Johncom hat geschrieben: ↑So 20. Apr 2025, 04:15
Lieber Gott, ab 18:00 bis ..?? .. bin ich da mit ganzem Dasein und offenen Ohres.
Seit wann räumen wir Gott Zeit in unseren Leben ein? Wir können froh sein, daß er uns erhört wannimmer wir zu ihm rufen. Alle Zeit (nach unserer Rechnung sind das vierundzwanzig Stunden tgl.) gehört Gott. Und wenn er mit uns reden will, haben wir bitte die Geneigtheit zuzuhören. Das Problem ist aber vielmehr, daß wir nicht so sehr hinhören, sehr viele Leute beklagen sich, daß sie Gottes Reden nicht vernehmen.
Ich habe ein "Ritual", daß das allererste was ich morgens mache (abgesehen von kurzem Besuch auf dem WC) ein Tee und dann der Schneidersitz auf dem Sofa ist, die Bibel zur Hand und dann die immer wiederkehrende Bitte: Herr, gib mir Deine Weisung, rede durch Dein wunderbares Wort zu mir, ich brauche das ganz dringend! Und dann schlage ich auf, ziemlich wahllos, der Herr führt meine Hand.
Und dann bleibe ich z.B. bei einem Psalm hängen, der genau das sagt, was ich selbst nie besser hätte ausdrücken können. Dann rufe ich aufgeregt (nicht laut, aber innerlich): "Herr, genau das ist es, MEINE Worte, darf ich das so auf mich angewendet verstehen? Genau darum bitte ich Dich, rette mich, laß meine Feinde nicht über mich lachen, Dein Name steht doch auf dem Spiel!"
So ähnlich läuft das immer bei mir. Aber nach diesen zwanzig-dreißig Minuten stehe ich zwar auf und "beginne den Tag", aber ich bin oft froh wenn ich allein bin und rede ständig mit dem Herrn, fast alles was mir konkret einfällt nehme ich als von Gott inspiriert an, manches ist "die alte Leier", Gedanken, deren Ursprung der Teufel ist, wozu mir oft prompt ein Wort Gottes dagegenzuhalten in den Sinn kommt. Normalerweise gehen meine Gedenken "spazieren" (ich bin ein Tagträumer), so bisher, aber das ist mir wie "Zeitverschwendung", da erbitte ich mir immer öfter, daß der Herr zu mir redet und mein Denken dahingehend lenkt, daß mir die Dinge einfallen, die wichtig sind, z.B. Menschen, die ich fast vergessen hatte. Übrigens immer wenn mir jemand einfällt, bete ich kurz für denjenigen, manchmal fällt es mir schwer, weil das mitunter gar nicht meine Freunde sind, aber dennoch, sie sind verloren, und vielleicht gerade deshalb hat Gott mich jetzt an sie erinnert, ihre Namen vor Gott zu nennen und für sie einzutreten.
So gesehen bete ich gefühlt sechzehn Stunden am Tag, also ständig, allerdings muß ich dazu weitgehend allein sein, sonst geht das nicht so gut. Ich greife den Satz von vorhin auf und rede einfach weiter, ein schließendes "Amen" gibt es bei mir nur in gemeinschaftlichen Gebeten (Tischgebet oder so), wirkliches "Amen" sage ich dann wohl nur, wenn ich einmal von hier weg zu ihm gehe.