Gemeinschaft der Heiligen" exakt deshalb gesprochen werden.
Wie ich schon geschrieben habe, ist es auffällig für Monotheisten, den Glauben auf diese Konstellationen zu richten - eigentlich dürften sie das nicht.
Wie erklärst du dir "den Glauben an die heilige christliche Kirche, an die Gemeinschaft der Heiligen"?
Worum geht es bei diesem Glauben, also was soll der einzelne Gläubige dabei machen?
Wie rechtfertigt sich dieser Glaube, wie leitet er sich her?
Magdalena61 hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 16:47Den Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu bestimmt der Vater, mit Zustimmung des Sohnes, und sonst niemand. Auch nicht die Gemeinde.
Naja, es scheint den Christen um die Vergrösserung der Gemeinde zu gehen - Motto: "erst wenn alle mitmachen, funktioniert es"
Die Christianisierungsaktionen (nicht zuletzt der RKK) sind ja legendär.
Der Missionierung muss eine gewisse Theorie zugrunde liegen.
Irgendetwas muss hierbei "das Ziel" sein. Ein Ziel, das
durch die Aktivität der einzelnen Gläubigen erreicht werden können soll.
Mir scheint, dass man die Gemeinde hier nicht herausnehmen sollte, weil dann die Missionierung mehr oder weniger "in der Luft" hängt.