Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 5. Jul 2025, 06:05
Sodom wurde also "bewahrheitet". Und was bedeutet das nun?
Zunächst, dass nicht Sodom bewahrheitet wurde, sondern die Menschen, die ihren Ort zu einem Sodom gemacht hatten. Wir reden hier nicht davon, dass "Sodom" etwas mit Wahrheit zu tun hat, sondern dass die Menschen erkannt haben, was Sodom ist. Bewahrheitung heißt, dass der Mensch letztlich erkennt.
Nicht ein Hund überlebte außer die Familie Lots.
Erkennen ist nicht daran gebunden, ob es im Leben oder beim Ableben oder danach in der rein geistigen Existenz geschieht.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 5. Jul 2025, 06:05
Du willst also, dass Gott nur Dinge aufdeckt, aber nichts tut?
Nein, die Wahrheit erkennen führt automatisch zu Konsequenzen. Wenn Du heute erführest, dass wegen Dir vor 30 Jahren 5 Menschen umgekommen wären, würde Dich Dein Erkennen das Geschehen erfühlen lassen. Du würdest mit-leiden. "Gericht" ist Schmerz durch Erkenntnis, also "Bewahrheitung".
Gott hatte vor Gericht zu halten und tat es auch.
Das wird im obigen Sinne auch zukünftig so sein.
Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 5. Jul 2025, 06:05
Wer rechtzeitig umkehrt, muss kein Sodom an sich erleben.
Falsch. Auch der Frömmste wird erkennen und leiden bzw. mit-leiden.
Friede den Menschen, die bösen Willens sind, und ein Ende aller Rache und allen Redens über Strafe und Züchtigung.
Die Grausamkeiten spotten allem je Dagewesenen, sie überschreiten die Grenzen menschlichen Begreifens, und zahlreich sind die Märtyrer.
Daher, o Gott, wäge nicht ihre Leiden auf den Schalen deiner Gerechtigkeit‚ fordre nicht grausame Abrechnung, sondern schlage sie anders zu Buche:
Lass sie zugutekommen allen Henkern, Verrätern und Spionen und allen schlechten Menschen, und vergib ihnen um des Mutes und der Seelenkraft der andern willen.
All das Gute sollte zählen, nicht das Böse. Und in der Erinnerung unserer Feinde sollten wir nicht als Opfer weiterleben, nicht als ihr Alptraum und grässliche Gespenster, vielmehr ihnen zu Hilfe kommen, damit sie abstehen von ihrem Wahn (Gebet der Frauen im KZ Ravensbrück)
Eine Geschichte, die hier passt: Nach Stalingrad wurden die ausgehungerten deutschen Soldaten durch die Straßen getrieben, die von Menschen gesäumt waren, die sie bespucken sollten. Es geschah etwas anderes: Die dort stehenden Mütter, deren Söhne von den Deutschen getötet worden waren, gaben diesen, die ihren Söhnen so ähnlich waren, Brot. Das ist "Bewahrheitung".