Sundar Singh - Bedeutung ?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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Hans-Joachim
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Hans-Joachim »

Johncom hat geschrieben: Fr 30. Mai 2025, 16:56 Ein mir gut vertrauter Laienprediger fastete mal 2 Wochen am Stück, nur Wasser .. während er weiter in der Fabrik arbeitete. Er sagt, die ersten 3 Tage waren schwierig, dann wurde es normal. Am Ende musste er sich überwinden, wieder zu essen. Ich kann es mit kaum vorstellen, aber er ist ein sehr ehrlicher Mensch, deshalb glaube ich seinen Bericht.
Das meinte ich mit der Änderung des Stoffwechsels. Hätte er sich nicht überwunden, wäre er halbverhungert im Krankenhaus gelandet, wo er künstlich ernährt werden müsste. Ohne Nahrung und nur mit Wasser ist ein Mensch nach 30-50 Tagen verhungert.
In der Ruhe liegt die Kraft
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Johncom
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Johncom »

Spice hat geschrieben: Fr 30. Mai 2025, 08:03 Sundar Singh sagte auch: "Das Christentum umfasst viele Wahrheiten, die wir nicht verstehen, wenn wir sie bloß aus Büchern kennen lernen. Sie werden nur dadurch verständlich, dass wir sie erleben. Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine Religion des Lebens." "Weil aber geistliche Dinge ohne Gebet und Versenkung nicht wahrgenommen werden können, darum sind Meditation und Gebet der eigentliche Schlüssel der Heiligen Schrift."
Das was Menschen erleben, im christlichen Jargon: bezeugen .... das ist etwas anderes als mit Bibel-Zitaten streiten. Die Bibel ist ein heiliges Buch, aber leider in vielem widersprüchlich, weil sie aus Büchern besteht aus mehreren Epochen, und dann, was das NT betrifft, immer wieder Übersetzungen erscheinen, die der modernen Sprache angepasst werden.

Die Mystiker gehen den direkten Weg der Gottes-Annäherung. Dass Gott in irgendeiner Sprache zu den Menschen spricht, das finde ich eine kindliche Vorstellung, aber auch dass Gott sich ein Volk erwählt. Ich bin sicher, Sundar Singh hat die Essenz der christlichen Botschaft erkannt und sich nicht mit Gesetzbuch-Paragraphen befasst, die jedes Heilig werden ad absurdum führen.

"Keine Buchreligion, sondern eine Religion des Lebens" - Gott (auch die hohen Himmel) stehen außerhalb jeder Zeitvorstellung. So etwas wie Zeit gibt es nur im menschlichen Denken. Und nur in unserem Denken gibt es Egoismus und die Sorge um Belohnung oder Bestrafung. Geistliche Übung, Meditation und Gebet, können zum Erkennen führen, das wir alle "im Grunde" zur Erlösung kommen.

Erst wenn wir es zulassen, kommt die Erlösung von Gott. Solange wir noch unterscheiden, andere richten, werden auch wir gerichtet.
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Johncom
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Johncom »

Hans-Joachim hat geschrieben: Fr 30. Mai 2025, 22:58
Johncom hat geschrieben: Fr 30. Mai 2025, 16:56 Ein mir gut vertrauter Laienprediger fastete mal 2 Wochen am Stück, nur Wasser .. während er weiter in der Fabrik arbeitete. Er sagt, die ersten 3 Tage waren schwierig, dann wurde es normal. Am Ende musste er sich überwinden, wieder zu essen. Ich kann es mit kaum vorstellen, aber er ist ein sehr ehrlicher Mensch, deshalb glaube ich seinen Bericht.
Das meinte ich mit der Änderung des Stoffwechsels. Hätte er sich nicht überwunden, wäre er halbverhungert im Krankenhaus gelandet, wo er künstlich ernährt werden müsste. Ohne Nahrung und nur mit Wasser ist ein Mensch nach 30-50 Tagen verhungert.
Auch darüber könnte man streiten: was sagen die "Experten" der Wissenschaft und was sagen die "Fanatiker" aus religiösen Kreisen. 40 Tage fasten, für Jesus und die Schüler des Täufers Johannes, war es wohl ein Standartprogramm. In heutigen weltlichen satt-zufriedenen Christenkreisen reicht es scheinbar, sich zugehörig zu fühlen zu einer Glaubens-Gemeinde, sonntags ein Bekenntnis nachzusprechen, aber ein persönliches Opfer darbringen, eine echte Lebens-Erfahrung?

Man will mit einem vollen Bauch ins Himmelreich? Man war ja folgsam, hat immer seine Beiträge bezahlt?

Die heutige Christenheit ist bequem. Katholiken ersetzen die Butter mit Margarine 4 Wochen vor Ostern und glauben dann, sie haben gefastet. Ja, die Muslime nehmen es noch ernst, nicht mal was trinken von morgens bis abends, und auch wenn es dann zur Nacht ein Festmahl gibt, sie haben diese Entbehrung durchgemacht. 4 Wochen von früh bis spät entsagen, das ist eine Erfahrung, die sie auch eint.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von oTp »

Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine Religion des Lebens." "Weil aber geistliche Dinge ohne Gebet und Versenkung nicht wahrgenommen werden können, darum sind Meditation und Gebet der eigentliche Schlüssel der Heiligen Schrift."
Das zitiertest du, Spice.
Dabei darf man nicht vergessen, dass Sundar Singh hinduistischen Meditationsformen ablehnt. Und sein Erleben wird nun mal so reichhaltig durch seine zahlreichen Erlebnisse im Himmel. Darin hat er quasi ein Alleinstehungs-Merkmal. Ihm ist ja auch aufgefallen, dass das bei Christen nicht so ist.

Deshalb wird es so sein, dass die meisten Christen nicht so weit kommen werden im inneren Erleben.
Und andererseits ist er auch gegen esoterische Meditation. Man kann seine Aussage also nicht für die Bestätigung für diese Esoterik nutzen.

Spice, Seitenanzahl wäre auch nützlich um den Zusammenhang zu erfassen. Isolierte Zitate können falsche Ansichten begünstigen.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von oTp »

Johncom hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 03:14 Ja, die Muslime nehmen es noch ernst, nicht mal was trinken von morgens bis abends, und auch wenn es dann zur Nacht ein Festmahl gibt, sie haben diese Entbehrung durchgemacht. 4 Wochen von früh bis spät entsagen, das ist eine Erfahrung, die sie auch eint.
Sie nehmen es ernst ?
Denke daran, Fasten ist nur mit entsprechender geistigen Haltung sinnvoll. Sonst bleibt es oberflächlich.
Das ganze Leben sollte wie ein Gebet sein, stets Gott zugewandt.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 08:38
Das Christentum ist keine Buchreligion, sondern eine Religion des Lebens." "Weil aber geistliche Dinge ohne Gebet und Versenkung nicht wahrgenommen werden können, darum sind Meditation und Gebet der eigentliche Schlüssel der Heiligen Schrift."
Das zitiertest du, Spice.
Dabei darf man nicht vergessen, dass Sundar Singh hinduistischen Meditationsformen ablehnt.
Was soll das sein "hinduistische Meditationsformen" ? Und lehnt er diese wirklich ab.
Mit "Gebet" meint er sicher nicht das, was man in jedem Gottesdienst erleben kann. Das bringt gar nichts. Auch nicht die Gebete, die jeder Christ so betet, sondern ein Aufgeschlossensein gegenüber Gott und der Wahrheit. Ein Stillehalten und nicht ein Beschäftigtsein mit eigenen Gedanken. Kurz eine starke Konzentration.
"Versenkung" - welcher Christ kennt das schon?
Und sein Erleben wird nun mal so reichhaltig durch seine zahlreichen Erlebnisse im Himmel. Darin hat er quasi ein Alleinstehungs-Merkmal. Ihm ist ja auch aufgefallen, dass das bei Christen nicht so ist.
Ja, eben. Weil er eine ganz andere Ernsthaftigkeit hatte, ein wirkliches Verlangen nach Erlösung und nicht ein Dahinwursteln in Erwartung auf ein besseres Jenseits.
Deshalb wird es so sein, dass die meisten Christen nicht so weit kommen werden im inneren Erleben.
Eben, die wollen die Welt genießen und dann trotzdem nach dem Tod ewig bei Gott sein. Völlig absurd, solche Hoffnung zu haben.
Und andererseits ist er auch gegen esoterische Meditation. Man kann seine Aussage also nicht für die Bestätigung für diese Esoterik nutzen.
Von "Esoterik" hat man zu seiner Zeit nicht gesprochen. Aber ihm ging es um Gott und damit wurde auch der Vorhang, der das Sinnliche vom Übersinnöichen trennt, und das Verborgene (Okkulte, Esoterische) offenbar.
Spice, Seitenanzahl wäre auch nützlich um den Zusammenhang zu erfassen. Isolierte Zitate können falsche Ansichten begünstigen.
Ist leider nicht immer möglich.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

Johncom hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 03:14 Man will mit einem vollen Bauch ins Himmelreich? Man war ja folgsam, hat immer seine Beiträge bezahlt?
Ja, man hat sich ein "Christentum" geschaffen, dass schön die eigene, bequeme Gemütsart bedient.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von oTp »

Spice hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 09:24
Johncom hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 03:14 Man will mit einem vollen Bauch ins Himmelreich? Man war ja folgsam, hat immer seine Beiträge bezahlt?
Ja, man hat sich ein "Christentum" geschaffen, dass schön die eigene, bequeme Gemütsart bedient.
Schaut euch mal selber an und euer Gebrabbel und Träumerei von Gottgleichheit.
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Hans-Joachim
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

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Johncom hat geschrieben: Sa 31. Mai 2025, 03:14 Auch darüber könnte man streiten: was sagen die "Experten" der Wissenschaft und was sagen die "Fanatiker" aus religiösen Kreisen. 40 Tage fasten, für Jesus und die Schüler des Täufers Johannes, war es wohl ein Standartprogramm. In heutigen weltlichen satt-zufriedenen Christenkreisen reicht es scheinbar, sich zugehörig zu fühlen zu einer Glaubens-Gemeinde, sonntags ein Bekenntnis nachzusprechen, aber ein persönliches Opfer darbringen, eine echte Lebens-Erfahrung?
Jesus ist nicht jedermann und es wird nur von einer Fastenzeit von 40 Tagen berichtet. Wie oft und wie lange seine Jünger fasteten wird überhaupt nicht berichtet. Stattdessen lesen wir von der Speisung der 5000. Und nach der Auferstehung Jesu aß er zusammen mit seinen Jüngern am See Fisch. Er richtete sogar die Feuerstelle her.
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Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von oTp »

Ja, eben. Weil er eine ganz andere Ernsthaftigkeit hatte, ein wirkliches Verlangen nach Erlösung und nicht ein Dahinwursteln in Erwartung auf ein besseres Jenseits.
Ja, allein dieses Verlangen war Sundar Singh wichtig. Sein Bekehrungserlebnis war ja auch vergleichbar mit den beeindruckenden Bekehrungserlebnissen, die Christen im ERF schildern. Er hat übrigens Glück gehabt, denn er war so verzweifelt, dass er Selbstmord begehen wollte. Trotzdem offenbarte sich Jesus ihm. Wie in einer Vision. Seine Himmelserlebnisse kamen später, und spontan.
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