Sundar Singh - Bedeutung ?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
oTp
Beiträge: 10874
Registriert: Mo 24. Mai 2021, 10:33

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von oTp »

Andere Übersetzung: "Niemand wird euch sagen können: ‚Hier ist es!' oder ‚Dort ist es!' Das Reich Gottes ist inwendig in euch."
Es ist nicht in unserer Sprache nicht wirklich definierbar.
Ach komm, Johncom,
Nur weil für uns lebende Menschen das Reich Gottes, in dem wir uns nach dem Tod befinden, völlig unvorstellbar ist, muß man es nicht mystifizieren.
Das Reich Gottes ist mit unseren Sinnen eben gar nicht wahrnehmbar. Es existiert für uns deshalb eigentlich nirgends. Die Frage nach dem wo ist sowieso völlig überflüssig.
Das Reich Gottes ist inwendig in euch
sagt nur, dass unser Verstand es nicht sieht und erlebt, obwohl es uns völlig umgibt und überhaupt nicht fern ist. Das Reich Gottes ist überall.
Warum ist es dann nicht definierbar ?
Was beim Nahtoderlebnis geschieht, ist ein Erwachen der Wahrnehmung der Welt Gottes. Aber meist dann einmalig. Dieses Erwachen streben die Gottsucher mittels Meditation und Bewusstseinsveränderung an. Kein Wunder, wenn man deshalb sagt es sei inwendig, das Reich Gottes. Aber die Welt ist für den Menschen keineswegs inwendig, sie ist immer außerhalb und wir nehmen sie wahr. So auch die Himmel. Hinzu kommt, dass im Wahrnehmen des Himmels aber eine Entgrenzung stattfindet. Die Wahrnehmung wird potenziert.
So sagt Jemand, der es erlebt hat: Egal, wie ich mich herumdrehte, die Gegenwart Jesu war trotzdem da, als habe ich mich nicht abgewendet. Oder das Wechseln von einem himmlischen Ort zu einem Anderen durch bloßes dran denken. Das Sehen durch alles Nahe hindurch bis in weite Entfernungen.

Aber was ich meine ist, Erleben ist immer noch wahrnehmen und nicht nur ein wunderbares Daseinsgefühl. Das ist sowieso in den Himmeln normal.

Wenn der Yogie darüber hinaus will, dann erlebt er wohl alles oder gar nichts. Schließlich ist er das endliche menschliche Wesen und kann deshalb im Prinzip gar nicht völlig mit Gott verschmelzen. Er kann das ganze Bewußtsein Gottes sowieso nicht verinnerlichen. Da stimmt was nicht, und Illusionen sind wohl Tür und Tor geöffnet. Was will man denn begreifen, wenn die Fülle absolut ist, wie Gott. Das ist dann ein Zustand, der entsprechend überfordert, also eher wie ein Rausch ist. Was am Verschmelzen mit Gott ist eher eine Allmachtsfantasie ?

Sag mir nicht, die himmlischen Welten seien nur Illusion. Und das, was auch immer, Nichtsein sei die eigentliche Wirklichkeit, das eigentliche Sein. Wenn Gott alles in allem ist, dann auch alles Sein. Die ganze Fülle des Seins. Erlebt dann der Erleuchtrte die Fülle aller Füllen oder nur einen Erlebnisbrei ? Was besagen will, er erlebt alles, aber dabei eigentlich gar nichts, weil er unfähig ist, alles auf einmal zu erfassen- es sei denn, er selber sei Gott.

Die Liebe, in der sich der Mensch übt, schafft Übereinstimmung mit den Himmeln. Nur so können wir Himmelsbürger werden. Man kann sagen, die Liebe öffnet uns den Himmel.
.
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 09:03 Uff, Johncom und Spice, viele Gedanken, bin gerade erst aufgestanden
Langschläfer! ;)
Spice, das ist jedenfalls altbekannt, dass christliche Mystiker von einer langen Nacht sprechen, oder so, wo sie eine quälende Gottferne empfinden.
Klar, das ist ja das Natürliche!
Bei Okkultisten und bei Rauschgiftmissbrauch gibt es Zeugnisse, dass ihnen buchstäblich in ihrer Dunkelheit ein Licht aufging, und sie die Freiheit der Liebe Gottes erlebten. Das muss man dann ja schon mal anders erklären als wie du es eklärt hast.
Die Ursachen liegen eben in dem, was sie getan haben. Wie auch beim Sadhu. "Okkultist" ist jetzt wider mal so ein schwammiger und von Christen negativ gefärbter Begriff, so dass man nichts konktret dazu sagen kann. Bei Rauschgiftsüchtigen ist es klar. Das führt an eine teilweise Loslösung der Seele vom Körper heran.
Also an diesen Fällen ist nichts rätselhaft.
Für diese irregeleiteten Menschen wurde es lebendige Hoffnung und leitete zum Neuanfang. Übrigens oft aus quälenden esoterischen inneren Welten herauszutreten zu Jesus.
Es ist klar, dass man an einem Punkt, den man erlangt, dann von diesem aus das Leben interpretiert. Hoffnung hatten die Menschen , bis auf die Rauschgiftsüchtigen, bereits vorher. Sonst hätten sie ja nichts bestimmtes praktiziert. Und diese Praxis hat ja zu einem Erfolg geführt, nur eben zu einem anderen, als sie sich vorgestellt hatten.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 09:29
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Da kann der Punkt kommen und so war es offenbar beim Sadhu, dass man ans Ende seiner Kraft kommt - und dann kommt es, wie es viele, und also nicht nur er, erlebt haben, im letzten Augenblick die Hilfe kommt. So also auch hier. Was ich damit sagen will, ohne seine vorherigen Bemühungen hätte der Sadhu niemals eine Christusbegegnung gehabt.
Ich kritisiere ( ;) ):
Darüber redet Sundar auch mal als es um falsche Erleuchtungserlebnisse ging. Ere meint, sie hätten nicht abgewartet und dann das Wahre ergriffen, raus kommen dann falsche Erleuchtungen und verdrehte Neuoffenbarungen. Da war wohl dann der falsche Geist tätig. Irgendwo falsch abgebogen in der Gedankenleere.
Davon habe ich in den Büchern über ihn nichts gefunden.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 09:34 Da gibt es wichtige Unterschiede. Wo haben Gurus ein Erlebnis Christi in seiner himmlischen Fülle ?
:?: Was heißt denn hier "himmlische Fülle". Erlebnisse, wie sie der Sadhu hatten, haben sie auch.
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Nenne mir einen Christen, der ein vergleichbares Erlebnis, wie der Saddhu hatte!
Ich bitte dich: Nenne mir einen indischen Guru aus der Masse heraus, der es so erlebt hat wie Sundar Singh. Immer von allen Seiten her interpretieren. Von einem Erlebnis der Fülle Christi berichtet kein Guru. Wenn Jesus die Zentrale Macht im Himmel ist, "kommt auch kein Guru so einfach an ihm vorbei". mal so gesagt.
Du lenkst ab. Ich rede von den Christen und will von diesen Beispiele hören, die zumindest den Erlebnissen des Saddhu nahe kommen.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 09:43
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Was ich damit sagen will, ohne seine vorherigen Bemühungen hätte der Sadhu niemals eine Christusbegegnung gehabt.
Ja, Versuch und Irrtum. Und wäre er bei einem indischen Weg geblieben, wäre er niemals dem lebendigen Christus begegnet.
Du hast nicht richtig in den Büchern gelesen: Der Saddhu ist durch den "indischen" Weg zu Christus gekommen, nur dass er es selbst, nach seinem Erlebnis mit Christus anders interpretierte.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 09:47 Nebensache ? Sundar Singh erlebt doch eindrücklich und intensiv die Herrlichkeit des Himnels.
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Das ist aber nicht das, was du also Himmel ansiehst und mehr oder weniger auch jeder im Nahtod erlebt, sondern der wirkliche Himmel, war der tiefe Friede, der ihn auch in den schwierigsten Situationen nicht verließ, war der extatische Zustand, wie ihn auch Tagore erlebte.
Erzähl mir mal zur Abwechsung etwas, wovon ich nichts weiß.
Sehr witzig.
Was soll an einem Vergleich und der Klärung von Zusammenhängen, der Suchen nach Ursachen witzig sein?
Der tiefe Friede ist untrennbarer unverzichtbarer Bestandteil der Himmel. Der tiefe Friede ohne Himmelserlebnis ist nun mal nur ein Teil davon. Angenommen, Tagore hat diesen inneren Frieden immer in sich gehabt, von dem Sundar Singh redet: So hat er jedenfalls auch nichts von den Himmeln gewußt, die Sundar Singh erlebt hat.
Es besteht ein Unterschied zwischen einem himmlischen Frieden und dem Schauen nachtodlicher Zustände, die der Sadhu hatte. Der Frieden ist das eigentlich Himmlische. Nicht das Sehen allgemeiner nachtodlicher Verhältnisse.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 10:03
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Das haben ja die Leute im Nahtod auch. Der Unterschied ist lediglich, dass es der Sadhu erlebte ohne lebensgefährlich krank oder verunfallt zu sein.
Ach ? Die haben doch nur das Lebensgefühl des Himmels. Die Sadhus erleben doch nicht den Himmel selber, nur das Lebensgefühl.
Was redest du da? Sie begegnen ihren verstorbenen Verwandten, haben auch differenzierte Wahrnehmungen und erfahren manches, von dem sich nichts wussten - genau wie der Saddhu. Viele erfahren im Nahtod über die Tatsache der Reinkarnation und wie sie ihr gegenwärtiges Leben mit seinen Schwierigkeiten und Prüfungen selbst gewählt haben.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 10:07
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Die Erlebnisse Steiners bezüglich des Todes sehen weit wirklicher aus, als die des Sadhu. Der Sadhu musste Himmelsbewohner befragen. Steiner musste niemanden befragen, sondern konnte selbst schauen und weit über den geringen Horizont des Sadhu hinaus und differenzierter!
Ja klar, für mich ist minderwertig, was er alles vom höheren Himmel, höher als der Himmel erzählt.
Tja, deine Verachtung dessen ist natürlich nicht zuletzt daran schuld, dass du so wenig unterscheiden kannst und deshalb zu irrgen Ergebnissen kommst.
Er hat es selbst schauen können ? :lol:
Klar!
Das ist für mich die Verlogenheit der Esoterik.
Höchst bedauerlich!

Steiner hat noch nicht mal den himmlischen Chridstus erlebt,
Er hat ihn als Mittelpunkt der Welt- und kosmischen Geschichte erlebt. Deshalb wendete er sich von der Theosophischen Gesellschaft ab.
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 10:13
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Doch, sie schätzen den wahren Himmel, der allüberall ist und nicht nur als "Ort" nach dem Tod. Denn dieser ist, trotz allem Wohlergehen noch Illusion.
Ach, nur alles Illusion ? Die ganzen Himmel ? Welch tolle Imterpretation. Die Welten sind also sozusagen nur Schein und minderwertig ? Das möchte ich doch heftig bestreiten.
Ja, denn was der Mensch nach dem Tod erlebt ist eben nur diejenige jenseitige Sphäre, die der jeweiligen Seele gemäss ihres Entwicklungsstandes entspricht. Es ist nicht der Himmel, den Jesus den Menschen verheißt.
Und der Himmel ist der Aufenthaltsort für Wesen, wie es der Mensch ist.
Nein, die Erde ist der Aufenthaltsort des Menschen. Deshalb heißt es auch: "Dein Reich komme...", "dein Wille geschehe...auf Erden" Das "tausendjährige Reich" ist auf Erden. Bei der Auferstehung geht es um einen neuen physischen Körper!
Spice
Beiträge: 14643
Registriert: Di 22. Mai 2018, 15:38

Re: Sundar Singh - Bedeutung ?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 10:24
Spice hat geschrieben: Do 19. Jun 2025, 07:06 Da mehr oder weniger jeder Mensch dahin kommt - s. Nahtoderlebnisse - und nicht nur weil er gläubig im Sinne deren ist, die sich als Christen verstehen, ist er wohl nicht das, was Jesus den Menschen verheißen hat.
Ach, ist mir neu. Das Leben mit Christus ist nicht das, was Jesus gemeint hat ? Ein Ort ohne Leid, sondern der ewigen Freude ?
Lies noch mal meinen Satz!
Antworten