Was sind "unnütze Wörter"?

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Magdalena61
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Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Magdalena61 »

Mt. 12,36 (SLT): Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben.
Das wollte ich schon immer mal wissen: Was genau meint Jesus mit "unnützen Wörtern"?

Rein gefühlsmäßig nimmt man an: Böse Worte... täuschen, lügen, beleidigen, streiten, verletzen. Aber -- trifft das zu? Oder ist etwas Spezielles gemeint?

Einige Verse weiter vorne warnt Jesus die Warnung vor der Sünde gegen den Heiligen Geist.

"Nichtsnutzige Worte" müssen also schon etwas Deftigeres sein.

Im Internet habe ich keine befriedigende Erklärung gefunden. Vielleicht wissen es die Gelehrten selbst nicht.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Johncom
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Johncom »

Magdalena61 hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 01:41
Mt. 12,36 (SLT): Ich sage euch aber, dass die Menschen am Tag des Gerichts Rechenschaft geben müssen von jedem unnützen Wort, das sie geredet haben.
Das wollte ich schon immer mal wissen: Was genau meint Jesus mit "unnützen Wörtern"?

Rein gefühlsmäßig nimmt man an: Böse Worte... täuschen, lügen, beleidigen, streiten, verletzen. Aber -- trifft das zu? Oder ist etwas Spezielles gemeint?
Das ist vieles. Alle Gedanken, mit denen man sich überhebt. Alles, was nicht "dient", die Konflikte mit anderen, die man sich oft herbei fantasiert. Fast alles Tages-Geschwätz, auch in einem selber, also unausgesprochen, ist unnütz.

Es ist sehr radikal gesagt. Typisch für Jesus. Ich denke, die eigentliche Botschaft lautet: achten wir auf unser Denken und auf unsere Sprache. Ist sie positiv und erbauend? Oder lästern wir schon wieder. Das "jüngste Gericht" kann auch das Gewissen sein, wenn wir aufmerksamer werden.
777
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von 777 »

Sehe es wie Johncom. Alles was sich nicht geziemt, alles unheilige Geschwätz.
Epheser 5

4 auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz, noch zweideutige Redensarten, was sich nicht geziemt, sondern vielmehr Danksagung.

Epheser 4

29 Keine schlechte Rede gehe aus eurem Munde, sondern was gut ist zur notwendigen Erbauung, daß es den Hörern wohltue.

Ist euch aufgefallen daas fast alles worüber man sich belustigt genaugenommen irgendjemand "schadet"?
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ProfDrVonUndZu
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

"unwirksame Äußerungen" müsste es heißen, denen Logos als Rechenschaft gegenüber steht. Darunter fallen dann wohl falsche Versprechungen und gute Vorsätze, die nicht ernsthaft verfolgt werden.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Spice
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Spice »

Das ist ja schon mit "unnütz" gesagt, also Worte, die nicht zielführend sind, sondern vom Wesentlichen ablenken. Viel Unnützes zu schwätzen hat eben zur Folge, dass man sich mit Belanglosigkeiten aufhält und damit die Erreichung des Zieles verzögert.
Zuletzt geändert von Spice am So 16. Mär 2025, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
777
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von 777 »

Ein Vers weiter:
37 Denn nach deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden

ἐκ By G1537PREP γὰρ For G1063CONJ τῶν G3588T-GPM λόγων G3056N-GPM σου Thy Words G4675P-2GS δικαιωθήσῃ Thou Shalt Be Justified, G1344V-FPI-2S καὶ And G2532CONJ ἐκ By G1537PREP τῶν G3588T-GPM λόγων G3056N-GPM σου Thy Words G4675P-2GS καταδικασθήσῃ Thou Shalt Be Condemned. G2613V-FPI-2S
Sünde bedeutet Zielverfehlung. Jedes falsche Wort ist Sünde, ebenso die flaschen Gedanken

Flasche Worte entstehen durch flasche Gedanken, Falsche Worte und Gedanken sind Nährboden für falsche Taten. Das hängt alles zusammen. Es muss geistig betrachtet werden.
777
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von 777 »

King Comments:
Matthäus 12:33-37
Der Baum und seine Früchte

Nun nimmt der Herr ein Beispiel aus der Natur. Jeder weiß, dass ein guter Baum gute Früchte hervorbringt. Wenn ein Baum aber verdorben ist, kann er keine guten, sondern nur schlechte Früchte hervorbringen. Der Baum trägt Früchte, die mit seinem Wesen übereinstimmen. Die Pharisäer sind verdorbene Bäume. Sie sind ein „Otterngezücht“ (Mt 3,7; Mt 23,33 (refs2)), d. h. von Satan ausgebrütet, Abkömmlinge des Teufels, und der Teufel ist ihr Vater (Joh 8,44; 1Joh 3,8 (refs2)). Deshalb ist es auch nicht möglich, dass sie etwas Gutes sagen. Sie bringen verdorbene Früchte hervor, ganz in Übereinstimmung mit dem verdorbenen Baum, der ihr Wesen bestimmt. In ihrem Herzen ist ein Überfluss von Schlechtigkeit, die durch ihren Mund nach außen gelangt.

Diese allgemeine Tatsache vom Baum und seiner Frucht dehnt der Herr nun auf den Menschen aus. Der gute Mensch ist jemand, der durch Bekehrung und Glauben neues Leben empfangen hat und in dem der Heilige Geist wohnt. Aus dem Schatz des neuen Lebens und dem Heiligen Geist bringt dieser Mensch Gutes hervor wie z. B. Leben und Frieden (Röm 8,6). Der böse Mensch enthält nur sich selbst, er ist durch und durch Fleisch. Aus diesem bösen Schatz bringt er die Werke des Fleisches hervor (Gal 5,19-21).

Worte sind keineswegs wertfrei, denn sie sind mit dem Herzen verbunden. Sie bringen zum Ausdruck, was im Inneren des Menschen ist. Der Herr Jesus ist das Wort Gottes, d. h. der vollkommene Ausdruck Gottes. Er hat immer nur das gesagt, was der Vater Ihm aufgetragen hat (Joh 12,50). Niemals hat Er ein sinnloses Wort gesprochen. Gläubige reden durchaus auch sinnlose Worte ohne Nutzen und Bedeutung. Sie zeigen, wie es in unserem Inneren aussieht. Das müssen wir dann bekennen.

Ungläubige fragen sich überhaupt nicht, was Gott will, wenn sie den Mund aufmachen. Sie reden viele sinnlose Worte. Davon werden sie am Tag des Gerichts vor dem großen weißen Thron Rechenschaft ablegen müssen vor Ihm, der auf dem Thron sitzt, dem Herrn Jesus (Off 20,11; 12 (refs2)). Sie werden sich dann nicht herauswinden können, indem sie z. B. sagen, dass sie alles ganz anders gemeint haben, denn der Herr hat vollkommene Kenntnis aller Motive, die das Herz bewegten, als die Worte gesprochen wurden.

Die Worte des Mundes offenbaren den Zustand der Seele. Worte bringen Gefühle zum Ausdruck und zeigen uns die Natur des Redenden ebenso wie sein Verhalten es auf andere Weise tut. Worte haben ein solches Gewicht, dass jeder Mensch aufgrund seiner Worte gerechtfertigt oder verurteilt werden wird (vgl. Röm 10,9; 10 (refs2)). Der Herr wird ein vollkommenes Urteil über den Gebrauch aller Worte sprechen, weil Er weiß, aus welcher Quelle sie entspringen.
777
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von 777 »

Jakobus 3
1 Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisset, daß wir ein strengeres Urteil empfangen!
2 Denn wir fehlen alle viel; wenn jemand in der Rede nicht fehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten.
3 Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen, und so lenken wir ihren ganzen Leib.
4 Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rauhe Winde sie auch treiben mögen, werden von einem ganz kleinen Steuerruder gelenkt, wohin die feste Hand des Steuermannes es haben will.
5 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch großen Wald zündet es an!
6 Auch die Zunge ist ein Feuer. Als die Welt der Ungerechtigkeit nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unsren Gliedern; sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Familienkreis in Brand und wird selbst von der Hölle in Brand gesteckt.


Dass muss ich mir dringend zu Herzen nehmen.
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Helmuth
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 01:41 Rein gefühlsmäßig nimmt man an: Böse Worte... täuschen, lügen, beleidigen, streiten, verletzen. Aber -- trifft das zu? Oder ist etwas Spezielles gemeint?
Ich denke dein Gefühl trügt nicht und ich habe es wahrscheinlich ncht viel anders. Böse Worte sind in der Regel unnütz, denn wer bitte braucht Böses? Aber es kann auch Belangloses sein. Wenn man seine Zeit mit unnützen Dingen vertreibt, dann werden auch alle Worte dazu unütz. Das ist aber nicht gleich böse, sondern bloß unnütz.

Rechenschaft darüber kann daher m.E die ganze Bandbreite ausmachen von "Das vergessen wir einfach" also ohne nennenswerte Konsequenz bis hin zu "Werft ihn in den Feuersee" das wäre der Verlust des ewigen Lebens. Jedenfalls wird alles einmal gerichtet.
Magdalena61 hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 01:41 Einige Verse weiter vorne warnt Jesus die Warnung vor der Sünde gegen den Heiligen Geist.
Die Sinnabschnitte sind in antiken Schriften leider nicht so, wie man heute Textabschnitte gliedert. Man muss das daher selbst vornehmen durch den Kontext. Ich sehe dabei keinen Zusammenhang zum Nachfolgeden.

Meine Logik sagt: Wäre jedes unnütze Wort eine Lästerung des HG, wären wir allesamt für alle Ewigkeit schon verdammt, denn wer hat denn nicht schon man unnütz geredet und das auch nicht gut gemeint?


777 hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 06:41 Ist euch aufgefallen daas fast alles worüber man sich belustigt genaugenommen irgendjemand "schadet"?
Jedenfalls, wenn etwas böse gemeint ist. Da fällt es dann auch auf.
Zuletzt geändert von Helmuth am So 16. Mär 2025, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Sunbeam
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Re: Was sind "unnütze Wörter"?

Beitrag von Sunbeam »

Magdalena61 hat geschrieben: So 16. Mär 2025, 01:41 Vielleicht wissen es die Gelehrten selbst nicht.
Vielleicht weiß das keiner, denn jeder christliche, oder auch unchristliche User hat so seine ganz speziellen und immer subjektiv gefärbten Wahrnehmungsstrategien, die eine allgemein verbindliche Antwort auf deine Frage wohl unmöglich machen.

Oder mit Karl Valentin geantwortet:

Es wurde eigentlich schon alles dazu gesagt, nur noch nicht von allen.
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