Theosis - Vergöttlichung

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Abischai
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Abischai »

Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 19:45 Was ist das für eine Gemeinde mit den lieben Geschwistern.
Weiß ich nicht, das sind einzelne, die ich auch in Foren kennengelernt habe.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Helmuth
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 14:46
Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 14:29 Götter sind verherrlichte Menschen.
Ich verstehe also jeden, der diese Aussage rigoros ablehnt, warten wir mal ab, was die anderer dazu meinen...
Nicht rigoros, aber nicht unkommentiert. Es fehlt die sprachliche Klarheit. Es gibt keine Götter, Punkt. Die Begriffssetzung ist unbiblisch und damit der erste Problempunkt. Ich denke zu wissen, was Hans-Joachim meint, rate aber nicht sich diese Sprechweise anzugewöhnen, weil sie unerklärt, wie du richtig sagst, zu Missverständnissen führen muss.

Das Missverständnis rührt daher, dass man einen hebräischen Begriff hellenisiert hatte. Es gibt diese eine Biblestelle, die ich auch schon in anderen Zusammenhängen zitiert habe:
Joh 10,34 hat geschrieben: Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?
Nun wird man sagen. Seht her, hier haben wir doch den biblischen Beleg! Nein, haben wir nicht, denn Jesus zitierte den Wortlaut aus dem Gesetz sicher nicht auf Koine in dieser hellenisierten Form, sondern wohl so: אֲֽנִי־אָ֭מַרְתִּי אֱלֹהִ֣ים אַתֶּ֑ם וּבְנֵ֖י עֶלְי֣וֹן כֻּלְּכֶֽם

Tja, jetzt müsste man nicht nur Hebräisch lesen, sondern auch die Sinntiefe dieses Ausspruchs verstehen können. Sogar aus dem AT hat die ELB-CSV die Übersetzung ordentlich versemmelt, wenn sie dort übersetzt:
Ps 82,6 hat geschrieben: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter (?) und Söhne des Höchsten ihr alle!
Man sieht, der hellenistische Denksinn ist schon in den Übersetzern drin, und ihr übernehmt deren Denkart ungerpüft, weil ihr meint das Wort Gottes zu lesen. In dem Fall lest das Wort der Übersetzer.

Elohim hat hier nicht die Bedeutung "Götter". Es ist nur die verkürzte Form von "Bnej Elohim", also Söhne Gottes. Der Plural gilt den Söhnen, nicht ihrem Vater, wie sie nachfolgend auch als "Söhne des Höchsten" erläutert werden.

Der Begriff Elohim, der zwar mehrheitlich für Gott gebraucht wird, hat aber dem Sinn nach eine andere Bedeutung, und diese erkennt man an solchen Stellen wie hier bzw. auch anderen.

Es sind die von Gott eingesetzten Obersten, denen die Regerungsgewalt oder Gerichtsbarkeit gegeben ist. Es sind also neben Gott selbst auch Menschen. Und damit hatte sich Jesus identifiziert, denn ihm ist diese Stelllung von Gott insbesondere eingeräumt.

Die nachfolgende Erklärung Jesu erläutert seine Sendung und Stellung vor Gott, wobei man den unseligen Begriff "Götter" als "Elohim" lesen sollte, denn sonst bleibt die Begriffsverwirrung weiter erhalten:
Joh 10,35-36 hat geschrieben: Wenn er diejenigen Elohim nannte, an die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann nicht aufgelöst werden, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Manchmal ist es besser man lässt bestimmte Worte unübersetzt. Ich denke dieses Bekenntnis "ich sagte: Ich bin Gottes Sohn" offenbart, dass Jesus nicht sagt, die Elohim wären eine Vergötterung, sondern er bekennt sich zu Gottes Sohnschaft als Gesandter Gottes.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Spice
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Spice »

Abischai hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 18:26
Spice hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 18:10 Tja, was ist ein Gott? Jemand, der ewig in sich ruht, ewig in Frieden lebt, ewig in Glückseligkeit schwelgt, frei von allem Negativen ist.
Nein, das ist falsch, hast Du noch eine bessere Erklärung?

Aber OK, vielleicht verstehst Du das wirklich unter "Gott", aber das deckt sich nicht mal mit den bisher allgemeinanerkannten Erklärungsschnipseln.
Es ist falsch? - Was ist denn deine Meinung?
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Spice »

Hoger hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 19:07
Spice hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 18:10 Tja, was ist ein Gott? Jemand, der ewig in sich ruht, ewig in Frieden lebt, ewig in Glückseligkeit schwelgt, frei von allem Negativen ist.
Das klingt einfach nur langweilig
Für die Ohren eines fleischlichen Menschen vielleicht.
und ist bei Jakob Böhme der Grund warum es die Welt gibt = Gott wollte etwas erleben und schuf sich die Welt.
Das glaube ich nicht, dass das Jakob Böhme geschrieben hat. Hast du ein Zitat? - Aber selbst, wenn er es geschrieben hätte, ist es dennoch falsch. In Gott ist kein Mangel.

Ich unterscheide zwischen einem Gott und dem Gott. Das ist auch im griechischen NT so, wird nur leider nicht übersetzt. "Der" Gott und "der" Christus" sind halt klare Bezüge
Christus ist der sich seiner selbst bewusst gewordene Gott, wie Reichelt schreibt.
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Spice »

Lena hat geschrieben: Fr 28. Mär 2025, 19:30 Wir können Kinder Gottes werden. Kinder des einen Gottes.
Gott ist Ewig und Allmächtig. Das sind wir nicht und werden
es nie sein.

Bleiben wir doch bei den Worten die uns die Bibel vorgibt.
Ein Kind soll nicht Kind bleiben. Das sagt auch das N.T. Wenn wir ewiges Leben haben, sind wir auch ewig. Allein schon weil die Seele unsterblich ist. Also ist da zwischen Gott und uns nicht der geringste Unterschied.
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Hoger
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Hoger »

Spice hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 06:33
Das glaube ich nicht, dass das Jakob Böhme geschrieben hat. Hast du ein Zitat? - Aber selbst, wenn er es geschrieben hätte, ist es dennoch falsch. In Gott ist kein Mangel.
Das ist bei Steiner der Zwischenzustand seiner Zyklen und bei Jakob Böhme sind es die "feurigen Triebe" des Ungrundes die diesen zum Erleben und Wahrnehmen treibt

Was weist du wirklich über christliche und gnostische Spiritualiät?

Du trittst hier eigentlich nur als Angeber auf, der glaubt alle anderen haben von dem was er schreibt keine Ahnung. Müssen wir nicht, denn du müsstest deine Thesen begründen - was du nie machst
Die segnende Seele wird fettgemacht - und wer tränkt wird selber getränkt / Spr 11,25
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Spice »

Hoger hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 10:49
und ist bei Jakob Böhme der Grund warum es die Welt gibt = Gott wollte etwas erleben und schuf sich die Welt.
Spice hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 06:33 Das glaube ich nicht, dass das Jakob Böhme geschrieben hat. Hast du ein Zitat? - Aber selbst, wenn er es geschrieben hätte, ist es dennoch falsch. In Gott ist kein Mangel.

Das ist bei Steiner der Zwischenzustand seiner Zyklen und bei Jakob Böhme sind es die "feurigen Triebe" des Ungrundes die diesen zum Erleben und Wahrnehmen treibt
Aber keiner sagt, "Gott wollte etwas erleben und schuf sich die Welt"

Du trittst hier eigentlich nur als Angeber auf, der glaubt alle anderen haben von dem was er schreibt keine Ahnung. Müssen wir nicht, denn du müsstest deine Thesen begründen - was du nie machst
So, als Angeber? Und ich begründe nichts? Ich dachte, dass ich eher noch begründe als andere...
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Hoger
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Hoger »

Helmuth hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 06:09
Der Begriff Elohim, der zwar mehrheitlich für Gott gebraucht wird, hat aber dem Sinn nach eine andere Bedeutung, und diese erkennt man an solchen Stellen wie hier bzw. auch anderen.

Es sind die von Gott eingesetzten Obersten, denen die Regerungsgewalt oder Gerichtsbarkeit gegeben ist. Es sind also neben Gott selbst auch Menschen. Und damit hatte sich Jesus identifiziert, denn ihm ist diese Stelllung von Gott insbesondere eingeräumt.
Die Bibelkritik versteht halt nur noch das was von heute auf damals übertragbar ist. Für uns heutige sind "Götter" das, was du schreibst. Für die damaligen gläubigen Juden auch?
Helmuth hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 06:09
Die nachfolgende Erklärung Jesu erläutert seine Sendung und Stellung vor Gott, wobei man den unseligen Begriff "Götter" als "Elohim" lesen sollte, denn sonst bleibt die Begriffsverwirrung weiter erhalten:
Joh 10,35-36 hat geschrieben: Wenn er diejenigen Elohim nannte, an die das Wort Gottes erging, und die Schrift kann nicht aufgelöst werden, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?
Manchmal ist es besser man lässt bestimmte Worte unübersetzt.
Elohim ist ein Plural und wird von der bibeltreuen Theologie als erstes Bekenntnis der Dreieinigkeit - die du ja ablehnst - gedeutet.
34 Es antwortete ihnen Jesus: Ist nicht in eurem Gesetz geschrieben: Ich sagte, ihr seid Götter? 35 Wenn es jene Götter nennt, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, 36 sagt ihr zu dem, den der Vater heiligte und in die Welt sandte: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

Maurice A. Robinson und William G. Pierpont, Das Neue Testament Deutsch, übers. von Peter M. Streitenberger (Ahrensburg: tredition GmbH, 2024), Joh 10,33–36.
Der Zusammenhang ist. Götter sind die, an die das Wort erging = das jüdische Volk
Was ist das Wort Gottes: die Schrift
Und was ist der Inhalt der Schrift? Ihr seid Götter
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Hoger
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Hoger »

Spice hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 10:54 Aber keiner sagt, "Gott wollte etwas erleben und schuf sich die Welt"
So, als Angeber? Und ich begründe nichts? Ich dachte, dass ich eher noch begründe als andere...
Du kannst nicht zwischen den Worten eines Threadschreibers und geistigen Inhalten unterscheiden?

Ich lese von dir nur Behauptungen, von denen du überzeugt bist - das ist aber keine Begründung für andere
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Kingdom
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Re: Theosis - Vergöttlichung

Beitrag von Kingdom »

Hoger hat geschrieben: Do 27. Mär 2025, 17:35
Lena hat geschrieben: Do 27. Mär 2025, 17:14 Bei Vergöttlichung denke ich an : Ihr werdet sein wie Gott.

Bibelsprache ist das was in der Bibel geschrieben steht.
ok - und was machst du jetzt mit der obigen Bibelstelle oder den Text: Ihr sollt so vollkommen werden, wie euer Vater im Himmel ist"?

Es geht ja um Bibelstellen, die auch in der Bibel stehen und wo sich andere Gedanken dazu gemacht haben und diese dann umsetzen (wollen)

Die Theosis ist die geistliche Hauptpraxis der orthodoxen und alt-orientalischen Kirchen.
Ich sehe es ähnlich wie Lena.

Wir sind der Tempel, das was in uns wohnt, das sollte Göttlich sein.

Wir sollen abnehmen, er soll zunehmen aber nicht wir sollen Gott sein.

Wenn aber der in uns eben stärker ist als der in der Welt, dann strahlt aus dem Tempel die Herrlichkeit Gottes, zur Ehre Gottes allein.

Wenn aber der Tempel Gott sein will, dann strahlt die Lüge Satans in die Welt.

Wenn der Tempel aber erfüllt ist mit der Herrlichkeit Gottes, dann stimmt die Haltung und die Ehre gehört Gott allein und dann strömt aus diesem Tempel Vollkommenheit hinaus und nicht Satanischer Glaube, das der Mensch selbst zu Gott wird.

Lg Kingdom
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