Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

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Helmuth
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Helmuth »

Otto hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 02:06 Nochmals die Frage: Wie interpretierst du Vers 18? Auch bildhaft? Wenn ja, warum? Und die Bedeutung dazu.
Ich muss ihn mir nochmals vorlegen:
1. Pet 3,18 hat geschrieben: Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
Das ist eine universelle Aussage, d.h. sie ist zeitlos und unabhängig von der nächsten Aussage aus Vers 19. Das Zeitlose daran ist, dass es für alle Menschen gilt, angefangen von Adam & Eva bist zur letzten Zeit, damit auch für die, die heute noch gar nicht geboren sind.

Jeder Mensch hat die Chance zu Lebzeiten gottgefällig zu leben bzw. sein Leben dahingehend zu ändern. Dazu hilft Gott jedem, der willig ist durch seinen Heilgen Geist zu allen Zeiten. Diese gelten als gläubig.

Dazu ist Jesus für die Sünden aller Menschen gestorben zu deren Sühne, aber nicht alle leben nach Gottes Willen. Es gibt auch die, welche wieder vom rechten Weg abkommen. Das kann aber unmöglich Verstorbene betreffen. Ich denke darin sind wir uns einig. Uneins sind wir weiter, dass du meinst, Jesus predigte auch anderen Geistern als Menschen.

Das ergibt für mich keinen Sinn. Oder sagen wir so, es ist irrelevant, denn was interessieren mich fremde Geister, die man Dämonen nennt? Diese können auch nicht umkehren. Das kann Petrus also nicht gemeint haben, denn er redet über unsere Errettung. Den gottgefälligen Engeln wiederum muss Jesus nicht predigen, die folgen ihm aufs Wort.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
oTp
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von oTp »

Ich lege mich nicht fest in der Auslegung. Aber die Bedeutung Jesu kann auch die Geister im Gefängnis betreffen. Rettung für Geister, da denkt man möglicherweise aber gleich an Allversöhnung, und das glauben Christen nicht.

Es unterstreicht aber die Bedeutung von Jesus, was hier angedeutet wird.
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Otto
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Otto »

Helmuth hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 02:24
Otto hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 02:06 Nochmals die Frage: Wie interpretierst du Vers 18? Auch bildhaft? Wenn ja, warum? Und die Bedeutung dazu.
Ich muss ihn mir nochmals vorlegen:
1. Pet 3,18 hat geschrieben: Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
Das ist eine universelle Aussage, d.h. sie ist zeitlos und unabhängig von der nächsten Aussage aus Vers 19. Das Zeitlose daran ist, dass es für alle Menschen gilt, angefangen von Adam & Eva bist zur letzten Zeit, damit auch für die, die heute noch gar nicht geboren sind.

Jeder Mensch hat die Chance zu Lebzeiten gottgefällig zu leben bzw. sein Leben dahingehend zu ändern. Dazu hilft Gott jedem, der willig ist durch seinen Heilgen Geist zu allen Zeiten. Diese gelten als gläubig.

Dazu ist Jesus für die Sünden aller Menschen gestorben zu deren Sühne, aber nicht alle leben nach Gottes Willen. Es gibt auch die, welche wieder vom rechten Weg abkommen. Das kann aber unmöglich Verstorbene betreffen. Ich denke darin sind wir uns einig. Uneins sind wir weiter, dass du meinst, Jesus predigte auch anderen Geistern als Menschen.

Das ergibt für mich keinen Sinn. Oder sagen wir so, es ist irrelevant, denn was interessieren mich fremde Geister, die man Dämonen nennt? Diese können auch nicht umkehren. Das kann Petrus also nicht gemeint haben, denn er redet über unsere Errettung. Den gottgefälligen Engeln wiederum muss Jesus nicht predigen, die folgen ihm aufs Wort.
Danke für die ausführliche Antwort. Es war mein Fehler (anscheinend war’s gestern doch zu spät) , ich meinte natürlich Vers 18 in Verbindung mit Vers 19.Die Zahlen spielen keine exegetische Rolle sondern der Sinn. Und Vers 19 ergibt nur Sinn inkl. Vers 18.Alles zusammen zum letzten:
Denn auch Christus hat gelitten, ein für alle Mal um der Sünden willen, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führe; er wurde zwar getötet im Fleisch, lebendig gemacht aber im Geist. 19 So ist er auch zu den Geistern im Gefängnis hinabgefahren und hat ihnen die Botschaft verkündigt,
„So ist er auch zu den Geistern…“ Was meint er mit „so“ (andere Übersetzungen schreiben „in diesem“ od. „in diesem Zustand“) ? Meiner Meinung nach a)als auferweckter und b) „im/als“ Geist. Wie verstehst DU die zwei Verse zusammen betrachtet?
LGrüße von Otto
Otto
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Otto »

oTp hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 08:19 Ich lege mich nicht fest in der Auslegung. Aber die Bedeutung Jesu kann auch die Geister im Gefängnis betreffen. Rettung für Geister, da denkt man möglicherweise aber gleich an Allversöhnung, und das glauben Christen nicht.

Es unterstreicht aber die Bedeutung von Jesus, was hier angedeutet wird.
Petrus schrieb über diese Geister:
4 Gott hat sich auch nicht zurückgehalten, die Engel [Engel], die gesündigt hatten, zu bestrafen, sondern er hat sie in den Tạrtarus geworfen, er hat sie in Ketten dichter Dunkelheit gelegt, um sie für das Gericht aufzubewahren
Die Geister die zu Tagen Noahs sündigten, erwartet nur die Strafe. Deswegen sind sie im „Gefängnis“ d.h.von Gott abgeschnitten. Es gibt keine Rettung für diese Geister. Menschen die zu Zeit Noahs sündigten die sind tot und nicht im Gefängnis…
LGrüße von Otto
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Helmuth
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Helmuth »

Otto hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 10:41 „So ist er auch zu den Geistern…“ Was meint er mit „so“ (andere Übersetzungen schreiben „in diesem“ od. „in diesem Zustand“) ? Meiner Meinung nach a)als auferweckter und b) „im/als“ Geist. Wie verstehst DU die zwei Verse zusammen betrachtet?
Meinst du, es ist eine Folge der Auferstehung? Das verbinde ich damit nicht. Die Konjunktion "so" bzw. übersetzt die Elberfelder mit "in dem er auch hinging" lese ich nicht als eine Erklärung einer zeitlich danach erfolgten Handlung.

Es folgt für mich ein zeitloser Vergleich als "Geister im Gefängnis", das Petrus als ein Bild gibt, für mich für den sündhaften Mmenschen. Das lässt sich so deuten, dass es die Sendung Jesu war zu den verlornen Schafen zu gehen, klarerweise zu uns lebendigen Seelen und nicht zu fiktiven Toten.
Mt 15,24 hat geschrieben: Er aber antwortete und sprach: "Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt."
Dieses "nur" ist schon mal bemerkenswert. Dass die Heiden das Evangelium hören sollen war klarerweise auch der Plan Gottes, aber dies übertrug der Heilige Geist den Aposteln. Und weitere Geister sind nicht im Spiel. Dass diese aber leben müssen, darin stimmen wir überein. Wer sind sie nun? Anerkennst du aber, dass "Geister" auch die Bezeichnung für Menschen ist? Benötigst du weitere Belegstellen?

Wenn wir recherchieren, was Jesus unmittelbar nach seiner Auferstehung getan hatte, was bezeugt die Schrift? Er erschien Maria, einigen Jüngern, seinen Aposteln und das immer wieder über einen Zeitraum von 40 Tagen. Dann fuhr er auf Dauer in den Himmel auf.

Es gibt keinen Bericht, dass er in den 40 Tagen zu anderen Geistern gegangen sei. Es ist eine Fiktion, wenn man dazu eine Brücke zu Noah bau, die auch keinen Sinn ergäbe, denn nochmals die Frage: Welche Geister sollten das sein, wenn es nicht einmal Menschen sind? Wenn man das gar nicht erklären kann, was will man dann auslegen? Man stochert doch nur im Nebel.


oTp hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 08:19 Ich lege mich nicht fest in der Auslegung. Aber die Bedeutung Jesu kann auch die Geister im Gefängnis betreffen. Rettung für Geister, da denkt man möglicherweise aber gleich an Allversöhnung, und das glauben Christen nicht.
Sich nicht festzulegen ist für theologische Belange oft eine weise Entscheidung. Ich kann aber zwei Dinge ausschließen:

1) Jesu hat nie einem Toten etwas gepredigt. So etwas in Erwägung zu ziehen unterstützt m.E. eher esoterisches Denken.
2) Es gibt keine 2. Chance zur Umkehr nach dem Tod. Das muss man zu Lebzeiten, jetzt, hier, heute. Morgen kann es zu spät sein.
Mt 4,17 hat geschrieben: Von da an begann Jesus zu predigen und zu sagen: "Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen."
Lk 13,3 hat geschrieben: Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Lena
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Lena »

1.Joh. 4,1 hat geschrieben: Ihr Lieben, glaubt nicht einem jeden Geist, sondern prüft die Geister, ob sie von Gott sind; denn viele falsche Propheten sind hinausgegangen in die Welt.
Hier meint Geister einfach Menschen.
Phil. 1 hat geschrieben: Paulus, Gefangener Christi Jesu..
So waren die Menschen zur Zeit Noahs gefangene des Feindes.
A chli Patschifig
Otto
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Otto »

Helmuth hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 11:37 Meinst du, es ist eine Folge der Auferstehung? Das verbinde ich damit nicht. Die Konjunktion "so" bzw. übersetzt die Elberfelder mit "in dem er auch hinging" lese ich nicht als eine Erklärung einer zeitlich danach erfolgten Handlung.
Dann muss ich leider sagen, hier trennen sich unsere Wege. Ist aber nicht schlimm. Hatte auch nicht anders erwartet dass du es so oder ähnlich siehst. Anders könnte deine „Bildrede“ Theorie nicht bestehen. Es war mir eine Ehre. :wave:
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Helmuth
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Helmuth »

Otto hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 14:28 Dann muss ich leider sagen, hier trennen sich unsere Wege. Ist aber nicht schlimm. Hatte auch nicht anders erwartet dass du es so oder ähnlich siehst. Anders könnte deine „Bildrede“ Theorie nicht bestehen. Es war mir eine Ehre. :wave:
Ich finde es auch nicht schlimm und auch mir ist es eine Ehre. Mit dir immer wieder gerne. Aber einen Nachsatz erlaube mir. Ich hatte die Widersprüche gezeigt, die mit deiner Auslegung einhergehen, zu meiner kamen keine, außer dem Statement, dass du es anders siehst. Und wer dann für dich die Geister sind, bleibt dann ungeklärt.

Soweit dazu. Glücklicherweise ist es für uns nicht von Bedeutung, insofern mag jeder seine Auffassung haben. Den Sinn des Threads sah ich aber gerade darin den Unsinn aufzuzeigen, der damit einhergeht, was alles geglaubt wird, wenn man sogar soweit geht, dass Jesus Toten (jetzt gemeint den physischen) predigt.

Vielmehr wird er sie auferstehen lassen und danach erfolgt über jeden sein persönliches Gericht. Wie sehr ihn „Tote“ interessierten, kommt für mich mir der Aussagen zum Ausdruck:
Lk 9,59-60 hat geschrieben: Er sprach aber zu einem anderen: „Folge mir nach!“ Der aber sprach: „Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben.“ Er aber sprach zu ihm: „Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes.“
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Otto
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Otto »

Helmuth hat geschrieben: Mo 2. Jun 2025, 16:45 Ich finde es auch nicht schlimm und auch mir ist es eine Ehre. Mit dir immer wieder gerne. Aber einen Nachsatz erlaube mir. Ich hatte die Widersprüche gezeigt, die mit deiner Auslegung einhergehen, zu meiner kamen keine, außer dem Statement, dass du es anders siehst. Und wer dann für dich die Geister sind, bleibt dann ungeklärt.
Man könnte eine inoffizielle Runde drehen… :mrgreen: Es ist nicht möglich durch schreiben, zitieren, nochmal schreiben das richtige Gespräch zu ersetzen. Es wird oft vorbei geredet oder vorbei verstanden.

Zum Beispiel erinnere ich mich nicht an „die Widersprüche meiner Auslegung die du mir gezeigt hast“. Wie könntest du etwas widerlegen wenn du nichts davon gehört hast? Sonst hättest nicht geschrieben „Und wer dann für dich die Geister sind, bleibt dann ungeklärt.“

Auf jeden Fall da sind wir uns ausnahmsweise einer Meinung, Predigen zu verstorbenen ist nicht machbar. So ein Gedanke macht auch Gott zum Lügner…Außerdem müsste alle male wieder gepredigt werden, weil jeden Tag sterben Menschen die das Evangelium nie gehört haben..
LGrüße von Otto
Heinz Holger Muff
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Re: Die Geister im Gefängnis - 1 Petrus 3:19

Beitrag von Heinz Holger Muff »

Helmuth hat geschrieben:Die Konjunktion "so" bzw. übersetzt die Elberfelder mit "in dem er auch hinging" lese ich nicht als eine Erklärung einer zeitlich danach erfolgten Handlung. Es folgt für mich ein zeitloser Vergleich als "Geister im Gefängnis"
Konjunktion hin-vor oder zurück. Jesus nachdem er gestorben war muss aber dann den Geistern im Gefängnis ohne seinen eigenen Geist gepredigt haben. Denn diesen hatte er gem. Matth. 27;50 wie folgt seinem Vater kurz bevor er starb übergeben:
 50 Jesus aber schrie noch einmal laut auf und übergab den Geist.
Oder irre ich hier Helmuth? :roll:
"Vom Vater der Himmelslichter kommen nur gute und vollkommene Gaben. Bei ihm gibt es keine Veränderung, auch nicht den Hauch eines Wechsels."
Jak.1,17
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